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Nach Tod eines 23-jährigen SchwarzenAusschreitungen in Brüssel

Nach dem Tod von Ibrahima B. in Polizeigewahrsam hat es Krawalle mit mehr als 100 Festnahmen gegeben. Die Staatsanwaltschaft verspricht Aufklärung.

Brüssel am Mittwochabend: Ein Demonstrant wirft Steine in Richtung der Polizeibeamten Foto: Francisco Seco/ap/dpa

Brüssel taz | Die Karosse des belgischen Königs wurde mit Steinen beworfen, es gab mehr als hundert Festnahmen: Nach dem Tod eines 23-Jährigen in Polizeigewahrsam hat es in Brüssel schwere Ausschreitungen gegeben. Justizminister Vincent Van Quickenborne kündigte Durchgreifen an: „Die Krawallmacher werden nicht ungestraft davonkommen“, sagte der Minister.

Die genehmigte Demonstration in der Gemeinde Schaerbeek war zunächst friedlich verlaufen. Die rund 500 Teilnehmer forderten eine Aufklärung des Todesfalls, einige Teilnehmer skandierten auch „Black Lives Matter“. Zudem wurden die Namen der jüngsten Opfer von mutmaßlicher Polizeigewalt in Brüssel gezeigt und gerufen. Als sich die Demo am Mittwochnachmittag auflöste, griff eine Gruppe aufgebrachter Jugendlicher die Polizei an, woraufhin es zu Krawallen kam. Eine Polizeiwache ging in Flammen auf, mehrere Polizeiwagen wurden demoliert. Auch der Wagen des zufällig vorbeifahrenden belgischen Königs Philippe wurde attackiert, allerdings ohne Folgen.

Die Eskalation kommt nicht überraschend. In Brüssel waren in den letzten Monaten mehrere Jugendliche bei Polizeieinsätzen ums Leben gekommen, die Stimmung ist aufgeheizt. Vor allem Einwanderer aus Afrika werfen der Polizei rassistische Übergriffe vor. Auf den ersten Blick war auch Ibrahima B., der am Samstagabend auf einer Wache gestorben war, ein Opfer von Polizeigewalt.

Der schwarze junge Mann mit guineischen Wurzeln hatte sich in der Nähe des Brüsseler Nordbahnhofs einer Corona-Kontrolle entzogen. Er gehörte zu einer zu großen Gruppe junger Leute, die die Polizei überprüfen wollte. Er konnte zwar zunächst flüchten, wurde aber von Polizisten erwischt und zum Verhör auf die Wache gebracht.

Der Verdacht: Hat die Polizei zu spät einen Arzt gerufen?

Dort brach Ibrahima aus zunächst ungeklärten Umständen zusammen. Eine Autopsie der Leiche ergab, dass er an Herzversagen gestorben ist. Die Gerichtsmedizin stellte fest, dass der 23-Jährige einen angeborenen Herzfehler hatte. Allerdings steht der Verdacht im Raum, dass die Polizisten zu spät einen Sanitäter gerufen haben könnten.

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft versprach eine „vollumfängliche Aufklärung der Ereignisse“. Auch das unabhängige „Komitee P“, das die Polizeiarbeit in Belgien überprüft, hat eine Untersuchung eingeleitet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich die Polizisten korrekt verhalten haben – oder ob Rassismus und Gewalt eine Rolle beim Tod von Ibrahima gespielt haben.

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1 Kommentar

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  • Nun, entziehe ich mich einer Corona-Kontrolle der Polizei, tue ich das erstens, weil ich mich nicht an die Vorschriften gehalten habe, also die Maske zu tragen, Abstand zu halten etc. Oder vielleicht nach 21 Uhr unterwegs zu sein, was mich 500 Euro kosten würde. Wenn ich also im Innenstadtbereich ohne Maske mit mehreren Leuten ohne Abstand nach 21 Uhr draußen oder noch schlimmer, drinnen treffe, kann das summiert, richtig teuer werden.

    Kein Wunder, dass man da in Panik geraten kann, wenn man nicht viel Geld hat.

    Ich habe echt Probleme mit Menschen, die sich nicht an die Corona-Bestimmungen halten. Das gefährdet uns alle drastisch.