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Kolumne Press-SchlagDer Pokal braucht neue Gesetze

Martin Krauss
Kolumne
von Martin Krauss

Auch dieses Pokalwochenende zeigt: Die Bayern-Fokussierung im Fußball muss aufhören. Zwei Vorschläge zur Reform des DFB-Pokals.

Sollten sich etwas einfallen lassen: Bayern-Trainer Kovac und DFB-Präsident Grindel Foto: reuters

D er DFB-Pokal, erste Haupt­runde, ist das: 32 Spiele an vier Tagen, und alle gucken auf Bayern. Der HSV hat hoch gewonnen? Egal, Bayern war knapp. Dresden fliegt gegen einen Regionalligisten raus? Interessant, aber Bayern war mit seinem einen Abstaubertor in der 81. Minute letztlich doch interessanter.

Es gibt in der deutschen Sportöffentlichkeit gar keine mediale Übermacht des Fußballs. Es gibt eine des FC Bayern und der paar Klubs, die als „Bayernjäger“ ausgerufen werden; also auch hier rankt die Berichterstattung nur um die alles dominierende FC Bayern AG.

Das Ausscheiden von Eintracht Frankfurt oder dem VfB Stuttgart aus dem aktuellen Pokalwettbewerb kann nur schwach den Umstand kompensieren, dass man sich eigentlich nur für die Bayern interessiert: Was macht der neue Trainer, wie funktionieren die Neueinkäufe, was machen die Alten, sind sie nicht zu alt? Bayern prägt unseren Blick auf den Fußball, auf die Liga, auf den Pokal, auf die europäischen Wettbewerbe.

Nun könnte man sagen: Dann lassen wir die Bayern halt draußen. Der DFB-Pokal wäre dann das: ein Wettbewerb mit sechs Spieltagen, und erst am Ende, zum Finale, stößt der FC Bayern München hinzu.

Vorteil: Man ist gezwungen, auf die anderen Vereine zu achten. Nachteile: Die Bayern schonen sich; die Bayern sorgen nicht für volle Kassen bei Vereinen wie dem SV Drochtersen/Assel; und, das wiegt am schwersten, die Wahrnehmung des Pokals durch die rot-weiße Münchenbrille würde sich kein bisschen ändern. „Schönes Spiel, aber ­gegen die Bayern hätten die doch keine Chance gehabt“ – solche Spielbeurteilungen hörten und hörten nicht auf.

Gesetzgeber gefordert

Eine andere Möglichkeit wäre: Nur die Bayern spielen, ihr jeweiliger Gegner wird ihnen zugelost, und genau da müssen sie auch hinreisen, unabhängig davon, in welcher Liga ihr Gegner spielt.

Vorteile: Alle können aufs Los hoffen; die sportliche Bayern-Dominanz würde durch die Mehrbelastung vielleicht leiden. Nachteile: Dann reden ja alle noch mehr über die Bayern; und wenn der FC Bayern mal ausscheiden sollte, was ja schon mal passiert ist, kracht das gesamte Modell zusammen – wer will schon Frankfurt oder Wolfsburg durch die Republik reisen sehen?

Wir sehen: Das Projekt, dem DFB-Pokal neue eigene Gesetze zu verpassen, die den Wettbewerb wieder offener machen, gestaltet sich schwierig. Da ist wohl der Gesetzgeber gefordert.

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Martin Krauss
Jahrgang 1964, Mitarbeiter des taz-Sports schon seit 1989, beschäftigt sich vor allem mit Fußball, Boxen, Sportpolitik, -soziologie und -geschichte
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3 Kommentare

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  • Ich frage mich die ganze Zeit ob dieser Kommentar vom Autor als Satire gemeint ist. Falls nicht, der FCB hat sich dieses Interesse jahrzehntelang erarbeitet, hat seit geraumer Zeit Profis in der Führungsriege, ein klares Konzept, Leitlinien und eine Philosophie die sie konsequent verfolgen. Hut ab davor, dass erkenne selbst ich als BVB-lerin an.

    • @Lara Crofti:

      Allerliebste Lara!

      Der Erfolg des FC Bayern ist unbestritten.



      Wie der Erfolg allerdings zustande kam und kommt, hat mit Fährnis, Ethik, Achtung und Respekt wieder dem Nächsten nicht im geringsten etwas zu tun.



      Die obigen Begriffe sollten im Sport eigentlich fest verankert sein.



      Bayern hat sich aber schon geändert, dort gibt es zumindest schon die Ankerzentren.



      Hinter dem Erfolg des FC Bayern stehen für mich Begriffe wie Hinterlist, Heimtücke, Unfair, Manipulativ.



      Dafür gibt es einen wunderbaren in Bayern üblichen Gesamtbegriff der folgendermaßen lautet: Hinterfo....!

  • Dann schreibt doch selbst mal über Hansa Rostock und nicht wie gerade jetzt wieder über Bayern München.