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Logistikunternehmen immer schnellerVöllig ausgeliefert

Lieferung am selben Tag. Innerhalb von drei Stunden. In zwei Stunden. In 90 Minuten. Wer bietet weniger? Über das neue Zeitalter der Logistik.

Schnelle Lieferung: schön für die KundIn, schlecht für die Umwelt Foto: Imago/Westend61

Und das ausgerechnet jetzt. Nichts geht mehr auf dem Kurfürstendamm in Berlin. „Die Stadt ist proppenvoll“, sagt die Sprecherin im Verkehrsfunk und auf dem Fahrersitz des weißen Transporters, der sich gerade zwischen einem Bus und einen dauerhupenden Sportwagen quetscht, nimmt Daniel Baumann einen Schluck aus seiner Limonadenflasche. „Stress ist nur, wenn man sich Stress macht“, sagt er.

Und das, obwohl der Kurier jetzt schon spät dran ist. Vor zehn Minuten hätte Baumann die Sendung übergeben müssen, an den Bewohner eines Hauses in Grunewald, ganz im Westen der Stadt. Noch steht er aber mitten auf dem Ku’damm, 15 Kilometer entfernt.

Man könnte Daniel Baumann – karierte Jacke, weißer Transporter mit dem Schriftzug „D. Baumann“ auf der Fahrerseite – mit einem normalen Kurier verwechseln. Einem, der Pakete bei Adresse A abholt und irgendwann später bei Adresse B abliefert. Aber Baumann ist mehr. Er ist Teil eines neues Zeitalters der Logistik. Eines Zeitalters, in dem nach der Bestellung nicht das Warten anfängt und die Frage, wie lang eigentlich drei Werktage sind, und am Ende doch die Benachrichtigungskarte im Briefkasten liegt. Ein Zeitalter, das sich selbst übertreffen will. Lieferung am selben Tag. Innerhalb von drei Stunden. In zwei Stunden. In 90 Minuten. Wer bietet weniger?

Dabei sieht anderthalb Stunden vorher alles noch ganz entspannt aus. Baumann ist gerade aus Mitte gekommen, er hatte in einem Geschäft in der Friedrichstraße zwei große Tüten abgeholt. Kaffeekapseln. Das Ziel: eine Adresse in Moabit, Hausnummer 140. Locker zu schaffen in den drei Stunden, die er für die Lieferung hat. Er lenkt seinen Transporter durch eine enge Kurve, fährt vorbei an den Hausnummern 134, 136 und 138, merkwürdig, eigentlich ist hier die bewohnte Gegend zu Ende, ein Blick aufs Smartphone, doch die 140 stimmt. Das Innenministerium? Na gut, dann eben das Innenministerium.

3 Stunden. 180 Minuten

Das Smartphone ist – neben dem Transporter – Baumanns wichtigstes Arbeitsgerät. Über eine App seines Auftraggebers, ein Start-up namens Tiramizoo, bekommt der Kurier die Aufträge, ein Algorithmus sorgt dafür, dass Produkt, Transportmöglichkeit und Route zusammenpassen. Ein Notebook vom Elektronikmarkt zum Kunden am Stadtrand, einen Großbildfernseher in das Loft in Mitte oder auch mal eine Gartenbank aus dem Baumarkt in den Familienhaushalt. Seine Kunden, sagt Baumann, kämen aus allen Ecken der Gesellschaft. Was sie eint: Sie haben entweder nicht die Zeit oder nicht das passende Fahrzeug, um die Ware zu transportieren. Und sind bereit, dafür etwas mehr, meist sind es um die 10 Euro, zu zahlen.

Nun eben Kaffeekapseln ins Innenministerium. Baumann stoppt den Transporter vor dem Eingang, springt heraus und zieht unter den misstrauischen Blicken des bewaffneten Wachpersonals die beiden Tüten aus dem Laderaum. Vorstellen an der Sicherheitsschleuse, ein Mitarbeiter ruft den Empfänger der Sendung, warten, warten, bis ein sichtlich erfreuter Herr – „Das ging aber schnell“ – aus der Drehschleuse tritt und die beiden Tüten in Empfang nimmt.

taz.am wochenende

Milo wurde als Milena geboren. Er wollte ein Mann sein und wurde es, auch ohne Hormone und Operation. Ein Trans*mann erzählt von seinem Weg zu sich selbst – in der taz.am wochenende vom 14./15./16. Mai. Außerdem: Österreich vor der Stichwahl des Bundespräsidenten: Kann die Regierungspartei SPÖ den Erfolg der rechten FPÖ noch verhindern? Ein Lagebericht. Und: Versandhändler liefern sich einen harten Wettstreit. Was sie tun, damit das Paket schnell zum Kunden kommt. Am Kiosk, eKiosk oder im praktischen Wochenendabo.

Ja, das ging schnell. Dabei sind die drei Stunden erst der Anfang. Amazon hat diese Woche ein Pilotprojekt gestartet und verspricht dabei die Lieferung innerhalb einer Stunde. Das Start-up Locafox, das stationäre Händler ins Netz bringt, startet Ende Juni einen 90-Minuten-Lieferservice – als Konkurrenz zu Amazon. „Für den stationären Handel sind kurze Lieferzeiten eine Möglichkeit, sich gegenüber dem Onlinehandel zu profilieren“, sagt Christiane Auffermann vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik. Und der Kunde, der gewöhne sich an die Geschwindigkeit – und will mehr.

Mit den kurzen Lieferzeiten wird noch etwas anderes interessant: das Versenden von Waren, die bislang fast ausschließlich stationär eingekauft werden. Weil sie sofort benötigt werden etwa oder weil sie schnell verderblich sind. Windeln. Rotwein. Erdbeeren. Noch ist der Versand von Lebensmitteln ein Nischenmarkt. Im Jahr 2014 lag der Anteil der online bestellten Waren im Segment Lebensmittel und Drogerie bei gerade mal 1,2 Prozent, gemessen am Umsatz.

Baumanns nächstes Ziel: eine Abholung bei einem Elektronikhändler in der Budapester Straße. Der Empfänger: ein Büro, ganze 800 Meter entfernt. Könnte der Kunde eigentlich auch laufen. „Wir sind abhängig von der Faulheit der anderen“, sagt Baumann, als er wieder ins Auto steigt. Dafür fährt er täglich 250 Kilometer durch die Stadt, bringt ein Dutzend Pakete vom Sender zum Empfänger. Mindestens 80 Cent bekommt er pro Kilometer. Darunter, sagt er, lohne es sich nicht. Denn angestellt ist Baumann nicht. Und Steuern, Versicherung, Benzin – da kommt doch einiges zusammen. Seine beste Zeit? „Wenn DHL streikt.“ Und die schlechteste? „Ferien, wenige Aufträge, viel Leerlauf.“

10.800 Sekunden.

Vom Leerlauf auf dem Ku’damm hat Baumann mittlerweile genug. Denn gehäufte Verspätungen beim Zustellen bedeuten für den Fahrer kritische Nachfragen vom Auftraggeber. Drei Stunden. 180 Minuten. 10.800 Sekunden. Mitunter ist das nicht viel Zeit.

„Wir merken, dass die Nachfrage steigt“, sagt Eva Simmelbauer, Sprecherin von Media-Saturn. Das Unternehmen bietet seinen Kunden seit Ende vergangenen Jahres eine Lieferzeit von drei Stunden an. Das Potenzial ist groß: Nach Berechnungen des Branchenverbands bevh wurde im vergangenen Jahr fast jeder achte Euro online ausgegeben. Insgesamt kauften Verbraucher 2015 Waren im Wert von 52,37 Milliarden Euro im Online- oder Versandhandel. Für das laufende Jahr geht der Verband von 54,4 Milliarden aus. Haufenweise Pakete, die zu ihren Käufern müssen.

Nur – je individueller die Zustellung, desto schlechter die Ökobilanz. Studien, wie zuletzt etwa vom Clean Tech Institut, ergeben immer wieder: Der größte Posten im ökologischen Fußabdruck eines Einkaufs ist der Weg. Mit dem Auto in die Innenstadt oder zum Einkaufzentrum auf die grüne Wiese? Schlecht. Mit dem Fahrrad? Gut. Waren als Sammlung liefern lassen? Immer noch besser als selbst mit dem Auto zu fahren. Einzellieferungen in einem nicht mal annähernd gefüllten Transporter? Schlecht.

Elektroautos könnten das Problem zumindest zum Teil lösen. Baumann hatte auch überlegt, eines zu kaufen. Aber bei Reichweiten von um die 200 Kilometer täglich? Und dann eine Tour verschieben, weil der Wagen an die Steckdose muss? Er schüttelt den Kopf.

Endlich Grunewald. Königsallee, Erdener Straße, Trabener Straße, die Namen werden profaner, dafür die Häuser exklusiver. Weiße Villen zwischen alten Bäumen, noch eine Kurve, Neubaugebiet, hier muss es sein, verdammt, wo ist denn die Hausnummer? Da. Baumann bremst, springt aus dem Wagen, eine halbe Stunde zu spät. Der Kunde ist trotzdem glücklich, unterschreibt schnell mit dem Finger auf Baumanns Smartphone. Für die Kunden, sagt Baumann, für die seien auch dreieinhalb Stunden immer noch sensationell schnell. Noch.

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38 Kommentare

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  • Das neue Zeitalter der Logistik ist weniger das schnelle Ausliefern. Fahradkuriere, die innerhalb kürzester Zeit ihre Päckchen ausliefern kennt jeder aus dem Straßenverkehr und sind im Geschäftsleben bereits Usus.

     

    Neu ist, dass Amazon hier einsteigt, dies für die breite Masse anbietet und aufzeigt wie sich nach Ueber & Co. im Bereich Taxi, Hotels ... nun onlinemäßig auch eine weltweite wirtschaftliche Konzentration im Bereich des Packetdienstes/Logistik anbandelt.

  • Lieferung in 3 Stunden via Fahrradkurier wäre in Städten auch gut machbar.

     

    Aber bitte mit sinnvollem Arbeitsvertrag. Wenn ein Unternehmen den nicht anbieten kann, ist es halt nicht tragfähig — und sollte Platz machen für eins, das es kann.

  • Keine Panik, Leute. Die Superschnell-Sofort-Lieferung gibt es faktisch nur in Großstädten.

    In der Provinz dagegen können drei Werktage Lieferfrist auch mal anderthalb Wochen dauern, und der gelbe Zettel liegt ganz sicher im Briefkasten, weil man sich ja nicht wochenlang frei nehmen kann. Express-Service hin oder her, die Ware muss immer erstmal vom Absender zum nächsten und übernächsten Verteilknoten, was ein paar Tage dauert.

     

    Ohnehin gibts Lieferung nach Hause nur im Onlinehandel.

    Der lokale Einzelhandel, soweit noch existent, kann und will sich solche Sperenzchen nicht leisten. Die allgegenwärtigen Kettenfilialen verweisen auf die dazugehörigen Onlineshops, Lieferservice haben sie nicht.

    Ausnahmen gibt es nur für Sperrgüter wie Möbel oder Elektrogeräte. Lieferfrist immer einige Tage bis Wochen, bis halt eine Liefertour zusammengestellt ist; wegen einer einzigen Waschmaschine fährt der Transportservice nicht los.

    Die großen Shoppingmalls auf der grünen Wiese brauchen sowieso niemanden zu beliefern, denn die Kunden müssen sowieso mit dem Auto anfahren.

     

    Und da die meisten Deutschen irgendwo auf dem platten Land wohnen und prozentual nur wenige in den Metropolen, dürfte das Prinzip "Immer schneller" auch weiterhin sehr begrenzt bleiben.

  • 2G
    27741 (Profil gelöscht)

    So ist er nun mal, der Homo Konsumicus. Er tut nur das, wofür er auf dieser Welt zu sein scheint. Konsumieren und das am besten sofort. Wenn er sich anders verhielt, dann würde er zu einem Homo sapiens mutieren. Das will er nicht, da sträubt er sich. Wie ein Schwererziehbarer.

  • Wenn man hier die Kommentare so liest, frage ich mich ernsthaft, ob diese Menschen überhaupt Emotionen / Gefühle besitzen?!

     

    Emotionale Intelligenz? Fehl am Platz....dafür um so mehr Egoismus pur!!

     

    Warumn denkt keiner mal an die armen Menschen, die sich für so einen unterbezahlten Lohn für den Konzern abstrampeln müssen?! Diese Leute sind völlig gestresst!! Egal ob Post oder Hermes oder oder.

     

    Ich bin dafür, dass Leute die immer mehr wollen mit den schwer schuftenden Arbeitern mal ein halbes Jahr tauschen sollen!!

     

    Diese kranke Konsumgesellschaft wird sich selber abschaffen!! Da nur noch psychisch kranke produziert werden!

     

    Willkommen im neuen Faschismus des 21. Jahrhunderts!

  • Die Logistik ist doch nicht das Problem, ein Paket verursacht ca. 5 bis 20 Euro kosten je Stück und jedes Logistikunternehmen versucht möglichst viel Auslastung in seine Transporter zu stopfen, sonst sind diese nicht kostendeckend. Die Zustände die aufgrund der E-Commerce Welle in der Logistik herrschen, Amazon und DPD z.B. sind schon längst katastrophal. Wallraff hat darüber ja mal berichtet. Geändert hat sich wenig, wie auch! Das ist der soziale Faktor! Der Ökologische ist, dass Amsterdam z.B. schon längst Fahrverbotszonen eingerichtet hat. Die Elektromobilität ist definitiv derzeit keine Lösung da diese Fahrzeuge auf die gesamte Herstellungskette (Fahrzeug, Batterie, Strom und Verbrauch) lediglich die Innenstädte von Feinstaub befreien, der aber andernorts wieder in die Luft geblasen wird.

    Jedoch verursacht der Transportverkehr was die CO2-Belastung anbelangt gerade einmal 7% der Gesamtdeutschenemissionen. Die Energieverbräuche für Haushalte und Industrie sind letztendlich die entscheidenden Faktoren, wenn also Initiativen erfolgversprechen sollen, dann müsste hier angesetzt werden.

    Grundsätzlich ist aber jeder gefordert, weniger Einkauf, keine Flugreisen mehr, Bahncard 100 statt 2.Wagen, Pulover in der Wohnung im Winter, etc. etc. etc.

    • @Mr Jago:

      Jeder Einzelne wird aber kaum bereit sein, auf die Errungenschaften der modernen Zivilisation zu verzichten. Kalte Behausungen, knappe Nahrung, erzwungene Standortgebundenheit mangels Transportmöglichkeit? Gehört in die finstere Vorzeit.

      Ich will es zu Hause warm haben, bedarfsgerecht einkaufen, und die Bahncard nützt mir wenig, wenn in dem Kaff, wo ich wohne oder arbeite, nun mal kein Bahnhof ist.

      • @Läufer:

        Zumindest für letzteres brauchen wir etwas, das Deutschland eigentlich stark macht: Gute Infrastruktur. Dazu gehört der verlässlich regenmäßig angefahrene Bahnhof im Dorf.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, was für Menschen auf so eine Dienstleistung Wert legen.

     

    Mich kotzt es schon an, ein- bis zweimal im Jahr meine Freizeit mit Warten auf die Öllieferung verbringen zu müssen. Wenn ein Konzern es fertigbringen würde, die Zeit auf die Minute genau einzugrenzen, wäre das ein Fortschritt.

     

    Solange das nicht geht, gehe ich lieber selber einkaufen. (Ich gehe tatsächlich, die paar Großgeräte alle Jubeljahre, die man mal braucht, muss man eben warten.)

    • @Age Krüger:

      Freue Dich, dass Du Zeit hast, ein gutes Buch zu lesen. Und freue Dich, dass in dieser Zeit jemand LKW fährt, um Dir Heizöl zu liefern.

      • @Käptn Olgi:

        Auch wieder wahr.

         

        Das Wartenkönnen wird tatsächlich heute unterschätzt.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Geliefert vor der Bestellung - dann erst wird's richtig gefährlich!

  • Ich finde die hier vorgestellten Problem doch etwas verengt dargestellt. Natürlich ist es ökologisch unsinnig mit fast leeren Transportern durch die Gegend zu fahren. Man könnte aber - statt das Auslifern an sich zu verteufeln - doch einfach das Transportmittel überdenken. So ist mir bspws letztens in paris aufgefallen, dass dort scheinbar eine recht erfolgreiche App es ermöglich, dass Fahrradkuriere bei Restaurants und Imbissen das Essen abholen und liefern. Und was soll daran - da Fahrrad - denn schlecht für die Umwelt sein? Leute sind offensichtlich bereit, für ihre Bequemlichkeit Geld zu bezahlen, dann sollen sie doch die Möglichkeit haben.

    Ebenso halte ich es für möglich, auch Waren aus stärker dezentralisierten Lagern per Fahrrad auszuliefern. Warum soll es denn in einer großen Flächenstadt wie Berlin nur ein lager geben? Man könnte in jedem Bezirk (und Berliner Bezirke sind eigenständig rein einwohnermäßig auch Großstädte) ein Lager errichten und von dort bspws mit Lastenrädern Waren verteilen. Dafür braucht es natürlich auch eine entsprechende Infrastruktur, es erscheint mir aber durchaus sinnvoller als die Leute, die mit dem Auto zum Einkaufen fahren oder gar auf die grüne Wiese ins Shoppingcenter.

    • @Dubiosos:

      Ein einzelnes großes Zentrallager bedeutet weniger Kosten, besonders Personal. Man kann ein Grundstück oder Gebäude in einer billigen Gegend erstehen. Transport ist ja so billig.

      Fahrradkuriere sind in den dicht belebten Straßen eine wahre Pest für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Sie fahren meist ohne Rücksicht auf alles andere außer der Zeit, sind noch stolz darauf, wenn ihnen die Leute auf dem Gehweg aus dem Weg springen müssen oder wenn ein Autofahrer zu abrupten Bremsmanövern gezwungen wird, weil ein Kampfradler über die rote Ampel gekesselt kommt... Bitte nicht noch mehr von denen!

      • @Läufer:

        Nicht, dass die Straßenparker-Kleintransporter besser wären…

  • Immer kürzer, immer schneller - in Berlin Mitte! Gert Scobel äußerte sich in 3sat am 31.3.2016 beim Thema Bargeldloses Bezahlen via App darüber, das diese Angebote bitte nicht nur in Berlin Mitte, Düsseldorf, München Süd und Köln funktionieren mögen. Angebote eines Discounters funktionierten im Test nicht, weil die Internetverbindung im Laden gerade nicht bestand.

     

    Als Bewohner einer kleinen Großstadt habe ich hier weder Carsharing, noch kann ich eine Taxiapp nutzen und an eine Lieferung in 90 Minuten glaube ich schon mal gar nicht, weil das Logistikzentrum dahinter sicher weiter weg ist.

     

    Und auf dem Land? Da werden die Versprechen nur heiße Luft sein. Doch vollmundige Versprechen von Amazon & Co klingen immer so, als würde es in Kürze überall eingeführt werden.

     

    In ihrem Beitrag waren es Kaffeekapseln fürs Innenministerium in Berlin Mitte. Versuchen sie mal diese Originalkapseln z.B. in die Uni Göttingen liefern zu lassen - dafür muss man diese nämlich erst einmal haben. Der nächste Shop wäre dafür in Hannover - da geht selbst der Drohne zwischendurch der Akku aus.

  • "Elektroautos könnten das Problem zumindest zum Teil lösen."

     

    Genau. Weil der Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose.

     

    Liebe Leute, angesichts der kollektiven immer schneller-immer billiger-immer mehr- Konsumsucht dieser Gesellschaft erübrigt sich jede Bemühung um Ökologie. Und was tun die Grünen? Die sagen, dass Verzicht nicht funktioniert.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      "Und was tun die Grünen? Die sagen, dass Verzicht nicht funktioniert."

       

      Und warum sagen das die Grünen?

      Weil sie nicht ständig als "Verbotspartei" gebasht werden wollen...

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Da haben die Grünen auch verdammt Recht. Verzicht basiert auf Freiwilligkeit und freiwillig wird da nichts passieren,... Das ließe sich nur durch ein Verbot machen und das ist nicht absehbar.

       

      Wenn das Problem gelöst wird dann auf der technischen Ebene. Das Wichtigste wäre an dieser Stelle eine Möglichkeit Strom in großem Umfang speichern zu können. Wir brauchen eine Technik die möglichst effizienter und platzsparender ist als Pumpkraftwerke.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @33523 (Profil gelöscht):

        JANUS, gestern:

        "Da kann man der politischen Kurzsichtigkeit bei der Arbeit zusehen! Erst wird die Atomkraft weg demonstriert obwohl absolut transparent ist das dies zu mehr fossiler Energieerzeugung führen wird.

        Dann fällt einem auf das fossile Energieerzeugung ja schlecht für die Umwelt ist und zwar unmittelbar. Man demonstriert nun auch gegen die fossile Energieerzeugung und wenn die ebenfalls weg ist? Erneuerbare Energien werden in absehbarer Zeit den Bedarf nicht ansatzweise decken können! Das Ende vom Lied ist dann importierter Atom-Strom aus Frankreich.

         

        Die Anliegen mögen ja ehrenwert sein aber ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren das viele Demonstranten keinen müden Gedanken daran verschwendet haben wie es denn weiter geht, wenn sie ihr Ziel erreich haben.

        • 2G
          27741 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Ach KlAUSK, nun haben sie doch endlich Vertrauen in die Demonstranten.

          Ich war letztens in einem Möbelgeschäft, die hatten eine riesige Eingangshalle mit einer vier Stock hohen Glasfront und trotzdem brannten hundert Lichtlein. Gestern war ich an einen Frittenbudenwagen was essen. Was soll ich ihnen sagen, der war illuminiert wie eine Kirmesbude. Und es war glockenhell Wenn wir langsam mal anfangen würden, alle überflüssigen Lichtlein auszuschalten, dann hätten wir mindestens ein Viertel des Stromverbrauchs eingespart.

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @27741 (Profil gelöscht):

            Und wenn wir darauf verzichten den ganzen Tag werbefinanziertes Blöd-TV zu konsumieren sicher nochmal 10%! :D

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Da ist überhaupt kein Wiederspruch.

           

          Es ist nicht möglich die Energieversorgung heute oder in zehn Jahren auf erneuerbare Energien umzustellen.

          Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren aber dan erwarte ich auch Fakten und kein "ja da wird sich schon eine Lösung finden,..." gelaber.

           

          Und klar alle finden erneuerbare Energien toll aber zahlen wollen die wenigsten dafür. Es gibt seit über zehn Jahren bei so gut wie jedem Anbieter einen Öko-Strom Tarif. Das kostet mich im Jahr ~200€ mehr. Das fällt im Monat kaum ins Gewicht und leisten könnten sich das locker 2/3 der Bevölkerung. Tun aber die wengisten. Daran lässt sich leicht erkennen das Bewusstsein für ein Problem nicht zwangsläufig zu dessen Lösung führt. Und entsprechend muss diese Problematik technisch gelöst werden.

           

          Scheinbar erwarten Sie von der Bevölkerung Kongruenz. So naiv bin ich nicht.

          Alle wollen Öko Strom, Höhere Gehälter für Krankenschwestern und Kindergärtnerinnin aber zahlen will dafür eben niemand.

          • @33523 (Profil gelöscht):

            Etwa 10% des Stroms kommt inzwischen von Erneuerbaren. Das sind 10% Leute, die dafür freiwillig mehr zahlen. Das ist weitaus mehr als „niemand“. Und bei der aktuellen Vermögens- und Einkomensverteilung könnten es sich höchstens 50% der Bevölkerung leisten.

             

            Das heißt, jeder fünfte, der es sich leisten kann, hat schon Ökostrom. Ich finde, das ist ein beachtliches Maß an Idealismus. Würden die alle Wählen gehen und die gleiche Partei wählen, dann hätte diese Partei 40% der Stimmen. Sie wäre die stärkste Fraktion.

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @Arne Babenhauserheide:

              Hätte hätte Fahrradkette,... Wenn ich Ihren Zahlen mal einfach glaube dann ist es also 80% der Menschen die es sich leisten könnten nicht wert dafür ~15€ mehr pro Monat, pro Person auszugeben. Das finde selbst ich nicht unbedingt erheiternd und meine Erwartungen sind da nicht grade die höchsten.

               

              Wie Sie auf 40% kommen ist mir schleierhaft. Wenn dann wären es 20%, wenn man davon ausgeht das unter den 50% die es ich nicht leisten können ebenfalls 20% dafür sind.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @33523 (Profil gelöscht):

            &@PLUTO!

             

            Mein "Kommentar" ist die 1:1-Kopie des JANUS-Kommentars aus einem Thread vom Vortag.

            Kein Buchstabe stammt von KLAUSK.

             

            Und jetzt schnell nachdenken, wie das Eigentor wieder repariert werden kann.

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Deshalb fängt meine Antwort ja auch mit "Da ist überhaupt kein Wiederspruch. " an.

              Ich bin einfach mal davon ausgegangen das sie da einen sehen, sonst würde das ganze Re-Posten aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben.

        • @571 (Profil gelöscht):

          kommt drauf an was man als "absehbar" betrachtet.

           

          Wenn man wirklich will ist das in den nächsten 20 Jahren machbar.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @Grisch:

            Gebe weiter @JANUS.

            Obige Kommentar-Antwort ist aus JANUS' Feder.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        "Das Wichtigste wäre an dieser Stelle eine Möglichkeit Strom in großem Umfang speichern zu können."

         

        Genau. Ganz einfach, weil der Strom zum Speichern kommt ja auch aus der Steckdose - und das auch noch freiwillig!

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Der reale Bedarf würde sich durch die Möglichkeit einer effektiven Speicherung reduzieren.

          • @33523 (Profil gelöscht):

            Und warum würde er das? Glauben Sie, die Leute bräuchten dann keinen Kühlschrank mehr?

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Weil wir dann nicht regelmäßig Strom einfach irgendwohin verblasen müssten da es effektiver ist ihn sowieso zu produzieren bzw. Erneurbare nicht abregelbar sind.

              • @Krähenauge:

                Hm. Strom zu produzieren und zu speichern ist aber heute schon effektiver als vor 50 Jahren und die Geräte sind effizienter. Trotzdem hat der Verbrauch (auch pro Kopf) seither zugenommen. Wie erklären Sie sich das?

  • 3G
    33641 (Profil gelöscht)

    Logistik pervers! Umweltbelastung, Nervenbelastung für Kurierfahrer, steigende Unfallzahlen mit Kurierfahrzeugen. Schland ist nur noch ein Alptraum!

    • @33641 (Profil gelöscht):

      Ja. Und daran ändern auch Windräder, Elektroautos und Passivhäuser nichts. Man kann eine kranke Gesellschaft nicht mit Technik heilen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Dochdoch. Mit Drohnen. Aber solarbetriebenen.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        hach, ist doch furchbar hier in Schland, es regnet nur und die scheiß Zukunft lässt sich partout nicht aufhalten...Jammer, Jammer, Jammer