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Kommentar GleichstellungsbeauftragteNicht nur Frauensache

Kommentar von Thomas Gesterkamp

Die Klage eines Mannes, der Gleichstellungsbeauftragter werden wollte, wurde abgewiesen. Auch Männer könnten etwas zum Thema beitragen.

Lobbyarbeit gegen Frauendiskriminierung ist wichtig, aber Männer müssen deshalb nicht ausgeschlossen werden Foto: Photocase/TimToppik

M änner dürfen in den meisten ­öffentlichen Institutionen keine Gleichstellungsbeauftragten sein, qua Geschlecht. Auch in Mecklenburg-Vorpommern hat das Landesverfassungsgericht die Klage eines Landesbeamten am Dienstag zurückgewiesen. Ein dichtes Netz weiblicher Interessenvertreterinnen durchzieht Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen. Lobbyarbeit gegen Frauendiskriminierung ist wichtig, aber Männer müssen deshalb nicht ausgeschlossen werden.

Der Fall

Ein männlicher Beamter in Mecklenburg-Vorpommern kann nicht Gleichstellungsbeauftragter werden. Das Verfassungsgericht in Greifswald wies am Dienstag die Beschwerde des Mannes als unbegründet zurück. Nach Ansicht der Richter ist die Wahlrechtsbeschränkung jedoch verhältnismäßig, um Frauen die verfassungsrechtlich garantierte Chancengleichheit zu gewährleisten. Frauen seien noch immer strukturell benachteiligt, was sich unter anderem in der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen zeige, sagte der Vorsitzende Richter Burkhard Thiele. Das Gericht forderte den Gesetzgeber auf, die Entwicklung in den kommenden fünf Jahren sorgfältig zu beobachten. (dpa)

Wenn es in einem Landkreis gar keine eigene Stelle für Gleichstellungsarbeit gibt, sondern nur ein Deputat von ein paar Wochenstunden, ist es völlig in Ordnung, wenn das eine Frau macht. Anders aber ist die Situation in Großstädten oder Bundesverwaltungen. Dort gibt es keinen ersichtlichen Grund, warum in den vergleichsweise großzügig ausgestatteten Abteilungen nicht auch Männer arbeiten können.

Feministisch orientierte Juristinnen überbieten sich in Fachzeitschriften mit spitzfindigen Argumenten, warum das angeblich nicht geht. Dabei wäre es eine sinnvolle Erweiterung der Perspektive, ein belebender Beitrag zum Geschlechterdialog.

Im Sommer hat das alte Bundeskabinett den Zweiten Gleichstellungsbericht verabschiedet. Ein Gutachten listet auf 200 Seiten zahlreiche „Gender Gaps“ zulasten von Frauen auf – zu Recht. Es ist skandalös, dass Frauen schlechter bezahlt werden, weniger Rente bekommen und die Hauptlast der privaten Sorgearbeit tragen. Leider tauchen Lücken, die Männer benachteiligen, in dem Bericht nicht auf.

Männer sterben im Schnitt über fünf Jahre früher als Frauen. Sie stellen die große Mehrheit der Obdachlosen und der Gefängnisinsassen. Auch sie werden Opfer von Gewalt, häufig durch die eigenen Geschlechtsgenossen. All diese Themen sind unterbelichtet, weil die Frauenpolitik ihr mühsam erkämpftes Terrain verteidigt. Männer können Wichtiges beitragen zu einer emanzipatorischen Geschlechterpolitik – und sollten deshalb in allen Arbeitsfeldern vorkommen und mitwirken.

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37 Kommentare

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  • Die ganze Debatte um Gleichberechtigung, Gleichbehandlung und Gleichstellung sollte die unterschiedlichen Ebenen deutlich trennen: Gleichberechtigung von Mann und Frau muss überall und immer gelten. Aber schon die Gleichbehandlung ist mit Blick auf unleugbare biologische Unterschiede mit kleinen Fragezeichen zu versehen. Und die Gleichstellung im Arbeitsleben ist da äußerst Fragwürdig, wo es um Quoten und Prozentsätze geht. Warum soll es in der Arbeitswelt eine Quote von 50 Prozent geben, wenn Frauen nur rund 35 Prozent der Arbeitnehmer stellen?

    Warum sind in einem Unternehmen mit zwei Dritteln weiblichen Beschäftigten nur ein Drittel der Personalräte weiblich?

    Hier ist das eigentliche 'Missionsgebiet' der Feministinnen, au dem sie bisher wenig geleistet haben.

    • @KD Schreiber:

      "Warum soll es in der Arbeitswelt eine Quote von 50 Prozent geben, wenn Frauen nur rund 35 Prozent der Arbeitnehmer stellen?"

       

      Am Beispiel dieser Frage: Die Gleichstellungspolitik setzt totaler an. Ihre Frage in diesem Zusammenhang würde (mit deutlich kritischem Unterton) lauten: Warum stellen denn Frauen nur 35% der Arbeitnehmer??

       

      Dahinter steckt die Gendertheorie, die unterstellt, dass es eigentlich nur die gesellschaftlich verankerte Festlegung von Frauen (und Männern, aber vergessen wir die mal kurz) auf bestimmte Rollenvorstellungen sein kann, die derartige statistische Unterschiede produziert. Der Feminismus tut sein Übriges dazu und erklärt diese Rollenvorstellungen für ein Machtwerkzeug der Männer (da sind sie wieder), die damit zu ihren eigenen Gunsten Frauen den Weg zu gesellschaftlicher Macht/ Verantwortung versperren und dadurch die Gesellschaft der Vorteile stärkerer weiblicher Einflussnahme berauben.

       

      Dass die beiden Thesen, Frauen und Männer würden - sozial unverformt - eigentlich gleich ticken einerseits und die spezifischen Qualitäten von Frauen könnten die Gesellschaft deutlich voranbringen andererseits, logisch nicht zusammenpassen, stört dabei nicht wirklich. Auf beiden Thesen lassen sich staatlich abgesicherte Privilegien in Form verordneter beruflicher Erfolgschancen für Frauen begründen. Also sind beide Thesen gut.

       

      Klar soweit?

      • @Normalo:

        sehr gut erklärt. Ohne Ironie.

  • Hausmeisterstellen an Schulen dürfen in Zukunft !per Gesetz! ausschliesslich mit Männern besetzt werden. Grund: Männer haben 'von Natur aus' ein besseres Verständnis der Materie. Eine Frau ist der Meinung das diese Einschränkung verfassungswidrig ist und klagt. Das Verfassungsgericht weisst die Klage ab weil Männer an Schulen strukturel untervertreten sind.

     

    Jedwede Einschränkung einer öffentlichen Tätigkeit auf ein Geschlecht ist Diskriminierung und bringt uns nicht näher ans Ziel einer GLEICHberechtigten Gesellschaft.

  • Dieses Urteil ist ein Offenbarungseid, wenngleich auch keine Überraschung. Gleichstellungsbeauftragte waren und sind, in ihrer Funktion, weiterhin ausschließlich Frauenbeauftragte. Die Namensänderung ist nichts weiter als ein Feigenblatt.

     

    Der einzige Grund warum der Eindruck fortbesteht Frauen sein massiv benachteiligt ist die Auswahl der Kriterien und diese wird nun offenbar auch weiterhin ausschließlich von Feministinnin vorgenommen. Kein wunder also das es nicht vorangeht mit der “Gleichstellung”, wenn man den Bock zum Gärtner macht und ihn dann auch noch definieren lässt wie ein schöner Garten aussieht.

     

    Was man bräuchte wäre ein Radikalenerlass um Feministinnin und Maskulinisten aus der Gleichstellungspolitik herauszuhalten. Man tut niemandem einen Gefallen damit zwei derartig schrulligen, lauten Minderheiten weiterhin eine derartig wichtige Aufgabe zu überlassen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Da bin ich derselben Meinung. Es ist ja auch nicht so als seien etwa Michel Foucault und Judith Butler nur für Frauen zu verstehen.

     

    Beim Zivi im Altenheim habe ich im Vergleich zu den in etwa gleichalten jungen Frauen, die ein freiwilliges soziales Jahr ableisteten, gemerkt, dass gerade in traditionellen Frauenberufen, wo Frauen auch die Führungspositionen innehaben, auch Veränderungsbedarf bestehen kann.

     

    Das Beschneidungsgesetz führe ich als Fall an, wo das Mißverhältnis am größten ist. Von muslimischen Männern wird es anscheinend verlangt, dass sie die Wunde als Zeichen der Ehre und der Identität begrüßen, wie die harten Männer auf dem Schlachtfeld oder die Mitglieder einer "Schlagenden Vereinigung".

    Das nenne ich mal patriarchal.

     

    Das ganze hat noch einen wichtigen Aspekt:

    Das angesprochene Defizit sorgt nur dafür, dass sich Männer und Frauen in der Solidarität im Kampf gegen Diskriminierung nicht richtig finden und z.T. sogar auseinanderdividiert werden.

    Das ist kontraproduktiv und sorgt für Legitimationsdefizite.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Das angesprochene Defizit sorgt nur dafür, dass sich Männer und Frauen in der Solidarität im Kampf gegen Diskriminierung nicht richtig finden und z.T. sogar auseinanderdividiert werden."

       

      Ich weiß nicht ob ich drüber lachen oder heulen soll,... hätte nie gedacht das Sie das tatsächlich irgendwann mal erkennen! Auf der anderen Seite verstehe ich nun noch weniger warum Sie dann die Spalter weiter unterstützen. Ich habe Ihnen schon 1000 mal gesagt das Identitätspolitik am Ende nur zu immer tieferen Grabenkämpfen führt und letztlich den Rechtsradikalen in die Arme spielt.

       

      Ihnen dürfte klar sein das saubere Statistiken dazu führen würden das Themen die von Feministinnin gerne ausgespielt werden deutlich weniger relevant erscheinen. Würde man z.B. die Gender Pay Gap auf Basis des Stundenlohns und nach Arbeitserfahrung und Branche getrennt auswerden würde diese erheblich schrumpfen. Das ist natürlich nicht im Sinne feministischer Aktivistinnin und deshalb passiert das nicht. Das ist nichts weiter als die Ausnutzung von Macht zum Erreichen egoistischer Ziele.

  • Der Kommentar ist extrem vorsichtig formuliert, bestreitet nicht, dass es auch heute noch Benachteiligungen gibt (die aus meiner Sicht mit ausreichende Bevorzugungen ausgeglichen werden) - und trotzdem ist er vielen "Frauenrechtler*innen" schon zu hart?

    Kann ich nicht verstehen.

  • Da lobe ich doch mal die TAZ-Redaktion, dass sie Tom Gesterkamp das Urteil kommentieren ließ, von dem bekannt ist, dass er darauf besteht, dass auch viele Männer immer mal wieder Gleichstellungsprobleme haben, die weder wichtiger noch unwichtiger als die der Frauen sind. Und ich wäre gern Mäuschen gewesen bei der Redaktionssitzung, wo das entschieden wurde.

  • "Männer sterben im Schnitt über fünf Jahre früher als Frauen."

     

    Lebt denn der alte Holzhammer-Mythos noch?

     

    Richtig ist, wenn sich mal die Alterspyramiden nach Geschlechtern getrennt genau betrachtet, dass Männer und Frauen in etwa gleich alt werden.

     

    Allerdings sterben zwischen etwa dem 15. und dem 25. Lebensjahr auffallend mehr Männer als Frauen. Und das ist der maßgebliche Anteil der d u r c h s c h n i t t l i c h kürzeren Lebenserwartung für Männer.

     

    Diese geschlechtsspezifische Diskrepanz in der Mortalität junger Menschen liegt offenbar daran, dass junge Männer zu selbstgefährdender Überheblichkeit und Imponiergehabe neigen, Gefahren falsch einschätzen und ganz allgemein risikoreicheren Freizeitbeschäftigungen nachgehen.

     

    Wer diese Phase überlebt, der hat als Mann statistisch gesehen die gleiche Lebenserwartung, wie eine Frau.

     

    Das ist nur ein Beispiel für die mannigfaltigen und für sein Geschlecht typischen Denkfehler, denen der Autor hier erliegt. Zusammengefaßt hält er es für durchaus wünschenswert, wenn Männer in den "großzügig ausgestatteten Abteiluingen" der Zentren bei gutem Gehalt und reputativem Status (gut für die Karriere!) aus ihren weichen Sesseln heraus den "einfachen" Frauen, die ruhig den unterfinanzierten, schlecht ausgestatteten Job in der Peripherie (Karriere? Welche Karriere?) machen dürfen, ihre Richtlinien durchsagen. Männer an die Spitze der Hierarchie, Frauen als Fußvolk und Bittstellerinnen, dieses Rollenmodell kennt man bestens. Wenn auch nicht unbedingt aus der taz, da ist diese maskulinistische Breitseite auf die Leserinnen mehr als nur eine Bagatelle. Und im Grunde aber auch der bislang eindrucksvollste Beweis für die Richtigkeit der Gerichtsurteile.

     

    Ich kann diesen "Kommentar" von Thomas Gesterkamp lediglich unter postlinkem, antifeministischem Mackertum verbuchen. Angesichts solcher Veröffentlichungen spielt das ganze *LGBT-Sprachgehampel dieser Zeitung nun wirklich keine Rolle mehr.

    • @cursed with a brain:

      Der Kommentar Gesterkamp ist gut und Ihr Kommentar kann vielleicht mit gutem Willen in die Kategorie der spitzindigen Argumente, mit denen die Frauenpolitik ihr mühsam erkämpftes Terrain verteidigt eingeordnet werden. Mit weniger gutem Willen, geht es Ihnen statt um Gerechtigkeit nur um blindes Machtstreben.

      Zu Ihrem "Argument" der Lebenserwartung: Selbst wenn Sie recht hätten, würde das das Argument der niedrigeren Lebenserwartung nicht entkräften. Aber Sie haben nicht einmal recht. Sie führen falsche Fakten an. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Ihre Theorie erfunden und erlogen ist. Nehmen Sie z.B. die 80 jährigen Menschen. Da haben Männer noch durchschnittlich 7,8 und Frauen 9,3 Jahre zu leben. Bei den 60-jährigen beträgt der Unterschied 3,7 Jahre - ein realer Rentenvorteil für Frauen. https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Sterbefaelle/Tabellen/LebenserwartungDeutschland.html

    • 8G
      82732 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Zu Roi wenig hinzuzufügen ...

       

      Ausser vielleicht ein Verweis auf den (sogenannten?) Gender-Paygap:

       

      Frauen und Männer verdienen ziemlich genau gleich viel/wenig.

       

      Ausser: Frauen wählen -da haben wir es- im Alter von 15-25 Jahren einfach die falschen Ausbildungen und Berufe ... also selbst Schuld ...

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      "Richtig ist, wenn sich mal die Alterspyramiden nach Geschlechtern getrennt genau betrachtet, dass Männer und Frauen in etwa gleich alt werden.

      Allerdings sterben zwischen etwa dem 15. und dem 25. Lebensjahr auffallend mehr Männer als Frauen. "

       

      -Tatsächlich? Und welche Alterspyramide soll das sein?

       

      So ziemlich alle die ich auf den ersten Blick überprüft habe, zeigen eigentlich ein ähnliches Bild.

       

      Männer und Frauen sind bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren ungefähr gleich stark vertreten. Ab dem 60sten Lebensjahr scheinen dann vermehrt Männer wegzusterben und ab 70 Jahren ist die Gruppe der Frauen schon fast ein 1/4 größer als die der Männer. Die weibliche Altergruppe der ab 85 Jährigen ist dann ca. 3 Mal so groß, wie die der Männer.https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0a/Pyramide_Allemagne.PNG

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Die Alterspyramide die sie beibringen ist aus Deutschland aus dem Jahr 2005 und zeigt ein GANZ klare Verschiebung zum Vorteil von Frauen bei über 70 jährigen.

         

        Nun ist aber 2005 - 70 = 1935! Ich könnte mir mindestens einen weiteren Grund vorstellen WARUM Männer die vor 1935 in D gebohren wurden in der Alterspyramide untervertreten sind.

         

        China dagegen: https://goo.gl/images/sPWXyk

         

        Indien: https://goo.gl/images/UvEfok

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @redbird71:

          Mag sein. Mir ging es auch nicht um diese Altergruppe sondern um die Widerlegung der Behautung von Cursed with a Brain

    • @cursed with a brain:

      1. "Diese geschlechtsspezifische Diskrepanz in der Mortalität junger Menschen liegt offenbar daran, dass junge Männer zu selbstgefährdender Überheblichkeit und Imponiergehabe neigen, Gefahren falsch einschätzen und ganz allgemein risikoreicheren Freizeitbeschäftigungen nachgehen."

       

      Ok, manche Männer sind also einfach zu doof, um alt zu werden. Mag sein, ändert aber nichts daran, dass Gleichstellung verschuldensunabhängig gewährleistet sein sollte.

       

      Sehen Sie, die schlechtere Bezahlung von Frauen liegt ja ebenso "offenbar" daran, dass die bei Berufswahl und Gehaltsverhandlungen tendenziell weniger verdienstoptimiert vorgehen als Männer und dass sie außerdem statistisch messbar dazu neigen, freiwillig das berufliche Fortkommen dem familiären Engagement hintanzustellen. Was sagt die Gleichstellungsdoktrin dazu? "Selber schuld!"? Wohl kaum.

       

      2. "Das ist nur ein Beispiel für die mannigfaltigen und für sein Geschlecht typischen Denkfehler, denen der Autor hier erliegt."

       

      Schriebe man so eine Pauschalabwertung über Frauen, wäre man des übelsten Sexismus schuldig und - sagen wir mal: bei Google - seinen Arbeitsplatz los.

       

      3. "Zusammengefaßt hält er es für durchaus wünschenswert, wenn Männer..."

       

      Steht nirgendwo in dem Artikel drin, ist auch bloße (böswillige?) Unterstellung. Der Artikel handelt von dem Wunsch nach gleichberechtigtem Zugang zu den Entscheidungsprozessen im Rahmen der Gleichstellung. Da gibt es persönliche Machtpositionen und Futtertröge, die vom Gesetz Frauen vorbehalten werden (genau wie es unstreitig anderswo Machtpositionen und Futtertröge gibt, die von hergebrachten Strukturen Männern vorbehalten sind), und die Ausgeschlossenen finden das unfair. Daraus gleich wilde Unterdrückungsphantasien zu basteln, ist völlig fehl am Platz. Das tut man doch bei Frauen, die an die tröge wollen, auch nicht.

  • Besonders im Bereich des Öffentlichen Dienstes zeitigt die Gleichstellungs- und Gleichbehandlungsdiskussion mittlerweile absurde Züge:

    In einem Jobcenter mit 2 Dritteln Frauen auch in Leitungspositionen und tariflich gleicher Bezahlung wäre ein Mann als Gleichstellungsbeauftragter angesagt.

    Eine Grundschulrektorin muss jährlich einen Bericht zur Gleichstellung vorlegen, obwohl in ihrem Kollegium kein einziger Mann unterrichtet.

    Allein aus "formalen" Gründen auf einer weiblichen Gleichstellungsbeauftragten zu beharren, geht vielfach den der Sache vorbei.

  • Mag sein, dass die „emanzipatorische[] Geschlechterpolitik“ eigentlich „nicht nur Frauensache“ ist und prinzipiell „auch Männer […] etwas zum Thema beitragen [könnten]“. Dass allerdings ausgerechnet dieser konkrete Mann geeignet ist für den Posten des Gleichstellungsbeauftragten, ist dann doch eher unwahrscheinlich.

     

    Der (glücklicherweise gescheiterte) Versuch, sich diesen Job per Machtkampf bzw. Machtwort Dritter zu sichern, zeugt jedenfalls von einem seltsamen Emanzipationsbegriff. Ja, Männer könnten Wichtiges beitragen. Sie können sich zum Beispiel ab und an zurückhalten, die Wünsche anderer respektieren und ausnahmsweise nicht versuchen, mit Verweis auf ihren angeblich hehren Ziele ihre (reale oder eingeblildete) Überlegenheit auszuspielen. Sie könnten stattdessen versuchen, sich in Menschen hineinzuversetzen, die nicht die Macht haben, ihren Willen gegen Wiederstände durchzudrücken. Sie könnten einfach mal diejenigen selbst entscheiden lassen, die tatsächlich betroffen sind. Sie tun es leider viel zu selten. Es gehört offenbar zu den Deformationen, die 500.000 Jahre Patriarchat ihnen angetan haben, dass sie vielfach noch immer lieber Mann sind als Mensch. Koste es, was es wolle.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      1. Der (glücklicherweise gescheiterte) Versuch, sich diesen Job per Machtkampf bzw. Machtwort Dritter zu sichern, zeugt jedenfalls von einem seltsamen Emanzipationsbegriff.

       

      -?....Es geht hier um einen öffentlichen Posten. So kann man eine Klage und eine Gerichtverhandlung mit Debatte natürlich auch beschreiben.

      Passt generell auch bei jeder Klage gegen eine Kündigung, genauso wie es auf jede Frau zutrifft die sich ungerecht behandelt sieht und versucht per "Machtkampf" einen Job zu sichern. Diese tendenziöse Beschreibung eines rechtsstaatlichen Vorgangs spricht schon Bände.

       

      2.Es gehört offenbar zu den Deformationen, die 500.000 Jahre Patriarchat ihnen angetan haben, dass sie vielfach noch immer lieber Mann sind als Mensch. Koste es, was es wolle.

       

      -Ich entschuldige mich hiermit ganz persönlich für 500.000 Jahre Patriarchat und der Typ damals mit der Birkenholzkeule am Höhlenfeuer; das war ich in einem früheren Leben. Also sorry, die nächsten 500.000 Jahre und 50.000 Leben werde ich Frauen dafür die Füße waschen und in die Knie gehen. Es tut mir auch echt leid für die Frauen, die hier 500.000 Jahre am Stück leiden mussten. So alt seht ihr gar nicht aus, ihr habt euch echt gut gehalten.

       

      Im übrigen könnte es ja sein ,das auch ein Mann als Gleichstellungsbeauftragter im Interesse von Frauen und als Mensch handelt. Dazu müssen manche Frauen aber auch mal zulassen, das Mann auch einfach nur Mensch sein kann, isn`t it?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Sehr nett, aber das Patriarchat gibt es erst seit der Sesshaftwerdung nach dem Ende der letzten Eiszeit. Das war vor 12.000 Jahren. Beginnend im östlichen Mittelmeerraum. Der Mann ist mehr zu Hause denn auf der Jagd oder im Krieg. Er schafft ein Heim und schützt die Frau und die Kinder und übernimmt dafür die Herrschaft über die Familie, die Gruppe und die Sippe. Ab 6.000 v.Chr. in Städten und ab 3.000 v. Chr. in Staaten. Zuhause ist der Mann der „Hausherr“, aber die Frau hat das Sagen. Aber darüber spricht man nicht, nicht einmal unter Männern oder innerhalb der Familie.

        Wo, wie heute in Europa, konkurrenzlos der Kapitalismus herrscht, ist das Patriarchat mitsamt seinen Institutionen wie Familie, Kirchen, Parteien, Verbänden und Vereinen am Ende. Religion, Herkunft, Alter und Geschlecht sind egal. Marktwert und Gebrauchswert zählen. Familie und der Mann als ihr Ernährer haben ausgedient. Nur reiche, arme und zugewanderte Frauen bekommen noch reichlich Kinder. Sie sorgen für sich selbst, notfalls der Staat. Er repariert die gröbsten Schäden, die der Kapitalismus anrichtet. Kriege sind out, Wehrpflicht ist unnötig. In der Armee dürfen – wie auch bei der Polizei – auch Frauen Dienst tun. Die Männer werden immer weicher. Die Folge der Digitalisierung. Körperkraft ist kaum noch gefragt. Solche Arbeiten erledigen männliche Verlierer und Zuwanderer. Alles andere macht Abitur.

        Die Frau hatte schon immer ihre eigene Welt, von der der Mann nichts wusste. Darum kommt sie in Geschichtsbüchern, geschrieben von Männern, kaum vor. Sie aber kannte die Welt des Mannes genau, denn dafür musste sie ihren Ehemann, Vater und Sohn fit machen (Siehe Schillers „Glocke“). Weil sie sich in beiden Welten bewegen kann und dazu noch sprachbegabter ist als der Mann – sie musste sich ja dem jeweiligen fremden Sieger schnell anpassen, regiert sie bald die Welt. Aber anders als der Mann – unauffällig.

        Mein Fazit: Frauenbeauftragte sind überflüssig. Es sind bloß noch Pfründe.

        Martin Korol, Bremen

    • @mowgli:

      "Sie könnten stattdessen versuchen, sich in Menschen hineinzuversetzen, die nicht die Macht haben, ihren Willen gegen Wiederstände durchzudrücken."

       

      Ich denke, dass es nur SEHR wenige Männer gibt, die dieses Gefühl nicht aus eigener, schmerzlicher Erfahrung kennen. Auch sie haben es mit Machtstrukturen zu tun, die sie allenfalls nutzen, aber nie wirklich beherrschen (= ihren Willen durchsetzen) können. Was sie NICHT kennen, ist eine millionenschwere Infrastruktur, die ihnen die Durchsetzungsarbeit daraufhin möglichst durchgängig abnimmt bzw. sie vor den Folgen einer mangelnden Durchsetzung schützt. Und den salbungsvollen Teil mit Zurückhalten, Wünsche Anderer etc. haben sich Frauen Jahrhunderte lang anhören dürfen - und sollten deshalb wissen, dass das nur moralisch verbrämte Entrechtungsrhetorik ist.

  • Och, man cry! ;) Das ist aber auch gemein. Überall dürfen die Männer arbeiten, doch hier wird ihnen der Zugang durch böse Feminist_innen verwehrt. Skandal! Das ist ja noch schlimmer als Veranstaltungen oder Club-Abende, die ausschließlich für Frauen*Lesben*Trans*Inter* organisiert werden. Wie ausgrenzend!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      "Frauen*Lesben*Trans*Inter*"

       

      -Das liegt auch in dieser Konstellation an der Anmaßung von Frauen für Trans und Interpersonen mitsprechen zu wollen und sich dort als quasi "gleichviel Opfer" wie diese Menschen zu präsentieren.

       

      Sollen Lesben doch rein lesbische Partys feiern, wo nur Frauen Zutritt haben. Da habe ich kein Problem damit.

       

      Was mich als bisexuellen Mann der auch Transexuelle persönlich kennt ziemlich stört, ist diese Vereinnahmung von queer orientierter Sexualität für politische Frauenagenda.

       

      Frauen stören meines Erachtens nämlich auf so manch einer Schwulenparty genauso sehr und sind genauso empört, wenn sie dort nicht erwünscht sind.

       

      Es gibt genug Transexuelle die sich zu Männern hingezogen fühlen. Die gehen dann halt eher notgedrungen in Schwulenclubs, weil ihnen der frauendominierte Partyabend nicht zusagt.

       

      Trans und Interpersonen können nämlich genauso "unweiblich" wie "unmännlich" sein

  • Die strukturelle Bevorteilung von Frauen in dieser (westlichen) Gesellschaft wird entgegen der lautstark vertretenen Gegenposition irgendwann öffentlich werden.

     

    Beispiel gefällig? Berufsentwicklung: Es fängt in der Schule an, setzt sich bei der Studienplatzvergabe fort und endet bei der Bevorzugung bei Stellenvergabe "bei gleicher Eignung".

     

    Männer müssen körperlich härter und zeitlich länger arbeiten, um Gleiches zu erreichen.

     

    Einzig bei der gesellschaftlichen Anerkennung liegen die Männer vorne, weit vorne. Das überstrahlt alles andere ...

  • Ulrike Lembke , Autor*in ,

    Lieber Thomas Gesterkamp,

     

    eigentlich lese ich Ihre Texte gerne, aber dieser hier zeugt leider primär von wenig Ahnung der Materie Gleichstellungsrecht.

     

    Noch ärgerlicher ist, dass dieses Manko dadurch ausgeglichen wird, die Pappkameradin "feministisch orientierte Juristinnen" herbeizufantasieren, die sich angeblich in Fachzeitschriften ausbreiten dürfen und dort Männern die Teilhabe an großen Gleichstellungsteams absprechen. Wo das denn!?

     

    "Auch Männer können etwas zum Thema beitragen." Ja, natürlich. Aber dieser Kommentar von Ihnen war leider kein so gelungener Beitrag.

  • Hallo Herr Gesterkamp,

     

    vielen Dank für diesen Kommentar. Sie bringen es auf den Punkt ohne Frauen abzuwerten. Weiter so!

  • Die These, dass Gleichstellungspolitik aufgrund faktischer Ungleichheiten nach wie vor stärker Frauen als Männern zugute zu kommen hat, zumindest aktuell noch einigermaßen vertretbar. Freilich gibt es auch jede Menge MÄNNLICHER Mitglieder ebenfalls unterrepräsentierter Gruppen (Behinderte, Ausländer etc.), die eigentlich ebenfalls einer Interssenvertretung bedürften un daher mitwählen können sollten. Aber das ist nicht verfassungsrechtlich umgesetzt und daher eher ein rein politisches Thema.

     

    Ein ganz anderer Punkt ist dagegen das PASSIVE Wahlrecht, also das Recht, sich für so einen Posten zur Wahl stellen zu dürfen. "Gleichstellungsbeauftragte" sollte KEN rein politisches Orchideenamt sein, sondern eine berufliche Aufgabe mit klarer, objektiver Zielsetzung und klarer hierarchischer Positionierung. Es ist überhaupt nicht zu begründen, warum jemand für seine Ausübung das gleiche Geschlecht haben muss wie die Menschen, denen diese Ziele überwiegend zugute kommen. Vielmehr unterstellt die geltende Rechtslage Männern pauschal, Rechte von Frauen nicht adäquat vertreten zu können, selbst wenn sie das hauptberuflich machen (dürften). Wie passt das zum Gleichheitsgrundsatz?

  • Ja, Männer können Wichtiges beitragen... indem Sie Frauen Jobs geben, die gut bezahlt sind, indem sie sich in der Familienarbeit gleich gewichtet einbringen. Gleichstellungsbeauftragte müssen sie dafür nicht zwingend sein.

    • @4if:

      man sollte das doch den Familien selbst überlassen, oder?

    • @4if:

      Das mit dem gut bezahlten Job ist so ein wenig "Geben und Nehmen": Es muss auch eine entsprechend verwertbare Gegenleistung geliefert werden, die das gute Gehalt finanziert. Entgegen landläufiger Meinung gibt es kaum Jobs, für die Männer und Frauen ungleich bezahlt werden. Es gibt nur unterschiedliche Jobs mit unterschiedlichen Marktwerten. Aus unerfindlichen Gründen nimmt man es Männern übel, wenn sie ihren Wunschberuf nicht weitgehend nach den Verdienstmöglichkeiten aussuchen, Frauen hingegen erhalten eine Art moralischen Anspruch, sich welbst aussuchen zu dürfen, wofür sie gut bezahlt werden wollen.

       

      Die Einbringung in die Familienarbeit ist auch so eine Sache der Gegenseitigkeit: Es muss dafür auch genug Frauen geben, die es ihrem Mann durchgehen lassen, wenn er

      a) seine finanzielle Verantwortung für den Familienunterhalt zugunsten von privatem Engagement schleifen lässt und dabei am Ende auch noch

      b) ihnen die Position der Hauptbezugsperson der Kinder streitig macht.

      Die sind dünner gesät, als sich die meisten Gleichstellungsideologen träumen lassen.

       

      Ansonsten gilt, dass es zunächst mal für die ZugangsMÖGLICHKEIT zu jedem Job völlig irrelevant sein sollte, ob man dort einen Menschen eines bestimmten Geschlechts BRAUCHT. Es gibt genügend Jobs, bei denen Frauen keinen erkennbaren Zusatznutzen gegenüber Männern bringen, man also gut auf sie verzichten könnte. Das heißt aber beileibe nicht, dass man deshalb davon ausschließen dürfte.

  • Sehr geehrter Herr Gesterkamp,

     

    ich habe das Gefühl, dass Sie in Ihrem Kommentar einer Fehlannahme aufsitzen, die besonders gerne von sogenannten Maskulisten und Antifeministen verbreitet wird. Sie haben ganz Recht, wenn Sie auf soziologische Marker wie Lebenserwartung hinweisen und daraus eine gesellschaftlich erzeugte Ungleichheit zwischen Männern und Frauen sehen.

     

    Doch haben diese Marker auch Erklärungen, die eher darauf hindeuten, dass diese Ungleichheiten aus den gleichen Gründen entstehen wie die ungleiche Verteilung von Führungspositionen: Aus der gesamtgesellschaftlichen Bevorteilung von Männern.

     

    Männer werden deshalb häufiger Opfer physischer Gewalt (besonders durch andere Männer), da ihnen beigebracht wird nicht zurückzuweichen und zu kämpfen. Eine Fähigkeit die sie sonst in Führungspositionen bringt, die dann mit Klauen und Zähnen besonders gegen Frauen verteidigt werden.

     

    Männer sind deshalb häufiger obdachlos, da sie es nicht gewohnt sind von anderen Menschen abhängig zu sein. Frauen verbleiben nämlich eher in gewalttätigen Beziehungen oder gehen im Extremfall zurück zu ihren Herkunftsfamilien statt obdachlos zu werden. Die Unabhängigkeit, die sonst Männern im ökonomischen Umfeld nützt wird hier zur Falle.

     

    Männer sterben früher, da sie weniger auf sich achten, mehr Erwerbsarbeiten und sich dabei schneller unter Druck setzen (u.a. in der Angst kein richtiger Kerl zu sein, wenn man die eigene Familie nicht "ernähren" kann). Selber in der Arbeitswelt zurückzustehen und so zum Beispiel indirekt auch Frauen zu fördern wäre ja eine Variante.

     

    Fähigkeiten, die Frauen dadurch haben, dass ihnen gesellschaftlich weniger anerkannte Bereiche zugewiesen werden, können im Extremfall eben lebensrettend sein. Es ist also nicht die Förderung von Männern, die Männern helfen könnte, sondern ganz klassische feministische Politik. Aber zurückstecken ist halt schwer, wenn man (!) es gewohnt ist die Norm zu stellen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @LesMankov:

      "Männer sind deshalb häufiger obdachlos, da sie es nicht gewohnt sind von anderen Menschen abhängig zu sein. Frauen verbleiben nämlich eher in gewalttätigen Beziehungen oder gehen im Extremfall zurück zu ihren Herkunftsfamilien statt obdachlos zu werden."

       

      -Du verkaufst hier eine These als Tatsache. Es gibt in fast jeder Stadt, Obdachlosenhilfen extra für Frauen.

      Ich würde zudem mal behaupten das es sich nicht um eine "Gewohnheit" handelt, wenn von Männern erwartet wird unabhängig zu sein und "alleine ihren Mann zu stehen" sondern um eine gesellschaftliche Erwartungshaltung, die diejenigen die unfreiwillig auf der Straße landen, anschienend nicht mehr erfüllen können.

      Da wiegt der "Scham" vielleicht doch zu viel, um bei der Ex-Frau oder den Eltern vor der Türe zu stehen, eben weil so etwas einem Mann auch nicht veziehen wird.

    • @LesMankov:

      unterstellen wir mal, ihre Behauptungen treffen zu, was ich für realistisch halte. Ist es dann nicht eine faire Kompensation, dass Männer in ihrem kürzeren gefährlicheren Leben auch mehr verdienen? Vielleicht ist es auf die Lebenszeit bezogen ja sogar weniger?

      Und irgendwer muss die gefährlichen harten Jobs ja auch machen.

    • @LesMankov:

      Ich lese Ihren Beitrag zusammengefasst wie folgt argumentiert: Feminismus ist gut für alle, die Männer sehen das nur nicht ein, und sind sowie selbst schuld. In diesem Kontext ist ein Urteil wie das im Artikel geschilderte natürlich folgerichtig.

    • @LesMankov:

      Aus ihrer Vorstellung von Feminismus müsste dann ein Kampf der Geschlechter folgen. Ich bin gespannt wie sie den gegen 50% der Weltbevölkerung gewinnen wollen.

       

      Mann stirbt eben auch genau deswegen früher und ist häufiger Opfer von Gewalt weil er die gefährlicheren Jobs macht, körperlich oft härtere Arbeiten macht, sich körperlichen Auseinandersetzungen aussetzt, eben weil genau das von ihm verlangt wird.

       

      Seien wir doch mal ehrlich: eine Frau die zuhause bleibt und neben der Erziehung nur noch 20 Stunden arbeitet ist völlig akzeptiert. Ein Mann der das tut gilt gesellschaftlich als Versager.

    • @LesMankov:

      Ihr Posting ist voller Rollenklischees: Männer "setzen sich unter Druck', Frauen hingegen bekommen "gesellschaftlich weniger anerkannte Bereiche zugewiesen". Wozu diese Aktiv/Passiv-Differenzierung? Glauben Sie wirklich, Frauen wären nicht in gleichem Maße wie Männer in der Lage, sich für bestimmte Lebenswege zu entscheiden (und dann auch die Konsequenzen dieser Entscheidung zu tragen)??

       

      Im 19. Jahrhundert, war es üblich, Frauen, vor allem wenn sie "Damen" waren, grundsätzlich auf Händen zu tragen, an allem Negativen für unschuldig zu erachten, ihre Entscheidungen als gottgegeben zu akzeptieren und die Sorge dafür, dass ihnen daraus keine Nachteile erwuchsen, zur Sache der Männer zu erklären. Manchmal kann ich mich des Gefühls nicht erwhren, moderne Feministen sind in dieser Sichtweise steckengeblieben - insbesondere in der sagenhaft unmündigen Haltung, das Wohl der Frauen hänge vor allem davon ab, was die Männer so tun und lassen. Wäre ich eine Frau, ich wäre regelrecht beleidigt von dieser Geringschätzung.

       

      Ach übrigens: Wenn nunmal Männer so durchgängig auf Erfolg und Durchsetzung gepolt sind, Frauen aber nicht, wie soll es dann möglich sein, dass sich Männer auf der Karriereleiter besonders gegen Frauen zu wehren haben??

    • @LesMankov:

      Es gibt allerdings einen vulgär-feministischen Strang, der Männern grundsätzlich die täter- und Frauen die Opferrolle zuschreibt - eine sehr naive Vorstellung patriarchaler Machtstrukturen -und daraus recht fragwürdige politische Forderungen ableitet. Feminismus, der "gender" ernst nimmt (für den einsteig z.B. jemand wie Laurie Penny) realisiert, dass sich auch Männer aus ihrem patriarchalen Korsett befreien müssen und dass jegliche substanzielle gesellschaftliche Veränderung nur im Zusammenwirken von Frauen und Männern gelingen kann. Ein bestimmter Typus von Online-Feministin hat es sich allerdings in seinen real folgenlosen, Butler-lastigen Theoriekonstrukten gutmenschlich bequem gemacht und ist an Entwicklungen, die normalen Männern und Frauen zu gute kämen gar nicht interessiert. Lieber eigene Diskursprivilegien festzurren....