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„Fridays for Future“ weltweitGreta global

Am Freitag wollen Hunderttausende junge Menschen für eine bessere Klimapolitik protestieren. Die Bewegung hat einen Star: Greta Thunberg. Wer ist sie?

Zieht die Massen an: Greta Thunberg bei einer Demonstration in Brüssel Ende Februar Foto: reuters

Hamburg taz | Sie steckt fest, es geht nicht weiter. Presse und Fans füllen die Straße, wedeln mit Kameras und Handys. Einige versuchen, die Kette aus Menschen zu durchbrechen, die mühsam einen Sicherheitsabstand aufrechterhält. Erst als die Polizei dazukommt, beruhigt sich die Situation etwas. Kinder und Jugendliche gehen nebenher, einige rufen, um ihr Vorbild auf sich aufmerksam zu machen. Es ist Freitag, wenn sie nicht gerade feststeckt, zieht die Schulstreikdemo durch die Stadt: Und Greta Thunberg läuft mitten drin.

An diesem Tag Anfang März ziehen bis zu 10.000 junge Menschen durch Hamburg, mehr als zehnmal so viele wie in der Vorwoche. Wo Thunberg auftaucht, wird es voll: Anfang Januar war sie beim Schulstreik in Brüssel zu Gast, da beteiligten sich bis zu 100.000 Menschen.

Ganz allein hat die heute 16-jährige Schwedin ihren Schulstreik für mehr Klimaschutz im August vorigen Jahres begonnen. Allein ist sie damit inzwischen gewiss nicht mehr. Demonstriert wird in Australien und Japan, in Kanada, Brasilien und den USA, in Nigeria und Südafrika, und in nahezu jedem Land Europas.

Eltern haben sich solidarisiert als Parents for Future, Wissenschaftler*innen sind als Scientists for Future dabei. Diesen Freitag nähert sich die Bewegung ihrem bisherigen Höhepunkt: Am 15. März soll rund um die Welt gestreikt werden. Der letzte Stand: 1.650 Orte in 105 Ländern.

Greta Thunberg, ein Vorbild für Zehntausende

Die Fridays-for-Future-Bewegung organisiert sich lokal und unabhängig. Eine Hierarchie oder zentrale Struktur gibt es nicht. Aber ein Zentrum: Greta Thunberg. Viele der jungen Demonstrant*innen in Hamburg sagen, sie hätten nicht gewusst, was sie angesichts des Klimawandels tun könnten, und niemanden gehabt, zu dem sie aufschauen konnten. Thunberg habe das geändert.

Auf der Bühne richten die Schüler*innen Lilli und Gustav sich direkt an sie. „Wir danken dir, dass du damit angefangen hast, für das Klima zu streiken. Für uns und für viele bist du ein Vorbild. Wir lieben dich für das, was du tust. Für deinen Mut, Dinge zu sagen, die Erwachsene nicht wahrhaben wollen. Für dein Durchhaltevermögen. Und dafür, dass du uns eine Stimme gibst.“

Mit ihrem Schulstreik hat Thunberg die Klimakrise zu einer Angelegenheit der Jugend weltweit gemacht. Eine junge Frau, die von sich sagt, sie sei ihr ganzes Leben lang das „unsichtbare Mädchen“ gewesen, das hinten sitzt und nichts sagt: Heute ist sie eine, der andere danken, weil sie ihnen eine Stimme gibt. Als Kind habe sie die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommen aus Filmen über den Klimawandel, sagt sie. Thunberg hat die Diagnose Asperger, sie sagt, sie könne Sorgen nicht verdrängen.

Krank, klein unsichtbar. Und jetzt dauerpräsent

Mit elf Jahren erkrankte sie an Depression, konnte zeitweise nicht mehr zur Schule gehen, nicht mehr essen, sprach kaum noch. Dann begann sie, sich selbst zu ermächtigen, zuerst gegenüber ihren Eltern. Die überzeugte Greta Thunberg, kein Fleisch mehr zu essen, vegan zu werden, nicht mehr zu fliegen.

Fridays for Future

Am Freitag, 15. März 2019, finden Schüler*innendemonstrationen in über 100 Ländern weltweit statt. In Deutschland sind fast 200 Städte dabei. Die Demos finden unter anderem hier statt:

Köln, 9:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz

Berlin, 10:00 Uhr, Invalidenpark

München, 11:00 Uhr, Odeonsplatz

Düsseldorf, 11:00 Uhr, Am Rathaus

Hamburg, 14:30 Uhr, Hachmannplatz

Alle weiteren Termine und Städte finden Sie hier: fridaysforfuture.de/streiktermine

Thunbergs Mutter ist die Opernsängerin Malena Ernman, die Schweden 2009 beim Eurovision Song Contest vertrat. Dass Ernman nicht mehr flog, fiel der schwedischen Öffentlichkeit auf. Dann schrieben Ernman und ihr Mann Svante Thunberg ein Buch darüber, wie ihre Tochter sie verändert hatte. Und schließlich setzte sich Greta Thunberg allein vor das schwedische Parlament mit ihrem Schild: „Skolstrejk för Klimatet“, Schulstreik für das Klima. Anfangs täglich, dann jeden Freitag. Es folgten: Schüler*innen weltweit, die die Idee aufgriffen, eine Einladung zur UN-Klimakonferenz und ins schweizerische Davos, zum Weltwirtschaftsforum.

Das Treffen in Davos ist die alljährliche Begegnung der Politik- und Wirtschaftselite. Als Thunberg Ende Januar nach anderthalb Tagen Zugfahrt von Schweden in dem verschneiten Alpenstädtchen ankommt, warten Dutzende Journalist*innen am Bahnsteig. Der Andrang ist größer als bei manchem Staatsgast. Im Ortszentrum ist für die Klimaaktivistin eine Pressekonferenz organisiert, davor drängeln Kamerateams. Aufpasser bahnen Thunberg eine Gasse.

Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds, begrüßt Thunberg mit Handschlag und widmet ihr ein paar Minuten. Lagarde ist eine der einflussreichsten Politikerinnen weltweit, sie überlegt sich genau, mit wem sie sich vor die Kameras stellt. Aber die beiden scheinen nicht recht zu wissen, was sie miteinander anfangen sollen. Thunbergs Gesichtsausdruck ist angespannt. Später wird sie einem Raum voller Politik- und Wirtschaftseliten sagen, diese hätten ihren finanziellen Erfolg auf Kosten des ganzen Planeten erreicht: Das Video ihrer Rede wird um die Welt gehen.

Thunberg bleibt wie ist ist: unangepasst

Thunberg, die von ihrem Vater in Davos begleitet wird, sagt leise: „Ich mag es eigentlich nicht, vor Leuten zu reden.“ Mit dem hohen Stuhl, auf dem sie sitzen soll, kommt sie nicht zurecht. Sie bleibt stehen. Was andere von ihr denken, scheint Thunberg nicht zu kümmern: Sie ist ein Mensch der Gegensätze, sie polarisiert. Man stimmt ihr zu, oder ist dagegen. So oder so, wenn Thunberg spricht, wird zugehört. Wenigen ist sie egal. Das liegt an dem, was sie sagt und zu wem – und wie.

„Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus brennen. Denn das tut es.“

„Erwachsene sagen immer wieder: Wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen Hoffnung zu geben. Aber ich will eure Hoffnung nicht.“

„Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“

„Es gibt keine Grauzonen, wenn es ums Überleben geht.“

Dass Thunberg schwarz-weiß malt, ist ein häufiger Kritikpunkt. Zwar sind die Konsequenzen der Erderwärmung Konsens in der Wissenschaft: Naturkatastrophen, Wassermangel, Hungersnöte, saure Meere, das Aussterben von Tierarten. Kritik an Thunbergs Aussagen bezieht sich aber meist gar nicht auf den menschengemachten Klimawandel an sich oder die Untätigkeit, die Thunberg anprangert, sondern auf ihre absoluten Formulierungen.

Kritik an Thunbergs Aussagen bezieht sich meist gar nicht auf den Klimawandel an sich oder die Untätigkeit, die Thunberg anprangert, sondern auf ihre absoluten Formulierungen

Denn es gibt sie ja doch, die Grauzonen im Überleben: Auch mit einer Erwärmung um 4 Grad und mehr wäre menschliches Leben auf der Erde höchstwahrscheinlich möglich. Nur eben nicht an allen Orten, an denen es heute stattfindet. Einige wären höchstwahrscheinlich zu heiß, andere lägen unter Wasser. Aber eben nicht alle.

Was Thunberg und die Schüler*innen der Fridays for Future von der Politik fordern, ist die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. 196 Länder haben damit 2016 zur Staatsaufgabe erklärt, die menschengemachte Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Ob das reicht, um das unumkehrbare Kippen des Klimas zu vermeiden, ist in der Wissenschaft umstritten.

Ist Klimawandel „nur eine Sache für Profis“?

Für manche ist Thunberg ein Kind, trotz ihrer 16 Jahre. Ein kleines Mädchen mit zwei langen Zöpfen, einer Wollmütze und wenig Ahnung von wirtschaftlichen Realitäten. Dass Thunberg recht klein ist, liegt an ihrer Depression: Als sie nicht mehr aß, hörte sie auf zu wachsen. So wirkt sie auf viele kindlich, trotz ihres Alters. Die Jugendlichkeit machen manche Kritiker*innen nicht nur ihr, sondern der ganzen Bewegung Fridays for Future zum Vorwurf, so wie etwa FDP-Chef Christian Lindner: „Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits globale Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis.“

Die Fridays-for-Future-Bewegung hat eine Diskussion ausgelöst – nicht darüber, ob die Menschheit in Zukunft leben wird, sondern wie. Der Weg dorthin war schrittweise Eskalation. Erst der Boykott der Schule für mehr Klimaschutz durch Thunberg. Das schuf Aufmerksamkeit. Dann, dass Schüler*innen einstiegen, die Bewegung sich international ausbreitete und Menschen hinzukamen, die nicht mehr zur Schule gehen. Parents for Future, Scientists for Future, Interessierte. Nun folgt diesen Freitag die maximale Eskalation: Protest weltweit. Auf der einen Seite ist das ein Erfolg für die Bewegung. Auf der anderen Seite eröffnet es die Frage, wie es weitergehen soll.

Was tun, wenn eine Strategie an ihrer obersten Eskalationsstufe angelangt ist: Weitermachen, Neues ausprobieren, aufhören? Schüler*innen in Hamburg geben sich entschlossen, immer und immer weiter zu streiken – bis die Politik Maßnahmen ergreift, um das Zwei-Grad-Ziel zu erfüllen. „Wir werden schulstreiken, bis sie handeln“, sagt auch Thunberg auf der Bühne. Einige Zeit könne vergehen, bis sich Erfolg zeige. „Aber wir werden geduldig sein und wir werden weitermachen. Denn das ist unsere Zukunft und unsere Entscheidung.“ Es scheint also darauf hinauszulaufen, wer den längeren Atem hat.

Thunberg macht es vor: Wenn am Freitag an über 1.000 Orten gestreikt wird, wird sie nirgendwo zu Gast sein. Sie wird vor dem schwedischen Parlament sitzen. Wie im August, als alles begann. Nur mit mehr Gesellschaft.

Mitarbeit: Hannes Koch

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34 Kommentare

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  • Schön, dass Christian Lindner uns mit seinen Einsichten bereichert. Dabei sind gerade viele der besten Naturwissenschaftler und Techniker, von Bill Gates bis Einstein, sehr jung auf tolle Ideen gekommen.



    Die altersweise FDP wird natürlich auch bei vier Grad und Weltuntergang ihren SUV in einer fernen gated community parken, allerdings bei stark reduziertem Speiseplan, mit viel Plastik und Bitcoins auf dem Teller.

  • & Däh - & Zisch - Mailtütenfrisch





    "Wir brauchen starke, eigensinnige Frauen, die unsere Gesellschaft mitgestalten "







    Von der Leyen ist zu teuer,



    Scheuer ist mir nicht geheuer.







    www.taz.de/Fridays...weltweit/!5578109/

    „Als Kind habe sie die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommen aus Filmen über den Klimawandel, sagt sie. Thunberg hat die Diagnose Asperger, sie sagt, sie könne Sorgen nicht verdrängen."

    „wenig Ahnung von wirtschaftlichen Realitäten.“ “

    Ha no. Das Leben ist halt bunt.



    &Das -



    Noch nichemal für jeden.

  • Gewerkschaften machen morgen mit:

    www.theguardian.co...ies-greta-thunberg

  • "Später wird sie einem Raum voller Politik- und Wirtschaftseliten sagen, diese hätten ihren finanziellen Erfolg auf Kosten des ganzen Planeten erreicht"



    Liebe Greta, jetzt nur nicht sagen, dass die dann bitte auch den ökologischen Umbau zahlen sollen mit ihren immensen Gewinnen. Die immer noch überwiegenden Herren aus der Wirtschaftselite erwarten nämlich weiterhin, dass die Gewinne privatisiert werden und Verluste bzw. die ökologischen Kosten sozialisiert werden. Wer das ändern will, wird richtig gebasht, fristet ein Nischendasein bei SPD und Grünen oder ist völlig im Abseits hinsichtlich Umverteilung gemeinsam mit der Linkspartei!

  • Heute habe ich Euer taz Titelblatt spontan neben meinem Hauseingang in das Fenster gestellt. Denn der Subjektiv "Könnte, Hätte, Würde" ersetzt sie durch "Machen"!



    Das ist für mich Hoffnung auf Zukunft!



    Es liegt an uns, anfangen zu denken und zu handeln!

  • Im Alter von 9 Jahren fand der spätere Mathematiker Carl Friedrich Gauß eine Formel für die Summe der Zahlen von 1 bis 100.



    Was ich von Greta Thunberg gehört und gelesen habe, deutet darauf hin, daß sie in Bezug auf moralische Werte und wissenschaftliche Sicht mit Gauß vergleichbar ist.

    • @shashikant:

      Welche "moralischen Werte" hatte Gauß?

      • @agerwiese:

        Gemeint war, daß Thunberg "in Bezug auf moralische Werte" mit dem Genie von Gauß vergleichbar sein könnte. Gauß war eine der wenigen Personen, die mir bekannt sind, bei denen das Genie schon so früh erkennbar war.

  • Dumm nur, dass Diejenigen, die voll Elan und gut bezahlt an dem Ast sägen, auf dem wir Alle sitzen, sich insgeheim doch für viel intelligenter halten, als diese arme kranke Frau, die ihre Sorgen nicht verdrängen kann.



    Und Mancher ist sogar so bescheuert, das öffentlich zu lindnern.

  • Neues Klimawandelopfer:

    Der Klimaleugner stirbt aus !

    Innerhalb von 10 Jahren ist die Haelfte der Klimaskeptiker ausgestorben, schuld waren u.a. die sehr heissen Sommer.



    Der Anteil der Klimawandelleugner nahm von 24% der Wahlberechtigten 2009 auf 11% im Jahr 2018 ab.



    Bei den Nazis zeigte sich deutlich die Alterspyramide am Broeseln. Der Anteil der Naziwaehler die den Klimawandel leugnet nahm von rd.45% auf deutlich unter 20% ab.



    Besonders Alte sterben bei diesen Temperaturen zu Hauf ....

    www.nrc.nl/nieuws/...afgenomen-a3952765

  • Für 300 Prozent Profit vernichtet man die Existenzgrundlagen der Jugend, weltweit!

    Der Kapitalismus, die „Soziale Marktwirtschaft“ der ökonomischen und politischen Administration, der persönlich leistungslosen Bourgeoisie, der Kapitalisten und Dividenden-Milliardäre, führt die Menschheit mit Vollgas gegen die Wand. Sei es durch einen kommenden nuklearen Eroberungs-, Welt- und Verteilungskrieg, oder durch die (vorausgegangene) dauerhafte Vernichtung der Umwelt und Natur.

    Die große Mehrheit der Parlaments- und Regierungslobbyisten bestreitet diesen verhängnisvollen Weg, – der ökologischen und sozialen Vernichtung unseres Planeten. So setzen alle bürgerlichen Parteien auf ihre Beteiligung am Profit und ihren Anteil an der Dividende der Rohstoff-, Rüstungs- und Medienkonzerne. Die von besorgten Jugendlichen angesprochene und durch vielfach wissenschaftlich belegten Studien über die globale Umweltvernichtung diffamieren sie als ''Verschwörungstheorie''. Daran sind auch fast alle konservativen Parlaments- und Regierungsparteien in Deutschland und EU-Europa beteiligt. Dergleichen in den Vereinigten Staaten und Japan sowieso. Für den Profit gehen sie über Leichen, auch über die unserer Jugend. Es herrscht auch bei der politischen Administration die Devise: ''Nach Uns die Sintflut!'' Dafür sind sie auch dazu bereit, die Zukunft der heutigen Jugend irreversibel zu vernichten!

    Die Wirtschaft und Politik handelt so ganz in diesem Sinne:

    ''Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.''

    Vgl. www.neues-deutschl...x-zitat-exakt.html

    • @Reinhold Schramm:

      Ich wundere mich immer, dass der Kapitalismus für die Umweltzerstörung verantwortlich gemacht wird. Haben sozialistische Staaten irgendwann mal etwas für den Umweltschutz getan? Letztlich sind nur Staaten mit funktionierender Wirtschaft = Marktwirtschaft 1. in der Lage, eine technische Entwicklung zu gewährleisten, die Umweltschutz überhaupt erst ermöglicht, und 2. Gelder durch Steuereinnahmen zu erwirtschaften, mit denen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt finanziert werden können.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Lockenkopf:

        Sie scheinen nicht im Mindesten auf Ihrer Rechnung zu haben, dass



        1. anthropogen verursachte irreversible Veränderungen sämtlicher Lebensräume nicht nur möglich sondern inzwischen sehr wahrscheinlich geworden sind, Veränderungen die mit keiner noch so raffinierten Methode rückgängig werden können (irreversibel bedeutet hier: nicht innerhalb der Existenzzeit der Art H. sapiens)



        und dass



        2. wenn man bewahrt statt zerstört, Ihre mühsam erwirtschafteten Steuereinnahmen für sehr viel schönere Zwecke ausgegeben werden könnten



        Aber für Anthropologen ist ja beides, sowohl der fahrlässige Hang zur Destruktion als auch die Lust und vollbewusste Beteiligung des Menschen an derselben ja nun nicht wirklich eine neue Entdeckung

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Was hat das mit der Frage zu tun, ob der Kapitalismus für die Umweltverschmutzung verantwortlich ist? Dem Kapitalismus ist die Umwelt völlig egal, er ist ein Wirtschaftssystem. Wie der Sozialismus im Übrigen auch. Im Kapitalismus ist Umweltschutz aber zumindest möglich, wenn die Menschen ihn wollen würden. Im Sozialismus ist Umweltschutz faktisch unmöglich, weil dieses Wirtschaftssystem nicht die Mittel erwirtschaftet, mit denen Umweltschutz erst möglich wird.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            .



            "Dem Kapitalismus ist die Umwelt völlig egal"



            Na bitte, Ihre Reflexionen führten ja doch immerhin zu einer wichtigen Erkenntnis, haben sich also gelohnt

    • @Reinhold Schramm:

      Oh ja, lieber Reinhold,



      im Sozialismus war die Umwelt um Faktoren besser. Wie konnten wir das nur vergessen.

      • @Der Cleo Patra:

        Gehören auch Sie zu den Profiteuren der Umweltvernichtung? Oder warum versuchen Sie abzulenken? Sie wissen es doch auch, es existiert kein Sozialismus auf der Welt. Dafür muss man den Kapitalismus beseitigen.

        Die Erwerbsbevölkerungen sind heute dazu fähig, auch ohne persönlich leistungslose Erbschafts-Multimillionäre und Dividenden-Milliardäre, die modernen Produktionsmittel im Interesse der ganzen Gesellschaft - auf ökologischer Grundlage - zu beherrschen.

        Allerdings würden dann Erbschaftskinder, wie auch Sie, ihre Verfügungsgewalt über die Früchte fremder Arbeitsleistung verlieren. Auch Sie haben davor verständliche Angst. Auch Sie sollten es mit eigenständiger ökologischer und verantwortungsvoller Arbeit versuchen!



        MfG

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Tja immer das gleiche Spiel. Unternehmen fühlen sich nur dem Profit (Aktionären, die Dividenden wollen) verpflichtet. Da sie aber auch die Kunden benötigen, liegt es an uns allen, ob wir weiter fliegen, frisches Obst aus Südamerika kaufen oder wegen der Mode jährlich die Gewässer in China vergiften....

  • In den letzten Jahren gab es einen Rückgang bei vielen wichtigen Arten und die Veränderung im Klima ist mehr als bedenklich. Einfach abzuwarten ist keine Lösung. Die demonstrierenden Schüler haben meine Unterstützung. Die tun mehr als Viele, die sich nur in ihren verschwurbelten Gedankengängen wie zu Hause fühlen, ansonsten aber nicht vom Sessel hoch kommen.

  • "Denn es gibt sie ja doch, die Grauzonen im Überleben: Auch mit einer Erwärmung um 4 Grad und mehr wäre menschliches Leben auf der Erde höchstwahrscheinlich möglich. Nur eben nicht an allen Orten, an denen es heute stattfindet. Einige wären höchstwahrscheinlich zu heiß, andere lägen unter Wasser. Aber eben nicht alle."

    Danke dafür, das macht einem echt Mut.



    Sind die die dann Überleben die Milliardäre die sich gerade Grundstücke in Neuseeland sichern, die sich meist dank rücksichtsloser Ausbeutung die Taschen vollgestopft haben.

    Ein Mensch der so tickt wie Greta ist wichtig, sie denkt nicht in Quartalszahlen, lässt sich nicht so leicht korumpieren und von irgendwelchen Alphatieren vereinnahmen.



    Sie bleibt Prinzipientreu, das macht sie für viele (z.B. :Lindner der damit ja gar nichts anfangen kann) so sperrig.



    Aber gegen all die Lobyisten und all denen denen die Umwelt eigentlich sch...egal ist ,die nur der schnelle Gewinn interessiert gehts wenn überhaupt dann nur so.



    Ich hab auch eine Tochter die mitmarschiert und ich bin sehr stolz auf sie.



    Ich widme mich seit den späten 80ern Umweltthemen, hab schon oft demonstiert usw. und was ist seitdem passiert mit unserem Globus ?

  • "Auch mit einer Erwärmung um 4 Grad und mehr wäre menschliches Leben auf der Erde höchstwahrscheinlich möglich. Nur eben nicht an allen Orten, an denen es heute stattfindet. Einige wären höchstwahrscheinlich zu heiß, andere lägen unter Wasser. Aber eben nicht alle."

    Und die Teile, die noch nicht zu heiß oder unter Wasser sind, dürfen sich dann mit den „Grauzonen“, also mit Flüchtlingen aus diesen Regionen, sowie Dürren, Hungersnöten, weiterer Zunahme von extremen Wetterphänomenen und über PolitikerInnen freuen, die ständig wegen den Flüchtlingen aus diesen „Grauzonen“ auf der Maus ausrutschen.

    • @agerwiese:

      Sie haben sich sicherlich verschrieben und meinten: "Und hier der andere Blick. Von rechts und mit Aluhut ..."



      Im übrigen bleibt die von Ihnen sechs Mal zitierte Quelle in meinem PHB (Politischer Hygiene Browser) irgendwie hängen

      • @Crisanto:

        Sie meinen, wenn man keine Begeisterung für Greta entwickelt oder für "Klimaschutz" deren Hauptkomponenten die Belastung der unteren Einkommensschichten und CO2-Trading sind, dann ist man automatisch ein Rechter? Sorry, dann gleicht Ihre Informationsblase mittlerweile einem Panzer.

    • @agerwiese:

      Mir fiel schon auf, dass alle Ihre Links auf eine site, theartofannihilation zeigen. Dann habe ich ein wenig recherchiert... alter Schwede.

      Das ist lediglich eine Nebelkerze der Klimaleugner. Die das übliche Mantra wiederholen, es sei mehr Geld drin in "Klimawissenschaft" und alle ForscherInnen seien nur gekauft.

      Ohne Aluhut? Sie haben recht: da reicht ein Aluhut nicht aus.

      Ersparen Sie uns bitte diese Grütze.

      • @tomás zerolo:

        Na, zum Glück hat das hier ja noch jemand gemerkt! Das ist ja´wohl das



        Letzte!



        Ich habe zwar neulich gesagt, daß die



        Kids das allein machen sollten, wegen



        der Gefahr der Vereinnahmung, aber



        jetzt rufe ich a l l e Leser auf, am Freitag zu kommen! Ich glaube, wir



        müssen endlich Gesicht zeigen und wohl nicht nur die Umwelt schützen,



        sondern auch jetzt noch unsere Kinder



        vor solch einen gefährlichen Müll!



        Au warte!

      • @tomás zerolo:

        Mal paar Links zu Ihren "Recherchen" und Quellen?

    • @agerwiese:

      Ich höre lieber Greta Thunberg zu als einem gealterten Yuppie wie Christian Lindner, der Porsche fährt und eine Klimawandelskeptikerin als Generalsekretärin beschäftigt.



      Greta gibt mir Hoffnung, die ich schon verloren glaubte.

    • @agerwiese:

      da ist Ihnen der Aluhut aber tief ins Gesicht gefallen...verschwurbelte Verschwörungstheorien gibt es eben auch von allen Seiten

    • @agerwiese:

      Wegen mir kann Greta ein bezahlter Vollprofi in Sachen Klima sein. Das würde nichts daran ändern, dass alle, die jetzt auf der Straße stehen, Recht haben!

      • @sujall:

        Es geht weniger darum, dass sie ein "Vollprofi in Sachen Klima" ist, sondern vielmehr darum, dass *diese* Ausgestaltung des Klimaschutzes ganz bewusst neue Umverteilungsmechanismen (natürlich von unten nach oben) setzten soll. Die neuen Profiteure decken sich nicht 1:1 mit den alten, deswegen gibt es Reibungen mit Teilen des wirtschaftlichen Flügels alter Prägung. die Einigung kommt schneller als man denkt und die Zeche zahlen die gleichen wie bis jetzt. 3. Welt inklusive.

        • @agerwiese:

          @Agerwiese: 301 Beiträge seit dem 01.12.2018! Kann es ein, dass du den ganzen lieben Tag nicht anders zu tun hast als zu trollen?

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Christian Wohlgemuth:

            Das sind roundabout 100 Tage. Also 3 Beiträge pro Tag. Das dürfte unter dem Durchschnitt liegen.

            Wenn Sie schon so gern schnüffeln, zählen Sie doch mal meine. Würde mich interessieren.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              …Liggers & höhöhö …anschließe mich.