Nach Schmähgedicht über Erdoğan: Böhmermann bekommt Polizeischutz

Inzwischen gibt es mehr als hundert Anzeigen gegen Jan Böhmermann. Die Polizei stellt ihn unter Schutz. Er selbst sagte seine nächste Sendung ab.

Jan Böhmermann im Porträt

Sagte seine nächste Sendung ab: Jan Böhmermann Foto: reuters

Köln dpa | Satiriker Jan Böhmermann steht nach seinem Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mittlerweile unter Polizeischutz. „Ein Streifenwagen steht vor der Tür“, sagte ein Polizeisprecher. Man stehe auch mit anderen Sicherheitsbehörden im Kontakt.

Zuvor habe es eine Beurteilung der Gefährdungslage gegeben. „Wenn man etwas nicht ausschließen kann, dann muss man etwas tun“, sagte der Polizeisprecher.

Böhmermann hatte in seinem ZDF-„Neo Magazin Royale“ in einem Gedicht über Erdoğan bewusst beleidigende Formulierungen benutzt. Damit wollte er nach eigener Darstellung den Unterschied zwischen in Deutschland erlaubter Satire und verbotener Schmähkritik deutlich machen.

Nach Anzeigen gegen Böhmermann und Verantwortliche des ZDF ermittelt die Mainzer Staatsanwaltschaft. Inzwischen gehen immer mehr private Strafanzeigen ein. Die Zahl liege inzwischen in deutlich dreistelliger Höhe, teilte Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler mit.

Die nächste Ausgabe des „Neo Magazin Royales“ sagte Böhmermann ab.

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