piwik no script img

Kritik an Pestizidamt

Krebs Wichtige Studien über das meistverwendete Ackergift Glyphosat nicht berücksichtigt

BERLIN taz | In der Debatte um Gesundheitsgefahren durch das meistverkaufte Pestizid Glyphosat gerät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unter Druck. Das Amt räumte auf taz-Anfrage ein, dass es in seiner wichtigsten Risikoanalyse mehrere Studien nicht berücksichtigt hat. Betroffen sind Untersuchungen, mit denen Tumorforscher der Weltgesundheitsorganisation ihre Einstufung des Stoffes als „wahrscheinlich krebserregend“ begründen. Der Verdacht ist Umweltschützern zufolge so ernst, dass Glyphosat verboten werden muss. Das verhindert jedoch bisher das Fazit des BfR, es gebe kein Risiko, wenn die Chemikalie vorschriftsgemäß angewendet wird. „Es werden alle diejenigen Studien ausgemustert, die dem Stoff gefährlich werden können. Das stinkt zum Himmel“, sagte Bundestagsabgeordneter Harald Ebner (Grüne). „Ob Schlamperei oder interessengeleitet – sachgerecht ist es auf jeden Fall nicht.“

Wirtschaft+Umwelt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen