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China "trägt die Sanktionen gegen den einstigen Bruderstaat nun mit."
Der konservative oder Bourgeoissozialismus chinesischer Prägung:
Beijings große Erwartungen an Trumps Besuch in China
Die Kommunikation zwischen den beiden Spitzenmächten brachte auch bereits konkrete Ergebnisse: In den vergangenen Wochen stimmten sich Washington und Beijing verstärkt im Vorgehen gegen Nordkorea ab. Im UNO-Sicherheitsrat setzten sie schärfere Sanktionen durch. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, versprach Xi in einer Rede vor US-Konzernchefs eine Serie von Initiativen, um die Öffnung zu fördern; Reformen würden mit beispielloser Entschlossenheit umgesetzt.
Xi freue sich darauf, Donald Trump in Beijing zu empfangen. Der Besuch sei eine Gelegenheit, Differenzen richtig zu lösen.
Eine weitere Annäherung ist im Rahmen des Treffens zu erwarten, da China die Chance ergreifen wird, dem Präsidenten die Vorteile der gegenseitigen Zusammenarbeit zu erläutern. Wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr, sollen während Trumps Besuchs größere Deals zwischen China und der mit Trump reisenden Wirtschaftsdelegation verkündet werden.
Vgl. Kommentar von Wolfgang Liu Kuhn. Große Erwartungen an Trumps Besuch in China Exklusiv http://german.china.org.cn/txt/2017-11/08/content_50054790.htm
Es stimmt schon, man wird die Atomwaffen in Nordkorea nicht mehr los.
Wenn ich der "Raketenmann" (Kim laut Trumps Aussage) wäre, würde ich die auch nicht aufgeben, sonst greift der "senile Greiß" (Trump laut Kims Aussage) noch an.
Für Nordkorea gibt es nur eines das die eigene Existens sichert. Und das sind Waffen mit denen man den USA erheblich schaden könnte wenn nötig.
Vielleicht ist das, was Trump tut, ja doch richtig. Nicht, dass es wohlüberlegt und schlau ist. Nicht, dass er nahc den Spielregeln der Diplomatie vorgeht. Sondern so mad dog zu mad dog mäßig.
"Allein diese Verlautbarung dürfte Pjöngjangs Zorn noch mehr befeuern."
Pjöngjang macht extremen Quatsch, provoziert Aufmerksamkeit. Trump spielt hier auf gleicher Ebene. Deren Propagandisten stellen Trump als den Verrückten dar, müssen also selbst "reasonable" werden in ihrem Selbstbild. Das könnte funktionieren.
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Donald Trump in Südkorea: Moon-Walk des US-Präsidenten
Mit dem Hardliner Abe in Tokio war sich Trump noch einig. Sein Besuch in Seoul hingegen behindert einen möglichen Dialog mit Nordkorea.
Moon und Trump – der ausnahmsweise mal schweigt Foto: reuters
Es gibt sie noch: Kanäle nach Nordkorea. Südkoreas Präsident Moon ist im Konflikt um Pjöngjangs Atomwaffenprogramm um Deeskalation bemüht und versucht – wenn auch nur informelle – Gespräche anzuberaumen. Und auch zwischen den einstigen Verbündeten Nordkorea und China gibt es erstmals seit Jahren der Funkstille wieder Kontakt. Verhandlungen mit dem Kim-Regime sind also durchaus in den Bereich des Möglichen gerückt.
Wäre da nicht Donald Trump. Der US-Präsident hat gleich zum Auftakt seiner zwölftägigen Asien-Reise erneut Öl ins Feuer gegossen. Über das Pentagon ließ er am Wochenende durchsickern, dass die US-Regierung die Option einer Bodeninvasion durchaus in Erwägung ziehe. Nur auf diese Weise ließen sich Nordkoreas Atomwaffen zerstören. Allein diese Verlautbarung dürfte Pjöngjangs Zorn noch mehr befeuern.
Mit Japans Ministerpräsidenten Shinzo Abe mag sich Trump auf seiner ersten Station in Tokio noch einig gewesen sein. Abe ist selbst ein Hardliner und fühlt sich nach seiner haushoch gewonnenen Wiederwahl in seinem Vorhaben bestätigt, Japans pazifistische Nachkriegsordnung über Bord zu werfen.
Doch schon auf der nächsten Station am Dienstag in Seoul hat Trump es mit anderen Stimmen zu tun. Ausgerechnet die Südkoreaner, die im Fall eines Krieges am schlimmsten von einem nordkoreanischen Militärschlag betroffen wären, sind das Kriegsgejaule leid. Zehntausende nahmen am Sonntag in Seoul an einer Friedensdemonstration teil.
Auch im Verhältnis mit China hat Trump sehr viel Porzellan zerschlagen. Dabei war die chinesische Regierung auf ihn zugegangen. Sie trägt die Sanktionen gegen den einstigen Bruderstaat nun mit. Der US-Präsident giftet trotzdem weiter.
Trump wird nicht im Geringsten zu einer friedlichen Lösung der Koreakrise beitragen. Man kann sich schon glücklich schätzen, wenn er den Konflikt nicht noch weiter anheizt. Eine traurige Bilanz, die man schon jetzt, zu Beginn seiner Reise, ziehen kann.
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Kommentar von
Felix Lee
Wirtschaft & Umwelt
war von 2012 bis 2019 China-Korrespondent der taz in Peking. Nun ist er in der taz-Zentrale für Weltwirtschaft zuständig. 2011 ist sein erstes Buch erschienen: „Der Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“, 2014 sein zweites: "Macht und Moderne. Chinas großer Reformer Deng Xiao-ping. Eine Biographie" - beide erschienen im Rotbuch Verlag.
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