Neues Kreuzberger Zentrum: Mitspracherecht für Kotti-Mieter
Mietervertreter und Eigentümer schließen eine modellhafte Vereinbarung. Zukünftig soll eng zusammengearbeitet werden.
Marie Schubenz, Sprecherin des Mieterrats, der sich im Zuge des Verkaufsprozesses gründete und sowohl Mieter als auch Gewerbetreibende des NKZ vertritt, bezeichnete die Vereinbarung als „eine Stärkung der Basisrechte der Mieterinnen und Mieter“. Gewobag-Vorstandsmitglied Snezana Michaelis nannte den Mieterrat ein „engagiertes Gremium“, das NKZ ein „wichtiges Gebäude für ganz Berlin“. Snezana sagte: „Als landeseigenes Unternehmen garantieren wir auch in Zukunft für diesen Standort bezahlbaren Wohnraum.“
Das Ziel, auf das man sich im Kooperationsvertrag einigte, besagt, „bezahlbare Mietwohnungen insbesondere für einkommensschwache Personen zu erhalten“. Dies gelte auch für die Gewerbestruktur, die in Richtung eines vielfältigen Angebots aus Dienstleistung, Gastronomie und Sozialem weiterentwickelt werden soll. Über geplante „Instandhaltungs-, Sanierungs- und ggf. Modernisierungsvorhaben“ auch im Wohnumfeld soll vor der Auftragsvergabe beraten werden.
Mieterrat und Gewobag-Vertreter wollen sich quartalsweise treffen, eine weiterreichende Kooperation soll bis Mitte 2019 ausgearbeitet werden. Zur Vertragsunterzeichnung kam auch Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke). Das „Ziel, die Wohnsituation in Bezug auf die sozialen, kulturellen und nachbarschaftlichen Beziehungen zur beiderseitigen Zufriedenheit zu gestalten und zu verbessern“, werde vom Senat „ausdrücklich unterstützt“, so Lompscher.
Die mietenpolitische Sprecherin der Grünen, Katrin Schmidberger, sprach von einem „tollen Tag für selbst verwaltetes Wohnen. Die Vereinbarung ist ein Meilenstein für die Mitbestimmung von Mieterinnen und Mietern gegenüber dem Vermieter.“ Sie forderte, das Modell auf andere Wohnungsbestände auszuweiten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um Termin für Bundestagswahl
Vor März wird das nichts
Bewertung aus dem Bundesinnenministerium
Auch Hamas-Dreiecke nun verboten
Habecks Ansage zur Kanzlerkandidatur
Pragmatismus am Küchentisch
Belästigung durch Hertha-BSC-Fans
Alkoholisierte Übergriffe im Zug
Vorgezogene Bundestagswahl
Ist Scholz noch der richtige Kandidat?
USA
Effizienter sparen mit Elon Musk