Kolumne Leipziger Vielerlei: Winterfeeling dreimal die Woche
Über eine Nacht im Möbelhaus, österlichen Diebstahl und Winterfeeling in Moskau. Und den Leipziger Weihnachtsbaum aus dem Vorgarten.
W er hat als Kind nicht davon geträumt, eine Nacht im Kaufhaus zu verbringen? In diesem Traum gibt es meist Süßigkeiten und überdimensional große Spielwaren. Ein Leipziger hat sich diesen Traum erfüllt – allerdings ohne Spielzeug. In der Nacht auf den Ostersonntag übernachtete er in einem charmanten Möbelhaus am alten Messegelände. Genug Betten zur Auswahl hatte er dort. Der Mann hätte allerdings in der selben Nacht für ein Dreivierteljahr in die Justizvollzugsanstalt gemusst. Da ist es nachvollziehbar, dass er dachte: #Yolo, jetzt nochmal auf einer ordentlichen Matratze schlafen.
Ein anderer hatte zwar ein Bett, aber ein ruiniertes Ostern. In Grünau stellte ein 54-Jähriger seinen Osterbraten auf seinen Balkon im Erdgeschoss. So ein totes Tier muss schließlich durchziehen und abkühlen. Das Ergebnis konnte seine Familie am Ostersonntag nicht mehr kosten, denn am Morgen war das Tier verschwunden. Die Polizei sagte in einer Pressemitteilung: „Ermittelt wird nun wegen österlichen Diebstahls – wenn das der Osterhase wüsste!“
Aber was heißt hier Osterhase, eigentlich ist ja schon bald wieder Weihnachten. So sieht es zumindest das Marktamt Leipzig, das auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum ist. Der schmückt jährlich den Leipziger Weihnachtsmarkt. Die vergangenen Jahre kam er aus dem Vogtland. Dieses Jahr setzt die Stadt jedoch auf all die Leipzigerinnen und Leipziger, die einfach nicht wissen, wohin mit ihrem 20, 25 Meter hohen Nadelbaum im Garten.
Wer jetzt schon einmal ein bisschen Winterfeeling gebrauchen kann – gibt es ganz einfach: Am 19. April startete der erste Direktflug von Leipzig nach Moskau. Und das ab sofort dreimal die Woche hin und zurück. Die fürs Frühjahr angekündigte Verbindung nach New York steht hingegen immer noch nicht. Dabei wäre der Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center doch perfekt für den Leipziger Marktplatz geeignet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!