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Positionen beim Diesel-GipfelVorfahrt für Konzerne

Die Industrie möchte den Dieselskandal mit einer preiswerten Lösung hinter sich lassen. Die Politik wird sie wohl damit durchkommen lassen.

Thema des Gipfels am Mittwoch: der Diesel Foto: dpa

Berlin taz | Für die Konzerne ist die Sache einfach: VW, Daimler, BMW und Co wünschen sich eine Lösung, die einerseits gerichtlich angeordnete Fahrverbote verhindert und andererseits möglichst wenig kostet. Ihr Vorschlag heißt „Software-Update“ oder „optimierte Motor-Steuerung“. Dabei wird der Wagen so umprogrammiert, dass die Abgasreinigung etwas häufiger oder effektiver arbeitet. Ob das zu anderen Nachteilen führt – etwa höherem Kraftstoffverbrauch oder schnellerem Motorverschleiß – ist offen.

Umstritten ist auch, wie viel die Software-Lösung bringt. Während Kritiker allenfalls eine Reduktion der giftigen Stickoxide um 25 Prozent erwarten, sprechen die Unternehmen von bis zu 50 Prozent. Selbst wenn das zuträfe, wäre es noch nicht ausreichend – denn viele Fahrzeuge überschreiten den Grenzwert bisher um das 5- bis 20-Fache.

Die Bundesregierung wird sich voraussichtlich auf diesen Vorschlag einlassen. Eine „Änderung der Softwaresteuerung“ sei „die Variante, die am schnellsten geht“, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der ARD. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte sich zwar ursprünglich für Änderungen auch am Motor selbst ausgesprochen. In einem Entwurf für die Abschluss-Erklärung des Gipfels, der der taz am Dienstag vorlag, wird dies aber nicht gefordert. Stattdessen wird die Autobranche darin nur unverbindlich zur Entwicklung „technisch leistbarer und wirtschaftlich vertretbarer Konzepte“ für eine „weitergehende Umrüstung“ aufgefordert.

Beschließen soll der Gipfel zudem einen neuen Fonds, mit dem die von besonders hohen Stickoxidemissionen betroffenen Regionen unterstützt werden sollen. Finanziert werden soll er von Politik und Industrie gemeinsam. Die Höhe und Aufteilung war im Entwurf noch offen. Im Vorfeld war von einer Summe von 500 Millionen Euro die Rede, die je zur Hälfte vom Bund und von den Autokonzernen getragen werden sollen.

Nicht erwähnt wird die von SPD-Justizminister Heiko Maas geforderte Einführung einer Musterfeststellungsklage, mit der sich Autokäufer leichter gegen die Konzerne wehren könnten. Auch die von Hendricks wiederholt geforderte „blaue Plakette“, mit der Fahrverbote für dreckige Diesel leichter umgesetzt werden könnten, findet sich im Entwurf nicht, ebenso wenig ihre Forderung, das Kraftfahrtbundesamt teilweise zu entmachten.

Auch die Forderung der IG Metall und des niedersächsischen SPD-Ministerpräsidenten und VW-Aufsichtsrats Stephan Weil nach staatlicher Förderung neuer, schadstoffarmer Diesel, wurde nicht übernommen.

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5 Kommentare

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  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Eigentlich auch logisch: In D sind wir abhängig von:

    a) Autos

    b) Waffen

    c) Chemie

    Und solange wir keine Alternativen entwickeln, sind die Interessen klar verteilt. Wenn wir ehrlich sind, wächst hier nichts, nur Kraut und Rüben. Was wollen wir denn ohne Auto machen???

  • 3G
    39756 (Profil gelöscht)

    im Ernst:

    Die von den Konzernen sind alle anarchisten, die "öffentlichkeit" auf trip mindestens .

    Wenn man so liest, was da besprochen wird. Geld + Gas... Alles andere wie Mensch,Tier, Baum und Strauch- wird nicht erwähnt. Und zuviel Gas heilt man mit Geld...

    EI mal ehrlich- aber kiffen ist illegal. Ich fasse es nicht.....

  • Das ist zwar unfassbar, war aber absehbar. Organisierte Kriminalität ist in Deutschland also an der Tagesordnung und offen auslebbar. Mich wundert es, dass Jürgen Resch noch lebt, aber er wird es für uns ausbaden müssen. Mit langwierigen Klagen muss die DUH uns allen wohl die Luft erkämpfen.

    Ich könnte einfach nur kotzen, wenn ich dieses korrupte Pack in Berlin sehe. Sie fahren unsern Staat vor die Wand, wo man nur hinsieht. Verkehr, Energiewende, Land- und Forstwirtschaft. Nirgends Wille zur erkenntnisbasierten Arbeit, überall Gier, Machtbesessenheit und steigende Ungerechtigkeit.

    Und was macht der Wähler? -Sein Kreuz bei schwarz-gelb und dazu noch einen braunen Klecks AfD dazu. So langsam verliere ich wirklich die Hoffnung an das Gute im Menschen bzw. seinen "Verstand".

    • @Rilleralle:

      Hallo Rilleralle. Erst jetzt verlieren Sie die Hoffnung? Da sind Sie spät dran. Ob nun Autoindustrie, NSU-Prozess mit Beteiligung des BND etc etc. Die Hoffnung auf eine Zukunft für meine Kinder musste ich schon seit längerem begraben. Und die Wähler? Määähhh..... schön weiter Kreuzchen machen ihr Schäfchen

      • @joaquim:

        Weil Schäfchen halt weiß, dass eine steuerfinanzierte Fahrradwerkstatt für Geflüchtete nur dann funktioniert wenn der Arbeiter beim Daimler davor die Steuermittel reinholt, die man dann umverteilen kann.