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Kontroverse um FriedenspreisDrei Juden, drei Meinungen

Der Göttinger Friedenspreis löst Streit aus. Es gibt Antisemitismusvorwürfe – und es geht mal wieder um den Boykott Israels.

Höflich, in nettem Ton, zielstrebig: Sigmount Königsberg Foto: dpa

Wo verläuft der Grat zwischen Antisemitismus und nötiger Kritik an dem Besatzungsregime Israels und Unterdrückung der Palästinenser? Wer darf für Juden in Deutschland sprechen, wer nicht? Die Aufsätze, Studien, Analysen dazu füllen Bücherwände. Aber die Reflexionen dämpfen die Affekte nicht. Die scheinen immer mobilisierbar. Es geht sofort immer um alles. Um Gut und Böse. Wie jetzt in Göttingen.

Eine Jury, angeführt von dem taz-Korrespondenten Andreas Zumach, hat den Göttinger Friedenspreis an eine kleine Gruppe Berliner Juden verliehen – die „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“. Die unterstützt die BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen), die Israel boykottieren will: wirtschaftlich, kulturell, politisch. So wie früher Südafrika zu Zeiten der Apartheid. Es gab Proteste.

Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden, schrieb einen empörten Brief an den Göttinger Oberbürgermeister. „Die Stoßrichtung der BDS-Bewegung ist unzweifelhaft antisemitisch.“ Das A-Wort treibt jedem tüchtigen Sparkassendirektor, jeder Universitätspräsidentin und jedem braven Bürgermeister Schweißperlen auf die Stirn. Stadt, Universität und Sparkasse zogen sich von dem Preis zurück. „Feige“ nennt Zumach diese Stressvermeidungstaktik. Der Preis wurde trotzdem vergeben – in einer privaten Galerie. Finanziert durch spontane Spenden.

Iris Hefets ist das Gesicht der „Jüdischen Stimme“. Graue Haare, grauer Rock, lässige Eleganz, Sie sitzt in einem Sessel in einer Neuköllner Altbauwohnung und sagt: „Wir enttabuisieren die Kritik an Israel. Wenn wir als Juden das sagen, haben andere das Gefühl: Das dürfen wir auch. So nehmen wir denen die Angst.“ Abgezogene Dielen, weiße Holztüren, gediegene Beleuchtung. An der Wand steht ein Bücherregal mit psychologischer Fachliteratur. In der Ecke die unvermeidliche Couch, die sich in vielen psychotherapeutischen Praxen findet.

Die Etablierten und die Neuen

Für den rabiaten Widerstand gegen sie vonseiten des Zentralrats hat Hefets eine sozialpsychologische Erklärung „Die jüdischen Gemeinden bestehen aus den wenigen Überlebenden des Holocaust und ihren Nachfahren, und aus Juden, die aus der Ex-Sowjetunion kamen. Für beide ist es verständlicherweise schwierig, sich mit Deutschland zu identifizieren. Deshalb identifizieren sich viele umso mehr mit Israel, als Ersatz und Ideal. Deswegen reagieren sie so sensibel auf Kritik an Israel.“

Wir zeigen, dass es ‚die Juden‘ nicht gibt, dass wir eine vielfältige Gruppe sind, sagt Iris Hefets

Sensibel ist noch untertrieben. Der Zentralrat bekämpft BDS und die „Jüdische Stimme“, wo es geht. Die Bank für Sozialwirtschaft kündigte der Stimme das Konto, richtete es nach Protesten wieder ein, jetzt steht es wieder, auch auf Druck des Zentralrats, zur Disposition. Manchmal reicht schon eine freundliche Äußerung zu BDS, um bei Akademien oder in Universitäten wieder ausgeladen zu werden. Das hat etwas Maßloses. Die „Jüdische Stimme“ hat weit weniger als hundert Mitglieder, in der Republik gibt es ein paar Dutzend BDS-Aktivisten. Man schießt mit Kanonen auf Schreckgespenster.

Eine Handvoll linke Israelis

Warum machen Sie das, Frau Hefets? „Ich war stockzionistisch“, sagt sie mit unverkennbar hebräischem Akzent. 1984 war sie bei der IDF, der israelischen Armee, in einer Erziehungseinheit, zuständig für die ideologische Festigkeit der SoldatInnen. Sie war überzeugt, dass die IDF das moralischste Militär auf der Welt ist. Ihr damaliger Mann war Menschenrechtsaktivist. Sie hat damals „langsam kapiert, wie groß der Unterschied ist zwischen mir, der privilegierten Jüdin, und den Palästinensern“. So bildete sich ein präziser, überscharfer Blick für Ungerechtigkeiten. Israel wurde ihr zu eng. 2002 zog sie nach Berlin. Und fand ihre Mission.

„Wir zeigen, dass es ‚die Juden‘ nicht gibt, dass wir eine vielfältige Gruppe sind, so wie Juden es in Deutschland vor den Nazis waren. Das ist unsere Rolle“, sagt sie. So gesehen ist dies ein Konflikt zwischen einer Handvoll linker Israelis, die vor dem zusehends von der nationalistischen Rechten dominierten politischen Klima in Israel geflüchtet sind, und dem etablierten Judentum. Die historisch gewachsenen Tabuzonen der hiesigen jüdischen Gemeinden nimmt Hefets wahr, fühlt sich aber nicht daran gebunden. Sie spielt die Rolle der unerschrockenen Außenseiterin, der Provokateurin mit einem gewissen Vergnügen.

Sigmount Königsberg ist ein freundlicher Herr, der nach Worten sucht. Sie fliegen ihm nicht zu. „BDS tritt nicht für die Zweistaatenlösung ein“, sagt er. Und: „BDS zielt letztendlich auf die Vernichtung Israels.“ Königsberg sitzt in der taz-Kantine und rührt im Ingwertee. Der Sozialwissenschaftler arbeitet seit Langem in der Jüdischen Gemeinde, seit 2017 ist er ihr Antisemitismusbeauftragter. Er habe nichts gegen die „Jüdische Stimme“, sagt er. Doch dass sie sich zu den Zielen von BDS bekennt, das gehe nicht. „Die ,Jüdische Stimme' unterstützt somit eine Organisation mit antisemitischen Zielen“. Das A-Wort, mal wieder. Warum eine Heftzwecke nehmen, wenn man einen Hammer hat?

Es wird ein Aber-Gespräch. Aber ist nicht der extreme Rechtsruck in Jerusalem ein Grund für die wachsende Skepsis gegenüber Israel? Aber hat Netanjahu die Zweistaatenlösung nicht beerdigt? Aber muss man nicht über eine Ein-Staaten-Lösung mit gleichen Rechten für Israelis und Araber nachdenken dürfen, ohne dass dies gleich als Vernichtung Israels gilt? Königsberg raspelt jedes „Aber“ klein. Höflich, in nettem Ton, zielstrebig. Bis kein Aber mehr übrig ist.

Die berechtigte Skepsis an BDS

Micha Brumlik, taz-Kolumnist, Publizist, früher Direktor des Fritz-Bauer-Instituts, kann man mangelnde Empfindlichkeit für Antisemitismus aufseiten der Linken nicht vorwerfen. Er ist mal bei den Grünen ausgetreten, weil die lieber pazifistisch sein wollten, als Israel gegen Raketenangriffe aus dem Irak geschützt zu wissen. Er hat sich die Gründungsdokumente der BDS-Bewegung genau angeschaut und sagt: „Es gibt keine hieb- und stichfesten Belege, dass BDS antisemitisch ist“. Und: „Die ,Jüdische Stimme‘ hat das Existenzrecht Israels immer beglaubigt.“ Der Zentralrat, der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung und der der Jüdischen Gemeinde Berlin sehen das anders. Und sie verfügen über so etwas wie die offizielle Deutungshoheit, jedenfalls in den Augen von Bürgermeistern und Bankdirektoren.

Demonstration: 2015 protestiert die „Jüdische Stimme“ gegen die Außenpolitik Israels Foto: dpa

Auf einem anderen Blatt steht, ob BDS in Deutschland eine gute Idee ist. „Ein Boykott Israels ist nicht legitim und erinnert mich an ‚Kauft nicht bei Juden!‘“, sagt der Antisemitismus-Beauftragte Königsberg. Die Assoziation ist naheliegend, BDS stößt in Deutschland weniger auf Zuspruch als etwa in Irland, Großbritannien oder Schweden. Sie ist eine vielgestaltige Organisation, eher Netzwerk als ZK der Israelkritik. Die Kampagne wurde 2005 in Palästina gegründet, als Versuch, nach den gescheiterten Intifada-Aufständen ein international anschlussfähiges, gewaltfreies Modell zu entwickeln. Ist BDS erfolgreich? Ökonomisch bringen die Boykottaktionen nicht viel. Sie funktionieren, wenn überhaupt, symbolisch und im akademischen Milieu – und da treffen sie oft die Falschen. Beim Berliner Festival Pop-Kultur trat im Sommer 2018 die israelische Literatin Lizzie Doron auf, die zur friedensbewegten Linken zählt. BDS-Aktivisten sprengten die Veranstaltung. Brumlik hält BDS schlicht für „politisch dumm“.

„Die Boykottforderungen von BDS sind unproduktiv – gerade in Deutschland. Sie ignorieren den historischen Kontext in Deutschland“, sagt Sergey Lagodinsky. Er sitzt in einem schmucklosen Café in Berlin-Mitte und hat es eilig. Viel zu tun. Im Mai will er EU-Abgeordneter für die Grünen werden. Er war mal in der SPD. Dort ist er ausgetreten, weil er nicht in der gleichen Partei sein wollte wie Thilo Sarrazin.

Überidentifikation mit Israel

Lagodinsky ist 1993 nach Deutschland gekommen. Aus Russland mit 17 Jahren. Er ist Anwalt, hat beim American Jewish Comitee gearbeitet, und ist Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlin. 2015 kandidierte er als Vorsitzender, um die verholzten Strukturen dort aufzusprengen. Ohne Erfolg.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Die Überidentifikation mit Israel in den hiesigen jüdischen Gemeinden hält er für den „verzweifelten Versuch, jüdische Identität zu konstruieren. Aber das ist nicht künstlich. Das Bedürfnis, sich zu Israel zu bekennen, auch mit extremen Positionen, ist echt. Und eine Kompensation.“ Lagodinsky wählt die Worte mit Bedacht. Wenn ihm etwas gar nicht passt, wie BDS, sagt er „hochproblematisch“. Aber nicht – antisemitisch. Das macht einen Unterschied ums Ganze. Denn der Antisemitismus-Vorwurf rangiert für moralisch intakte Deutsche ungefähr auf dem Level von Pädophilie. Mit Antisemiten kann man nicht reden. Man muss sie ausgrenzen, bekämpfen, isolieren.

Das A-Wort ist eine scharfe Waffe. Man kann sie leicht missbrauchen. Der FDP-Bundestagsabgeordneter aus Göttingen brachte es fertig, schon den „Verdacht des Antisemitismus“ für ausreichend zu halten, um der „Jüdischen Stimme“ den Preis zu verweigern.

Lagodinsky sieht die Lage differenzierter. „Die ,Jüdische Stimme'“, sagt er, „ist nicht antisemitisch. Sie soll ein Bankkonto haben können, aber man sollte sie nicht mit einem Friedenspreis glorifizieren.“ Dafür sei sie zu eng mit BDS verknüpft. BDS stelle „die gesamte israelische Gesellschaft mit ihrer Ausgrenzungstaktik in Frage. Das ist falsch und unklug.“ Trotzdem: Es nutze nichts, BDS an den Rand zu drängen. Man müsse vielmehr auf „inhaltliche Konfrontation“ setzen. Besser Streit als Stigmatisierung. Der Versuch von Andreas Zumach, Josef Schuster zu einer öffentlichen Debatte in Göttingen zu bewegen, verhallte indes ungehört.

BDS mag klein sein, aber sie wird nicht verschwinden. Denn gerade das linke akademische Milieu ist empfänglich für identitätspolitische Angebote. Und es ist attraktiv, sich vorbehaltlos entweder mit Israel oder Palästina zu identifizieren – sie eignen sich als universelle Super-Opfer-Metapher. Lagodinsky fürchtet, dass die Debatte sich künftig „nur noch zwischen den Extremen abspielt: zwischen Pro-Israel und Pro-BDS“. Für einen rationalen Diskurs keine gute Aussicht.

Die Netanjahu-Regierung mischt mit

Außerdem ist der Drift nach rechts in Israel ungebrochen. „BDS“, sagt Iris Hefets, „ist Israels neuer Feind. Gerade die Gewaltlosigkeit macht BDS gefährlich“. Das sieht die Netanjahu-Regierung irgendwie auch so. Das „Ministerium für strategische Angelegenheiten“ feuert bei jeder Gelegenheit gegen BDS. Die israelische Regierung versucht, ohne Rücksicht auf diplomatische Gepflogenheiten, Kritik an Israel global zu ersticken. Auch das Jüdische Museum in Berlin steht unter Beschuss. Es führe „Veranstaltungen und Diskussion mit prominenten BDS-Vertretern durch“. So steht es in einem Papier, das Benjamin Netanjahu kürzlich Kanzlerin Merkel übergab, um Druck aufzubauen.

Die israelische Regierung will die Debatte kontrollieren – und schwarze Listen, auf denen alle landen sollen, die im Verdacht stehen, mit BDS zu sympathisieren. Das erinnert ungut an Methoden der McCarthy-Ära. Die Bundesregierung, die das Jüdische Museum finanziert, lässt von dieser Kampagne offenbar nicht beeindrucken. In einer Antwort auf die Anfrage der AfD-Abgeordneten Beatrix von Storch erklärte sie kürzlich, dass auch künftig „Personen an Veranstaltungen des Jüdischen Museums Berlin (JMB) teilnehmen werden, denen von Dritten eine Nähe zur BDS-Bewegung unterstellt werden könnte. Aussagen und Handlungen, die von der im Grundgesetz verankerten Meinungs-, Wissenschafts- und Glaubensfreiheit gedeckt sind, wird das JMB auch weiterhin tolerieren.“

Anders als früher geht es nicht nur um Israel und Palästina. Dies ist auch eine Auseinandersetzung zwischen Liberalen, die auf Meinungsfreiheit pochen, und Anhängern einer illiberalen, autoritären Demokratie. Netanjahu sucht die Nähe von Viktor Orbán, unbeschadet der Tatsache, dass der Orbán antisemitische Kampagnen gegen George Soros unterstützt. Der rüde Rechtskurs aus Jerusalem sorgt für neue Frontverläufe.

Auch in der traditionell pro-israelischen jüdischen Community in den USA regt sich mittlerweile Kritik an dem autoritären Nationalismus in Israel. Der ist auch ein Grund, warum sich liberale Juden wie Moshe Zimmermann oder Micha Brumlik schützend vor BDS stellen – obwohl sie mit deren Politik nichts am Hut haben. „Die Kampagne gegen die Verleihung des Preises an die „Jüdische Stimme“ fügt sich in die Strategie der israelischen Regierung, BDS zu bekämpfen“, sagt Brumlik. Je massiver das offizielle deutsche Judentum zudem jede scharfe Kritik an Israel zu bekämpft versucht, desto attraktiver wird es für manche die extreme Gegenposition zu beziehen.

Sigmount Königsberg sagt beim Abschied in der taz-Kantine ironisch. „Ich bin wohl der Böse in Ihrer Geschichte“, und lächelt dünn. Böse? Eigentlich nicht. Gute und Böse gibt es nur in Actionfilmen oder Märchen. In der Wirklichkeit wird es schwierig, wenn alle felsenfest überzeugt sind, zu den Guten zu gehören. Und deswegen andere boykottieren, niederbrüllen oder diffamieren. Es bräuchte eine Form, grundlegende Differenzen zu ertragen. Die Spirale aus Boykott und Antisemitismus-Vorwürfen führt eher in Sprachlosigkeit.

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37 Kommentare

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  • 9G
    90634 (Profil gelöscht)

    "Es geht sofort immer um alles."



    Das typische Problem von Moralisten in der politischen Landschaft. Differenzieren ist ja auch irgendwie langweilig. Da kann man die mit einer anderen Meinung gar nicht richtig hassen, weil man womöglich damit beschäftigt ist ihnen ihnen zuzuhören.

  • Sehr angenehm besonnener Artikel.

    • @Ruhig Blut:

      Finde ich auch. Danke für die vielen Quellen.



      In dem Zusammenhang würde ich noch das Buch "Jerusalemtag" von Ruth Fruchtman erwähnen. Sie war oder ist aktiv bei der "Jüdischen Stimme" und hat mit ihrem Buch einen persönlichen Rückblick auf ihre vierzigjährige Auseinandersetzung mit Israel vorgelegt. Auch sie stammt aus einer stark zionistischen Familie, und hat versucht, eine Brücke zu den anderen Bewohnern Palästinas zu bauen.

  • "Nur wer sich für ein gesichertes Leben in Freiheit (nicht zuletzt in Angstfreiheit) auf beiden Seiten einsetzt, nur wer sich einsetzt für staatliche Eigenständigkeit bzw. Autonomie auf beiden Seiten der Konfliktparteien (die diesbetreffenden UNO-Resolutionen, beginnend mit 181, nicht aufhörend mit 242, muss ich ganz gewiss nicht ein weiteres Mal wiederholen!), darf für sich beanspruchen, zumindest den Versuch zu unternehmen, etwas zur Befriedung und Lösung der furchtbaren Konflikte in Nahost zu tun. Und genau dieses tut seit vielen Jahren inzwischen die "jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost", genau für dieses Bemühen erhält diese Organisation dieses Jahr den Göttinger Friedenspreis, und sie erhält ihn zu Recht, sie erhält ihn mit allem moralischen Recht dieser Welt."

    Äußerung von Holdger Platta :



    www.lebenshaus-alb...agazin/012106.html

    • @Ute Plass:

      Darf ich mal herzhaft lachen?

      Das schöne an Europäern die im Israel - Palästina Konflikt argumentieren ist, sie sind oft komplett realitätsbefreit.

      Mal als ehemaliger deutscher BW Soldat im Einsatz mit jüdischem Glauben.

      Die Besatzung von Judäa und Samaria ist ein Gift für Israel.

      Es führt meiner Meinung nach kein Weg daran vorbei einen Staat Palästina anzuerkennen.

      Aber das wird keinen Frieden bringen, die Palästinenser hängen einem Traum nach, genau wie die Rechten Israelis. Auch nach der Unabhängigkeit sind sie ein armer Staat, ärmer als Jordanien.

      Genauso wenig haben die jüdischen Siedler ein Recht auf das Leben in Judäa und Samaria. Israel gibt ein X faches für die Siedler aus, anstatt es im "Kernland" auszugeben.

      Wichtig für alle wäre, man muss die Spinner auf beiden Seiten kassieren. Keine Raketen und Terrorballons auf den Süden Israels.

      Auf der der anderen Seite keine neuen Siedlungen in Judäa und Samaria und der Rückzug aus dem Gebiet.

      • @Sven Günther:

        Liggers - Geschätzter - Nebbich.

        Brauchemer nur noch jefrauman.



        Zum Umsetzen. Masel tov.



        An den letzten - der‘s erstmalsernsthaft versucht hat. Sei schmerzhaft erinnert.

  • Natürlich ist zum Antisemitismus schon alles gesagt, was zu sagen ist. Vor Auschwitz sagte es als einer unter vielen Friedrich Hollaender, nach Auschwitz Jean Amery und viele mehr. Es hat damals nichts geholfen und auch heute ist gegen ein Ressentiment kein Kraut gewachsen.



    Das der Jubel in Deutschland für den Göttinger Friedenspreis besonders groß ist, ist plausibel. Natürlich tut es dem gebeutelten deutschen Gemüt gut, von einem "zusehends von der nationalistischen Rechten dominierten politischen Klima in Israel zu lesen" oder von einem extremen Rechtsruck in Jerusalem. Und wenn jemand „langsam kapiert, wie groß der Unterschied ist zwischen mir, der privilegierten Jüdin, und den Palästinensern“ und wegen der Ungerechtigkeiten ausgerechnet nach Berlin flieht, so kann die deutsche Seele wieder durchatmen und sich auf ihre "alten Tugenden" besinnen, die uns schon lange vor Luther und Treitschke bewegten, ohne uns dabei die gesellschaftliche Reputation zu verderben.

    Tilman Tarach brachte es auf den Punkt indem er sagte:

    Zitat:



    "Die verbreitetste Spielart des europäischen Antisemitismus kann man heute ohne Bezug auf den Nahen Osten gar nicht verstehen, denn dabei wird der Antisemitismus an dortige Akteure sozusagen delegiert, ....................."



    Zitat Ende



    Hier nachzulesen: jungle.world/blog/...us-den-nahen-osten

    • @Günter:

      Und wegen dieser, sog. 'deutschen Seele, ' sollte die Jüdische Stimme nicht den Friedenspeis erhalten?

      Ich bin natürlich sehr dafür, dass ein jeder in die Tiefen und Untiefen der eigenen Seele eintaucht um sich und seinen wahren Motiven und Absichten auf die Spur zu kommen.

      Freud würde das freuen.

  • „Ich bin wohl der Böse in Ihrer Geschichte“ - das hat der Herr Königsberg wohl nicht ganz falsch eingeschätzt. Denn er “raspelt jedes „Aber“ klein“. Dass er gute Argumente haben könnte, kommt für den Autoren wohl nicht infrage. Im Gegensatz zu Frau Hefets - bei ihr “bildete sich ein präziser, überscharfer Blick für Ungerechtigkeiten.“

    Und nein, BDS ist keine Reaktion auf den sehr unschönen Rechtsruck in Israel, schön wärs! Diesen obsessiven Israelhass, der mit Kritik so rein gar nichts zu tun hat, sondern ein Glaubenssystem ist (dessen ideologische Grundlage unreflektierter Antisemitismus sein kann, aber nicht muss), hat es zu Zeiten von Intifada und Selbstmordanschlägen an israelischen Bushaltestellen genauso schon gegeben.

  • DANKE an @Dorian Müller, 09.03.2019, ca. 16:45, ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ für:



    "Gleichberechtigung und Menschenwürde sind nicht teilbar, auch nicht durch das böse A-Wort. Wenn mich diese Auffassung zum Antisemiten macht, sind auch das Grundgesetz und die allgemeine Erklärung der Menschenrechte antisemitisch."

    Und danke an @Stefan Reinecke ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ für den sich für Entspannung einsetzenden Artikel.



    Die m. E. Schlüsselsätze sind:



    "Das A-Wort, mal wieder. Warum eine Heftzwecke nehmen, wenn man einen Hammer hat?"



    "…sich vorbehaltlos entweder mit Israel oder Palästina zu identifizieren – sie eignen sich als universelle Super-Opfer-Metapher."



    "Die israelische Regierung versucht, ohne Rücksicht auf diplomatische Gepflogenheiten, Kritik an Israel global zu ersticken."



    "Anders als früher geht es nicht nur um Israel und Palästina. Dies ist auch eine Auseinandersetzung zwischen Liberalen, die auf Meinungsfreiheit pochen, und Anhängern einer illiberalen, autoritären Demokratie."



    🕊 Und ich möchte herzlich darum bitten, berechtigte Kritik an Israel nicht zu missbrauchen, um Antisemitismus daraus zu machen. 🕊



    🕊 M. E. darf sich jeder (denkende) Mensch zu allen Themen äußern, auch zur Politik und deren Art und Weise, wie sie von Israel betrieben wird. 🕊

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    Hier ist die Laudatio von Nirit Sommerfeld zu lesen



    www.rubikon.news/a...in-unserem-namen-2

    • @93559 (Profil gelöscht):

      Danke für den Link! 💐

      • @Frau Kirschgrün:

        anschließe mich.

  • Füge an die Stelle Israeli eine beliebige Staatsangehörigkeit und dann merken Sie selber wie bescheuert Ihr Argument ist. Also ich nehme es mir heraus beinahe täglich entweder die USA, Saudi Arabien, Russland, China, Australien, Kanada, etc. zu kritisieren. Bin ich jetzt Antirussist, Antisinoist,...

    Der Grund warum die Debatten um Israel mehr Raum einnehmen als die Anderen ist weil dort kein Konsens besteht. Wenn ich Saudi Arabien angreife nicken alle einmal und dann fügt noch jeder einen kritikpunkt hinzu und dann ist das Thema wieder vom Tisch. Im Falle Israels hingegen scheiden sich die Geister.



    Da ist es dann natürlich selbstverständlich, dass dieses Thema ausführlicher debattiert wird. Genauso wie das Thema USA relativ kontrovers ist (zumindest bevor Trump Präsident wurde ;-) )

    Hinzu kommt natürlich, dass die ehemaligen Kolonialmächte ihren Teil zu der Situation beigetragen haben weswegen gerade in diesen Ländern eine gewisse historische Verantwortung besteht nicht einfach wegzuschauen.

    • @Huege:

      Es gibt keine Begriffe wie "USA-Kritik", "Saudi- Arabien-Kritik", "Russland-Kritik", "China-Kritik", "Australien-Kritik", "Kanada-Kritik" weil eben mit Kritik an bestimmten Einstellungen oder Handlungen nicht das gesamte Land gemeint ist und seine Existenz in Frage gestellt wird, sondern eben nur diese bestimmten Einstellungen, Handlungen, einzelne Menschen oder Politiker.



      Und weshalb wohl gibt es den Begriff "Israel-Kritik" und was ist mit "Israel-Kritik" gemeint...?



      Wird Kritik an Merkel "Deutschlandkritik" genannt ? Wird Kritik an Orbán "Ungarn-Kritik" genannt ? Gefärdet Orbán mit dem Kritisierten den Bestand Ungarns ?



      Weshalb wird dann den angeblich "konservativ-nationalistischen" Kräften Israels angedichtet, sie gefährdeten ganz Israel ...? Das ist offenbar eine Selbst-Projektion der "Israel-Kritiker" auf ihre "Gegner"...

  • Es ist übrigens nicht der vermeintliche Mainstream, der den Diskurs mit BDS et. al. verweigert. Sondern BDS-Vertreter brüllen bei Diskussionsveranstaltungen Andersdenkende nieder, fahren Hetzkampagnen im Internet (etwa gegen Radiohead), distanzieren sich nicht klar von verbaler Gewalt ihrer Sympathisanten (angesichts der auf Demos, in der Auseinandersetzung innerhalb der Labour Party oder im Internet geäußerten Niederträchtigkeiten wäre selbst der nüchternste taz-Journalist längst kurz vor der Herzattacke, wenn sie sich auf Muslime oder LGBTQ-Personen bezögen), operieren mit eindeutig irreführenden historischen Analogien, womit sie nebenbei echten Rassismus trivialisieren.

    Wer also zur seriösen Auseinandersetzung mit solchen "Fundamentalkritikern" von Israel aufruft, sollte dann fairerweise wenigstens auch in der Akademie der Künste oder der Gedenkstätte Buchenwald mit Björn Höcke über Auschwitz diskutieren.

  • Bemerkenswert ist ja, dass man von Leuten wie Reinecke an dieser Stelle oder Bahners in der FAZ immer mal wieder Kommentare liest, deren ungefähr zehnmal wiederholtes Kernargument lautet, dass der Antisemitismusvorwurf eine Keule sei, um Kritiker mundtot zu machen. Mal abgesehen davon, dass es irgendwie witzig ist, wenn dieser Vorwurf aus den Reihen der taz kommt, die nicht unbedingt verlegen darum ist, politischen Gegnern mit dem größtmöglichen Polemikhammer eins auf die Rübe zu geben, stellen die regelmäßig darüber jammernden Texte in überregionalen Zeitungen einen performativen Widerspruch dar. Antizionismus, der nach der Shoa eigentlich nicht mehr als legitime Position gelten kann, sondern stets antisemitisch konnotiert ist, und eine politische Obsession mit Israel, obwohl die Welt voll von Ungerechtigkeit ist, sowie der bar jeder historischen Redlichkeit geäußerte Vorwurf der "Apartheid" sind längst salonfähig, unter kulturalistischen Linken sogar schick.



    Nur die alten politischen Eliten stemmen sich noch – fatalerweise meist hilflos floskelhaft statt klug argumentierend – gegen diese Umwertung der Werte, in der sich islamistischer Hass, die aggressive palästinensische Pseudoidentität, die es vor der antijüdischen Propaganda zur Ablenkung vom Versagen der archaischen arabischen Stände- und Stammesgesellschaft gar nicht gab, sowie das schon immer antisemitisch schillernde Kapitalismus- und Imperialismusfeindbild des Marxismus vereinen.



    Bei linken Israelis/Juden wiederum lässt sich ein tragisches Renegatentum beobachten: Weil sie über die zunehmend autoritäre rechte Politik ihres (potentiellen Zufluchts-) Landes verzweifeln, glauben sie, sich mit Israelhassern solidarisieren zu müssen.



    Frieden wird der nahe Osten so nicht finden. Und als Jude hält man in Europa und Amerika besser die Koffer gepackt.

    • @Kasch1:

      "gegen diese Umwertung der Werte, in der sich islamistischer Hass, die aggressive palästinensische Pseudoidentität, die es vor der antijüdischen Propaganda zur Ablenkung vom Versagen der archaischen arabischen Stände- und Stammesgesellschaft gar nicht gab, sowie das schon immer antisemitisch schillernde Kapitalismus- und Imperialismusfeindbild des Marxismus vereinen."

      WOW. So viel Unsinn so kurz und knapp zu komprimieren, mein Kompliment!

      Zuallererst spielt es keine Rolle ob es eine palästinensische Identität vor der Besatzung gab. Wie alt muss denn eine Identität sein um Ihrer Meinung nach legitim zu sein und keine "Pseudoidentität" zu sein. Fakt ist, dass die Palästinenser eine möglicherweise junge aber prägende gemeinsame Geschichte haben, unabhängig wie man zum Konflikt steht ist dies anzuerkennen (wobei ich selbst bei der Prämisse, dass es sich um eine junge Identität handele nicht vorbehaltlos zustimmen kann). Dass es in einer Gesellschaft in der Antisemitismus existiert, derartig angehauchte Umdeutungen des Marxismus gibt und gab ist keine sonderlich große Überraschung. Sie stellen aber weder den Kern dar, noch werden solche Auffassungen von der Mehrheit geteilt. Wenn man natürlich die Kritik an der Siedlungspolitik schon zwingend als antisemitisch Interpretiert, dann sieht man natürlich überall antisemiten, was für eine Überraschung.

      Ich finds schon sehr dreist wie schnell Sie mal eben die Beweggründe linker Juden in eine Schublade stecken. Gerade unter den in den USA lebenden Juden gibt es eine lange tradition von Intellektuellen die sehr kritisch gegenüber Israel sind (z.B. Noam Chomsky) das hat auch nicht erst mit dem Rechtsrutsch angefangen, trägt aber dazu bei.

      Mal ganz davon abgesehen, dass ich es eine Frechheit finde Leute die BDS unterstützen als Israelhasser zu bezeichnen. Mit ihrem Kommentar stellen Sie nur ihre mangelnde Reflexionsfähigkeit zur Schau und erweisen Ihrer Sache einen Bärendienst.

      Mir solls recht sein, Sie Palästinahasser ;)

  • 9G
    93441 (Profil gelöscht)

    Angesichts des real existierenden Antisemitismus ist es sportlich, Kritik an Israel "enttabuisieren" zu wollen.



    "Israelkritik" ist keine Kritik an Israel, sondern mehr oder weniger verkappter Judenhass und Hass auf deren Staat, genauso wie "Antizionismus", bei dem es ja um nichts anderes geht, als darum, ob Juden einen eigenen Staat haben dürfen sollten.



    Die Motive der vielen "Kritiker" sind zu vielfältig und verworren, als dass man tatsächlich im Einzelnen noch sagen kann, was nun "Israelkritik" oder Kritik an Israel ist.



    Fakt ist nur, dass sowohl von rechts als auch von links eine gewisse Besessenheit an "Kritik" unübersehbar ist.

    • @93441 (Profil gelöscht):

      LOL. Das Korsett welches Sie anlegen läßt keinen einzigen irgendwie kritisch gearteten Satz mehr zu.

  • Mal abgesehen von der konkreten Diskussion: Woher kommt dieser sehnsüchtige Wunsch als Nicht-Israeli "berechtigte Kritik" an Israel zu üben? Beginnt nicht bereits an dieser Stelle Antisemitismus?

    • @Franny Berenfänger:

      Schlagen Sie mal die Zeitungen auf. Sie finden Berichte und Kritik über die ganze Welt. Warum m sollte Israel tabu sein? Das nämlich wäre Antisemitismus.

    • @Franny Berenfänger:

      Da kommen zwei Dinge zusammen.

      „Auschwitz werden uns die Deutschen niemals verzeihen!“

      Zvi Rix

      Einem Menschen mehr Schaden zugefügt zu haben, als man wiedergutmachen kann […], veranlaßt den Täter, den Geschädigten zu hassen.

      Leviathan Thomas Hobbes

      Dann kommen solche Aussagen raus wie von Wilfried Böse als er bei der Entführungen des Air France Flugs am Flughafen von Entebbe die Passagiere in Juden und Nichtjuden getrennt hat.

      Ich bin kein Nazi, ich bin Idealist.

      haolam.de/artikel_25650.html

      • @Sven Günther:

        Kritik an der Siedlungspolitik und Besatzungspolitik Israels sowie an die sehr viel schlechtere sozioökonomische Situation arabischer Israelis ist kein deutsches Phänomen. Sie ist besonders international und auch in Israel selbst verbreitet.



        Mit Ausschwitz kann man da gar nichts erklären.

        • @Rudolf Fissner:

          Lesen Sie hier über Palästinensische Flüchtlinge im Libanon. Besonders unter der Überschrift



          "Lebensumstände":

          de.wikipedia.org/w...htlinge_im_Libanon

          Ja, ja, ich weiß,.. kann man's den zionistischen Siedlern in die Schuhe schieben??? Na also......wen interessiert's bei uns?

          Und vor allem lesen Sie bitte hier nach:www.hagalil.com/ar...antisemitismus.htm

          Zitat:

          Die deutsche Geschichte hat gerade die Grünen immer wieder eingeholt – erinnert sei nur an das Israelpolitische Damaskuserlebnis von Otto Schily und Waltraud Schoppe 1987 bei einer Begegnung mit dem Siedler Elyakim Haetzni in der Wüste von Judäa: "Warum siedeln Sie hier?", fragte Waltraud Schoppe – die Antwort ist ein Wutausbruch. "Was wollt ihr Deutschen hier? Wir haben bei euch gesiedelt, und ihr habt uns in die Gaskammern geschickt. Jetzt kommt ihr und fragt, warum wir hier siedeln." Schily und Schoppe lernen in dieser Begegnung, dass Deutsche die Letzten sind, die die Legitimität von Haetznis Perspektive bestreiten können – auch wenn sich der radikale Siedler politisch "leider auf einem Irrweg" befinde. So ist es nur folgerichtig, dass der zur Sozialdemokratie übergewechselte Schily bei seinem Israelbesuch im September 2004 noch weniger diplomatisch als sein Amtskollege Fischer die im Bau befindliche Sperranlage als ein geeignetes Mittel pries, die israelische Bevölkerung vor Attentaten zu schützen.

          Zitat Ende

      • @Sven Günther:

        Prima, auf den Punkt gebracht, alle Ehre!!

    • @Franny Berenfänger:

      Der letzte Absatz von @Dorian Müller bringt es auf den Punkt. Mit Ihrer Argumentation dürfte der Rechtsstaat Israel quasi Menschenrechte und Menschenwürde verletzen, wie er wollte. Das wollen Sie sicher sagen.

    • @Franny Berenfänger:

      Ja.

      • @Ki An:

        zum 09.03.2019, 16:15



        Nein, da(mit) beginnt Antisemitismus nicht.

    • @Franny Berenfänger:

      Vermutlich kommt der aus der seltsamen Ansicht, dass alle Menschen gleichwertig sind, unabhängig von Geschlecht, Ethnie, Staatsangehörigkeit oder Religion. Wenn Kritik an einer Person, Gruppe, Religion oder einem Staat allerdings aus historisch-moralischen Gründen tabu ist, sind bestimmte Menschen diesbezüglich "gleicher" und diese "Besonderheit" ist ironischerweise der gleiche Ausgangspunkt, der bei umgekehrten Vorzeichen zum Antisemitismus, Rassismus etc. führt und der auch zum Holocaust geführt hat. Ein weiterer Grund könnte sein, dass in Israel und Palästina nicht gerade der Himmel auf Erden herrscht, man dafür aber nur eine Konfliktpartei anprangern darf. Und dass man als Nicht-Antisemit von der israelischen Regierung genötigt wird, Autokraten wie Victor Orban zu unterstützen, die zwar nach gesundem Menschenverstand Antisemiten sind, aber nicht nach Auffassung der israelischen Regierung (und die besitzt die Deutungsmacht).



      Gleichberechtigung und Menschenwürde sind nicht teilbar, auch nicht durch das böse A-Wort. Wenn mich diese Auffassung zum Antisemiten macht, sind auch das Grundgesetz und die allgemeine Erklärung der Menschenrechte antisemitisch.

  • Ja wie^¿* - “Drei Juden, drei Meinungen“

    “Woher willst du wissen?“ - sagt Rabbi Katz



    & Liggers.



    Was ist das denn für ne schwächelnde Mengenlehre - wa?



    Bereits unter strunznormalen Vollpfostenjuristen. Newahr.



    Gilt als Mindestes der Satz: ”Drei …öh Juristen? Nò. Fünf Meinungen!“



    Normal.

    kurz - Maa waas es nich. •



    Liggers. Warum auch?

    • @Lowandorder:

      Dazu mal wieder ein jüdischer Witz.

      Unter englischem Mandat

      Der englische Sergeant meldet seinem Vorgesetzten: "Ein Dutzend Juden verhaftet! Fünf Revisionisten, vier Misrachisten, zwei Kommunisten und ein allgemeiner Zionist."



      Der Offizier: "Wo sind sie?"



      Sergeant: "Sie stehen draußen..."



      Der Offizier: "Was? Ohne Bewachung?"



      Sergeant: "Nicht nötig! Die passen schon aufeinander auf!"

      • @Sven Günther:

        "Woher willst du wissen?"....

        "Ein Indianer und ein Weißer gingen an den Strand um Krebse zu fangen." sagt Steeve Reevis plötzlich.



        "Nach einer halben Stunde hat der Indianer den ganzen Eimer voller Krebse, und der Weiße hat fast gar nichts gefangen. "Wie hast du das gemacht?" fragt der Weiße. "Meine Krebse sind indianische Krebse" sagt der Indianer. "Immer, wenn einer aus dem Eimer springen will, halten ihn die anderen fest."



        Klar Harry Rowohlt Poohs Corner I - "Indianer spielen" (im Sammelband)



        (Steve Reevis - Blackfeet - THANKS GOD I´M AN INDIAN - Van-Aufkleber - folgt dem Pfeifenleben;)

  • "Besser Streit als Stigmatisierung". Ich behaupte, da ist die Jüdische Stimme ziemlich im Vorteil. Zumindest, wenn es sich um einen herrschaftsfreien Diskurs handelt...

    Erstaunlich guter Artikel.