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Buch von Philosoph Peter SloterdijkWas machst du hier, Elia?

Mit ironischer Gelassenheit: Peter Sloterdijk entlässt in seinem Buch „Den Himmel zum Sprechen bringen“ die Religion in eine neu verstandene Freiheit.

In der Bibel spricht Gott meist nicht selbst Foto: Christian Ohde/fotofinder

Warum schweigt Gott? Viele Gläubige verzweifeln an dieser Frage. Ob nun jungen Menschen die Idee einer stummen Allmacht skurril vorkommt. Oder ob Erwachsene in einer existenziellen Notlage auf ein erlösendes Wort warten. Kommunika­tionsprobleme gehören zum Alltag des Glaubens.

Nun ist es zwar nicht so, dass Gott überhaupt nicht spricht. „Was machst du hier, Elia?“, fragte jenes höhere Wesen, das immer noch so viele verehren, in einem dieser seltenen Momente des Sprechens in der Überlieferung des Alten Testaments den Propheten, der sich vor König Ahab in eine Höhle des Bergs Horeb im Süden Judäas geflüchtet hatte.

Doch das ist die Ausnahme. Als Gott am nämlichen Berg Moses den Auftrag gibt, sein Volk aus der Gefangenschaft in Ägypten zu führen, spricht er nicht selbst zu dem verdutzten Mann. Sondern er kommuniziert durch einen Engel in einem brennenden Busch. In der Regel bedarf es also einer intermedialen Schaltstelle, um Gottes Ratschlüsse unters Volk zu bringen.

Um diese Medien der Vermittlung zwischen den Menschen und der „Divinosphäre“, also der Sphäre des Göttlichen, geht es Peter Sloterdijk in seinem jüngsten Buch. Selbst wenn der Titel erst mal so klingt, als breite der Autor darin Methoden aus, Mario Puzos Paten die Zunge zu lockern. Auch dieser „Godfather“, so der Roman im englischen Original, gefiel sich bekanntlich gern im Schweigen.

Das Buch

Peter Sloterdijk: „Den Himmel zum Sprechen bringen. Über Theopoesie“. Suhrkamp, Berlin 2020, 344 S., 26 Euro.

Zu diesen „mediumistischen Prozeduren“ zählt Sloterdijk nicht nur das „theologeion“, ein Kran mit einer Plattform, auf der im antiken Theater ein Schauspieler mit Maske als problemlösende Instanz in das Drama einschwebte. Und der sich der abgenutzte Ausdruck des „deus ex machina“ verdankt.

Dazu zählt er auch die altisra­e­­litische Bundeslade mit den von Gottes Hand beschriebenen Gesetzestafeln, allerlei Orakelmedien, Zeichenlesekünste und überhaupt jede Art „ethisierender Dichtung, die nach dem gesamten Leben greift“. Vor allem von dieser schönen Formel, mit der Sloterdijk die diversen heiligen Schriften der Weltgeschichte charakterisiert, rührt der Untertitel „Theopoesien“.

„Den Himmel zum Sprechen bringen“ ist, wie man es von dem Kritiker der Zynischen Vernunft erwarten kann, keine scholastische Übung auf dem philologischen Trockendock geworden. Die polemische Reli­gionskritik seiner vor drei Jahren erschienenen Aufsatzsammlung „Nach Gott“ (taz vom 13. 7. 2017) ist in dieser extended version des Bandes freilich nachsichtiger Ironie gewichen.

Etwa, wenn Sloterdijk Jesus, die Kultfigur des Christentums, mit einigem Recht als „kinderlosen, unverheirateten Mann Anfang dreißig ohne feste Adresse und ohne konkrete irdische Perspektiven“, einen „Bindungsverweigerer“, nennt – eine eher zweifelhafte Referenz für familienfreundliche Politik.

Der jüngste Wälzer des 73-jährigen Sloterdijk ist keines der Bücher, mit denen kluge, alte, ehemals agnostische Männer der Religion kurz vor Toresschluss einen späten Tribut zollen. Was den Band so spannend und lesenswert macht, ist, wie souverän und quellensatt der Philosoph diese seltsame Sache aus der kulturgeschichtlichen Evolution herleitet.

Die jeweiligen Evangelien sieht er aus der „Gärung primärer Fabeln und ihrer Symbole“ wachsen. In diesem Prozess trennt sich die Lektüre langsam vom Ritual, aus der devoten Legende wird schließlich die Novelle. Boccaccios „Decamerone“ interpretiert Sloterdijk als „Brückenkopf einer Wahrheitssuche“ gegen die fromme Lüge wie die politische Lobrede gleichermaßen.

Und das „Verlangen nach Erlösung“ am Anfang jeder Religion säkularisiere sich darin langsam, aber sicher zu dem „Streben nach Erleichterung“ – notfalls auch mit Hilfe chemischer Substitute der göttlichen Gnade.

Manche Abschweifung

Mit Wendungen wie dieser schließt Sloterdijk immer wieder die abgesunkene Überlieferung mit dem postmodernen Hier und Heute kurz. Auf diesem Kreuzweg des Intellekts müssen Lesende freilich manche Abschweifung in Kauf nehmen – von Platons „Neustart des Wahrheitsgeschehens“ bis zu Karls Barths „Religion als Unglaube“.

Diese langsame Erhebung und Verwandlung der Religion aus dem Urschlamm der Mythen heißt für Sloterdijk nun nicht, dass sie – abseits des wiedererwachten Interesses an „bizarren Ritualen“ und „vernunftfernen Verzauberungen“ – harmlos geworden wäre.

Er sieht Christentum und Islam gleichermaßen als „gewalt­entschlossene Elitebewegung“ mit der „Lizenz zur Eindringlichkeit“. Wer nur mit dem Finger auf den Dschihad zeigt, hat die „militia christia“ der Kreuzritter vergessen. Mögen derlei Fundamentalismen auch immer wieder aufkeimen: auf lange kulturgeschichtliche Sicht ist Sloterdijks These, dass sich die „Disziplinen und Instanzen rationaler Praxis“ von Göttermythos, Ritus und Opferhandlung so entkoppelt hätten, dass Religion(en) ihre soziale Zentralstellung verloren hätte(n), schwer widerlegbar.

Wahrheitspotential der Religion

In seiner Wende zur „postsäkularen Philosophie“ nach 9/11 empfahl Jürgen Habermas seinerzeit den säkularen Liberalen das „Wahrheitspotential“ der Religion. Für seinen Kollegen Slo­terdijk ist Religion nur mehr der „Rest“ des Prozesses der Säkularisierung mit seinen vielen Produkten von der Ökonomie bis zur Unterhaltungsliteratur.

Gebunden sei das immer an die Schriftlichkeit. Folgt man dieser Logik, wären Religionskritiker besser beraten, eine gesellschaftliche Generalinitiative in Sachen öffentliche Bibliotheken zu starten, als sich die Stimme mit Blasphemie zu ruinieren.

Mit seiner Argumentation verpasst Sloterdijk jedenfalls dem Begriff „Religionsfreiheit“ einen interessanten entlastenden Dreh. Die soziale Sinnstiftung liefern die „vom Bürgergeist getragenen Ersatzbildungen“. Mit der Kunst und der Philosophie müsse Religion nun um das konkurrieren, was ihr letzter Grund ist: die Deutung der Existenz. Vom Rest, so darf man folgern, kann sie ruhig auch mal schweigen.

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49 Kommentare

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  • Danke

    Teil II

    Gott hat sich im Schöpfungsphasenakt Universums der Universen aufgelöst. zum Verschlüsselungscode gewandelt. Gottes Verschlüsselungscode, in allem und nichts gegenwärtig, ist durch fünf Sinne allen Lebens Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten wahrnehmbar, Gestus, Einkehr, Gemeinschaft, Stille, Deuten, Sprache, Überlieferung, Schriftkultur



    Sache mit Gott ist eine einfache, oder gar nicht. Gottes Sache ist nicht das Wort an sich gerichtet, wie Teile der Menschheitsstämme seit Jesus Bergpredigten zu seiner Notgemeinschaft Anwesender mit ihm vermeinen, das Ausgeperrtsein, Ausgewildertsein, fern alltäglich bisherig religiöser Unterweisung, Praxis Judentums unter römischer Besatzungsheerschaft in Zeiten Vergottung von Menschen als Cäsaren, wie einst beim Auszug der Juden aus Ägyptenland, zu Zeiten Menschen Vergottung zu Pharaonen, sich Zentrierung auf Bundeslade Glaubensvermächtnis zuwandten, 40 Jahre Nomadenwanderung durch die Wüste auf Weg zur Sesshaftigkei?

    , verstärkt durch die Reformation Martin Luthers, der statt stiller lauschend singender Gemeinschaft Anwesender, Stille des Geistes durch Einkehr, Klang. Vorstellung von Weite des Raumes zu stiften. Wenn es die Sache Gottes gibt, wird diese universelles Horchen sein, wer, was ist von draußen schon drinnen, was wird kommen, wo werden wir erwartet sein, wo nicht. D. h. nicht, dass Gott, wenn es ihn denn gibt, bedeutet, Menschen, Tiere, Pflanzen sollen ihr Sprachvermögen nicht entwickeln, nutzen, verbreiten. Nur ist es mit dem Wort, der Sch5iftkultur so, dass wir Menschen, uns zu erhören, diese im Namen Gottes heilig geschrieben sehen wollen. Mit Gott, wenn es ihn denn gibt, hat das nichts zu tun

  • Gott spricht nicht im Sinne von Predigt, Gott fragt als Alter Ego „Was machst du hier, Elia? Kain, wo ist Dein Bruder Abel? Worauf der sagt, soll ich meines Bruders Hüter sein?



    Ingo Arend tritt Sloterdijk Vorstellung bei, Christen Kultfigur Jesus mit seinen Jüngern seien Bindungsverweigerer ohne zustellbare Adresse, eine steile These, die n. m. E. aus Opfern, Papierlosen, denen als Migranten, Geflüchteten, Nomaden, Zugang zu Familia Gründung im römischen Recht besetzten Judäa versperrt ist, Täter macht, weil die sich in weit größerer, umfassenderer Bindungsgemeinschaft bildungs-, vermögensferner Ausgesperrter einfinden

    „Verlangen nach Erlösung“ am Anfang jeder Religion säkularisiere sich …zu dem „Streben nach Erleichterung .. mit Hilfe chemischer Substitute göttlicher Gnade“ Das halte ich für Verkennung Wesens von Religionen, deren Anfang gründet sich nicht im Erlösungsverlangen sondern Gemeinschaft im Alltag, Umfeld voller Gefährdungen, Anfechtungen, Herausforderungen. Erlösungsverlangen erscheint mir da als körpereigenes Substitut, das sich durch exzessive Praxis religiöser Riten, Selbstkasteiungen einstellt, nach immer rigideren Vollzugsdosen verlangt, wenn körpereigene Dosen nachlassen, chemische Substitute verlangt

    Jürgen Habermas Empfehlung an säkulare Liberale nach 9/11 Wahrheitspotential der Religion war keine Empfehlung gesprochenen, geschriebenen Worts sondern Gestus, Pose gegenseitiger Achtsamkeit, Respekt als gemeinsam kleinster Nenner beim Bruch von So- und Andersgläubigen und denen Dazwischen, wie ich Habermas verstehe beim Sinnen & trachten nach klerikal, säkular herrschaftsfreier Kommunikation.



    Tod ist über, unter 270 Grad Celsius belebt im Universum allgegenwärtig, Gott ist tot, all gegenwärtig, belebt von allem, oder gar nicht, was da zwischen Himmel und Erde auf dem Boden kreucht, in den Lüften fleucht, Wassern schwebt.

    Teil II folgt

  • Der Verzicht auf die "Opferhandlung" hat nun ja leider dazu geführt, dass auch deren Ziel - die Vergebung der Sünden - aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit geschwunden ist. Wer macht sich heute noch Mühe, seinem Mitmenschen irgendwelche Sünden zu vergeben?

  • 0G
    01022 (Profil gelöscht)

    Wenn der Sloterdijk Jesus, als „kinderlosen, unverheirateten Mann Anfang dreißig ohne feste Adresse und ohne konkrete irdische Perspektiven“, einen „Bindungsverweigerer“ tituliert, dann tituliere ich ihn als fetten, alten Mann, der offensichtlich was vom Fressen und Saufen versteht und salbungsvoll Belehrungen über das rechte Leben (v)erteilt.

    • @01022 (Profil gelöscht):

      Was spricht denn sachlich gegen seine These?

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Wäre die These sachlich, dann wäre der Gedanke keine Verschwendung.

  • "Quellensatt" ist völlig egal. Klar ist der prall damit und protzt 'rum.

    Sloterdijk ist unterm Strich ein Zyniker vor dem Herrn (Wortwitz beabsichtigt).

    Damit kann mein schlicht einen Haken hinter ihn machen und sich erfreulicheren Dingen und Büchern (!) in diesem Leben zuwenden.

    Amen.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die wissenschaftlich korrekte Frage wäre: Schweigt Gott?

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Und wann schweigt Sloterdijk?

    • RS
      Ria Sauter
      @05838 (Profil gelöscht):

      Da hätte die Wissenschaft die Antwort schnell parat.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Ria Sauter:

        Ganz bestimmt nicht.

        Mit der Frage wäre sie wenigstens 5000 Jahre beschäftigt, weil sie sich erst mal auf eine einheitliche Definition des Begriffs Gott einigen müsste. Denn ohne dies macht es keinen Sinn, die Frage zu beantworten.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    seine "kritik der zynischen vernunft" ist bis heute ein anlass, vorurteilsfrei auch einen blick auf sloterdijks aktuelle gedankengänge zu werfen.



    ein großer fortschritt für das eigene denken ist es, sich immer zuerst an den themen abzuarbeiten, anstelle der person.



    personifizierte vorurteile und feindschaften bringen niemanden in seinem eigenen denken weiter - sie machen lediglich blind und dumm.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      "ein großer fortschritt für das eigene denken ist es, sich immer zuerst an den themen abzuarbeiten, anstelle der person."

      Zustimmung.



      Vorausgesetzt, man kann denken und nicht nur nachplappern.

  • warum schweigt es sie oder er?

    vielleicht ist die frage falsch gestellt.wenn eine botschaft nicht ankommt kann das auch am publikum liegen

    im zeitalter der finsternis ist das bewusstsein der meisten menschen zu betäubt um auch nur auf das eigene gewissen zu hören

    auch die vernunft ist chancenlos wo das geld regiert

    wie sollen menschen die von jeder wahren selbsterkenntnis sehr fern sind etwas erkennen können das über sie selbst hinausgeht.

    • @satgurupseudologos:

      Ich denke: Religion ist wie Restesuppe: was nicht "verstehbar" ist -aber doch "ersehnt" wird, kommt hinein inkl. eines erdachten Kochs. Der aber steht "hinten", in der Küche, unsichtbar, stumm. Er spricht "durch" seine Kellner. Insofern geraten alle un-konkreten "Versprechen" ins Religiöse -je unwahrscheinlicher, je Glaubwürdiger. Religion stillt so den "Hunger" nach...Erlösung..von allem Übel.



      PS: leben wir nicht immer!! gemischt: mal in finsternis mal im licht; wer oder was bitte ist "eigenes gewissen"? Hatt die ein Stimme? Wenn ja, wessen,welche...; wird die Vernunft nicht überschätzt, steuert uns nicht eher "der leib" mit seinen unbestimmten Regungen?; Was ist bitte "w a h r e Selbsterkenntnis" ..und -da machen Sie wohl das Religionstor auf: die über mich selbst hinausgeht!! Wau, die "will" ich -besitzt du sie dann "glaube" ich an Dich..Blind!

  • Ach du lieber Himmel. Also das hat der Wanderprediger schon von sich selbst gesagt, dass er im Gegensatz zu den Füchsen in ihren Höhlen nichts hätte, wohin er sein Haupt legen könne. Und genau, mit dreißig Jahren als Mann in seiner Zeit und Gesellschaft unverheiratet zu sein, galt seinen Zeitgenossen als "pikant". Und ohne konkrete Perspektive? Dafür, dass sein Reich nicht von dieser Welt wäre, wie er es sagte, dafür hat er sehr viele "konkrete" Verfolgungen und zu letzt den Tod ertragen.



    Jesus als "Bildungsverweigerer"? Dafür hat er sich aber mit den Gebildeten seiner Zeit, der Priesterschaft aber so manchen Disput geliefert. Die sagten von ihm schon als den Zwölfjährigen, der im Tempel mit ihnen sprach, er sei sehr intelligent. Später, so berichtet er selbst, sagte man ihm nach, er sei ein Fresser und Weinsäufer. Einer der sich nicht nur mit Lebprakranken einließ, sondern schlimmer noch, mit Steuereintreibern (Zöllnern). Also schlimmer ging es nimmer.



    Jesus als Bildungsverweigerer? Ehrlich, da kann ich mich kringelig lachen.

    • @Moon:

      Jesus als Bildungsverweigerer....ich meine, muss man da so streng (ver-)urteilen, von einer vielleicht vorurteilhaften Gegenwartsperspektive des Wortes her? Aber bitte, wenn es beliebt... Dann war der Nazarener halt der Sohn seiner Mutter, einem einfachen katholischen Arbeitermädel vom Lande...

      • @Moon:

        Auch hier muss ich widersprechen, wenn ich vom "einfachen katholischen Arbeitermädel" lese. Maria war, wie es außerbiblische Schriften beschreiben, vor ihrer Bindung an Josef eine Priesterin des Tempels. Nun hatte der jüdische Tempel aber gar keine weiblichen Priester, wie also das?? Da muss man sich dran erinnern, dass neben dem jüdischen Tempel auch der Tempel der Aschera stand, einer weiblichen Göttin. Sie kann also nur Priesterin des Aschera-Tempels gewesen sein. Und Kinder dieser Priesterinnen wurden Gottestöchter oder -söhne genannt. Und Jesus konnte also nicht einen, sondern 2 Tempel besuchen und vergleichen, betrieb also "vergleichende" Religionswissenschaften. Damit hat Arend schon recht, er bildete sich, indem er sich nicht nur an EINE Religion BAnD, das biLdete ihn. Dieser Punkt ist verständlicherweise nicht im biblischen Kanon notiert.

        • @kurtka:

          Ihre Ausführungen selbst sind mir zwar ganz neu. Ich kann sie nicht beurteilen.

          Aber natürlich haben Sie mit der Korrektur meiner Ausführungen recht. Erst lesen, dann...

          Bildungsverweigerer - Bindungsverweigerer. Ich finde beides wird der historischen Gestalt Jesus nicht gerecht. Ich finde Bindungsverweigerung da ehrlich gesagt genauso komisch. Das reizt mich dann manchmal.

          In Bezug auf letzteres: Da ist es eine trefflich formulierte Antwort.

          p.s. Auf welche Quellen beziehen Sich?

      • RS
        Ria Sauter
        @Moon:

        Ein katholisches Arbeitermädel?



        Wohl kaum. Eher ein jüdisches junges Mädchen.

        • @Ria Sauter:

          Immer schön genau bleiben. Maria war ethnisch eine Angehörige des kanaanäisch-jüdischen Mischvolks, religiös gesehen war sie wohl Priesterin der Göttin Aschera, die schwanger wurde und sich an Josef band. Vereinnahmt wurde sie von der christlichen Religion, vielleicht auch der jüdischen, auch von der muslimischen Religion wird sie ehrend erwähnt.

    • @Moon:

      Vielleicht nochmal lesen? Ich lese da Bi N dungsverweigerer,



      nicht Bi L dungsverweigerer.

      • @kurtka:

        So ist es! Kein Zweifel. Der Pluspunkt geht an Sie. Zwei Minuspunkte für mich. Genau lesen.



        Das mit dem "Bildungsverweigerer wäre dann auch wirklich in die komische Ecke geschoben - wohin ich es tat.

        Und natürlich war Maria ein jung jüdische Frau.

        Da selbst der kath. Kirche angehörig, aber nicht "praktizierend" sondern "grübelnd":



        Schon vor dem Studium lernte ich "kath. Mädels" kennen. Die waren genauso gescheit, wie die, die ich später an der UNI nahe am ländl. Raum kennenlernte. Blitzgescheit waren die, standen mit beiden Beinen auf dem Boden und ließen sich von keinem ein X vor dem U vormachen. Ganz ohne die Bildungsoffensive der frühen sechziger Jahre.

        • @Moon:

          Natürlich kann ich Ihnen dazu Quellen nennen, ich tu's aber nicht. Einfach die Bibel nochmal lesen, diesmal aber "gegen den Strich", also kritisch, da wird vieles plötzlich logisch. Biblische Schreiber haben, wie aufmüpfige Jungs, die Mama Aschera nicht verärgern wollten, lieber den Untergott Baal beschimpft. Wenn es dann Ihre Neugier gepackt hat, fordern Sie sich dann freiwillig die nötigen Rechercheschritte ab. LG und gute Nacht

          • @kurtka:

            OH je, @Kurtka. Die "Methoden" kenne ich...schon. Bleiben Sie mal bei Ihren "Geheimnissen".Aber rotzdem, guten Morgen.

  • God is a fake new

  • "Mit der Kunst und der Philosophie müsse Religion nun um das konkurrieren, was ihr letzter Grund ist: die Deutung der Existenz."

    Der ganze Text macht mir Schwierigkeiten. Ist das original Sloterdijk? Sloterdijk hat sich doch garantiert auch mit Religionen wie dem Buddhismus, dem Taoismus oder Sufismus beschäftigt. Religionen, die ohne Gott auskommen. (Auch der Sufismus meint, wenn er von Gott spricht, keine Person, sondern "das Göttliche).

    Religionen, die eher Wissenschaften (Psychologie) mit Übungsanweisen sind, in denen man die Essenz der Existenz selbst erfährt.

    Und wem das zu viel Arbeit ist, ist mit dem Studium der buddhistischen "Natur des Geistes" schon sehr gut bedient.

    Niemand muss die Existenz deuten. Deutung der Existenz ist Mindfuck. Obwohl ich die Philosophie hoch schätze, doch sorry, es gibt diesen wunderschönen Satz: "Philosophie ist wie in einer mondlosen Nacht in einem Haus ohne Licht nach einer schwarzen Katze zu suchen".

    In diesem Artikel kann ich den sonst von mir verehrten Sloterdijk in keinster Weise wiedererkennen.

    • @shantivanille:

      "Keinster" gibt's übrigens nicht, auch nicht in der allerschwärzesten Nacht.

      Oder sind Sie etwa der Optimalste?

    • @shantivanille:

      Sie wissen aber schonn - was das is. Gell.



      Dioptrien-Anpassung wirkt Wunder - 😱

      ENT TÄUSCHUNG - Glückwunsch.



      Welcome - Im Club - 😂 -

  • Ach Gottchen. Sloterdijk. Verbreitet sich über Gott.



    Das hat wirklich was peinliches. Man schätzt die Rührigkeit, den Fleiß, die vielen Arbeitsstunden des örtlichen Provinzkunstvereins ja wirklich ehrlich.



    Aber manchmal ist es halt wie bei der Theateraufführung der Kleinsten - immer ein bisschen peinlich.



    Und bei Sloterdijk rettet einen noch nicht Mal, was einen ja manchmal retten kann: Das es einfach urkomisch ist.



    Über, oder gar mit Sloterdijk kann man nun wirklich nicht mal lachen.

  • Religion bedeutet Unmündigkeit und Lüge. Wer sie nicht grundlegened kritisiert, nicht versteht, dass sie Opium fürs Volk ist und davon ausgeht, dass das Fantasiewesen "Gott" real existiert, der ist nicht ernst zu nehmen und ganz sicher nicht links.

    • @dudeldudel:

      Gähn.

      Geht's differenzierter?

    • @dudeldudel:

      Man kann auch links, atheistisch und spirituell gleichzeitig sein.

      Was heißt, dass man glaubensorientierte Religionen wie Christentum, Islam und den jüdischen Glauben als inkompetent erachtet und sich mehr an wissenschaftlichen Modellen orientiert.

      Diese sind in erster Linie Buddhismus, Taoismus, Sufismus.

      Allesamt Psychologie mit Übungsanleitungen.

      Die westliche Psychologie steuert mit Humanistischer und Transpersonaler Psychologie in eine ähnliche Richtung.

      Und hier beschäftigen wir uns nicht nur mit dem Unter- sondern auch dem Überbewusstsein. Da hängt die westliche Psychologie noch massiv hinterher.

      Ansonsten stimme ich Ihnen zu: "Religion ist Opium für das Volk".

      Oder auch, warum Menschen glauben, wollte Sigmund Freud wissen. Seine Antwort: "Weil sie nicht erwachsen sind, sondern wie ein Kind Trost und Hilfe von einem Vater im Himmel erhoffen".

      Es wird Zeit, dass das bei so manchen Linken ankommt und diese etwas differenzierter schauen. Der gute alte Marx hatte keinen blassen Schimmer von Buddhismus u. ä..

      Für mich persönlich gilt auch, will ich die Welt verändern, muss ich bei mir selbst anfangen.

      Sonst lande ich wie viele andere auch auf dem Power-Trip.

      Und natürlich, Holzauge bleib wachsam!, bleibt man mit dem politischen und Zeitgeschehen in Tuchfühlung.

  • ich verstehe wirklich nicht, wieso eine zeitung wie die taz einen rassisten und sexisten wie p.sloterdijk bewirbt. - unwissenheit oder ignoranz? beides schade.

    • @defiant4rt:

      exakt.

    • @defiant4rt:

      anschließe mich.

      Es ist ja auch nicht so. Daß unser mit Politologe & Historiker apostrophierte es nicht schon besser wissen könnte. Newahr. Normal.



      Nö. Wiederholungstäter - 😱 - obwohls da in ähnlicher Weise schwer auf die Mütze gab. Gellewelle.



      taz.de/Essayband-v...oterdijk/!5285665/



      Der uns leider von der Fahne gegange:



      “APOKALYPTIKER 20.03.2016, 14:14



      @LOWANDORDER "- in bekannter Schwurbeltechnik - als überrollende Nebelwerferkanone -" :-)))“

      kurz - Lernresistenz is n ziemlich weit verbreitetes tazis-Phänomen. But. Homeoffice is doch diiee Chance - Gelle.



      Normal Schonn - 🤫 - Masl tov -

  • RS
    Ria Sauter

    Mann oh Mann, ein Peter Sloterdijk bekommt hier eine solche Aufmerksamkeit.



    Hätten Sie doch mal nur ein wenig schlau gemacht,Herr Abend, über diese Person statt hier lobhudelnd und seine literarischen Ergüsse zu schreiben.



    Kann mich LowandOrder nur anschliessen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Ria Sauter:

      Herr Arend sollte es natürlich heissen. Entschuldigung für die fehlerhafte Schreibweise! Ohne Brille geht es halt nicht.

      • @Ria Sauter:

        Bei mir geht es auch nicht mehr ohne Brille. Mit der hätte ich meine Antwort an Sie nicht @KURTKA "untergeschoben". Bitte sehen Sie oben.

        Aber auch hier: Natürlich war Maria eine junge Frau jüdischen Glaubens. Meine Bemerkung ist ironisch. Sie nimmt die auf die Schippe, die in den frühen 1960er Jahren im empirischen Konstrukt des "katholischen Arbeitermädel vom Lande" ganz un-empirisch die fleischgewordene Bildungslosigkeit zu sehen glaubten. Da ist mir ganz anderes begegnet. Davon oben. Und Gott vergelt´s. Ehrlich.

  • Na Servus

    Sach mal so: Einer wie Slotie - ist schlicht nicht zitierfähig.



    Murnauer Menschenpark - Steuern sind staatlicher Raub et al.!



    Reicht dafür vollkommen.

    kurz - Jugend forsch & ahnungslos di taz - 🤑 -

    • @Lowandorder:

      So kurz wie ihr Text hier, scheint ihre Lektüre von Menschenpark(MP) /staatlicher Raub (sR) gewesen zu sein. Oder "zitieren" sie hier aus dritter Hand? Aus beiden Texten kann man diskussionswürdiges lesen: aus MP: die "Unvermeidbarkeit" der Neugier auf "alles Verborgene" auch der Wille zur Selbstermächtigung, das der Mensch sich Zugriff auf sein Erbgut verschaffen wird um "den Menschen" (wie ein Gott!) immer weiter zu "designen". Dabei "wächst" "der Mensch" vom ersten Augenblick in einem von ihm selbst und ihn selber erschaffenden "Park", einem Treibhaus ähnlich, wo er in (blinden) interaktiven Prozessen an einem unbekannten Ziel arbeitet. Erbgut: die vor-letzte Bastion des Verborgenen. PS schreibt: wenn es unvermeidbar ist, dann aber bitte innerhalb von Regeln, Grenzen und kritischer Öffentlichkeit, Offenheit; Gewiss ist das ein Minenfeld, dass sich aber -angesichts des menschlichen Treibens- wohl nicht verhindern läßt, teilweise von Nutzen sein kann, teilweise in schlimmsten Exzessen aus"arten" kann. Es muss in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Das hat er getan.

      • @Vogel:

        Der frühe Vogel fängt den 🐛.

        Na Mahlzeit - 😂 -



        Die Schwurbler sterben halt nicht aus •

        “ kurz - ein Ei muß frauman nicht



        Ganz aufessen - um zu bemerken



        Daß es faul ist!“ *



        taz.de/Essayband-v...oterdijk/!5285665/ - näheres dort -

        unterm—— *



        - Wußte schon mein letzter Deutschpauker!;))

        • @Lowandorder:

          & weils grad ciceronisch reinflattert - noch einer zum be🐣.



          www.wsws.org/de/ar...9/10/slot-o28.html



          Philosoph Peter Sloterdijk verteidigt Sarrazins rassistische Ausfälle



          Stefan Steinberg 28. Oktober 2009

          unterm—— Lektüre? Lesen? Nö.



          Halt es mit Axel Springer - Lasse Lesen.

    • @Lowandorder:

      Leo Fischer macht Sloterdijk nach, besser als das Original:

      jungle.world/artik...uechtigen-vernunft

      • @Jim Hawkins:

        Danke. Herrlich

        unterm——-



        Cicero - die ham mich auch mal angebettelt - nú - eigentlich zweimal.



        Das erste & das letzte Mal.



        (Frohes Neues - btw;) 🏴‍☠️

        • @Lowandorder:

          Das wünsche ich Ihnen auch!

          Das letzte ist leider nicht so gut zu Ende gegangen.

          Muttern ist gestorben. Ich meine, mit 92 in die ewigen Jagdgründe, da gibt es schon Schlimmeres.

          Nur dass pandemiebedingt keine Verabschiedung im Krankenhaus möglich war, das nagt schon.

          • @Jim Hawkins:

            Es gibt keine schlechte Mutter oder einen guten Tod.

            Jüdisches Sprichwort

            (anschließe mich @LOWANDORDER)

          • @Jim Hawkins:

            Meine Umarmung a distance alter Schwede.

            Btw. Es hat bei mir ne Weile gedauert - als de Ohl auch via Herzinfarkt ging.



            “Mensch - du bist Vollwaise. Kurios.



            Aber - du kannst sie nicht mal eben was fragen! (Auch wenn du eher selten drauf gehört hast!;)(



            Die alten klugen Bojenwerfer sind mir Weggefährten bis hück. So mags gehn.



            Masel tov.

            • @Lowandorder:

              Danke ihr beiden.

              Würde man mich fragen, würde ich sagen, dass ich gegen das Sterben bin.

              Aber mich fragt ja keiner.