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Streitgespräch zur „Agenda 2010“Reform mit Augenmaß

Beim Umbau des Sozialstaats wird es gerecht zugehen, versprach die rot-grüne Regierung vor zehn Jahren. Hat sie Wort gehalten?

Wer hat uns nochmal verraten? Bild: dpa
Interview von E. Voelpel und S. Reinecke

taz: Herr Schneider, am 14. März 2003 hat Gerhard Schröder seine Grundsatzrede zur „Agenda 2010“ gehalten. Was dachten Sie damals?

Ulrich Schneider: Ich fühlte mich verraten. Wir hatten selbst etliche Jahre gefordert, die Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammenzulegen – aber unter der Bedingung, dass die neue Leistung deutlich über dem Sozialhilfeniveau liegt. Das hatte die SPD im Wahlkampf und in Gesprächen zugesichert. Aber kaum waren die Wahlen gelaufen, erklärte Schröder: Freunde, ist nicht, wir erhöhen nicht über Sozialhilfesatz. Wir, die Sozialverbände, fühlten uns verschaukelt.

Herr Clever, wie kam die Rede bei Ihnen an?

Peter Clever: Die Rede weckte in mir die große Hoffnung, dass wir endlich die in den Nachkriegsjahren unaufhörlich gewachsene Sockelarbeitslosigkeit senken. Es gab ja in der Spitze 5 Millionen Arbeitslose und über 2 Millionen Langzeitarbeitslose. Die Agenda 2010 hat die schlimme gesellschaftliche Spaltung in jene, die arbeiten, und jene, die arbeitslos sind, verkleinert. 2012 hatten wir unter 3 Millionen Arbeitslose und 1 Million Langzeitarbeitslose weniger. Das darf man doch nicht schlechtreden.

Schneider: Diese gute statistische Entwicklung hat einen hohen Preis. Wir haben auf dem Arbeitsmarkt seit der Agenda 2010 und seit Hartz IV eine Schneise der Verwüstung …

Clever: „Eine Schneise der Verwüstung“ – das ist ein Zerrbild …

Schneider: Mittlerweile arbeiten über 23 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor, auch die Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse hat zugenommen. Immer mehr Menschen kommen nicht mehr mit ihrem Geld hin. Die Arbeitslosenzahlen sind gesunken – das stimmt. Aber die Gefahr, in Armut zu leben, ist gewachsen.

Clever: Wir haben mit der Agenda 2010 die strategische Wende geschafft und viele zuvor abgehängte Menschen wieder in Beschäftigung gebracht. Das war nicht die große Abrissbirne, die den Sozialstaat zertrümmert hat. Wir haben in Deutschland auch keine Hire-and-fire-Ökonomie. Die Betriebszugehörigkeit ist in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt von 10 auf 11,2 Jahre gestiegen. Mehr als jeder zweite befristet Beschäftigte wird direkt in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Das passt doch nicht in das Bild, das die Kritiker von der Agendapolitik entwerfen.

Die Redner

PETER CLEVER, 58, ist seit 2003 Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dort u. a. zuständig für die Bereiche Arbeitsmarkt und internationale Sozialpolitik. Zuvor war der Volkswirt lange Assistent, Büroleiter und Pressesprecher von Norbert Blüm (CDU), zeitweise war er auch Sonderberater der EU-Kommission in Brüssel. Seit zehn Jahren ist Clever Mitglied des Verwaltungsrats der Bundesagentur für Arbeit, dem er alternierend vorsitzt.

ULRICH SCHNEIDER, 54, ist seit 1999 Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, eines der fünf Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Der Erziehungswissenschaftler, der im Ruhrgebiet in einfachen Verhältnissen geboren wurde – sein Vater war Bierfahrer und arbeitete zudem als Wachmann –, beschäftigt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit Armut und sozialer Benachteiligung. Neueste Veröffentlichung: „Armes Deutschland. Neue Perspektiven für einen anderen Wohlstand“ (2010).

Schneider: Viele Qualifizierte haben gute Bedingungen, einen festen Job, und wenn sie den verlieren, sind sie oft nur kurz arbeitslos. Aber es gibt eine klassische Spaltung des Arbeitsmarktes. Drei Viertel der Hartz-IV-Bezieher bekommen schon länger als zwei Jahre Arbeitslosengeld II. Da bewegt sich gar nichts. Und: Wenn wir über Zahlen reden, dann über die richtigen: Realistisch betrachtet, können wir von 2 Millionen Langzeitarbeitslosen ausgehen.

Ein Ergebnis der Agenda 2010 ist: Der Niedriglohnsektor ist gewachsen …

Clever: Auch das wird oft übertrieben. 8 Millionen Menschen verdienen heute unter 9,15 Euro, das ist die offizielle Niedriglohnschwelle. Das sind gut 23 Prozent aller abhängig Beschäftigten, Schüler eingeschlossen. Vor zehn Jahren waren es 20,6 Prozent. Das hat sich nicht so dramatisch verändert.

Schneider: Das sind immerhin rund 12 Prozent mehr …

Clever: Ja, aber für diese 12 Prozent bedeutete ihre Arbeitslosigkeit vorher ein unveränderbares Schicksal. Und wahr ist auch: Die Hälfte der Menschen arbeitet nach einem Jahr nicht mehr im Niedriglohnsektor. Das ist kein Zuckerschlecken, aber der Einstieg ist auch die Chance zum Aufstieg.

Schneider: Erst mal: Die Leute verdienen im Niedriglohnsektor nicht 9,15 Euro in der Stunde, sondern im Schnitt 6,60 Euro. Tendenz sinkend: Vor ein paar Jahren waren es noch 7 Euro. Das Problem ist aber nicht nur das Geld, es ist auch die Botschaft, die in diesen 6,60 Euro steckt: Deine Arbeit ist nichts wert. Außerdem beuten wir so unsere Sozialsysteme aus und steuern rapide auf eine Altersarmut zu.

Clever: Niedriglohnjob heißt nicht automatisch Armut. 84 Prozent der Geringverdiener haben weitere Einkommensquellen und sind oft gar nicht arm. Und im Übrigen tun wir als Arbeitgeber ja auch etwas gegen zu niedrige Löhne. Wir haben beispielsweise Lohnzuschlägen in der Zeitarbeit zugestimmt; da gibt es in der letzten Stufe jetzt für Beschäftigte einen 50-prozentigen Aufschlag auf den Zeitarbeitslohn. Wir haben gemeinsam dafür gesorgt, dass Zeitarbeitsfirmen aus Polen ihre Beschäftigten hierzulande nicht zu osteuropäischen Löhnen arbeiten lassen können. Das alles kann auch wieder zu mehr Arbeitslosigkeit führen, aber wir haben zugestimmt.

Gerhard Schröder hat in seiner Rede vor zehn Jahren angekündigt, dass „alle Kräfte der Gesellschaft einen Beitrag leisten müssen“. Das war das Versprechen, dass es beim Umbau des Sozialstaates gerecht zugehen wird. Wurde das eingelöst?

Schneider: Nein. Es gab 2003 ein Barvermögen in den Privathaushalten von 3,8 Billionen Euro. Und man war wieder nicht in der Lage, zu sagen, bestimmte Menschen müssen teilen. Im Gegenteil. Unten langte man mit Hartz IV zu, oben senkte man den Spitzensteuersatz, die Unternehmenssteuern, die Kapitalertragsteuern. Erinnern wir uns doch mal an den damaligen Zeitgeist: Da herrschte pure Misanthropie gegenüber Arbeitslosen. Man hat alles ohne Augenmaß eingerissen, Aids- oder Hautkranke bekamen auf einmal keine Zuschläge mehr für Medikamente oder Salben. Hartz IV ist das lebensfernste Gesetz, das jemals gemacht wurde. Die Politik musste dann ja auch mindestens 20-mal per Gesetz nachsteuern, auch weil das Bundessozialgericht gesagt hat: So geht es nicht.

Clever: Die Grundrichtung der Reformen war absolut richtig. Und es wurde vernünftig nachjustiert. Ich bin auch heute noch der Meinung, dass es eine Reform mit Konsequenz und Augenmaß war. Und ich warne davor, zu glauben, wenn man den Reichen nur richtig ans Leder ginge, würden alle Probleme des Sozialstaats gelöst. Wenn Sie in Deutschland Betriebsvermögen über die Erbschaftsteuer abschöpfen wollen, dann kommen Sie ganz schnell dahin, dass die Unternehmer die Steuer cash nicht zahlen können. Dann wird sich der Staat zur Eintreibung der Steuerschuld einen Teil des Unternehmens aneignen.

Schneider: Das glauben Sie doch selbst nicht. Wenn das so wäre, müssten längst alle Millionäre aus Luxemburg, der Schweiz oder den USA hier sein, die haben in ihren Ländern nämlich deutlich höhere vermögensbezogene Steuern, nicht so wie wir eine effektive Besteuerung der Erbschaften von 1,5 Prozent. Wenn Sie in Deutschland alle großen Erbschaften mit 10 Prozent besteuern würden, würde das dem Staat 26 Milliarden Euro im Jahr bringen. Das ist viel Geld.

Clever: Ich sage Ihnen, beim rot-grünen Steuerkonzept mit Vermögensteuern auch für Unternehmen mit Verlusten und ohne Gewinn plus höherer Erbschaftsteuer kommen sie ganz schnell in einen konfiskatorischen Bereich. Dann verliert Deutschland den Mittelstand, sein wirtschaftliches Rückgrat. Und etliche würden auch Deutschland verlassen.

Schneider: Ich glaube nicht, dass alle Unternehmer und Vermögenden so vaterlandslose Gesellen wären. Das sind Angstkampagnen.

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17 Kommentare

 / 
  • KK
    Karl K

    @von edstrolch:

     

    Hut ab - zu solch konkreten Initiativen in heutiger ungleich schwierigerer Zeit.

    Im Fahrwasser der Friedensbewegung war das via ABM-Starthilfe ungleich leichter.

    Da lief noch ein - bürgerlicher - Kanzlerkandidat Hans-Jochen Vogel unter dem Segel "Neue Genossenschaften" auf.

    Ehe der geschichtsvergessene Genosse der Bosse GazProm Gerd als Verräter an seiner Klasse tabula rasa machte; mit Kellnern in grün als sidekick naturellemente!

     

    Zumal es damals auf Seiten der Arbeitsämter noch aufrechte Verwalter der Arbeitslosigkeit gab, die noch nicht gehartztundgeschrödert waren.

    Diese - zu wenigen Schiffe schwimmen hie und da noch.

    Aber heute - nach den HartzVI-Verbrechen - den langen Atem

    für einen Neustart - Spitze, ich wünsch euch alles erdenklich Gute und die Kraft des Widerstandes.

    Diese Verbrecher - quer durch die Parteien der alten Bundesrepublik sollen nicht recht behalten.

  • E
    edstrolch

    Die Herren Clever und Schneider sagen das, was sie für ihr Klientel sagen müssen.Insofern nichts neues auf der Schallplatte.

    Da ich kein Darwinist, eher Sozialist bin, sagt Schneider das Richtige.

    Die sogenannte Agenda ist auch gegen den Willen der SPD zu reduzieren auf Hartz IV.

    Das heißt menschenunwürdige Behandlung von Menschen denen die Möglichkeit genommen wurde, für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen.

    Nackt ausziehen und die Würde beim Jobcenter abgeben !

    Ich bin Mitglied in einer Erwerbsloseninitiative und versuche zu helfen.Gerade im Moment habe ich eine sogenannte "Eingliederungsvereinbarung" (zum Vereinbaren gehören beide Seiten,hier wird diktiert)eines unserer Klienten vor mir liegen.

    Das erzeugt Wut,Hass und Trauer !

    Also die Verbrechen an Menschen,begangen durch SPD;GRÜNE;CDU/CSU;FDP, liegen vor mir.

    Wenn ein Herr Steinmeier jetzt auch noch meint, die SPD sollte mit Stolz zu Hartz IV stehen,dann bekräftigt dies nur die Unwählbarkeit der SPD und der anderen 3 Neoliberalen Parteien !

  • KG
    Karl Gernholz

    Profiteure unter sich

     

    Die Geschäftsführung des Arbeitgeberverbandes im Smalltalk mit der Geschäftsführung des paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Beim Smalltalk sind oberflächlich leichte Themen geeignet um das Gespräch positiv zu gestalten. Zwei Profiteure erklären uns, wie schön doch das Zerstörungswerk Agenda 2010 Deutschland verändert hat.

    Herr Schneider und die Sozialverbände fühlten sich verschaukelt. Jetzt nicht mehr? Was glauben Sie eigentlich, wie sich die Betroffenen fühlen? Arbeitslose Akademiker, die jahrelang tätig waren, stehen plötzlich auf der Stufe eines Junkies, Alkoholikers oder Ungelernten, die tlw. noch nie gearbeitet haben.

     

    Der Arbeitgebervertreter Clever spricht von 5 Millionen Arbeitslosen plus 2 Millionen Langzeitarbeitslosen vor dem Massaker. Das wird wohl stimmen, höre ich aber heute zum ersten Mal. Ihr habt also schon damals die Wahrheit verschleiert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Arbeitgeber vor dem Massaker, die Menschen erst massenhaft entlassen haben, damit das Teufelswerk überhaupt durchgepeitscht werden konnte.

    Clever spricht von 2012, von 3 Millionen Arbeitslosen und 1 Million Langzeitarbeitslosen. Also irgendwie seit Ihr alle mit euren gefälschten Statistiken völlig durcheinander oder ist das beabsichtigt? Ich halte von allen Zahlen und Statistiken nichts, die den Arbeitsmarkt betreffen, da sie entweder plump gefälscht sind, die falschen Fragestellungen vorausgehen oder die Parameter nicht zu treffen, trotzdem Herr Clever. Hier die Statistik der Bundesagentur für Arbeit im Juni 2012:

     

    2,8 Millionen Arbeitslose plus

    4,9 Millionen Arbeitssuchende

     

    Das sind 7.7. Millionen Menschen, denen Ihr das Leben komplett zerstört habt. Noch eine Zahl Herr Clever. 39.481 Menschen sind tot. Sie haben ihr Leben beendet, weil das Zerstörungswerk H1-4 so schön ist. Die Zahlen können Sie in der 4 Jahresstudie von 2007 – 2010 und den statistischen Landes- und Bundesämtern nachschlagen. Wie Sie schon sagen Herr Clever „Das darf man doch nicht schlecht reden“. Nein, tun wir auch nicht, wir reden uns das Elend schön, wie neulich bei Plasberg mit Wolfgang Clement. Die neuesten Zahlen, werden übrigens noch unter Verschluss gehalten, selbst Psychologen und Psychiatern wird der Einblick verwehrt.

     

    Schneider sagt: „ Wir haben auf dem Arbeitsmarkt seit der Agenda 2010 und seit Hartz eine Schneise der Verwüstung……….

     

    Wie Recht er hat, aber warum stehen im Text so viele Pünktchen? Zensur von der taz? Fehlt der Mut, die Katastrophe und die Verantwortlichen zu benennen?

     

    Clever antwortet: „Das ist ein Zerrbild…“

    Schon klar Herr Clever, wenn man im Geld schwimmt, verzerrt das schon mal die Sicht der Dinge.

     

    „Das war auch nicht die große Abrissbirne, die den Sozialstaat und alle anderen Bereiche der Gesellschaft zerstört hat“, sagt Clever, da hat er Recht, das war Schröder, Fischer, Clement, Müntefering, Steinbrück, Steinmeier, Scholz… , die Liste ist so lang. Ihr ward das, Ihr habt das Sozialsystem in Schutt und Asche gelegt und das Gesundheits- und das Bildungssystem gleich mit.

     

    Für den Herrn Clever beginnt ab 9,15 Euro der Spitzenverdienst. Das ist Brutto Herr Clever und ergibt im Monat Netto 960 Euro. Das langt für den Vermieter, für die Strom- und Gaskonzerne, für die Telekommunikation und für eine Versicherung pro Monat. Essen und trinken müssen sich die Fleißigen unten dann bei der Tafel besorgen oder sie stocken ihr Budget mit Dosenpfand auf. Ihr seid echt clever Herr Clever.

     

    „Der Einstieg in den Niedriglohnsektor ist die Chance zum Aufstieg“ sagt Herr Clever. Der Aufstieg zu was Herr Clever? Papierschnipsel aufheben, Scheiße im Tierheim wegkratzen und Flaschensammeln, ist natürliche Vorraussetzung für den Aufstieg. Dies Qualifikationen sind unabdingbar, stimmt doch Herr Clever oder?

     

    Herr Clever jetzt ganz einfach, können auch Sie verstehen. Nicht die Osteuropäer haben sich unserem Lohnniveau angeglichen, sondern wir haben uns den Osteuropäischen Lohn angeglichen.

     

    „Nur nichts den Reichen wegnehmen“, sagt Herr Clever, „das ist ja so kompliziert“.

    Klar Herr Clever und die hauen dann auch alle ab ins Ausland. Die Unterschicht nimmt niemanden was weg, die wollen nur ihr Geld wieder haben, was Ihr umgeschichtet habt. Außerdem haben die meisten eh ihren ersten Wohnsitz in einem Steuerparadies. Ihr könnt gehen. Ich gebe’ Euch noch das Fahrgeld und Tschüss.

  • U
    Uncas

    Die Agenda 2010 ist ein Korruptionsskandal, ein Korruptionsskandal der Grünen, einer der SPD und einer der mit den Namen Joschka Fischer und Gehard Schröder verbunden ist. Aber so klar darf man das in der taz nicht sagen, vor allem darf man nicht anführen, dass dieser ganze Mist genau dem Motto der Futuristen, der Animateure des Faschismus folgt: "mal auf der einen Seite, mal auf der anderen Seite, aber immer auf unserer Seite": Dies ist der Kern der Korruption, des Anarcho-Kapitalismus, der neo-liberalen Politik und die kann gerade besser von Hassadeuren im grünen und rosa-roten Gewand schmackhaft gemacht werden. Das damalige Duo Infernale Gehard Schröder - Joschka Fischer steht dem heutigen in Nichts nach: Peer Steinbrück und Jürgen Trittin. Da kann Mami Merkel gleich weitermachen, auch wenn das nicht so unterhaltsam ist: keine Diät- und Sexappealjoggings, keine Dorissinen und keine geilen Marschmayerparties. Das wäre das einzig wirklich grüne Argument für einen Regierungswechsel hin zu Rosa-Grün: Ein real gepflegtes Multikulti versus Monobräu, weil so 'ne Monobräu, die ist ja wirklich ökologisch Mist. Wohl bekomm's.

  • H
    Harro

    @Hergen Hillen

    Solche Erinnerungen an den studentischen Arbeitsmarkt in Hamburg habe ich auch. Ich muss aber auch sagen, dass mir beim NDR als studentische Aushilfe erstmals der Lohn gekürzt wurde. Das war keineswegs bei einer Drogeriekette oder eine Minibäcker ohne Umsatz, sondern bei dieser gebührenfinanzierten Einrichtung. Das wurde damals beim NDR intern sogar hoch gelobt.

     

    Zurück zum Thema: Die Titelgeschichte stimmt ja nicht mit der Realität von Hartz-IV überein. Es war nicht augenmaß, sondern Verblendetheit, die als Kompass für die SPD diente.

     

    Die Kosten im Hartz-System sind heute doppelt so hoch, wie im alten System. Viele Mitarbeiter der Jobcenter beherrschen ihre Arbeit überhaupt nicht. Eine immer noch andauernde Prozesswelle bei den Sozialgerichten belegt eindeutig, dass es weder mit dem Gesetz noch mit der Umsetzung klappt.

     

    Hinzu kommt, dass die Gesetze und der Grundsatz des Forderns und Förderns weitgehend ignoriert werden. Wer wirklich aus dem Hartz-Bezug Förderung erhalten will, bekommt sie nicht, nicht mal per Gericht oder Anwalt, denn das System basiert auf einer einseitigen Verurteilung des Arbeitslosen: Er ist für alles verantwortlich - er muss sein Schicksal auch wieder ändern. Hat er keine Berufsausbildung oder eine nicht-mehr nachgefrage Berufsausbildung, auch egal. Dafür ist das Jobcenter nicht mehr zuständig. Insofern häufen sich eben die Fälle, in denen das Jobcenter einfach nur eine Liste mit Zeitarbeitsfirmen aushändigt und die Leute dann dort arbeiten, mit Verlusten von 40 bis 60 Prozent und vielfach als Aufstocker dem Jobcenter erhalten bleiben.

  • DN
    Dein Name

    Leute wie Clever haben anscheinend keinerlei Interesse am sozialen Frieden. Warum halten WIR eigentlich noch daran fest?

  • KK
    Karl K

    @von Uncas:

     

    KORREKT

     

    ( lustigerweise war ich als kleiner Bruder in der Lederstrumpfwelt - Uncas;

    scheint nicht die schlechteste gewesen zu sein!)

     

    Zur Sache:

    Dank an Schneider.

    Den Verrätern an ihrer Klasse - Lederfresse Schröder und BMW-Fischer vorweg

    immer und nachhaltig übers Maul. So geht das.

    Clever ? - a geh: nomen est omen.

    Wes Brot ich ess, dess Lied ich sing. Und ab dafür.

     

    Die vielfältigen Wurzeln für die Notwendigkeit einer Neuausrichtung des Sozialstaats mal beiseite. Es bestand in Anbetracht der sozialen wie wirtschaftlichen Stärke der Bundesrepublik in keinsterweise die Notwendigkeit, die Zukurzgekommenen in diesem Lande abzuhängen und den ohnehin oben treibenden Fettaugen zum Ausgleich den Puderzucker angewärmt und postanal - allein schon via Steuersenkung zu verabreichen.

    Das und der jahrzehntelange Lohnverzicht sind doch die Steigbügelhalter für die Finanz- und Eurokrise, die dann unverschämter- asozialerweise auch noch aus dem Steuersäckel via Bankenrettung sowie Euroschirm et al glattgezogen werden.

     

    Wie verludert das alles ist, zeigen die SPezialDemokraten grad wieder,

    indem sie sich - nichemal im unverbindlichen Wahlprogramm - die Anhebung des Spitzensteuersatzes auf KOHLHÖHE hieven.

     

    Wie sagte doch de Kölsch im eierfarbenen Staubmantel neulich:

    " De Nahles? - ah, geh mich doch af mit de Nahles,

    mit'm Typ vom VW-Vorstand f…, aber die Faust inne Kamera recken."

    Tja, der olle Marx wußtet: Der Stein bestimmt das Bewußtsein.

    Und Steini I. ?= Mettmann-Süd=die mit EURE-ARMUT-KOTZT-MICH-AN-AUFKLEBER

  • V
    vic

    "Die Unternehmer können die Steuer cash nicht zahlen"

    meint Herr Superclever.

    Aber die Zeit-Arbeitnehmer können das, oder wie.

    In welchem Universum lebt der Mann?

  • P
    Paul

    Man braucht sich doch nur mal die Entwicklung der Vermögen in D anzuschauen. Diese Übersicht (nicht gefälscht von den Kommunisten) zeigt sehr schon, in wessen Interesse hier Politik gemacht wird. Reich gegen arm. Arbeitsplatzbesitzer gegen Arbeitslose. Jung gegen Alt.....

    Aber wer träumen möchte, kann dies natürlich tun. Mal sehen, wann es wieder den guten alten Arbeitsdienst gibt. Kost und Logis frei und sogar ein kleines Taschengeld. Der ideale Arbeitnehmer.

    Ich hoffe nur, es gibt noch ein paar Menschen, die nicht vergessen haben wozu Wahlen gut sein können.

  • PP
    P. P.

    @Mal umsehen:

     

    Bitte mal nicht vergessen, dass schon mit dem alten Begriff "Wirtschaftswunder" lediglich der Wiederaufbau eines vom Krieg völlig zerstörten Landes euphemistisch maskiert wurde (zweistellige Wachstumsraten kein Problem).

    Das "neue" sogenannte Wirtschaftswunder ist eine unkritische, geradezu propagandistische Bezeichnung für steigende Dax-Zahlen (wem nützt das?) und die Alles-wird-gut-Legende von den sinkenden Arbeitslosenzahlen. (Das Thema sinkende Arbeitslosenzahlen=wachsender Niedriglohnsektor=wachsende Armut wird bereits weiter oben diskutiert.)

    Bitte nicht vergessen, dass in Italien u.a. ein rechtskonservativer Milliardär Berlusconi die Steuern für sich und seinesgleichen gesenkt hat, nicht die Sozialisten, die es nun wieder richten sollen.

    Bitte sich mal erinnern, dass Deutschland mit teils staatlich gestützten Dumping-Löhnen (s. Zeitarbeit) die Mindestlöhne europäischer Nachbarn schamlos unterbietet und deswegen gut exportieren kann - von den Gewinnen aber wieder nichts bei der Bevölkerung ankommt.

    Bitte mal nachprüfen, ob "massive Einwanderung" wirklich der Fall ist und ob unsere schrumpfenden Bevölkerungszahlen irgendwie dazu im Verhältnis stehen.

    Bitte mal sagen, welche deutsche Regierung (jeder Partei) mal wirklich was Großes für die Bildung ALLER Menschen getan hat - Bildung nur für Eliten ist allerdings kein genuin rot-grünes Thema.

    Griechenland hilft übrigens beim Wirtschaftswunder der deutschen Rüstungsindustrie kräftig mit: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1660194/, die deutschen Banken verdienen an den europäischen Schuldnern.

    Die Homo-Ehe hat sicher keinen Einfluss auf die Wirtschaft und die Steuer-Hinterzieher-Millionäre mit Konten in der Schweiz. Die Homo-Ehe war in Ihren Wiederaufbau-50ern genauso wenig möglich wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau und andere heute selbstverständliche Ding; dafür gab´s damals ne Menge Nazis in Politik, Polizei und BND - hoffen wir, dass die 50er vorbei sind!

     

    "Überblähungen": Minister Niebel hat sein Ministerium mit einigen Dutzend Parteifreunden "überbläht", während z.B. Sachsen sein Umweltamt ganz zerschlagen hat, CDU-Mappus "überblähte" einige 100 Mio. zu viel Richtung ENBW usw. - FDP-CDU kanns also besser, ja?

    Ach ja und: Erzählen Sie mal den Hartz-IV-Aufstockern was von einem "überblähten" (aufgeblähten) Sozialstaat! Die lachen sich kaputt.

    MFG

  • U
    Uncas

    @taz. Nichts hat sich verbessert. Nach wie vor wird nicht gelöscht, wenn's wirklich über's Ziel hinausschiesst, sondern Vorzensur geübt. Ist doch garnicht notwendig. Da kann die taz selbst von angeblich konservativeren Medien in Deutschland (Zeit, Spiegel) aber vor allem auch in Spanien von Medienmamis wie El Pais, El Diario, El Mundo, El Periódioco lernen. Da erlaubt man sicherlich auch, weil's Energien vergeudet, die Kommentare und löscht hernach, wenn's wirklich zu weit geht. Hat auch seine Schattenseiten, aber hat zumindest nicht den Puffgestank. Schattenseite ist, dass die Menschen dann noch eher glauben, dass ihre Kommentare irgendeine Relevanz oder Wirkung auf's Produktionsgeschehen der Zeitung selbst hätten, aber da sitzen wie in der Politik: Eingenistete Kuckuckseier.

  • D
    Detlev

    "Die Agenda 2010 hat die schlimme gesellschaftliche Spaltung in jene, die arbeiten, und jene, die arbeitslos sind, verkleinert."

     

    Das ist sogar nach Quellen des IAB nicht wahr und erstaunlich, dass die taz ihm diese Aussage unwidersprochen durchgehen lässt. Tatsächlich hat die Agenda 2010 für Menschen, die ihre Arbeit verlieren, einen Expresslift nach Unten eingerichtet, der eben kaum eine Aufstiegschance offen hält. Dies würde wohl nur unter Konditionen der 'Vollbeschäftigung' mit einem Hartz-System passieren. Dass die Agenda 2010 für die SPD ein Riesendesaster ist, bestreitet in der SPD eigentlich auch niemand, aber aus wahltaktischen Gründen will die SPD dabei bleiben. Und das tut sie in erstaunlicher Konsequenz: In Hamburg regiert sie absolut und stellt Investoren-Interessen über den Bürger, ihr fehlt eine Stadtentwicklungsvision jenseits des Markt oder des Rechts des Stärkeren/Reicheren. Die bisher vorgestellten Ideen von Peer Steinbrück sind allesamt nur Kosmetik; er würde kein einziges Problem dieses Landes nachhaltig lösen.

     

    Ich denke, dass die Agenda-Politik ein Plazebo ist: Es geht um Show, große Worte und Inszenierung. Das einzig Konkrete ist, dass die Armut vergößert und dabei zugelich die Stigmatisierung drastisch verbreitert wird. Warum das gerecht und fortschrittlich sein, soll versteht niemand. Aber vielleicht ist die SPD als Interessenausgleichspartei der unteren Mittelschicht eine Fiktion, eine Idee, die aber nicht in der Wirklichkeit bestand hat. Dass die SPD ihre eigene Wirkungskraft gering einschätzt, konnte man schon daran erkennen, dass Schröder eine Mega-Große-Koalition für die Hartz-Reformen wollte, damit nachher für ihn alles leichter würde, nur es gab kein Nachher.

  • W
    Westberliner

    Das neoliberale Gelaber vom Clever geht mir so auf den Wecker.

  • HH
    Hergen Hillen

    Zitat: "Erst mal: Die Leute verdienen im Niedriglohnsektor nicht 9,15 Euro in der Stunde, sondern im Schnitt 6,60 Euro. Tendenz sinkend: Vor ein paar Jahren waren es noch 7 Euro."

    Als ich 1992 wegen meines Studiums nach Hamburg kam, war eine meiner ersten Anlaufstellen die studenische Arbeitsvermittlung in der Grindelallee 84. Die überwiegenden Jobs (Umzugs-, Gartenbauhelfer, Packer im Supermarkt, Telefoninterviewer in der Marktforschung und sonst. diverse Hilfsarbeiten) wurden für mindestens 15,00 D-Mark angeboten. Manchmal gab's auch Jobs für bis zu 20,00 D-Mark. Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, sind die Jobs einer bekannten Hamburger Drogeriekette, die nicht mehr zahlte als 12,00 bis 13,00 D-Mark. Diese Jobs wurden von den Studierenden regelmäßig boykottiert, weil es schon damals hieß, von diesem kargen Lohn könne kein Studierender seinen Lebensunterhalt bestreiten.

    Wenn Arbeitgeber heute meinen, ein Mindestlohn von 7,50 Euro sei schon zu viel und Gewerkschaften und linke Parteien darum kämpfen, einen flächendeckenden Mindestlohn in dieser Höhe oder etwas höher einzuführen, dann ist dieser Anspruch eine Rückfall in die Zeit von vor 20 Jahren und eine Verhöhnung der Menschen, die keinen festen Arbeitsplatz haben.

  • PH
    peter hartz

    Peter Clever ist nicht clever.

     

    Jeder weiß, dass die Arbeitslosenstatistik wie eh und je gefälscht ist und die Arbeitslosenzahlen real ca. bei 6 Mio. liegen. (Minijobs sind z.B. keine vollwertigen Arbeitsplätze).

     

    Rr vertritt die Interessen der Arbeitgeber, die hat die rot-grüne Agenda 2010 reicher gemacht, während die ArbeitnehmerInnen durch die unsoziale rot-grüne Politik größtenteils ärmer geworden sind und sich für fast alle die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben.

     

    Ich wünsche Peter Clever, dass er später selbst auf die Armenküchen ("Tafeln") angewiesen ist wie 12 Mio. Arme in Deutschland, die von Niedriglöhnen, unsicheren Leiharbeiterjobs, Armutsrenten, zu niedrigen Hartz-Iv-Sätzen usw. nicht leben können.

     

    Auch sollte endlich mit dieser Verblödungspropaganda aufgehört werden "Qualifizierte" seien von Arbeitslosigkeit und Hartz Iv nicht betroffen. Das ist Quatsch. AkademikerInnen und HandwerksmeisterInnen sind heutzutage auch nicht selten auf Hartz IV. SPD und Grüne haben durch ihre Agenda 2010 den Wert der Arbeit zerstört.

     

    Heute fordern sie nur einen Mindestlohn von 8,50 Euro. Wer soll davon leben können? Bei den Miet- und Lebenskosten. Da kommt wieder nur ein Armutslohn und später Armutsrenten raus. Absolutes Minimum wären 10,00 Euro die Stunde Mindestlohn so wie es die Linkspartei fordert.

     

     

    "Die Agenda 2010 hat die schlimme gesellschaftliche Spaltung in jene, die arbeiten, und jene, die arbeitslos sind, verkleinert. 2012 hatten wir unter 3 Millionen Arbeitslose und 1 Million Langzeitarbeitslose weniger. Das darf man doch nicht schlechtreden."

  • H
    Hartzer

    Wozu interviewt man eigentlich den Herrn Clever? Seine Meinung posaunt er doch seit Jahren mit immer der gleichen Melodei aus. Er ist ein Lakai der Arbeitgeberverbände. Er verschweigt, dass sich Menschen nicht einmal eine Brille leisten können, sobald ihre Sehstärke eine gewisse Preisgrenze überschreitet. Sie können dann noch nicht einmal ihrer Mitwirkungspflicht nachkommen, wenn die von ihnen geforderte Arbeitsleistung durch die Sehschwäche nicht erbracht wird. Das ist nur eine kleine Facette dieser Hartz IV-Regelung. Höchstrichterlich wurde entschieden, dass solched Kinkerlitzchen gefälligst aus dem Angesparten zu bezahlen sind.

     

    Für Clever und Konsorten sind Arbeitslose slawische Untermenschen. Früher hätte er seine Kritiker als böse Kommunisten denunziert und ihnen empfohlen in den Osten zu gehen. Der Mann weigert sich eben zur Kenntnis zu nehmen, dass in der Callcenterbranche 68% der dort Arbeitenden Leistungen nach SGB II (Hartz IV) zusätzlich zum Überleben beziehen müssen. Im Durchschnitt wird jeder Bezieher dort mit 460 Euro bezuschusst. Das weiß entweder der so unclevere Herr Clever nicht, oder er verschweigt dies in betrügerischer Absicht. Dann ist er entweder nur dumm oder kriminell.

  • MU
    Mal umsehen

    Theorien sind das Eine. Das Andere ist eine kleine Reise durch Europa in Länder in denen sich Gewerkschaftler und Sozialisten im Namen der Gerechtigkeit durchsetzten. Populär ist man damit bis man pleite geht. Ich empfehle Italien und Frankreich. Es ist auch bei uns bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluß aber wesentlich besser als dort. Bei mehr als 18 Arbeitern kann eine Firma in Italien praktisch niemanden mehr kündigen. Nur so als Beispiel. Deshalb hat man einen mehr oder weniger maroden Großbetrieb oder eine dahindümpelnde Klitsche. Mittelstand kaum. Wer in Frankreich den Menschen versucht die Realität beizubringen löst fast eine zweite französische Revolution aus. Nach Jahren des Schlendrians und netten Lebens fält es dann schwer in die 50er zurückzugehen. Es nützt aber irgendwann nichts, wenn man seine Arbeit verliert. Dann hat man viele theoretische Rechte aber kein Geld. Wenn man sich in Deutschland umsieht muß man erkennen, daß es seit 1948 kein Bundesland gibt in dem sozialdemokratische oder rot-grüne Politik zu Wohlstand führte. Zu besserer Bildung der Grundlage für das deutsche Hauptexportgut Wissen ebenso nicht. NRW lief solange man Mißwirtschaft durch mehr Kohle buddeln ausgleichen konnte. Beim Mittelstand sieht es mau aus. Von nichts kommt nichts. Das "Wirtschaftswunder" war kein Wunder. Es entstand durch Wissen, viel Arbeit und einen kleinen Sozialstaat. Unser überblähtes Verwaltungssystem, der überblähte Öffentliche Dienst und ein überblähter Sozialstaat mit massiver Einwanderung kann dauerhaft nicht gutgehen. Eine Lösung von Rot-Grün zu erwarten, die mehr oder weniger mit gleichem Plan und gleichem Personal antreten wie 1998 bis zur Pleite 2005, ist schon ziemlich naiv. Mutti wirds nicht retten aber die Ruinen werden etwas besser sein. Die Katastrophe wäre eine Politik wie die rot-grüne Politik unter Kraft in NRW. Das sind Verschuldungszahlen wie in Griechenland und eine Bereitschaft zu Strukturreformen wie im Vatikan. Erst wenn man pleite ist, die Suppenküchen auf der Straße stehen und die SA durch die Straßen marschiert merken einige, daß Homo-Ehe nicht das Großthema ist, welches es zu lösen gibt. Bei uns regieren aber medial Neid und Mißgunst und eine Einstellung die Leistung und Fleiß bestraft oder gleich als Faschismus sieht.