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Hamburger Kraftwerk Moorburg vom NetzMach's gut, geliebter Feind!

Das Steinkohlekraftwerk Moorburg ist für immer abgeschaltet. Da werden wir fast ein bisschen wehmütig, wir verlieren ein lieb gewonnenes Hassobjekt.

Es ist geschafft: Das Kraftwerk Moorburg ist stillgelegt Foto: Georg Wendt/dpa

Mittwoch war der erste Tag ohne das Kohlekraftwerk Moorburg, das am Dienstag für alle Zeiten stillgelegt wurde. Die taz hat sich schon seit den ersten Planungen vor mehr als 15 Jahren an dem Projekt die Finger wundgetippt – besonders in der Zeit, als die Genehmigung zum Bau ausgerechnet von einer grünen Senatorin unterzeichnet wurde. Doch kaum ist es endgültig vom Netz, trauert die taz der Dreckschleuder dann doch ein klein bisschen nach. Schließlich haben doch auch wir etwas gelernt vom Kraftwerk.

Leider kein Einzelfall

Katharina Schipkowski will mehr abschalten:

Während die meisten Ham­bur­ge­r*in­nen höchstens kurz aufatmen, falls sie die Nachricht überhaupt zur Kenntnis nehmen, bevor sie in ihren SUV oder den Urlaubsflieger steigen, dürfte anderen gleich ein ganzer Steinbruch vom Herzen fallen: den Grünen. Endlich weg mit dem Schandfleck!

Denn wie peinlich war für die Ökopartei bitte dieses Dreckskraftwerk, das unter ihrer Regierungsbeteiligung – mit der Unterschrift einer grünen Umweltsenatorin – genehmigt, gebaut und ans Netz angeschlossen wurde? Im Wahlkampf hatten sie 2008 eisern verkündet, mit ihnen würde es kein neues Steinkohlekraftwerk geben. In der Koalitionsverhandlung zeigte sich dann, was eine grüne Regierungsbeteiligung wert ist: nichts.

Da ist Moorburg leider kein Einzelfall. Erst im vergangenen Jahr haben die hessischen Grünen diese Gewissheit wieder bestätigt, indem sie mit der CDU und einem gigantischen Polizeieinsatz den Dannenröder Forst zugunsten einer Autobahn roden ließen. Das Argumentationsmuster, mit dem sich die regierenden Grünen rauszureden versuchen, ist dabei immer das gleiche: „Für die Planung können wir nichts, die liegt beim Bund/der CDU/name your favourite Buhmann, und jetzt müssen wir es eben ausführen, sorry!“ Aber wer braucht eine Partei, die jeden Scheiß mitmacht?

Es ist die alte Frage des Abwägens zwischen Prinzipientreue und Machtgeilheit. Ich glaube den Grünen ja, dass sie das Kraftwerk nicht wollten. Und ich verstehe die Hoffnung, sie könnten dafür an anderer Stelle etwas bewegen, wenn sie in der Machtposition sind oder bleiben.

Aber irgendwo muss doch eine rote Linie sein. Und wenn es schon Abschiebungen nach Afghanistan nicht sind, ein Abschiebeknast am Flughafen nicht weiter stört, Wälder für Autobahnen geopfert werden und ein CO2-Killer des schwedischen Schweinekonzerns mit Steinkohleimporten aus menschenrechtsmäßig fragwürdigen Gebieten kein No-Go ist – tja, dann kann man den Grünen wirklich nur noch sagen: Schaltet euch doch gleich mit ab.

Ein Mahnmal fällt

André Zuschlag vermisst die Abschreckung:

Was müssen das für schöne Zeiten des ökologischen Aufbruchs gewesen sein, als sich ein Alleinherrscher dereinst auf den Weg machte, Hamburg zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu wandeln. Die deutsche „Klimahauptstadt“ solle die Elbmetropole werden, verlautete er damals. An die großen Öko-Vorbilder in Skandinavien wolle er sich orientieren. Das erste umfassende Klimaschutzprogramm eines deutschen Bundeslandes präsentierte er dann 2007 auch noch. Sein Name: Ole von Beust, allein regierender CDU-Bürgermeister.

Schön klingt das Ziel noch immer. Und witzig ist auch noch: Er, also von Beust, war es, der eine Dreckschleuder namens Moorburg auf den Weg brachte. Nicht einmal dieses wahrhaft fiese Unternehmen Vattenfall traute sich anfangs, das Ding in richtig fettem Maßstab zu errichten. Dann kam Kohlen-Ole und animierte den Konzern auch noch dazu, es doppelt so groß zu bauen. Kannste dir nicht ausdenken!

Als „Klimahauptstadt“ ist Hamburg bislang immer noch nicht in die Annalen eingegangen und natürlich liegt das auch nicht allein an der CDU. Aber wann immer seither ein Heini von der CDU mit angeblich ambitionierten Klimaschutzideen um die Ecke kam, konnte stets auf Moorburg verwiesen werden. Solche markanten Erinnerungen an Geschichten von Verblendung werden nun jedenfalls fehlen.

Wobei, es gibt ja nun, in der Post-Moorburg-Zeit, noch immer aufreibende Folgen dieser Herrschaft. Die Privatisierung der städtischen Krankenhäuser zum Beispiel, dienen noch immer als Mahnmal. Wenn auch für etwas anderes. 74,9 Prozent der Anteile hatte von Beusts Senat an ­Asklepios verscherbelt – für einen Witzbetrag noch dazu. Drum erinnert immerhin noch jedes einzelne Asklepios-Krankenhaus an diese in seiner Bilanz furchtbare Ägide.#

Katharsis am Ende

Benno Schirrmeister lacht verzweifelt:

So ein Elend: Es gibt 106 große Kohlekraftwerke in Deutschland, auch in Bremen, meiner Stadt, gibt es ein paar, aber das einzige, dem gegenüber ich je habe Gefühle entwickeln können, ist Moorburg. Negative Gefühle, versteht sich, aber das ist ja der Punkt: Ein Objekt, mit dem man sich, und sei es durch völlige Ablehnung und innigen Hass, verbunden hat, ist, wendet man diesen Vorgang ins Passive, eines, an dem man hängt.

Und gerade die Distanz war da hilfreich: Als vor 20 Jahren das erste Moorburg-Kraftwerk abgerissen wurde, war das ja so eine Art Hoffnungszeichen für diesen alten dörflichen Ortsteil, so schien es jedenfalls von Ferne, und das war doch den Be­woh­ne­r*in­nen zu gönnen – und dann, Bäng!, kommt nur ein paar Jahre später so ein Scheißkonzern daher und sagt, jetzt machen wir das Gleiche nur in richtig-groß. Fies!

Deshalb voll Widerstand, aber zwecklos, sie schaffen es sogar, die Grünen-Partei so komplett zu entzaubern, dass es heute noch weh tut, wenigstens mir, weil ich ja doch Mitglied bin.

Erinnern Sie sich daran, wie damals, 2007, die Bürgerschaftsabgeordneten einschließlich der künftigen Umweltsenatorin Briketts zur CDU-Zentrale getragen haben? Also, um zu protestieren? Und wie sie dann ein Jahr später diesen Koalitionsvertrag unterzeichnet haben, mit dem Bekenntnis zu Vattenfalls irrem Projekt?

Damals ging dieses, ich glaube ursprünglich mexikanische, Video von dem lachenden Alten in einer Talkshow viral, mit der Pseudo-Synchronisation, nach der er sich über den Hamburger schwarz-grünen Regierungspakt ausschüttete – und der schönsten und rabenschwärzesten Pointe, dass die Grünen, weil ja fast alle BUND-Mitglieder, den Senat verklagen würden, den sie selbst bilden – und billigen.

Man lag am Boden, echt, obwohl es so traurig, ja fatal war, und konnte sich die Verzweiflung aus der Seele lachen, darüber, dass es die Politik, die nötig wäre, nicht geben wird. Ohne Moorburg, dieses handfeste Mal des Versagens, wird es schwer, eine ähnlich kathartische Wirkung zu erzielen. Es wird uns fehlen. Denn die Verzweiflung ist geblieben.

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25 Kommentare

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  • Na, doch! Auch die SPD. :-D

    • @Uranus:

      Rofl. RRG in Bremen und Berlin.

      Was soll dort an den Fahrpreiserhöhungen für ÖPNV und den seit Jahrzehnten fehlenden Radschnellwegen verkehrspolitisch progressiv sein.

      Wir brauchen eine neue Bewegung, die Druck auch auf SPD, Grüne und Linkspartei ausübt!

    • @Uranus:

      sollte an Rainer B. gehen ...

      • @Uranus:

        Die SPD braucht doch offenbar nur Olaf Scholz und ein gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit (;-))

  • Jaha, Deutschland ist Meister der Energiewende und des Kohleausstiegs! Ausstiege und Energiewende werden generell erstmal mit Kraftwerksneubau bzw. ans-Netz-gehen-lassen beschlossen - zuletzt Datteln 4. An dieser Stelle Glückwunsch nachträglich an die Grünen! Danke für den unermüdlichen Einsatz für Ökologie und Grundrechte (Mensch erinnere sich an G20)! ;-/

  • El Risitas kam aus Sevilla, nicht aus Mexiko, und ist leider dieses Jahr im April verstorben.

  • Dass es, was angesichts der Fakten eigentlich unglaublich ist, überhaupt noch Kohlekraftwerke gibt, zeigt, dass die etwas saturierten Grünen alleine den Umstieg nicht schaffen werden, und weit mehr Druck von unten nötig ist. Und das ist ein sehr viel realeres Problem als die Lebensläufe des Spitzenpersonals.

    Einen Beitrag dazu könnte die im Juni gegründete Bundespartei Klimaliste leisten. Diese tritt nur mit Direktkandidaten an, so dass sie dabei nicht mit den Grünen um die für die Sitzverteilung ausschlaggebenden Zweitstimmen konkurriert. Als Ziel hat sich die Klimaliste dem 1.5 Grad-Ziel verpflichtet, zu dem die Grünen noch nicht durchringen konnten, das aber z.B. von FFF und Scientists4Future unterstützt wird.

    Mehr Info: www.klimaliste.de und mitglieder.klimaliste.de/

  • Ich verstehe ja, dass die KKW abgeschaltet werden sollen. Fängt man da dann mit einem der neueren an, oder eher mit den alten dreckigen Kraftwerken mit schlechtem Wirkungsgrad? Also ich würde ja die älteren zuerst abschalten.

    Man kann marktwirtschaftlich den CO2 Ausstoß weltweit nicht urch lokale Maßnahmen begrenzen. Alles was hier nicht verbraucht wird führt wegen Angebot und Nachfrage zu niedrigeren Preisen, und damit zu erhöhtem Konsum in aneren Ländern.

    Helfen würde fossile Energieträger (Kohle, Gas, Erdöl) im Boden zu lassen, also z.B. keine Braunkohle mehr abzubauen, keine neuen Tagebaue mehr aufzuschließen. KKW könnte man mit Importkohle (wie bei Moorburg) weiterbetreiben, wenns denn sein muss. ansonsten helfen nur Verträge und Absprachen wie bei der OPEC.

  • Leider wird völlig ausgeblendet, dass die Versorgungssicherheit gerade in der Hamburger Region massiv gefährdet ist. Energieintensive Unternehmen wie die Aluminiumindustrie werden so auf Dauer nicht zu halten sein. Eine hauptsächlich ideologisch bestimmte Energiepolitk wird in Deutschland schon bald verheerende Folgen haben. Der hohe Strompreis ist ein Sargnagel auch für den Mittelstand. Dafür braucht man keine rechtspopolistische Seite auszurufen. Das Handelsblatt reicht.

    Ausserdem stößt der im Artikel verspritzte Hass sauer auf: Dreckschleuder, Schweinekonzern.



    Gehts noch?

    • @Schmidt Felix:

      Dazu kommt übrigens noch dass

      1. Erneuerbare Energien den Strompreis senken, denn sie sind billiger - in Phasen des Überangebots wird der Strompreis auf dem Spotmarkt sogar negativ

      ourworldindata.org...-renewables-growth

      2. Atomkraftwerke z.B. in Frankreich keine gute Versorgungssicherheit haben, weil sie bei heissem Wetter wegen mangelnder Kühlung und zum Schutz der Flüsse abgeschaltet werden müssen

      www.zeit.de/politi...ten-energiekonzern

      Das einzige französische AKW, was nicht davon potenziell betroffen ist, ist vielleicht Flamanville. Das ist in dem Punkt wirklich sicher. Das liegt direkt am Atlantik an der Küstenlinie:

      de.wikipedia.org/w...ftwerk_Flamanville

      Moment, war da nicht was mit Tsunamis ?

      • @jox:

        Wenn EE so günstig sind, warum haben wir hier mit die höchsten Strompreise der Welt? Der Industriestrom in FR ist sehr günstig und unsere Firma hat dort eine Tochterfirma. Unser deutscher Standort ist massiv benachteiligt. Zum Glück stehen die Gesellschafter noch zum Standort hier.

        Du hast mitbekommen, dass 2021 bisher ein ganz bescheidenes Jahr für EE in Deutschland war? Auch derzeit ist die Produktion aus WKA mehr als bescheiden.

        Kanada hab ich mitbekommen. Schlimm, ja. Habe im Land sogar studiert, vor mehr als 20 Jahren.

    • @Schmidt Felix:

      Für den Fall, dass Sie es nicht mitbekommen haben sollten, wäre es hilfreich, sich über aktuelle Klimaentwicklungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren, bspw. anhand folgenden Artikels:



      " Hitzewelle in Nordamerika: It’s the Klimawandel, stupid



      Eine neue Studie belegt: Die Erderwärmung macht Hitzewellen weltweit wahrscheinlicher. Der Klimawandel ist längst eine reale Bedrohung ..."



      taz.de/Hitzewelle-...damerika/!5780886/



      Für wen soll denn Ihrer Ansicht nach bei voll durchschlagender Klimakatastrophe (Dürre, Brände, Stürme, Flächenbrände, Meeresspiegelanstieg ...) und dessen Folgen (Trinkwassermangel, Ernteausfälle/Nahrungsmittelmangel, Wohnraumverlaust durch Brände/Stürme/Überschwemmungen) Aluminium eigentlich dann noch produziert werden? Hoher Energieverbrauch und unzureichende und langsame Energiewende sind Sargnägel für hiesigen Mittelstand sowie, "restliche Gesellschaft" und "restliche Menschheit".

      • @Uranus:

        Kanada hab ich mitbekommen, ja. Schlimm, sicherlich. Habe dort sogar zeitweise studiert, vor mehr als 20 Jahren. Eine Verbundenheit bleibt da schon.

        Aber Kanada war nicht das Thema sondern der Strompreis hierzulande und da gibt es keine guten Entwicklungen.



        2021 war die Ausbeute an EE übrigens sehr bescheiden, falls du es nicht mitbekommen haben solltest...

        • @Schmidt Felix:

          Nicht nur Kanada, generell Nordamerika. Siehe:



          www.tagesschau.de/...irtschaft-101.html



          Das sind ja keine einzigartige, isolierte Phänomene, sondern Beispiele für globale Klimaveränderungen und darauf wollte ich hinaus. Aktuelle Entwicklungen sollten doch Erkenntnisse befeuern, dass in letzter Zeit viel zu wenig getan wurde. Zu hoher Energieverbrauch bei zu großer CO2-emissionsintensiver erzeugter Energie.

    • @Schmidt Felix:

      > Energieintensive Unternehmen wie die Aluminiumindustrie werden so auf Dauer nicht zu halten sein.

      Wenn wir das Klima zerstören, und die Weichen hierzu werden in den nächsten 10 Jahren gestellt, wird es sehr wenig geben, was auf Dauer zu halten ist.

      Mal damit angefangen, dass Hamburg an der Küste liegt und allein das Abschmelzen des Grönlandeises da gewisse Auswirkungen haben wird. Aber lange vorher werden wir Ereignisse wie jetzt in Britisch Columbia / Lytton auch in Westeuropa erleben können. Schließlich ist das Klima von Seattle nur wenig wärmer als das von Bremerhaven.

    • @Schmidt Felix:

      Hach ja, das Märchen von der Versorgungssicherheit. Das gabs auch schon mal, als der Atom Ausstieg beschlossen wurde. Passiert ist (natürlich) nichts.



      Und dann wäre da noch das liebe Geld, weil würde ja alles total teuer, wenn Fossile abgeschafft werden.



      Lieber Felix:



      Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was die Kohlesubventionen und Importe die Steuerzahlenden kost(et)en? Und, viel wichtiger, der Klimawandel? Also jetzt schon. Schlimmer wird es dann in der Zukunft. Ein Blick auf die letzten Hitzesommer oder aktuell nach Kanada ist zudem auch hilfreich.

      • @Rübenmus Fanzine:

        > Das gabs auch schon mal, als der Atom Ausstieg beschlossen wurde.

        Zufolge der Atompropaganda der Union in den achtziger Jahren müsste sich Deutschland längst in der Steinzeit befinden. Also *dieses* Argument mit der Versorgungssicherheit ist sowas von gründlich verbrannt, da liegen wirklich nur noch verKOHLte Reste.

        • @jox:

          ... das sollte eigentlich so sein. Dennoch scheint die CDU geschickt darin, dieser Propaganda Leben einzuhauchen und anhand nebulöser Versprechen einigen Menschen den Glauben zu erhalten, mensch könne schon irgendwie so weiter machen und ein Abweichen davon böse Einschnitte auch für sie selbst bedeuten würden. Dank an dieser Stelle an entsprechende Kapitalinteressen und Medieninitiativen, die sich so unermüdlich für "den kleinen Mann" und "die deutsche Wirtschaft" einsetzen! ;-/

  • „Aber wer braucht eine Partei, die jeden Scheiß mitmacht?“

    Ausser der „Union“ eigentlich niemand.

    btw.: Immerhin bleibt der Betonklump in Moorburg ja erstmal allen weiter erhalten. Beton stellt übrigens auch eine natürliche Strahlungsquelle dar. Im Mittel gibt Beton zwischen 80 und 200 Nanosievert pro Stunde an die Umwelt ab. Wohl bekomm's!

    www.bfs.de/DE/them...austoffe_node.html

    • @Rainer B.:

      Und jede Banane die Sie essen, schlägt mit 100 Nanosievert zu buche.

      Im Freien beträgt die Ortsdosis in D, je nach Höhe über nn. 200 bis 800 nSv und Granitmauern strahlen auch ,, stärker" als der Beton (>600 nSv). Denn da schirmt der Gips und Mörtel die vom Speiß ausgehende Strahlung sogar noch ab.

      Das ganze nennt sich natürliche Hintergrundstrahlung und nicht wirklich ein Problem, da die Menschheit, wie alle anderen Lebewesen seit Millionen von Jahren drauf eingestellt sind: Die größte Strahlenquelle im Innenraum sind übrigens Sie selbst, mit dem in Körper gespeicherten Kalium: schlägt pro Jahr mit Siebenhunderttausend nSv zu buche. (!)

      Was dieser Beitrag also Anderes als Trolling sein soll, erschließt sich mir nicht...

      • @Ruhrpott-ler:

        Nun - es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen Bananen und Beton, weshalb man das eine auch nicht mit dem anderen vergleichen sollte. Bananen enthalten Kalium und mit dem Kalium einen geringen Teil eines radioaktiven Isotops namens Kalium-40. Krank werden Sie davon sehr wahrscheinlich nicht, es sei denn, Sie essen jeden Tag Unmengen an Bananen.



        Bei Strahlungsexpositionen spielt neben der Intensität einer Strahlungsquelle immer auch der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Darauf, dass Beton eine natürliche Strahlungsquelle darstellt, hab ich in meinem Beitrag doch ganz unmissverständlich hingewiesen, weshalb ich ihre Aufregung hier gar nicht verstehe.



        Nimmt man einen Mittelwert für Beton von 100 Nanosievert pro Stunde, kommt man auf eine Strahlenexposition allein durch Beton von 0,876 Millisievert pro Jahr. Die sogenannte durchschnittliche natürliche Hintergrundstrahlung beträgt ca. 2,1 Millisievert pro Jahr. Das ist allerdings nur ein Durchschnittswert; die tatsächliche natürliche Strahlenexposition kann regional auch um ein Vielfaches niedriger oder höher ausfallen. In Deutschland findet man vor allem in Thüringen und Sachsen, in Ostbayern entlang der Grenze zu Tschechien und Österreich sowie in der Eifel deutlich höhere Werte. Daneben gibt es noch vereinzelte Hotspots. Ca. 50% der Strahlenbelastung geht dabei von Radon aus und Radon ist u.a. gesundheitlich alles andere als Banane. Die genannten Gebiete sind nicht zufällig auch die Gegenden mit den meisten radonbedingten Karzinomen. Würde man die Uranvorkommen Thüringens und Sachsens in Schleswig-Holstein aufschütten, so hätte das selbstverständlich auch einen gravierenden Einfluss auf die „natürliche Hintergrundstrahlung“ dort. Mit Beton ist das gar nicht anders.



        btw.: Eine auffallend erhöhte Radioaktivität in Niedersachsens Äcker konnte unlängst auf den Eintrag von Kunstdünger aus dem marokkanischen Phosphortagebau zurückgeführt werden. Da kommt im Laufe der Jahre einiges zusammen.

        • @Rainer B.:

          Ja, ich versteh aber trotzdem nicht was der Kommentar hier aussagen sollte. Es wirkte iwie wie hysterische Angst vor jeglicher Art von Radioaktivität. Schon wegen der nSv statt - eigentlich üblicher - μSv.

          • @Ruhrpott-ler:

            Es geht immer noch um den - von Anfang an überflüssigen, völlig überdimensionierten und letztlich nicht genehmigungsfähigen - Betonklump in Moorburg, der nur aufgrund einer hysterischen energiepolitischen Fehlentscheidung der CDU gebaut wurde, ganze sechs (in Zahlen: 6) Jahre in Betrieb war und 3 Milliarden Euro gekostet hat zzgl. 1,4 Milliarden Ausgleichszahlung an den Betreiber Vattenfall. Welch ein Wahnsinn?

            de.wikipedia.org/w...kraftwerk_Moorburg

            • @Rainer B.:

              Bei uns wird in Hamm auch ein neues effizienteres SteinkohleKW (48% Wirkungsgrad) lange vor alten BraunkohleKWen,