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Buch über die Maidan-RevolutionPoint of no return

Karl Schlögel hat über die Ukraine-Revolution geschrieben – als Zäsur in der Geschichte Europas und Geburt einer politischen Nation. Ein Vorabdruck.

Wo alles begann: Proteste auf dem Maidan-Nesaleschnosti-Platz in Kiew 2013. Foto: dpa

Was der Majdan war, wird zukünftige Historiker beschäftigen. Dass wir Schwierigkeiten hatten, ihn zu verstehen, steht aber außer Frage. Es muss einen Grund haben, wenn die elementaren Reflexe, in diesem Fall: die Solidarität mit den Angegriffenen, nicht funktionieren. Vaclav Havel hat einmal – mit Bezug auf die Haltung der westlichen Linken zur Bürgerrechtsbewegung in Osteuropa – von einer „Anatomie der Zurückhaltung“ gesprochen.

Aber sicher ist doch, dass das Ereignis bei aller Buntheit – flash mobs, Kosakenzelte, Feldküchen, Barrikadenkämpfe, selbst gebaute Wurfgeschosse, improvisierte Universitäten und Kliniken – in die europäische Revolutionsgeschichte hineingehört. Der Majdan als Volksbewegung kam über uns, die wir alle Hannah Arendt „On Revolution“ im Kopf hatten oder die groß geworden waren mit dem Bild Walter Benjamins von den Revolutionären, die auf die Turmuhren zielten, um die Zeit anzuhalten und in ein neues Zeitalter zu springen. Revolution als Bruch, Diskontinuität, Zäsur, Zeitenwende, point of no return.

Als qualitativ Neues, so hatten wir seit 1989 immer wieder beteuert, sei nun die Gewaltlosigkeit hinzugekommen: Jadwiga Staniszkis’ „self-limiting revolution“ und die Praxis des „Runden Tisches“, nach der die gestürzten Diktatoren nicht liquidiert, sondern ins Exil oder in die Pension geschickt wurden. Die Revolution sei nicht rachsüchtig, sondern großzügig, sie komme ohne Barrikadenkämpfe und ohne Märtyrer aus, sie setze nicht auf Entweder/Oder, nicht auf Leben oder Tod, sondern auf Vermittlung, Sowohl/Als-auch. Aushandeln – negotiation – war das Zauberwort. Es passte in eine Zeit, die sich als postheroisch verstand.

Ein neues Paradigma der Umwälzung hatte sich festgesetzt, die friedliche Revolution als wahre Errungenschaft des so blutigen, an Bürgerkriegen reichen Jahrhunderts.

Und dann kam der Majdan, die Volkserhebung, und sprengte das Bild, das fast zum Idealtyp geworden war. Die Chronik der Ereignisse vom 21. November 2013, als sich kurz nach 22 Uhr an die 1000 Menschen versammelten, um gegen den Rückzug der Regierung vom Assoziierungsantrag zu protestieren, über den Aufmarsch der Million, die Barrikadenkämpfe, bis hin zur Flucht des Präsidenten am 22. Februar – das ist alles sehr dicht dokumentiert und erlaubt einen Blick in das „Antlitz der Revolution“. Dazwischen liegen alle nur denkbaren Stufen der Beschleunigung, der Verwirrung, der Radikalisierung, aber auch der zeitweiligen Entspannung und des Schöpfens von Zuversicht auf einen friedlichen Ausgang.

Karl Schlögel

Jahrgang 1948, hat an der Freien Universität Berlin sowie in Moskau und Sankt Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert. Bis zum Jahr 2013 lehrte der vielfach ausgezeichnete Autor als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Für sein aktuelles Buch „Entscheidung in Kiew“ reiste Karl Schlögel in den letzten Monaten immer wieder in die Ukraine – so war er auch diesen September wieder in Kiew vor Ort.

Als jemand, der seinen Augen nicht traute, misstrauisch war gegenüber dem revolutionären Pathos und der sich ganz und gar auf das Modell der „sich selbst begrenzenden Revolution“ eingelassen hatte, der den Schauplatz erst betrat, als alles entschieden war – eine monumentale Szenerie aus verbranntem Asphalt, brandgeschwärzten Fassaden, improvisierten Gedenkstätten für die Helden der „nebesna sotnja“ (“Himmlischen Hundert“) – als jemand, der zu spät gekommen war und eigentlich kein Recht hatte, mitzureden in einer Sache, in der es um Leben und Tod ging, kann ich nur die Bilder zitieren, auch wenn neuerdings nichts so überzeugend sein soll wie die Behauptung, Bilder hätten per se keine Evidenz.

Nein, es gibt eine Evidenz: der Studenten, die – von dem brillanten ukrainischen Journalisten afghanischer Herkunft Mustafa Najem per Facebook mobilisiert – zusammengeschlagen wurden von Berkut-Leuten, die nicht verstehen konnten, dass es Leute gab, die sich ihnen nicht fügen wollten.

Es gibt das Anwachsen und Zusammenströmen von Volksmassen, die nicht bezahlt sein konnten, schon gar nicht vom CIA; es gibt Gesichter von Bürgern, die dort waren, weil sie nichts weiter wollten, als in Ruhe gelassen zu werden; Menschen, die nicht glauben können, dass man sie zusammenschlägt, oder gar, dass man auf sie schießen lässt. Es gibt Bilder, die eine Gesellschaft im Durchschnitt zeigen, ohne Pose, ohne heroische Geste.

Es gibt Bilder von einer Stadt, die nicht mehr alles mit sich machen lässt, und die Manifestation, die „Stadt in der Stadt“, die Bürger, die auf dem zentralen Platz ausharren, ihn schützen und versorgen. Es gibt die Bilder von den schichtweise und reihum Wacheschiebenden und Schlafenden, von den Erschöpften und Verletzten, die im Michaelskloster abgelegt und versorgt werden.

„Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen“

Karl Schlögel: „Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen“. Carl Hanser Verlag, München, 352 Seiten, 21,90 Euro (D), 22,60 Euro (A). Erscheint am 28. September 2015

Ich behaupte, dass solche Bilder die Lüge vom „Faschismus im Zentrum Kiews“ widerlegen. Man muss die Hunderttausende, die sich in der Neujahrsnacht eingefunden und zum Konzert der Band „Okean Elsy“ gekommen waren, ansehen. Nur große, starke, selbstbewusste Bewegungen bringen im Kampf eine „Offene Universität“, Krankenhäuser, die Versorgung von Tausenden von Verletzten zustande, organisieren Konzerte und schieben ein Klavier zwischen die Fronten, auf dem der sogenannte Pianist-Terrorist Chopin spielte. Die Maske ist sein Schutz und nicht seine Angriffsmontur.

Die Gewalt hat ebenfalls ein Gesicht, und ich behaupte, dass man sie erkennen kann.

Da sind die hochgerüsteten Roboter in Schwarz, da sind die Scharfschützen, da sind die Schläger, die Verwundete aus den Krankenhäusern geholt haben, um sie zu quälen und zu töten: Seht, das werden wir mit euch machen. Und es sind die gezielten Schüsse auf die auf dem Pflaster der Instytutska- und Hruschewskyj-Straße Liegenden, schon Getroffenen, aber die nächsten Schüsse gelten schon den Helfern, die den Verwundeten zu Hilfe geeilt waren. Auch sie getroffen.

All das kann man inzwischen nachlesen und nachsehen in zahlreichen Dokumentationen.

Für all das, was sich zwischen November und März abgespielt hat, gibt es nur wenige Vergleichsbilder (es gab einmal eine Zeit, in der es noch keine Bilder gab von solchen Ereignissen) – die Pariser Commune, ja auch die Revolutionen in Russland, die Aufstände in Berlin 1953, in Posen und Budapest 1956, auch Prag 1968.

Die Frage ist, warum die Generation, die sich durchaus an den Pariser Mai erinnert, zu Kiew weitgehend stumm blieb und warum es für elementare Befunde wie Zivilcourage, Mut, für die Tapferkeit, es mit der Gewalt eines korrupten Regimes aufzunehmen, keine Worte gab und warum selbst die spärlichen Sympathieerklärungen noch von reflexiven Hemmungen, Einschränkungen und Bedenken gedämpft waren.

Wir wissen es: die Äußerungen von Victoria Nuland über Waffenlieferungen in die Ukraine, die Milliarden, die die USA in den Aufbau von NGOs gesteckt haben sollen, die Bandera-Plakate gleich neben der Bühne auf dem Majdan und vieles mehr. Aber all das – ob Gerücht oder der Wirklichkeit entsprechend – macht die Bilder von der „Revolution der Würde“ nicht ungeschehen.

Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen, aber es ist nicht zu spät, sich noch einmal dem Majdan und vor allem unserer Haltung zu ihm zuzuwenden, nicht in der Absicht, ihn zu romantisieren oder revolutionstheoretisch zu überhöhen, sondern um Anschluss zu finden an eine Gegenwart, die hinterrücks über uns hereingebrochen ist.

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8 Kommentare

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  • Diese Betrachtung gefällt mir. Leider ist die Erklärung für die erblindete Linke in meinen Augen erschreckend einfach. Wie schon einmal in der deutschen Geschichte: Feindbilder funktionieren besser als Positives. Und die Linke eint das Feindbild USA stärker als das, was Linkssein und Sozialismus eigentlich ausmacht. Soziale Gerechtigkeit. Denn Putins Russland ist der Gegenentwurf dazu, Mafiakapitalismus und Faschismus.

    • @criticus nixalsverdruss:

      Mir gefällt diese "Betrachtung" ganz und gar nicht. Und dass die Linke "erblindet[]" ist", ist schlicht nicht wahr.

       

      Es stimmt so wenig wie die Behauptung stimmt, dass da "keine Worte" waren für "Zivilcourage, Mut, für die Tapferkeit, es mit der Gewalt eines korrupten Regimes aufzunehmen". Solche Worte gab es haufenweise. Auch in der taz. Was Karl Schlögel kritisiert ist, dass die Worte kein kein abschließendes Urteil waren. Das allerdings ist keine Schande meiner Meinung nach, sondern so was wie ne Errungenschaft.

       

      Jene "reflexiven Hemmungen, Einschränkungen und Bedenken", die den Verve der europäischen Linken gedämpft haben, sind mühevoll erworben. Und zwar in einer Welt, in der man nicht nur frei entscheiden DARF, sondern tagtäglich MUSS. In einer Welt zudem, in der man lernen musste, mit Manipulationsversuchen umzugehen. Mit solchen, die den sogenannten Januskopf besitzen. Ich rede von der Werbung, die hier überall grassiert, und die zugleich Versprechen ist und Drohung und die offenbar so was wie einen siebten Sinn geschaffen hat.

       

      Werbung ist bunt. Viel bunter, als der Maidan war. Da ging es einfach um die Macht. Auch um die Macht der Bilder. Und das hat man gemerkt – und war verschnupft. Was allerdings nicht heißt, dass man nicht solidarisch war. Man wollte sich bloß nicht so gern zwingen lassen. Auch nicht von selbsternannten Freunden. Von denen schon gleich zweimal nicht.

       

      Nach mehr als ein Jahr ist es womöglich an der Zeit, sich noch mal dem Majdan und einer Haltung zuzuwenden. Nicht in der Absicht, sie zu romantisieren oder zu überhöhen, aber auch nicht in der Absicht, sie zu dämonisieren. Die "Gegenwart, die hinterrücks über uns hereingebrochen ist", war wieder einmal lange angekündigt, denke ich. Die Ankündigung wurde nur lediglich mal wieder standhaft ignoriert.

  • Das Schlimmste an den gekauften Fake-Revolutionen, die uns von Autoren wie Schlögel als Volkes Wille verkauft werden, ist die Tatsache, dass die eigentliche, endemische Opposition von den viel besser finanzierten und logistisch unterstützten Medien-Oppositionellen verdrängt und in ihren Zielen ignoriert wird.

     

    Natürlich waren auf dem Maidan auch Menschen, die nach der Enttäuschung der Orangenen Revolution und der Nachfolgeregierung eine echte Hoffnung auf Demokratisierung hatten, aber die Verhältnisse kippten dort sehr schnell und das haben alle der West-Politiker und Journalisten, die nichts Besseres zu tun hatten, als flugs zum Maidan zu eilen und sich dort ablichten zu lassen, über Wochen hinweg bewusst ignoriert, obwohl es damals ständig mahnende Stimmen auch aus seriöser Ecke gab.

     

    Aus dieser Nummer werden und dürfen sie nicht unbeschadet herauskommen, denn das, was am Maidan alles schief gelaufen ist, hat mit Putin erstmal gar nichts zu tun.

     

    Eine Chance wäre es gewesen, das Maidan-Drama und die Folgen wie Odessa etc. kritisch-sachlich aufzuarbeiten, ohne ideologische Brille und ohne stets über allem den Schatten des inszenierten Über-Putin zu sehen. Solche Bücher und Artikel wie von Donath tragen leider nicht dazu bei!

    • @Khaled Chaabouté:

      Was Sie eine "gekaufte Revolution" nennen, hat nicht erst mit dem Besuch von West-Politikern auf dem Maidan begonnen, denke ich. Es sollte nach dem Willen Einzelner von Anfang an ein Mittel sein zum (trans-)atlantischen Zweck werden. Das hat bloß nicht so gut geklappt wie seinerzeit in Chile 1973. Weil a) die Ukraine nebenan liegt und nicht hinterm Großen Teich, und b) inzwischen mehr "mündige" (heißt werbungs-gestählte bzw. -geschädigte) Bürger existieren. Nicht unbedingt in Kiew (Diktaturen fördern so was nicht), als vielmehr in Europa links der Mitte.

       

      Die Ukraine geht die Leute etwas an. Sie haben sich also gefragt, was richtig ist und was gelogen – und haben keine klaren Antworten gefunden. Nur sehr viel Emotionalität. Die aber haben sie gekannt. Und zwar vom Bildschirm. Wobei sie da nicht unbedingt besonders wahr ist, sondern vor allem ein bewährter Trick. Man soll denen, die laut die Emo-Trommel rühren, ihr Zeug abkaufen, und zwar ohne viel zu fragen. Was das Zeug taugt, wird man ja nachher sehen – oder auch nicht.

       

      Mit Putin hat der Maidan nur in sofern was zu tun, als die, die grad am Ruder stehen im Westen, noch immer fremdeln mit der Welt, in der der Eisenvorhang fehlt. Sie sind schon fast so alt wie Schlögel ist und suchen ihre Daseins-Berechtigung noch immer im Konflikt. Wenn DER Muslim als Feindbild grad nicht taugt, weil er Revolte macht da unten in Arabien, dann muss halt Putin wieder ran. Und darauf dass der dämlich reagieren würde auf den Versuch von NATO und EU, ungeschriebene Zusagen zu brechen, konnte man wetten, wette ich. Ein Chorknabe wollte der Mann noch niemals sein. Eher ein ganz, ganz harter Kerl.

       

      Es ist tatsächlich eine "Chance", zu reden über den Maidan. Wer redet, lässt sich nicht so leicht in (fremde) Kriege schicken. Schlögels "Entscheidung..." ist dafür in sofern nützlich, als man erst einmal etwas haben muss, worüber es zu reden lohnt. Ne andre Meinung beispielsweise.

  • Sicher gab es auf dem Maidan viele Menschen mit gutem Willen und Begeisterung für die Freiheit eintraten. Aber genauso gab es sicher auch Kräfte, die diese Menschen missbraucht haben, um ihr Süppchen zu kochen. Und diese Mächte haben die Macht errungen mit Täuschung, Skrupellosigkeit und der Hilfe von Geheimdiensten und großen Propagandaapparaten. Und Herr Schlögel gehört leider auch dazu, sicherlich nicht als Initiator aber später als Gesundbeter und bereitwilliger Mitläufer eines schmutzigen antieuropäischen und antirussischen Vorhabens. Wenn Herr Schlögel nach Vietnam, nach Irak, nach Libyen, nach Syrien, nach Gaza, nach Odessa, nach MH17, nach Fraqu Nuland und anderen so schreibt wie er schreibt, ist er entweder sehr naiv oder ein bewusster Lautsprecher des offiziellen Mainstreams, der die deutschen Medien beherrscht: Vernichtet Putin!! Vielleicht ist er auch einfach nur ein deutscher Professor, der sich in seinem System verbarrikadiert hat und die Wirklichkeit nicht mehr an sich heranlässt. Dabei erinnert er an einen anderen deutschen Professor, Heinrich-August Winkler, der einmal von Deutschlands Marsch nach Westen geschrieben hat und jetzt manisch alles abwehrt, was an seinem schönen Traumbild rühren könnte. Na ja, sie leben gut, verkaufen ihre Bücher, bevölkern unsere Talkshows und können sich der Illusion hingeben, sie seien wichtig.

    • @novalis:

      Statt über Schlögels Motive und Wirklichkeitssinn zu spekulieren, sollten Sie sich sein Buch kaufen, lesen, seine Wahrheit mit ihrer Wahrheit vergleichen und dann mit Argumenten an der Diskussion teilnehmen.

      • @Klaus Kosiek:

        Oder besser noch wie Schlögel in die Ukraine fahren, und mit den dortigen Menschen sprechen - ruhig auch mit linken Aktivist*innen.

         

        Der Kommentar von Herrn Ardmann ist nämlich ein weiteres Beispiel dafür, wie die deutsche Diskussion in einer Meta-Ebene gefangen ist. Man nehme ein paar künstliche Gegensätze oder Feindbilder, wie "russisch-antirussisch", reibt sich dann an diesen und würzt das Ganze noch mit einem Schuss geopolitischer Besserwisserei oder Verschwörungstheorien - im eigenen Saft schwimmt es sich eben am bequemsten.

         

        Was dabei herauskommt, mag vom Wortschatz her "links" sein, baut aber auf ein koloniales Fundament. Emanzipatorisch wäre es hingegen, selbstkritisch alte Gewissheiten zu hinterfragen, mentale Mauern einzureißen und die Stimmen der Betroffenen vor Ort mit in die Meinungsbildung einfließen zu lassen. (Als Vorgeschmack hier ein schönes Graswurzel-Interviewprojekt mit linken Aktivist*innen aus der Ukraine: http://kiewx20.tumblr.com)

         

        Persönliches Kennenlernen der Länder und Menschen Mittel- und Ostereuropas wäre ein erster Schritt. Ein Busticket nach Kiew kostet 50 Euro. Ist es zuviel verlangt? Außerdem: Breite Vernetzung mit Initiativen, die seit langem vor Ort arbeiten, von LGBT-Gruppen bis Memorial.

         

        Für diejenigen, die am lautesten tönen, ist das offenbar eine Überforderung -wann waren Gysi oder Wagenknecht eigentlich das letzte Mal in der Ukraine? Antwort: Noch nie. Das sollte so manch einem zu denken geben.

        • @robs67:

          @@Robs67

          Sie stellen gleich fest, dass ich in der Metaebene gefangen bin, dass ich ein geopolitischer Besserwisser und ein Verschwörungstheoretiker bin. Das ist großartig, quasi asymmetrisches Hybriddenken. Frau Harms, Frau Beck, die Heinrich Böll Stiftung und die ein Großteil unserer „Qualitätsjournalisten“ lassen grüßen. Haben sie all die Propaganda dieser Herrschaften auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft?

           

          Anscheinend ist es ihnen vollkommen unwichtig, dass in Kiew eine demokratische Regierung weggeputscht wurde, dass die deutsche Politik, besonders Herr Steinmeier eine beschämende Rolle spielte, dass überhaupt nicht ernsthaft untersucht wurde, wer auf dem Maidan Menschen ermordet hat und wer die MH17 abgeschossen hat.

           

          Und ihr Hauptargument ist, dass sie oder auch diese Herrschaften in der Ukraine waren und mit Leuten gesprochen haben, ich aber nicht. Sie sollten vielleicht zur Kenntnis nehmen dass auch sehr viele, die die Kiewer Junta und den Missbrauch des Maidan kritisieren auch in der Ukraine waren und mit Leuten gesprochen haben. Und wenn sie sich wissenschaftlich mit Beweistechniken beschäftigen wollen, sollten sie das Problem der Induktion als Beweismethode anschauen: Kann man, wenn man mit einigen Leuten gesprochen hat, wie sie oder ihre Gewährsleute, auf das Ganze schließen. Die Ukraine hat schließlich mehr als 40 Millionen Einwohner.