Migration aus Mittelamerika in die USA: Militär gegen die Karawane
Tausende Menschen aus Honduras haben sich einem Aufruf angeschlossen, gemeinsam in die USA zu gelangen. Mexiko und Guatemala ergreifen Maßnahmen.
Bereits in der Nacht zum Donnerstag sind etwa 200 Menschen vom honduranischen San Pedro Sula aus in Richtung Norden losgelaufen. Bis zum frühen Freitagmorgen haben sich in der Stadt mehrere Tausend weitere Migrantinnen und Migranten versammelt, um in einer Karawane in die USA zu gelangen.
Sie folgen einem Aufruf, der seit einigen Wochen in den sozialen Medien kursierte. Viele von ihnen flüchten vor Armut und Gewalt in dem mittelamerikanischen Land. Zwei Hurrikans und die Coronapandemie haben die Lage in Honduras noch verschärft.
Die sieben guatemaltekischen Departements, in denen für die nächsten 15 Tage ein sogenannter Präventionsstatus herrscht, liegen auf der Route, die Migranten und Geflüchtete durchqueren. Angesichts der Pandemie ergreife man „die notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit der Bürger und den sozialen Frieden aufrechtzuerhalten“, heißt es in dem Dekret.
Polizisten und Soldaten sind angehalten, öffentliche Versammlungen, Gruppenbildungen und Demonstrationen gegebenenfalls aufzulösen. Man werde militärische Kräfte einsetzen, um alle in einer Karawane reisenden Ausländer aufzuhalten, die sich nicht an die gesundheitlichen und sicherheitstechnischen Vorgaben halten, erklärte die guatemaltekische Migrationsbehörde.
Regierungen gegen neue Mobilisierung
Nachdem Ende 2018 und 2019 zahlreiche Menschen aus Honduras, El Salvador, Guatemala und Nicaragua in Karawanen Richtung USA gezogen waren, haben sich im vergangenen Jahr wegen der Pandemie nur wenige gemeinsam auf den Weg gemacht. Im Dezember wurde eine Gruppe aufgehalten, bevor sie die mexikanische Südgrenze erreicht hatte.
Angesichts der neuen Mobilisierungen haben die Regierungen von Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador bereits am Montag in einer gemeinsamen Erklärung die „illegale Migration“ verurteilt. Entlang des Grenzflusses Rio Suchiate im mexikanischen Süden patrouillieren neben den Nationalgardisten auch Soldaten.
Der General Aristeo Taboada erklärte nach Angaben der Zeitung Diario del Sur, dass nur ins Land gelassen werde, wer einen negativen Covid-19-Test und die nötigen Einreisepapiere vorzeigen könne. Zumindest über die Migrationsdokumente werden die wenigsten verfügen.
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