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Herr Onay ist deutscher Staatsbürger in Deutschland geboren. Ihn auf seine familiären Wurzeln zu reduzieren ist schlichtweg diskriminierend.
Das Rathaus wird "migrantisch"? Und wenn ich irgendwo Bürgermeister werde, wird das Rathaus schwul? Ausgrenzung vomn Menschen fängt mit solchen Überschriften an!
Belit Onay lud 2016 die "Graue Wölfe"-Abspaltung ATiB ins niedersächsische Parlament ein. Als Rechtfertigung trug er vor, dass ATiB in Niedersachsen nicht vom VS beobachtet werden würde (in Hessen allerdings sehr wohl).
@El-ahrairah Stellungnahme dazu auf der Webseite von Herrn Onay:
www.belit-onay.de/...id-oberhausen.html
Guten Tag,
wenn ich nicht irre, ist doch Octavian Ursu (CDU) als "OB mit Migrationshintergrund" in Görlitz gwählt worden. Oder ist "im Ausland geboren" und "in Deutschland geboren aber die Eltern nicht" da differenzierter betrachtet?
@Nautilus257 Neben Herrn Ursu in Görlitz mit seinem rumänischen Migrationshintergrund gab es auch schon den OB Madsen in Rostock, der Däne ist. Herr Onay dürfte jedoch der erste OB mit Migrationshintergrund aus einem islamischen Land sein
@vulkansturm Warum meinen Sie, dass das wichtig genug ist, um es derart hervorzuheben?
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
OB-Wahl in Hannover: Rathaus wird grün und migrantisch
Eine kleine Sensation: Belit Onay ist der erste grüne Rathauschef in der niedersächsischen Hauptstadt – und OB mit Migrationshintergrund.
Der neue Oberbürgermeister in Hannover: Belit Onay von den Grünen Foto: Rainer Droese/imago-images
Belit Onay hat für eine Sensation gesorgt: Der 38-Jährige ist der neue Oberbürgermeister von Hannover, und der erste grüne in der niedersächsischen Hauptstadt dazu. Damit erhöht er die Zahl grüner Bürgermeister*innen und Oberbürgermeister*innen in Deutschlands Kommunen auf 38. Zudem ist Onay, Sohn türkischer Einwanderer, einer der wenigen Oberbürgermeister in Deutschland mit Migrationshintergrund. Seit 2015 ist der Ashok Sridharan Oberbürgermeister von Bonn, zuletzt wurde Octavian Ursu Oberbürgermeister von Görlitz.
Die Wahl des migrantischen Grünen ist ein klares Bekenntnis einer breiten Mehrheit der Hannoveraner*innen: Wir wollen eine andere Politik als jene, die die Stadt bislang erlebte. Wir wollen weniger Verkehr in der Innenstadt, bessere Luft, mehr Kitaplätze und mehr bezahlbare Wohnungen, eine humane Migrations- und Flüchtlingspolitik. Für all das stehen Onay und seine Partei.
Oder anders formuliert: Hannover war reif für einen Wechsel nach über 70 Jahren SPD an der Rathausspitze, die Bräsigkeit und Selbstgefälligkeit der SPD hatte am Ende auch in Hannover ermüdet. Onays Sieg dürfte die Schmerzen der Partei, die sowohl in den Kommunen als auch in den Ländern und im Bund schwer angeschlagen ist, verstärken. Nicht einmal mehr in ihren früheren Hochburgen – in Hannover war die Sozialdemokratie nach Ende des Zweiten Weltkriegs de facto wiederbelebt worden – kann sie sich des Zuspruchs sicher sein, sozialdemokratische Gewissheiten lösen sich auf.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die sogenannte Rathaus-Affäre Onays Sieg beschleunigt haben dürfte. Der vorerst letzte SPD-OB Stefan Schostok war im Frühsommer wegen illegaler Gehaltszahlungen im Rathaus zurückgetreten. Die Sehnsucht der Hannoveraner*innen nach Transparenz und Wahrhaftigkeit muss jetzt Onay erfüllen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihm das gelingt, ist groß, die Sympathien jedenfalls hatte er von Beginn seiner Kandidatur an auf seiner Seite.
Und noch etwas dürfte Onays Durchmarsch auf lokaler Ebene verdeutlichen:den Aufstieg der Grünen zur bundesweiten Volkspartei. Die SPD jedenfalls hat die Ökopartei schon abgelöst.
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Kommentar von
Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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