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Deutschland verliert bei der Digitalisierung seiner Schulen den Anschluss, sagt eine Expertise der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Länder wie Brandenburg und Berlin haben in punkto Konzeption einen leichten Vorsprung Foto: dpa

Berlin taz | Die Digitalisierung an deutschen Schulen geht zu langsam voran. Zu diesem Schluss kommt eine Expertise der Friedrich-Ebert-Stiftung, die am Donnerstag vorgestellt wurde. „Wir werden von der Entwicklung überholt. In puncto Ausstattung und Lehrerbildung haben wir international den Anschluss verloren“, meint die Autorin Birgit Eickelmann von der Universität Paderborn.

Eickelmann hatte bereits die ICLS-Studie mitgeleitet, die 2013 untersuchte, wie kompetent Schüler mit neuen Medien umgehen und digitale Informationen verarbeiten. Damals zeigte sich, dass die Computerkompetenzen deutscher „digital Na­tives“ nur mittelmäßig sind und fast 30 Prozent allenfalls in der Lage ist, Links oder E-Mails anzuklicken. Besonders benachteiligt sind Jugendliche aus ärmeren Elternhäusern und mit Migra­tions­hintergrund. Im Dezember 2016 beschlossen die Kultusminister der Länder erstmals eine gemeinsame Strategie zur Bildung in der digitalen Welt.

Eickelmann hat nun analysiert, wie weit die Bundesländer bereits gekommen sind. Alle Länder hätten sich demnach auf den Weg gemacht. Dabei nähern sie sich dem Ziel, allen Schülern in allen Fächern einen gerechten Zugang zu digitaler Bildung zu gewähren, aber in unterschiedlichem Tempo. Länder wie Brandenburg und Berlin haben in puncto Konzeption einen leichten Vorsprung, hier ist Medienbildung seit diesem Schuljahr fächerübergreifend im Rahmenlehrplan verankert.

Die Paderborner Professorin regt an, die Schulen nun rasch mit moderner Technik nachzurüsten, damit Lehrer, die bereits mit neuen Medien arbeiten, richtig loslegen könnten. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hatte 2016 den Ländern 5 Milliarden Euro für Breitbandanbindung und Geräte versprochen. Allerdings laufen die Verhandlungen mit den Ländern noch, wie Wanka diese Woche mitteilte. Das Geld taucht nicht im Haushaltsentwurf für 2018 auf.

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3 Kommentare

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  • Ja, schade, dass das Geld für Staatstrojaner und dergleichen ausgegeben werden soll und nicht für Bildung und Schulen. Im Übrigen: Ich denke nicht, dass es an den LehrerInnen scheitert. Die vielfach gehypten "digital natives" können leider nicht viel am Computer, zumindest nicht mehr als ihre LehrerInnen. Recht viel mehr als auf dem Smartscreen rumtatschen, Bilder anschauen, aufs Handy starren und aufs Netz warten is da ned. Systemadministratoren könnten doch vom vom Kultusministerium für mehrere Schulen eingesetzt werden.

  • Technik ohne Bediener nützt nichts. Pro Schule muss dann auch ein Systemadministrator bezahlt werden. Sehr viel Zeit wird sonst das ganze Zeug nur rumstehen und veraltet sein, bevor es das erste mal lief.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Die meisten Lehrer verstehen weniger von der Sache als ihre Schüler.