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Buch von Hessel und Dalai LamaGelbmütze trifft Empörten

Der Dalai Lama und Stéphane Hessel haben gemeinsam ein Buch geschrieben. Das Ergebnis? 72 Seiten, die zwei erschreckend selbstverliebte Männer entlarven.

Frieden kommt, wenn man ihn herbeiwünscht. Das glauben jedenfalls der Dalai Lama und Stéphane Hessel. Bild: dpa

Treffen sich zwei alte Männer. Männer mit Geschichte. Männer, die verfolgt wurden. Männer, die einiges zu erzählen hätten. Doch sie haben sich überhaupt nichts zu sagen.

Der eine der beiden ist Tendzin Gyatsho, der Welt bekannt als 14. Dalai Lama, 1935 geboren, bis 2011 Oberhaupt der tibetischen Exilregierung, geistliches Oberhaupt der Gelbmützen-Schule des tibetischen Buddhismus, ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis.

Der andere ist Stéphane Hessel, 1917 geboren, der sich im Mai 1941 der französischen Résistance angeschlossen hatte, der die Haft in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora überlebte, der 1948 als Sekretär der neu geschaffenen UN-Menschenrechtskommission an der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ mitwirkte und vor zwei Jahren schließlich mit seinem Büchlein „Empört Euch!“ zu einem vielgefragten Bestsellerautor aufstieg.

„Wir erklären den Frieden!“

Nun also hat Hessel den Glaubensmann, den er als seine „liebste Heiligkeit“ vorstellt, vor ein paar Monaten zu einem Dialog getroffen, die Abschrift des Gesprächs erschien – wie zurzeit fast jede Äußerung von Hessel – sogleich in Frankreich als Buch und ist nun unter dem anmaßenden Titel „Wir erklären den Frieden!“ auch in deutscher Übersetzung auf den Markt geworfen worden.

Die Herausgeber und Tibetaktivisten Sylvie Crossman und Jean-Pierre Barou, deren Vorwort nahezu 10 Prozent des gerade mal 72 Seiten starken Buches umfasst, machen gleich klar, was sie verstehen – das Gespräch diene dazu, zu verdeutlichen, „dass der kulturelle Genozid, den die chinesische Regierung am tibetischen Volk begeht, tatsächlich ein Genozid am grundlegendsten, universellsten Gut des Menschen ist, nämlich am Geist“.

So sehr die Bewohner Tibets auch unter der Unterdrückung ihrer Religion durch die säkularen Chinesen leiden mögen – die Verwendung des Wortes „Genozid“ in diesem Zusammenhang ist eine Frechheit.

Schön unverbindlich bleiben

Auf eine reine Chinesenbeschimpfung lassen sich aber weder der Mönch noch der Diplomat wirklich festlegen, ihnen geht es um anderes als um Tibet, auch wenn die Herausgeber das Gespräch immer wieder darauf zurückführen wollen. Zudem muss der Dalai Lama fürchten, dass die chinesische Regierung jede Äußerung über Tibet gegen ihn verwendet. Lieber bleiben die beiden Herren, die sich ihrer Geistigkeit so selbstgewiss sind, ganz unverbindlich und versichern sich wieder und wieder ihrer gegenseitigen Ehrerbietung.

Dabei sind sich die Herren nicht immer einig. Der Dalai Lama etwa begreift die Menschenrechte als vom Westen geprägt, während Hessel, der darauf hinweist, dass an der Abfassung der Erklärung Menschen aus allen Kontinenten beteiligt waren, den universellen Anspruch der Erklärung verteidigt.

Doch als der Dalai Lama die Selbstverbrennungen tibetischer Mönche nicht verurteilt, greift Hessel nicht ein. Dabei ist es offenkundig, dass jene, die sich im Namen des Protests gegen den „kulturellen Genozid“ auf so drastische Art selbst entleiben, dazu von der tibetischen Exilregierung angestachelt werden. Doch die Wirkung von Ideologie ist beiden Herren piepegal.

Lieber parlieren sie über Gewaltlosigkeit, die den Kampf für Gerechtigkeit und Frieden prägen müsse. Der Geistliche bringt dabei eine Buddha-Anekdote, derzufolge Gewalt gerechtfertigt sein könne, wenn sie schlimmere Gewalt verhindere. Hessel hingegen, der in der Résistance gegen die Nazis kämpfte, erklärt nun jegliche Gewaltanwendung in jeder Situation für falsch.

„Weisen-Komitee“ für den Weltfrieden

Schließlich lösen die beiden Plattitüdenakrobaten sogar ein, was der Buchtitel verspricht – sie erklären, wie der Weltfrieden entstehen könne. Nämlich mithilfe eines „Weisen-Komitees“, dass der Generalsekretär der Vereinen Nationen einberufen solle. In diesem wären etwa „Weise wie Gorbatschow, die keine Machtposition mehr bekleiden“, oder Bischof Tutu vertreten, aber auch Frauen.

Frauen sind für die beiden Männer nämlich nur Garanten für emotionale Intelligenz. Welche Wertschätzung sie dieser entgegenbringen, wird allein schon dadurch deutlich, dass ihnen im Gespräch keine einzige „Weise“ einfällt, die dem Komitee ebenfalls angehören könnte. Dieses Komitee der Politrentner und gefühlvollen Omis sollte alsdann die UN und die in ihr vertretenen Staaten dahingehend beeinflussen, dass sie sich alle die Hand reichen und en passant die Ungerechtigkeit abschaffen. Frieden kommt nämlich, wenn man ihn herbeiwünscht.

Wie konkrete Politik bei den Herren aussieht, skizziert der Gottesmann anhand der aktuellen Krisenproteste: „Nehmen wir einmal die Streiks, die Unruhen in Griechenland und anderswo – vielleicht wären sie nicht aufgetreten, wenn man die strengen Sparauflagen behutsam, schrittweise eingeführt und nicht mit einem Schlag brutal durchgesetzt hätte. Für mich zeigt sich hier ein Mangel an ganzheitlicher Perspektive.“

Dass der Dalai Lama glaubt, „behutsam eingeführte“ – jedoch gleichbleibende – Sparauflagen hätten die griechischen Protestierer vor ihrer Armut bewahrt, zeigt einen Mangel an ökonomischem Verständnis. Der alte Herr Hessel nickt nur dazu. Jaja, alles ist ja irgendwie Geist und eine Handvoll Weltweisen werden’s schon richten. Wenn man nur auf sie hören würde!

Kleine Büchlein voller Gemeinplätze

Nun mag man es den beiden nicht verdenken, wenn sie sich auf ihre alten Tage hofieren lassen wollen. Erschreckend ist jedoch, welch großen Erfolg die kleinen Büchlein voller Gemeinplätze haben, die alte Herren wie Hessel derzeit zu Stars machen. Dass man sich über den Zustand der Welt empören soll, dass man Frieden will, dass alle sich lieb haben sollen, dass niemand darben soll – wer will das nicht?

Die alten Männer, die mit ein paar Glaubenssätzen um sich werfen und qua Alter und früherer Taten moralische Autorität beanspruchen, werden für genau diese Rolle geliebt, ihre Funktion ist wichtiger als ihre Aussagen. Das die ins Altenheim verfrachtete Großmutter vielleicht mit gleicher Nachdrücklichkeit das Gleiche sagen könnte, ist der Kundschaft solcher Erbaulichkeitsliteratur völlig schnurz.

Die Hessel-Fans sind begeistert von dem Erfolg, den sie dem alten Mann selbst eingebracht haben, also letztlich von sich selbst. Doch erst dieser Erfolg macht Hessels Aussagen in ihren Augen unhinterfragbar. Dass sie sich, während sie Sätzen zujubeln, die in weiten Teilen auch der Papst, der russische Präsident Putin und die chinesische KP unterschreiben könnten, dabei für besonders zeitkritisch halten, ist das eigentlich Empörende an dieser Chose.

Stéphane Hessel, Dalai Lama: "Wir erklären den Frieden!" Ullstein Verlag, Berlin 2012, 72 Seiten, 9,99 Euro

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46 Kommentare

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  • M
    mensch

    liebe taz-redaktion, wenn ihr sowas druckt, dann sollten auch genozid-leugner aus dem anderen lager bei euch schreiben dürfen.

     

    seit 50 jahren wird ein kultureller genozid an den tibetern durchgeführt, bewusst geplant und durchgestyled von der jeweiligen regierung in beijing.

     

    die fremdherrschaft ist rassistisch und kolonialistisch. der chinesische nationalismus hat nichts mit linken idealen zu tun - ebensowenig wie dieser spätmaoistische romantiker, der hier seinen ganzen hass von der seele schreiben durfte.

     

    das ist nicht taz-niveau, was das ist, wurde mehrfach genannt.

  • P
    Pipapo

    Ich bin entsetzt über diesen zynischen, abwertenden und anmaßenden Artikel. Mit Anstand, Stil oder einer kritischen Analyse hat dieses bashing nichts mehr zu tun. Frage mich warum eine so genannte linke Zeitung sich mit derart unprofessionellen und reaktionären Typen abgibt. Von Springerpresse nicht mehr weit entfernt, aber Hauptsache: Rudi- Dutschke- Straße!

    Dem Autor würde etwas meditatives Konzentrationstraining und die Kultivierung humanistischer Werte sicher gut tun.

  • M
    Momo

    Schade, schade - schlechter Journalismus. Schon mal mit dem Thema Buddhismus und Tibet ernsthaft auseinander gesetzt? Vielleicht sollte dies der Autor mal tun.

  • MJ
    Michael J.

    @TAZ, ich würde mir wünschen der Fairness halber diese Antwort an alister zuzulassen. Vielen Dank.

     

    @aleister:

     

    Dumm nur, dass es sich bei Ihren Links nicht um qualifizierte und differenzierte Auseinandersetzungen "mit dem ober-lama … handelt" sondern um plumpen Agit Prop. D.h. auf der Basis manipulativer Berichterstattung oder basierend auf ideologischer Verblendung wird da "informiert". (Einzige Ausnahme, FTD.)

     

    Da ist es allerdings mehr als richtig, solche "recht unschöne dinge" zu ignorieren. ;-)

     

    Über Goldners Qualifikation muss ja nichts mehr gesagt werden, die ist ja nun hinlänglich bekannt.

     

    Bei der Western Shugden Society handelt es sich um eine Frontgruppe der Neuen Kadampa Tradition, die von Wissenschaftlern als die "kontroverseste buddhistische Neue Religiöse Bewegung" beschrieben wird. Geschädigte Mitglieder dieser Gruppe organisieren sich in einem Selbsthilfeforum, den New Kadampa Survivors, mit mehr als 1.100 Mitgliedern. Sich auf diese Organisation als Info_Quelle zu berufen ist so seriös wie auf die Aussagen von Webseiten religiöser Fundamentalisten zu verweisen. Oder an wen sonst als an religiöse Fanatiker erinnern Aussagen wie der Dalai Lama sei "der Safran-Roben-Muslim", "ein buddhistischer Diktator des 21. Jahrhunderts", "… die Quelle aller dieser Probleme.", der "Menschen auf der ganzen Welt betrogen" hat, "Kurz … [dessen] wirkliches Wesen grausam und sehr schlecht ist"?

     

    Zur Nazi-Tibet Mythologie siehe diesen exzellenten wissenschaftlichen Artikel – von einer der renommiertesten WissenschaftlerInnen auf dem Gebiet: http://info-buddhism.com/Nazis-of-Tibet-A-Twentieth-Century-Myth_Engelhardt.html

     

     

    Der Panorama Beitrag zur CIA und dem Dalai Lama ist leider ebenso eher Propaganda als alles andere: da werden Bilder aus dem Kontext gerissen und mit manipulativen und in dir Irre führenden Bildunterschriften versehen. So ist das Bild, das den Dalai Lama mit der Guerilla zeigt und ihm eine angebliche Nähe zur Guerilla unterstellt ein Fluchtfoto. Die Guerilla – aus Sicht der Tibeter war das ihre Widerstandsbewegung – hatte den Dalai Lama gedrängt ihren Schutz auf der Flucht anzunehmen. Der Dalai Lama selbst hatte aber nie die Guerilla befehligt, war nie ihr Oberhaupt und hat explizit auch mehrfach spirituelle Führung für sie abgelehnt!

     

    Die US Filmemacherin Lisa Cathey hat sich mit deutlichen Worten von dem Panorama Beitrag distanziert:

     

    »Ähnlich wie bei vielen Fernsehsendungen in den USA handelt es sich bei dem Beitrag um vereinfachende Sensationsmache, mit dem Kontroversen geschaffen und Einschaltquoten erzielt werden sollen. Als Produzentin von „CIA in Tibet“, dem Dokumentarfilm, den „Panorama“ diskutiert und dessen Videoblog die Sendung nutzt, habe ich diese Nutzung erlaubt, ohne zu wissen, welch niedriges Niveau die Autoren anstrebten.«

     

    http://info-buddhismus.de/Panorama_Dalai_Lama-CIA-Lisa_Cathey.html

     

    Auf der selben Internet-Seite finden Sie noch mehr Material, wie einen Leserbrief von einer Tibetologin zum Artikel der Süddeutschen Zeitung, den die SZ angeblich aus Platzgründen nicht drucken konnte. Zitat:

     

    »Bei etwa 19 Flügen der CIA wurden in den Jahren 1957 bis 1960 ganze 47 Widerstandskämpfer über Tibet abgesetzt; später zwischen 1957 und 1962 noch einmal 170. Können diese, zum Teil in Teams von zwei Personen abgesetzten Widerstandskämpfer ihr Land befreien? Wohl nicht, auch nicht mit „Tonnen von Waffen“ – selbst wenn geschätzte 2000 Khampas und nicht „85.000 Kämpfer im Einsatz“ waren.«

  • MJ
    Michael J.

    @aleister:

     

    na da haben Sie aber schöne Agit-Prop Artikel aufgelistet – im Sinne von auf Ideologie basierend, d.h. da werden dann Halbwahrheiten mit Fakten und Fantasie vermischt. Viel Spaß beim Auseinanderklamüsern dieses verdrehten Info Cocktails ;-) (Ausnahme davon: FTD)

     

    Hier mal einige knappe Korrekturen dazu.

     

    Bei der Western Shugden Society handelt es sich um eine klassische Sekte, der Neuen Kadampa Tradition, ihre "Informationen" für bare Münze zu nehmen ist ungefähr so sinnvoll wie einen islamischen Hassprediger zu zitieren. Wahrscheinlich heiligt aber der Zweck die Mittel? (Es gibt eine Aussteigerforum, New Kadampa Survivors, mit mehr als 1100 Mitgliedern aus dieser Gruppe, die davon berichten, wie sehr sie diese Gruppe geschädigt hat.)

     

    http://info-buddhismus.de/Western_Shugden_Society_de.html

     

    Der Panorama Beitrag zur CIA und dem Dalai Lama ist eher Propaganda als alles andere: da werden Bilder aus dem Kontext gerissen und mit manipulativen und in dir irre führenden Bildunterschriften versehen. So ist das Bild, das den Dalai Lama mit der Guerilla zeigt und ihm eine angebliche Nähe zur Guerilla unterstellt ein Fluchtfoto. Die Guerilla (aus Sicht der Tibeter war das ihre Widerstandsbewegung) hatte den Dalai Lama gedrängt ihren Schutz auf der Flucht anzunehmen. Der Dalai Lama selbst hatte aber nie die Guerilla befehligt, war nie ihr Oberhaupt und explizit auch spirituelle Führung für sie abgelehnt!

     

    Die US Filmemachering Lisa Cathey hat sich mit deutlichen Worten von dem Panorama Beitrag distanziert:

     

    »Ähnlich wie bei vielen Fernsehsendungen in den USA handelt es sich bei dem Beitrag um vereinfachende Sensationsmache, mit dem Kontroversen geschaffen und Einschaltquoten erzielt werden sollen. Als Produzentin von „CIA in Tibet“, dem Dokumentarfilm, den „Panorama“ diskutiert und dessen Videoblog die Sendung nutzt, habe ich diese Nutzung erlaubt, ohne zu wissen, welch niedriges Niveau die Autoren anstrebten.«

     

    http://info-buddhismus.de/Panorama_Dalai_Lama-CIA-Lisa_Cathey.html

     

    Auf der selben Internet-Seite finden Sie noch mehr Material, wie einen Leserbrief von einer Tibetologin zum Artikel der Süddeutschen Zeitung, den die SZ angeblich aus Platzgründen nicht drucken konnte. Zitat:

     

    »Bei etwa 19 Flügen der CIA wurden in den Jahren 1957 bis 1960 ganze 47 Widerstandskämpfer über Tibet abgesetzt; später zwischen 1957 und 1962 noch einmal 170. Können diese, zum Teil in Teams von zwei Personen abgesetzten Widerstandskämpfer ihr Land befreien? Wohl nicht, auch nicht mit „Tonnen von Waffen“ – selbst wenn geschätzte 2000 Khampas und nicht „85.000 Kämpfer im Einsatz“ waren.«

  • KK
    Karl K

    Jetzt mal ehrlich: was unterstütz ich da eigentlich mittels longselling abo ( zeitweilig bus zu drei) für eine Zeitung? mit Bibberknieen wenn es um seine Durchlauchtigkeit geht, die mit Verlaub auch nur mit Wasser kocht; mags auch deutlich kalkhaltiger sein;

    Nach der vic-Kolumne weiß man zwar, daß da doch manch dünnes Brett sich geriert;

    aber daß die Majestätsbeleidigung nach knapp hundert Jahren noch die Schere im Kopf führt, verwundert denn doch; lausige Journaille!

     

    Anyway.

    Sisyphus soll ja ein glücklicher Mensch gewesen sein! 4.0

     

     

    Anyway - userInnen - empört euch - ok!

     

    Aber eine schräge Allianz ist das schon.

    Selbstverliebt hin oder her.

     

    Dalai Lama - und Frieden?

    Naja, er und seine buddhistische Richtung verfolgt alle

    Abweichler gnadenlos - im wahrsten Sinne des Wortes.

    Die Klosterwelt? - Mittelalter! Zutiefst unaufgeklärt.

     

    Sein Gedankengebäude? Beim Lesen eines seiner geschunken gekrochenen

    Elaborate stieß ich auf sein Sinnen über die Entstehung der Welt.

    Auhauerha. Erst mokiert er sich über die mit dem Kreuz und ihre übernommene SemGenesis.

    Grinsebacke - " Hahaha".- ok. -

    Um ne halbe Seite weiter - lichte Engel den Schmarrn machen zu lassen.

     

    Ja geht's noch?

    Klar, Harrer gelesen: - Feudalsystem reformiert - na ja -.

    Ungewöhnlich kluges Köpfchen - gewiß.

    Aber auch mehr als eine weiche Stelle anne Birne:

    Menschenverächter Roland Koch als Freund!!

    Man glaubt - es ja nicht!

     

    Dann, ja dann - bin ich - wie bei den anderen Friedenslautsprechern

    UDSSR, China, Korea usw auch - mit etwas spitzen Fingern am werkeln.

    Etwas dünn die Suppe, hm!?

     

    Und - last but not least - wunder ich mich, daß eine so integre alte Hütte wie

    Stéphane Hessel sich auf solch einen WeißschalHütchenspieler einläßt.

  • A
    aleister

    @monika grünen

     

    "Ich wünsche mir, dass die taz eine qualifiziertere Auseinandersetzung (...) mit der Person des Dalai Lama zustande bekommt!"

     

    also, wie unten auch schon mal angeführt, gibt es durchaus an anderer stelle schon "qualifizierte" und differenzierte "auseinandersetzungen" mit dem ober- lama, sogar von buddhisten. aber das sind dann doch teilweise recht unschöne dinge und das thema wird lieber ignoriert. zumindest hat noch niemand von den werten verehrern auf diese "auseinandersetzungen" reagiert. so ernst kanns also nicht gemeint sein, nicht wahr...

     

    aber gerne nochmal:

     

    http://www.bfg-bayern.de/rundfunk/180600.htm

     

    http://www.westernshugdensociety.org/dalai-lama/dalai-lama-nazi-connections/

     

    http://www.ftd.de/politik/international/:flecken-auf-den-lebenslauf-der-dalai-lama-und-die-naehe-zur-cia/70047817.html

     

    http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2012/dalailama111.html

  • H
    honk

    Von Monika Grünen:

    "Unzweifelhaft haben sich sowohl der Dalai Lama als auch Stephane Hessel sehr verdient gemacht im Kampf gegen Gewalt und Unrecht."

     

    Ohja, der Dalai Lama war schon immer gegen Gewalt:

    http://www.youtube.com/watch?v=qmL9CDIo8QI

  • MG
    Monika Grünen

    Ein tibetischer Freund hat mir diesen Artikel zugemailt. Wie schon von anderen Leserbriefschreibern erwähnt ist der abwertend-polemische Stil auffällig. Unzweifelhaft haben sich sowohl der Dalai Lama als auch Stephane Hessel sehr verdient gemacht im Kampf gegen Gewalt und Unrecht. Das Buch habe ich nicht gelesen, aber andere Bücher der beiden, und ich habe beide auch schon live erlebt. Besonders der Dalai Lama ist bemerkenswert in seinen Diskussionen mit Wissenschaftlern, Politikern, Journalisten, Studenten und allen möglichen Menschen, was man sich auf seiner website auf Videos ansehen kann. Sehr zu empfehlen!

    Die inhaltiche Kritik ist mehr als schwach. Aber wirklich beschämend finde ich die Aufmachung mit dem Bild des brennenden Tibeters dazu, das tritt die Menschenwürde mit Füßen. Und unerhört die - nirgendwo belegte - Behauptung, dass die exiltibetische Regierung die Menschen "anstacheln" würde, sich selbst zu verbrennen.

    Ich wünsche mir, dass die taz eine qualifiziertere Auseinandersetzung mit der Problematik der Tibeter in China und mit der Person des Dalai Lama zustande bekommt!

  • IN
    Ihr Nameschmitt

    Ich werde das Buch kaufen und auch in Zukunft kein taz Abo

  • MJ
    Michael J.

    Herr Sundermeiers Artikel setzt unmittelbar um, was Stéphane Hessel fordert: "Empört Euch!" – obwohl es ja eigentlich diese selbstgerechte und selbstverliebte Empörung ist, die Hr. Sundermeier abgelehnt und gegen die er anschreibt. Meines Erachtens verfällt er ihr aber selbst.

     

    Jörg Sundermeier empört sich (ob zu recht oder unrecht kann ich nicht beurteilen) über ein 72seitiges Büchlein(!) und schießt in seiner Empörung über die Tatsachen hinaus, indem er wider der Tatsachen behauptet, dass die Tibeter, die sich selbst verbrennen, durch "die tibetischen Exilregierung angestachelt werden". Damit das vermeintlich Empörende dann noch den richtigen Drall bekommt, wird die Empörung des Autors mit einem großen Bild eines sich selbst-verbrennenden und mit dem Tode ringenden Tibeter garniert.

     

    Die Zeit hat dieses Vorgehen als das der "Tugendterroristen" bezeichnet:

     

    »Moralische Empörung suggeriert ein Ad-hoc-Verstehen, liefert die Möglichkeit, sich über den anderen zu erheben und im Moment der kollektiven Wut Gemeinschaft zu finden. Sie kommt dem allgemein menschlichen Bedürfnis nach Einfachheit, der Orientierung am Konkreten, Punktuellen und Personalisierbaren entgegen, bedient die Sehnsucht nach Eindeutigkeit, dem Sofort-Urteil und der Instant-Entlarvung.«

     

    Ich würde mir wünschen, dass die TAZ in Bezug auf Tibet Wissenschaftler einbindet und nicht immer verwegene selbstgerechte Autoren ihre Meinung kund tun lässt.

     

    In Anbetracht der offensichtlichen Verzweiflung der Tibeter finde ich so eine Montage (Bild, Text und gegenwärtige Situation der Tibeter) ziemlich unangebracht.

  • NS
    Nicolas Schmitt

    Nichts gegen Polemik - aber Aussagen wie diese, sollte man schon belegen (können): "Dabei ist es offenkundig, dass jene, die sich im Namen des Protests gegen den "kulturellen Genozid" auf so drastische Art selbst entleiben, dazu von der tibetischen Exilregierung angestachelt werden."

  • H
    honk

    Wieso wird hier eigentlich bei so vielen Tibetfans aus Sundermeier ein Sundermann? Seid ihr jetzt schon mit copy & paste überfordert?

  • AA
    Andi Arbeit

    Fast scheint es, als sei die Einfachheit hier zu komplex für Herrn Sundermeier. Als müsse da doch verdammt noch mal was gehirnschwangeres folgen!? Tatsächlich wäre es ein leichtes für beide Autoren gewesen, eine politische Analyse vom Zaun zu brechen, die zum 100ten mal nur wieder alles auf die Kopfebene eines müßigen Zehner-WG-Plenums zieht.

     

    Vermutlich bringt wohl erst das Alter die Gelassenheit, Dinge auch mal so zu betrachten, wie sie tatsächlich auch sein könnten: einfach.

  • A
    aleister

    tut mir leid, aber zum daily lama fällt mir ja immer die ss (und auch diese geschichte mit der cia) ein. das hat ist irgendwie hängen geblieben...

     

    http://www.westernshugdensociety.org/dalai-lama/dalai-lama-nazi-connections/

  • CN
    C. Nora B.

    Ein so subjektiver Artikel des Schreibers, zu subjektiven Meinungen zweier Persönlichkeiten, entzieht der eigenen Kritik die Basis. Für eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema ist m. E. die Fähigkeit einer neutraleren Berichterstattung nötig. Schade, denn die Frage, ob Frieden ist oder/und ob durch Frieden in uns auch Frieden im Außen, in der Welt entsteht, das ist es für mich wirklich Wert zu diskutieren.

  • S
    Schroedingers

    Ich werde mir wohl das Buch kaufen muessen.

     

    Wenn jemand dermassen polemisch und dumpfbacken ueber ein Buch herzieht, muss solch ein Buch einfach gut sein.

     

    Da fuehlt sich wohl jemand auf den Schlips getreten.

  • D
    D.J.

    Mein höchster Respekt vor Hessels Vergangenheit (beim Dalai Lama bin ich mir nicht ganz sicher). Aber: Ab einem bestimmten Alter sollte man aufhören, Bücher zu schreiben und Vorträge zu halten. Die Infantilität der Bewunderer, die jede von den Lippen tropfende Glückskeksweisheit oder Dummheit emphatisch feiern, macht das natürlich nicht einfacher. Ein manchmal peinliches Beipiel haben wir auch in Deutschland: Es handelt sich um einen ehemaligen selbstverliebten Bundeskanzler, der aus mir unerfindlichen Gründen ein Idol ist (mag sein, weil er, obwohl über 90, immer noch redet wie die meisten Männer mit Ende 80).

  • I
    IhrName

    Bitte weitermachen, ihr Weltverbesserer!

  • TB
    Thierry Blanc

    Neben dem kulturellen Genozid erlitten die Tibeter auch einen "körperlichen" Genozid. Über eine Millionen Tibeter wurden getötet.

    Politischer Widerstand benötigt keine wutverzerrten Fratzen. Die vom Kommentator kritisierte "Selbstverliebtheit" ist eine innere Ruhe und Zufriedenheit trotz aller Weltübel. Mit Hass lässt sich kein Weltfrieden bringen.

  • D
    DDDD

    Dieser Artikel ist eine Frechheit und eine Ohrfeige für Buddhisten und den Verstand. Das Buch darf der Autor gerne kritisieren, alles andere ist nur geschmacklos. Genauso wie die Frage am Ende, ob mir dieser Artikel etwas wert sei.. (Der Chefredakteur war an diesem Tage sicher krank,oder?)

  • N
    neubau

    Leider muss man Stéphane Hessel mittlerweile vorwerfen, seinen Erfolg mit "Indignéz-vous!" gnadenlos gewinnbringend auszuschlachten. Dabei reichten seine Ideen eben gerade einmal für dieses kurze Pamphlet, mehr Substanz hatte das nie.

     

    Allerdings: vielleicht muss man auch nicht alles immer schlecht reden; überhaupt über den Frieden nachzudenken, statt über den "Krieg gegen den Terrorismus" zu salbadern oder Drohneneinsätze als "humane Form des Krieges" zu erwähnen, ist in unseren Zeiten erfrischend genug. Vielleicht, und das ist meine Hoffnung, stiften die beiden alten Herren einige Menschen dazu an, vom Kriegsglauben abzufallen. Das würde ja schon reichen!

  • RB
    Rainer Baumann

    Das Geschwätz alter Männer ... Und dann noch der einfältige Grinser Dalai Lama. Hilfe!

  • M
    Marion

    Sehr gut! Spricht mir aus der Seele!

    Ein treffenderes Wort als "Plattitüdenakrobaten" gibt es gar nicht.

  • S
    Stefanius

    Vielen Dank für diesen erfrischenden Beitrag.

    Der Aspekt des Selbstverliebten, trägt sich ebenfalls wie ein roter Faden durch seine Autobiographie "Tanz mit dem Jahrhundert".

     

    Insofern , hatte ich irgendwann keine Freude mehr an der Lektüre des Buches

  • M
    Martha

    Das Problem dieser "Buchkritik" liegt m.E. im Wesentlichen darin, dass sie keine ist (Gründe sind in den anderen Leserbriefen nachzulesen), sondern eher im Kabarett-Register oder Ähnlichem anzusiedeln wäre ... Dafür allerdings entschlüpfen Herrn Sundermeier nun wieder zu viele bissig-und-einfach-nur-boshafte und zu wenig treffend-komische Begrifflichkeiten.

    Ganz abgesehen davon, dass hier in der Tat Menschen bzw. deren Aussagen wegen ihres Alters abgeurteilt werden.

    Nee, das war nix.

  • DL
    Das Lama vom Hessel

    Danke, Herr Sundermeier für diese vergnüglich zu lesende Polemik. Ich finde, die Polemik ist sogar viel zu wenig explizit: die Schnapsidee von einem "Weisenrat", der uns den Weltfrieden bringen soll, ist einerseits äußerst absurd und man könnte im grunde darüber lachen, wenn nicht andererseits diese Idee nicht neu ist. Es handelt sich um ein altes Muster von autoritären Denkern, die von demokratischen Vorstellungen wenig halten und lieber irgendwelchen Autoritäten die Entscheidungsmacht in die Hand geben wollen. Egal ist dabei, ob diese Autorität wegen ihres Alters oder anderer Eigenschaften als besonders geeignet betrachtet wird, die Entscheidungen zu treffen, gemeisam ist diesen Ideen immer, dass Demokratie abgelehnt wird und irgendwelche "Weisen" herrschen sollen. Und Ihre Feststellung bezüglich "kultureller Genozid" trifft den Nagel auf den Kopf. Auch die Tatsache, dass Wikipedia einen eigenen Eintrag dazu hat, ändert nichts daran, dass das Geplapper vom "kulturellen Genozid" im Kern einfach nur menschenverachtend ist und auf alle Menschen spuckt, die jemals Opfer eines echten Massenmordes geworden sind. Außerdem fällt auf, dass das Gerede vom "kulturellen Genozid" verdächtig nach der rechtsextremen Propaganda von der "Überfremdung" stinkt.

  • W
    writing.angel

    Der Hass des Herrn Sundermann ist genau das Betätigungsfeld eines geistig-spirituellen Führers wie des Dalai Lamas. Übe Dich in Mitgefühl, Demut gegenüber Gott, Menschen und Schöpfung und erkenne Dich/Dein Selbst.

    Ich bin auch sehr selbstverliebt - in das Selbst verliebt (nicht das Ego!), und das zu sein, empfehle ich auch dem Kommentator S. Das höhere Selbst ist unser aller Selbst, die transzendentale Grundlage unserer Individualität. Dieses Selbst ist das Sein, Reines Bewusstsein, die Quelle des Lebens, des Friedens, der Liebe zu Menschen, Schöpfer und Schöpfung. Ich weiß, dass Herr Sundermann diese Wahrheit irgendwann auch entdecken wird, egal ob er dann noch Sundermann heißt oder sonst einen anderen Namen als Mann oder Frau in einer anderen Zeit und anderen Kultur trägt.

  • U
    Ungläubiger

    Großartiger Artikel - keine wissenschaftliche Abhandlung, aber treffend aufgezeigt woran es krankt.

     

    Und die Verwendung des Begriffs Genozid, an der sich all die Hörigen von Dalai Lama und Hessel hier aufhängen ist in der Tat frech. Frech all denen gegenüber, denen er in der allgemeinen Berichterstattung und Geschichtsschreibung verwehrt wird. Oder was haben die Nazis in Frankreich versucht? In Polen, in Russland und allen anderen Ländern die sie besuchten? Niemand hat mir gegenüber bislang den Begriff (kultureller) Genozid für die Naziverbrechen in Frankreich verwendet. Dabei war es doch ein erklärtes Ziel der Nazis andere Völker zu verdrängen, oder liege ich da falsch? Und was tun die Israelis in Palästina? Was ist den Kurden widerfahren und so weiter und so fort.

     

    Und ausgerechnet den Dalai Lama über den grünen Klee zu loben ist doch wirklich der Gipfel der Frechheit!

  • U
    uiuiui

    Ich bin weder Anhänger des Dalai Lama noch von Herrn Hessel. Aber die Lektüre des Kommentars lässt mich eher über die unreflektierte Selbstgerechtigkeit eines TAZ Schreibers nachdenken als über die Selbstverliebtheit älterer Herren.

  • V
    vic

    Ich nehme jede Friedenserklärung gerne zur Kenntnis- egal vom wem.

    Aber kaufen werde ich das Büchlein nicht. Ich weiß nämlich wie Frieden geht.

  • W
    Warda

    Ich kann mich einigen anderen Lesern und Leserinnen nur anschließen. Obwohl ich Feministin bin, stört mich die angebliche Selbstverliebtheit der zwei nicht. Ich finde es schön, dass es solche Männer gibt, die die Welt verändern wollen - und dies auf friedvolle Weise.

    Ich hatte den Eindruck, dass vielleicht Neid bei Herrn Sundermann eine Rolle spielt.

    Sicherlich ist das Büchlein nicht große Literatur und ich werde es wohl auch nicht lesen, wenn es aber unter dem einen oder anderen Weihnachtsbaum landet und gute Gedanken in die Welt bringt, ist das doch schon genug.

  • T
    Thomas

    Ein sehr guter Bericht, der auch mal andere Seiten des Dalai Lama hervorhebt! Das ist natürlich ein Sakrileg und gibt selbst hier einen Aufschrei unter den ganzen Tibet-Verehrern mit ihrem schönen schwarz-weiß Denken.

  • I
    IronCandy

    Zugegeben ich bin eigentlich eher jW-Leser und verrirre mich selten zur taz nichts dessotrotz teile ich ihre Auffassung über den Dalai Lama und Herrn Hessel. Vom Begriff des kulturellen Genozids halte ich nichts denn man kann Menschenleben nicht gegen kulturelle Werte aufwiegen und in China gibt es halt gewiese Regeln und Selbstverbrennung ist da aus meiner Sicht wie Sie ebenfalls bereits angedeutet haben wesentlich tödlicher.

    Was mich allerdings an ihrem Artikel stört ist der Umstand dass es keine wirkliche Relevanz dieser Menschen gibt... Wen interessiert dass? Welche Gruppen verehren diese Leute? Der Öko-links-liberale Amerikaner? Der patriotische Franzose? Mir als Leser ist nicht wirklich klar welche Konsequenzen dass nun für Deutschland hat... Was hat dass mit unserer Politik zu tun wenn sich zwei B-Promis sich irgendwo weitweg treffen und Spaß haben? Hat Herr Hessel/Gelbmütze sich zu den Grünen oder Linken bekannt oder hat hier jemand dazu Stellung genommen???

  • F
    Folker

    Der Autor dieses Artikel ist sehr anmaßend und verdient den Titel tanicht. Gebt dem Herrn Sundermann die Ehrennadel "Troll des Tages" und schickt ihn ab sofort zum Berliner Abendblatt, da passt das Niveau.

     

    Oder wurde die Taz-Webseite gehackt und jemand hat diesen Artikel nur zum Spass an die erste Stelle geschrieben?

  • P
    parlatan

    das ist schon der zweite Artikel innerhalb kurzer Zeit, den ich bei Taz lese, der eine kommunistische und Menschenrechtverachtende Diktatur verteidigt.

     

    Ist die Taz zu einem blinden linksradikalen Blatt verkommen?

  • M
    MeinName

    Mein liebes, armes Sunderlein,

     

    hier mal ein bisschen Lesefutter (Wikipedia):

     

    "Ethnozid"

     

    "Ethnozid (früher auch Cultural Genocide [heisst dann auf Deutsch - na? - na? - ja! - "Kultureller Genozid" ] ) bezeichnet die vorsätzliche Vernichtung einer Sprache, Religion oder Kultur, ohne dabei auch deren biologische Träger physisch zu vernichten, wie dies beim demozidalen Genozid der Fall ist."

     

    Das ist also keine billige Propaganda böser Chinahasser, sondern ein aus der Diskussion des Völkerrechts stammender Begriff (der es aber bisher nicht in die offiziellen Gesetzestexte geschafft hat). Wurde von niemand geringerem als Robert Badinter 1989 zum ersten Mal zur Bezeichnung der chinesischen Verbrechen an der tibetischen Bevölkerung verwendet.

     

    Uups!

     

    Also, nicht immer gleich schimpfen und dummes Zeug schreiben: Innehalten, bis zehn zählen, Gehirn einschalten, recherchieren.

     

    Hältst du übrigens chinesische Aktien?

     

    Beste Grüße noch.

  • KS
    Karl Sonnenschein

    Werter Joerg Sundermeier,

     

    aus meiner Sicht sind der Dalei Lama und Stéphane Hessel zwei bemerkenswerte Menschen die sich beide um eine bessere Welt verdient gemacht haben, denen mein Respekt gebuehrt und denen ich noch ein langes und glueckliches Leben in Gesundheit wuensche.

     

    Wenn freundliche und liebenswerte Menschen als naechstes ein Buch mit 35 Seiten leerer weisser Blaetter herausbringen dann wuerde ich das vielleicht auch kaufen, auch wenn es (fuer die Mehrheit) voellig sinnlos waere.

     

    Und bezueglich:

    "Dass man sich über den Zustand der Welt empören soll, dass man Frieden will, dass alle sich lieb haben sollen, dass niemand darben soll – wer will das nicht?"

    Wenn dem tatsaechlich so waere dann gaebe es weder Krieg noch Entwicklungslaender und vieles mehr nicht was ausschliesslich unserer Bequemlichkeit und Ueberheblichkeit dient.

  • FV
    Franz von Hahn

    Dem heiligen Vater in Rom muss man zumindest zugute halten, dass er nicht so albern und überheblich ist. Irgendwie kommt er mir etwas seriöser vor. Danke, dass Ihr mal was gegen diesen Hype macht. Dieser Dalai Lama bleibt eine fragwürdige Gestalt - nur weil die Chinesen fies sind, ist der noch lange nicht toll.

    Als nächstes sollte Heiner Geißler mal ein Buch mit dem Tibeter schrien. Das wäre sicherlich auch guter Klaumauk.

  • JH
    Jörg Heine

    Herr Sundermeier,

     

    das Buch trägt den Titel "Wir erklären den Frieden" das steht für mich lediglich im Gegensatz zu "Wir erklären den Krieg". Eine Friedenserklärung ist mir allemal lieber als eine Kriegserklärung, auch wenn sie von zwei alten Männern kommt, die in ihrer Zeit, ihrer Kultur und ihrer materiellen Herkunft verwurzelt bis gefangen sind.

    Doch sind sie mir lieber als das Bildungs- Informations- und Unterhaltungsprogramm seichter Medien.

  • KM
    karl merz

    irgendwie ist nicht nachvollziehbar woher die wut und verachtung kommen die aus dem kommentar sprechen. wenn den schreiber ein bisschen angebliche anmaßung schon so erregt müsste er bei gröberem fehlverhalten von prominenten doch völlig ausrasten. wie wär's also mal damit den verursachern der aktuellen krisen eine aufs maul zu hauen? in echt meine ich.

    denn totale gewaltfreiheit gefällt ihm ja scheinbar nicht. wobei gewalt unter bestimmten bedinungen auch wieder nicht. oh je, warum schreibe ich überhaupt so viel...

  • L
    Leserin

    Sehr geehrter Herr Sundermann,

    haben Sie schon mal S.H. Dalai Lama persönlich getroffen? Offensichtlich nicht, denn dann hätten Sie sicherlich nichts von Selbstverliebtheit feststellen können.

    Und von einer ernsthaften Buchkritik erwarte ich nun wirklich mehr als in diesem Artikel geleistet.

  • LL
    lalala la

    Lieber Jörg Sundermeier

     

    Ihre Polemik über genannten Text lässt selber jedwede Argumentationsstruktur vermissen. Sie hinterfragen, sicher völlig zu Recht, aber mit Mitteln, die nicht ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden. Ich bin mir sicher, eine Kritik an dem "Buch" fußt auf einer fundierten Auseinandersetzung und würde diese gerne hören.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

     

    Adda

  • G
    Gast

    Ich habe das Buch nicht gelesen, aber diesen Kommentar. Erbärmlicher kann das Buch auch nicht sein.

  • DM
    Daniel Müller

    Zum Glück gibt es bei der taz keine selbstverliebten Journalisten.

  • 0
    08005

    "die Verwendung des Wortes „Genozid“ in diesem Zusammenhang ist eine Frechheit."

     

    Herr Sundermeier kein eigentlich nur entsetzt sein über dieses Wort, wenn er den Ausdruck "kultureller Genozid" noch nie gehört hat. Es handelt sich um eine geläufige, wenn auch polemisch-engagierte Beschreibung von (leider meist erfolgreichen) Versuchen, nach einer territorialen Machtübernahme durch Ansiedlungen die ursprüngliche Bevölkerung zur Minderheit zu machen und - zweiter Schritt - ihr letztliches Aufgehen in der Kultur der neuen Bevölkerung (hier: der Han-Chinesen) zu bewirken.