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Nazi-Gruß für Merkel in Athen

STAATSBESUCH Heftige Proteste gegen den Besuch der Bundeskanzlerin in Griechenland. Merkel zeigt Mitgefühl für Griechen, verlangt Anstrengungen, verspricht aber nichts

BERLIN/ATHEN taz | Heftige Proteste, herzliche Worte, aber keine Versprechen: Gegen den ersten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Athen seit Beginn der Krise sind am Dienstag mehrere zehntausend Menschen auf die Straße gegangen. Einige Demonstranten trugen aus Protest Nazi-Uniformen und schwenkten Hakenkreuzflaggen. Der Protest blieb bis auf Ausnahmen friedlich.

Merkel zeigte nach dem Gespräch mit Ministerpräsident Samaras zwar Verständnis für die Nöte der Menschen, lehnte aber eine Garantie für den Verbleib des Landes in der Eurozone ab. „Ich wünsche mir, dass Griechenland in der Eurozone bleibt“, sagte sie lediglich.

Zugleich verlangte die Bundeskanzlerin weitere Anstrengungen. „Es gibt viele Fortschritte. Ich glaube, dass sich der Weg, obwohl er sehr schwierig ist, für Griechenland lohnen wird.“ Die Regierung in Athen muss bis zum 18. Oktober ein weiteres milliardenschweres Sparpaket schnüren, um zusätzliche Kredite von EU und IWF erhalten zu können. Samaras versprach, Griechenland werde alle Reformzusagen erfüllen. „Alle, die gewettet hatten, dass Griechenland untergeht, werden diese Wette verlieren“, sagte der konservative Regierungschef.

Am Rand des Besuchs kam es in Athen zu massiven Protesten. Plakate zeigten Merkel in Nazi-Uniformen und verglichen sie mit Adolf Hitler. Transparente verwiesen auf ein „4. Reich“, das die Griechen ablehnen würden. Teile der Athener Innenstadt waren von der Polizei abgesperrt worden, die mit über 6.000 Beamten im Einsatz war. Auch in den nicht abgesperrten Bereichen der City wurden Taschen von Passanten durchsucht. Dennoch kam es zu Ausschreitungen. Mehrere Dutzend Menschen warfen mit Flaschen und Steinen auf Polizisten und versuchten, Schaufensterscheiben zu zerstören. Diese reagierten mit Pfefferspray und Blendgranaten. Auch Tränengas kam zum Einsatz. KLH

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