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Verhaftete deutsche Journalistin ToluTürkei genehmigt Besuch

Einen Monat nach der Verhaftung der deutschen Journalistin Meşale Tolu in der Türkei erhalten deutsche Diplomaten erstmals Zugang zu ihr.

Wie das Auswärtige Amt mitteilte, gibt es eine mündliche Zusage der türkischen Behörden Foto: dpa

Berlin afp | Die Türkei erlaubt eine konsularische Betreuung der inhaftierten deutschen Journalistin und Übersetzerin Meşale Tolu. Wie der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, am Montag sagte, gibt es eine mündliche Zusage der türkischen Behörden. Das „Drängen“ der Bundesregierung auf einen Haftbesuch sei „positiv beschieden“ worden. Als möglicher Termin sei der 2. Juni im Gespräch.

Tolu soll nach türkischen Angaben für eine linksgerichtete Nachrichtenagentur gearbeitet haben. Sie wurde Ende April unter dem Vorwurf der „Terrorpropaganda“ festgenommen. Im Gegensatz zu dem seit Monaten inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel hat sie nur die deutsche Staatsbürgerschaft – die Bundesregierung hat also einen völkerrechtlichen Anspruch auf die Betreuung.

Yücel wird seit Februar in der Türkei gefangen gehalten. Er erhält bereits konsularische Betreuung. Yücel wird wegen seiner Berichte über den Kurdenkonflikt und den Putschversuch vom Juli 2016 Volksverhetzung und Terrorpropaganda vorgeworfen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bezeichnete ihn zudem als deutschen Spion und Agenten der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die Bundesregierung hat scharfe Kritik an dem Verfahren geäußert und dringt auf die Freilassung Yücels.

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3 Kommentare

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  • Ich weiß schon warum ich noch nie in der Türkei war (aber schon achtmal in Griechenland).

    Weil mir die Türkei zu rückständig und zu aggressiv ist.

    Wie kann man eine Journalistin einfach so einsperren?

    Meinungs- und Redefreiheit muss das Mindeste sein!

    Mir reicht es. Ich suche mir Trockenfrüchte aus anderen Ländern.

    • @tsitra:

      Die kann man sich zur Not auch selbst herstellen mit einheimischen Früchten.

  • Alles Gute für die Lady.

    Und keinen interessiert das weiter.

    Schade.