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Justiz in ChileHaft für Ex-Militärs

Ein Gericht verurteilt sieben Männer wegen Menschenrechtsverbrechen an einem Häftling während der Diktatur von Augusto Pinochet.

Diktatur von Augusto Pinochet (1973 bis 1990) und Mitglieder seiner Militärjunta Foto: reuters

Buenos Aires taz | Fast 50 Jahre nach der Ermordung und dem Verschwinden eines Häftlings sind in Chile sieben Ex-Militärs wegen Menschenrechtsverbrechen am Mittwoch in Chile zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Das Gericht sprach die sieben Angeklagten des Mordes an Francisco Santoni Díaz in der nördlichen Hafenkleinstadt La Serena im Jahr 1973 schuldig. Fünf Angeklagte erhielten eine zehnjährige Haftstrafe, zwei Angeklagte wurde zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt.

In dem Prozess ging es um die Ermordung und das Verschwinden Francisco Santoni Díaz’. Der damals 27-jährige Santoni Díaz hatte sich, während er im Gefängnis von La Serena einsaß, für bessere Haftbedingungen seiner Mitgefangenen eingesetzt. Gerüchte über einen angeblichen Ausbruchsversuch hatten örtliche Militärs veranlasst, mehrere Insassen zum Verhör in eine nahegelegene Kaserne zu bringen.

Díaz war in der Nacht auf den 27. November 1973 von einer Militärpatrouille aus dem Gefängnis geholt und wenige Stunden später erschossen worden. Seine Leiche wurde an einem unbekannten Ort vergraben. Wegen seines spurlosen Verschwindens wurde er als Opfer eines Verbrechens gegen die Menschenrechte anerkannt. „Die im Prozess vorgelegten Beweise haben ergeben, dass das Opfer sich im Gefängnis, also unter staatlichem Schutz befand“, so Richter Vicente Hormazábal in seiner Urteilsbegründung.

Die Angeklagten hätten Díaz jedoch abgeholt, „um ihn hinzurichten. Das steht in der Entlassungsbescheinigung. Das belegen auch Aussagen von Zeugen, die die Schüsse gehört haben, sowie Angaben der Gendarmeriebeamten, die die Mitteilung erhalten haben, dass er im Regiment hingerichtet wurde“, so der Richter vom Berufungsgericht von La Serena.

Fund auf dem Friedhof

2016 waren die sterblichen Überreste nach Hinweisen von zwei ehemals beteiligten Militärs auf einem Friedhof in La Serena gefunden worden. Kurz darauf hatte Richter Vicente Hormazábal Anklage erhoben und sechs Militärs in Untersuchungshaft nehmen lassen.

Santoni Díaz’ Ermordung und Verschwinden fanden gut zwei Monate nach dem Putsch statt. Am 11. September 1973 hatte das Militär gegen die demokratisch gewählte Regierung des Sozialisten Salvador Allende geputscht. Unter der Diktatur von Augusto Pinochet (1973 bis 1990) wurden mehr als 3.000 Menschen getötet und Zehntausende gefoltert. Da Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht verjähren, werden in Chile auch viele Jahre nach dem Ende der Diktatur Verantwortliche dafür verurteilt.

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1 Kommentar

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Eine gute Nachricht heute Morgen!