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Klimawandel im AlltagRadikal konkret

Die Klima-Botschaft ist in diesem Jahr angekommen. Jetzt gilt es, für die Wende zu begeistern: als großartiges, gesamtgesellschaftliches Projekt.

Wenn jetzt alle Veganer werden, was wird dann aus den Jobs bei Wiesenhof? Foto: Paul Zinken/dpa

E s fing ganz harmlos an, beim Sonntagsessen. „Was würde eigentlich passieren“, fragte meine Nichte und legte den ökologisch korrekten, regionalen Hähnchenknochen beiseite, „wenn jetzt alle auf einmal weniger Fleisch und nur noch Bio essen würden? Ich meine, volkswirtschaftlich gesehen?“ Und als niemand antwortete, gab sie selbst die Antwort: „In Westniedersachsen würden um Wiesenhof und ein paar Schweinefabriken herum jede Menge Leute arbeitslos, ein paar Landkreise in Westniedersachsen wären platt gemacht, und in Brasilien würden sie weniger roden, weil wir kein Soja mehr brauchen.“

Allerdings, warf ihr Freund ein und blickte auf sein Smartphone, werde die Ernährung etwa 75 Prozent teurer, wenn wir uns nur noch nachhaltig ernähren. Und diese Differenz – er tippte noch einmal etwas ein – betrage ungefähr so viel wie der Durchschnittsdeutsche für Haushaltsgeräte und für Kleidung ausgebe. Oder für den Urlaub. Saturn, Kik und Mallorca kämen also schwer in die Krise. „Oder Decathlon“, ergänzte mein Enkel.

Das führte uns zu der weiterführenden Frage: was aus den 165.000 Arbeitsplätzen der Catering-Industrie werde, wenn alle Schulen anfingen, selbst zu kochen – was zwar gesünder wäre, die Lust am Selberkochen und damit die sozialen Bande stärken, aber die Systemgastronomie in den Ruin treiben – und damit viele Bullshitjobs vernichten würde.

Aber da die Landwirtschaft nur 7 Prozent der Emissionen verursacht (Smartphones sind ein Segen), gingen wir beim Nachtisch vom Essen zur Mobilität über: Was würden die 114.000 überflüssigen Automobilarbeiter machen, wenn alle Autos a tempo nur noch mit Elektromotoren gebaut werden, und was ersetzt dann die Mineralölsteuer? Und so weiter und so weiter. Ich mache es kurz: Es wurde ein langer Abend, an dem wir die große Forderung einer Klima- und Umweltwende in utopischem Vorgreifen lustvoll klein gearbeitet und damit den Kapitalismus in die Krise getrieben hatten.

Die Radikalität muss konkret werden. Das heißt: beziffert

Natürlich war das Ganze unsystematisch und ein wenig glasperlenverspielt. Denn in Heimarbeit kann man eine gesamtgesellschaftliche Transformationsökonomie nicht entwickeln. Allerdings – das ergeben erste Recherchen – gibt es sie an den volkswirtschaftlichen Fakultäten des Landes auch nicht. Bis auf Weiteres fällt so etwas unter den Planwirtschaftsverdacht – in seiner ideologischen (zurück in den Steinzeitkommunismus) oder theoretischen (rechnerisch nicht möglich) Variante.

Aber wenn die notwendige Transformation unserer Gesellschaften technologische Großprojekte, neue Infrastrukturen, neue Antriebe für Autos, Schiffe und Flugzeuge, umgerüstete Chemie-, Zement- und Stahlindustrien, neue Agrarstrukturen, den Umbau der Städte erfordert und schließlich die Veränderung von Ess- und Mobilitätsgewohnheiten – also „alles auf einmal“, wie Jean-Uwe Heuser in einem elektrisierenden Artikel in der Zeit ausführt und begründet (36/2019) –, wenn es also um einen globalen „Moonshot“ geht, wie Geoffrey Sachs ebendort sagt, dann bräuchten „die Staaten einen Plan, was bis wann zu geschehen hat“.

„Radikal ist das neue Realistisch“ – Robert Habecks Bonmot heißt eben auch: Die Radikalität muss konkret und also: beziffert werden. Svenja Schulzes Entwurf für ein Klimaschutzgesetz ist da nur ein allererster Schritt zur Festlegung verbindlicher Ziele und Fristen, immer noch viel zu unbestimmt und unscharf, so wie der „Kohlekompromiss“.

„Unite behind the Science“ – es geht nicht nur darum, die Bedrohung realistisch zu sehen und pauschale Maßzahlen zu nennen, sondern um die Berechnung und Planung alternativer Pfade der Erneuerung: Welche Infrastrukturinvestitionen sind vordringlich, welche Subventionen könnten fallen? Und bis wann? Welche Gesetze sind notwendig für den beschleunigten Umbau der Städte, die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene? Wie werden sie finanziert?

Sommerwetter, Waldbrände, Greta Thunberg und FFF

Einstweilen schrecken sogar die Grünen vor der Forderungen einer demokratischen Planung zurück, die mit Zielgrößen, Strukturmodellen und Deadlines versehen ist, die sich des Internets, der Smartphones und der Computing Power bedient. Bis jetzt gibt es auf die veränderte Stimmung vor allem konkretistische Schnellschüsse von Mandatsträgern, die um ihre Marktanteile bangen: Steuer auf Billigflüge rauf, steuerfreie Bahntickets etc. Und den Grünen trübt das Veggieday- und Steuerdesaster immer noch die gebotene Klarheit.

Aber dank Sommerwetter, Waldbränden, Greta Thunberg und FFF stünden die Chancen besser als je zuvor, die Bürger nicht nur von der Notwendigkeit eines wirklichen Aufbruchs zu überzeugen, sondern sie – gerade wegen der Größe dieser Veränderung, gerade wegen der Zumutung – zu interessieren, vielleicht zu begeistern.

Allerdings nur, wenn es mit einer Rhetorik einhergeht, die nicht ständig die Apokalypse beschwört, sondern die Wende als beschwerliches, notwendiges, aber auch großartiges gesamtgesellschaftliches Projekt beschreiben kann. Als einen „Mondflug“, bei dem alle mitfliegen, nicht nur als Wähler, sondern als Akteure der Veränderung von Regionen, Städten, Kiezen, Betrieben und dem Leben in der eigenen Wohnung.

Die Botschaft über das Klima ist in diesem Jahr angekommen – auch über die Tausende von Aktivisten und Initiativen hinaus. Politik könnte jetzt Aufbrüche wagen. Zur Ermutigung und Ertüchtigung dafür könnten ja zum Beispiel die Lehrer der streikenden Schüler freitags mal an einem neuen Curriculum arbeiten.

An einer Arithmetik der Wende: Wie viele neue Bahntrassen braucht man, wenn die Kapazität verdoppelt wird; was bringt mehr: eine Kerosinsteuer auf Flüge oder innerstädtische Elektrobusse? An einer Sozialkunde der Wende: Wie kann man gigantische Konzerne auf das Gemeinwohl verpflichten? An einer Chemie des Lebensstils: Wenn sowohl Tüten aus Plastik als auch die aus Papier oder Baumwollbeutel schädlich sind: was dann? Menschen halten sich an Konkretes, lassen sich auf Überschaubares ein. Nicht nur beim Sonntagsessen.

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12 Kommentare

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  • 0G
    06678 (Profil gelöscht)

    Die Auftauung des Permafrost in Sibirien und die darauf folgenden Zersetzungsprozesse der im Boden befindlichen vegetalen und tierischen Überreste, setzen Methangase frei, die 28 mal stärker wirken als Co2, jetzt ist auf der Nordhalbkugel Winter, bez der Winter fängt in Sibirien bald an, die Brände der Equatorialzone wird das nicht einschränken und wenn niemand Trump daran hindert den Urwald in Alaska abzuholzen, ist ein wesentliches Element zur Bindung von Co2 ebenfalls bald nicht mehr vorhanden, da freut sich ab Mai das Tauwetter in Sibirien, es gibt Leute die finden das ist alles Sache schlauer Leute und ein zu heisses Blech für andere, das sind genau die, die diese Prozesse weder verhindern noch eindämmen, sondern entweder sich immer zurückhalten oder der Meinung sind so und nicht anders geht es, sonst führt alles zur katastrophe und ist sowieso nicht realistisch zum Beispiel das PIK in Potsdam, die Merkel die Hand schütteln und einem antworten, wenn man sie dazu auffordert mal eine Informationsbrochüre zum gegenwärtigen Stand zu machen und wohin es bei Beibehaltung der bestehenden Ketten gerade in den nächsten Jahren hingeht, antworten es gäbe sehr viele Basisinformation nicht zuletzt für Kinder.



    Rendite und Arbeitsplätze nützen einem nichts mehr, wenn keine Welt mehr vorhanden ist um darin damit zu leben, sind diese Leute zu verbrämt sich das klar zu machen ?

    • 0G
      06678 (Profil gelöscht)
      @06678 (Profil gelöscht):

      Natürlich das Tagebuch Klemperers von 33/34

    • 0G
      06678 (Profil gelöscht)
      @06678 (Profil gelöscht):

      Ok, "Ruhe!" ist nicht etwas was statt hat, wenn ihr zur Wahlurne lauft und AfD wählt, euch breittretet und Leute terrorisiert, auch wenn andere ordentlich dafür sorgen, nicht indem so viel Ungerechtigkeit herrcht, sondern euch mittelbar handeln lasst, auch nicht wenn ihr abcheckt was andere ständig machen und das mit anderen teilt. Es reichen die ersten 30 Seiten der Tagebuchs Victor Klemperers um zu verstehen was gewisse Leute unter Ruhe, Recht und Ordnung verstehen.

  • Wie wäre es mit der 25h-Woche für anstrengende Arbeiten in Einzelhandel, Handwerk etc. statt 100.000e Arbeitslose, die angeblich vom Hühnerschlachter in Niedersachsen auf den "Arbeitsmarkt " gespült würden. Das Ende des Fachkräftemangels nahte, wenn die tollen Pkw-Schrauber frei hätten und sich Sinnvollerem zuwendeten.

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @Lars G:

      Da stimme ich ihnen voll zu. Vollbeschäftigung ist im Zeitalter der KI obsolet.Wie wäre es den gesellschaftlichen Wandel zur postindustriellen Freizeitgesellschaft mit bedingungslosem Grundeinkommen zu akzeptieren. Neben den 1000000en Arbeitslosen wären sicher auch die gefragten Fachkräfte im Billiglohnsektor begeistert. Eine finnische Feldstudie hat belegt, dass die bedingungslose Auszahlung des Arbeitslosengeldes keinen Einfluss auf den Vermittlungsquote hat. Nur die Arbeitslosen sind glücklicher gewesen. Wie wäre ein glücklicheres Volk, das nicht ständig bevormundet wird.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Ich möchte mich im Winter jedenfalls nicht mit zwangsverordneten E-Autobesitzern auf der Standspur sozialisieren, weil das ausgelutschte Akupack nur noch für die im Lieferumfang enthaltene Kaffeemaschine und eine 60W Heizdecke reicht, während Kompensationsfahrer für einen relativen Bagatellbetrag fröhlich mit 300 Sachen endlich freie Fahrt für freie Bürger konkretisieren und sich gleichzeitig für die Einhaltung hochgesteckter klimafreundlicher Ziele feiern lassen möchten, indem sie den Standspurern den Stinkefinger zeigen. Weder ist das Klima ein knappes Gut, noch kann man sich durch Kompensation Absolution erkaufen, noch wollen wir eine Zweiklassengesellschaft.

  • Unser Alltag, so lässt sich an der Schilderung und den besprochenen Aspekten schön erkennen, leidet nicht an Mangelerscheinungen.

    Wir haben Luxusprobleme, die wir lösen wollen, ohne große Abstriche an unserem Luxus/Lebensstandart machen zu müssen. Dass ist auch das große Versprechen, dass uns angeboten wird. Dass Eine oder andere wird ein bisschen teurer, aber grundsätzlich können wir "nachhaltig" so weiter leben, wie bisher.

    Es ist unsere Gegenwart, die wir im Blick haben. Wir denken an die arbeitslos werdenden Hühnerschlachter und Fließbandmonteure und wägen ab, von welchem Bauern wir unser Hähnchen und von welchem Autobauer oder Ökotextilhersteller, wir unser E-Mobil oder Jackett nun kaufen, oder ob das korrekte Label fehlt.

    Niemand hat die Absicht, die Wirtschaft zu schädigen, die soll sich, bitte, bitte umstellen. Es ist unsere Realität, dass selbst der Klimawandel als Markt- und Wachstumschance begriffen und genutzt wird. Neues wird neben Altem platziert, produziert, konsumiert. Damit es weiter geht, wie bisher; nur mit einem anderen Adjektiv davor, fürs gute Gewissen.

    Die Gegenwart außerhalb unserer Luxus- und Konsumwelt sieht heute schon schlimmer aus, als dass wir sie auch nur in Ansätzen ertragen wollten.

    Unsere Luxusgesellschaft ist bereits tief gespalten. Sie wird uns um die Ohren fliegen, wenn es nicht gelingt, die Grenzen des Wachstums - und damit ist insbesondere die Ökonomie gemeint - als Realität in die Gesellschaft hinein zu vermitteln.

    Arbeitszeitverkürzungen, Bedingungsloses Grundeinkommen und Beendigung der Umverteilung von Unten nach Oben.

    Rückgängigmachung der Privatisierungen von öffentlicher Daseinsvorsorge, den Infrastrukturen und Immobilien, deren Gewinnorientierung nicht durch Appelle in Grenzen gehalten wird. Renditen werden dauerhaft erwartet, aber von einer wachsenden Zahl von Menschen nicht mehr finanzierbar sein.

    Mit neuen technologischen Spielereien lösen wir kein Problem, wir schaffen zusätzliche!

    • @Drabiniok Dieter:

      Auch ich schließe mich an. Ergänzend:



      "Mit neuen technologischen Spielereien lösen wir kein Problem, wir schaffen zusätzliche!"



      Zumal es ja zuhauf welche bereits gibt - die allerdings kaum angewendet werden. Wie Sie aber auch schreiben, ist die Wirtschaft aber auf Wachstum ausgelegt und nicht auf tatsächliche ökologische "Nachhaltigkeit". Dann gibt es noch Profitinteressen einzelner mächtiger Branchen, die gerne weiter produzieren und verkaufen (Autos, elektrische Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte, Flugzeuge, Waffen, fossile Energieträger, Tierprodukte ... und dafür benötigte Maschinen und Ressourcen), wollen wie bisher. Bspw. hat die Agrochemie und Pharmaindustrie hat wohl ebenso wenig interesse an einer ökologischen Agrarwende wie die Auto- und Erdölindustrie an einer Abkehr vom motorisierten Individualverkehr.



      Naja, und wer sich den alltäglichen Wahnsinn der Menschen auf den Hauptverkehrsstraßen, auf den Kais für Kreuzfahrtschiffe, in Flughäfen, an den Kassen der Supermärkten und Shoppingcenter ... anschaut, bekommt durchaus den Eindruck, dass viele Menschen selbst nicht gewillt sind, ihren Lebensstil anzupassen und so tun, als ob sie eine zweite Erde in Petto hätten.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Drabiniok Dieter:

      Ich stimme Ihnen zu und bin zugleich unglaublich pessimistisch, da ich nicht glaube, dass sich diese oder irgendeine andere Gesellschaft auf diesen steinigen Weg begeben wird. Es ist ja nicht einmal erkennbar, dass auch nur eine der derzeit relevanten gesellschaftlichen oder politischen Gruppen die Idee des Rückbaus großer Teile der Wirtschaft auch nur auf ihrer Agenda hat.

  • Schöne Kolumne zu dem was fehlt: Politische Visionen und Gestaltungswillen mitsamt konkreter Eckpunkte und Ausstiegsdaten für den Wandel für den viele bereit sind auch die Wirtschaft und mit Sonntagsreden nicht planen und investieren können. Das ganze organisiert als Mitmachprojekt für Bürger:innen einer jeden Kommune welche die Umstellung entlang der Eckpunkte und Ausstiegsdaten dann plant und organisiert mit und für die Menschen die dort wohnen, mobil sind, einkaufen, essen, Kinder groß ziehen.



    @Blabla: Stimmt die neoliberale globale Arbeitsteilung Hünchen aus Europa für Afrika, Autos für die USA, Indien und China macht die Klimaschutzfrage zur globalen Aufgabe. Nur sind Indien und China da schon weiter. Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor auf der Straße 2035 sprich auch deutsche Autohersteller können da dann keine Benziner und Diesel mehr absetzen. Es ist ein Trugschluss zu glauben die ganze Welt sei hinterher und Deutschland Avantgarde in Sachen Klimaschutzforderung und damit nur ein Tropfen auf den heißen Stein sollte sich hier etwas ändern. Aktuell ist es Deutschland das in der EU und teilweise weltweit auf der Bremse steht. Und es sind Multinationale Konzerne aus der EU und aus Deutschland die ihre Milliardenschweren Gewinne auf Kosten anderer und der Umwelt "weiter so" produzieren und verkaufen wollen - die Stellschraube in Deutschland und in der EU sind also groß wenn es gelingt mit dem Klimaschutzprimat auch die neoliberale Geldproduktionsanlage die ohnehin nur den Reichsten zu Gute kommt abzustellen und zurück zu regionalen Produktionskreisläufen in Industrie, Dienstleistung und Ernährung zu kommen oder auch neu zum Prinzip dass Umweltschutz zugleich Menschenschutz ist - die Spezies Mensch gehört bei drastischer Klimaerwärmung zu den vom Aussterben bedrohten Arten.

    • @Nina Janovich:

      "die Spezies Mensch gehört bei drastischer Klimaerwärmung zu den vom Aussterben bedrohten Arten."



      Jupp! (als Ergänzung) Zumal die menschliche Existenz an Ökosystemen mit Vielfalt an Tieren und Pflanzen gekoppelt ist. Deren massenfafte Aussterben ist die Folge des weltweiten, massiven Eingreifens des Menschens in die Natur. Stirbt zu viel aus, wird es auch für den Menschen problematisch. Die Thematisierungen des Sterben der Bienen und generell der Insekten, der daraufhin zu beobachtende "Vögelschwund" geben Hinweise darauf ...

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Klar, es wird konkretisiert. Das war auch die Antwort der Grünen auf ihre Vielfliegersucht. Sie zahlen schließlich Kompensation. Das machen Brasilianer aber auch, wenn sie den Regenwald abfackeln und auf Millionenzuschüsse zum Erhalt auf eben diesen verzichten. Also ist der Verlust großer Flächen Regenwaldes eigentlich gar kein Problem, wie in den Medien so gar nicht konkret dargestellt wurde, denn er kann in Geldwert kompensiert werden. Die Millionen fließen dann halt woanders hin, genau wie das Fleisch aus Deutschland woanders verzehrt würde. Konkret würde die Agrarindustrie von einem veganem Deutschland doppelt profitieren, einmal wegen der im Artikel erwähnten höheren Nachfrage nach Spinat und zum Zweiten wegen der florierdenden Fleischexporte. Wir befinden uns auch nicht im permanenten Bürgerkrieg und produzieren und exportieren trotzdem Waffen oder Autos, die sich ein durchschnittlicher Deutscher sowieso nur noch aus zweiter oder dritter Hand leisten kann.

    Die an den Haaren herbeigezogene Verbindung zwischen Essgewohnheiten und industrieller Nahrungsmittelproduktion scheint hingegen wenig konkret durchdacht. Man müsste doch das Beste aus einem veganen Deutschland machen und das wären eben klimafreundliche Kompensationszahlungen für Schweine- und Rinderfürze, sofern sie nicht als Biogas verwertbar sind.