piwik no script img

Anti-Atom-Aktion in LingenSitzblockade mit Sambaband

Aktivisten blockieren die Brennelementefabrik in Lingen. Bereits am Montag versperrten sie in Gronau die Zufahrt zur Urananreicherungsanlage.

Kurze Wege: Das AKW Emsland, wenige Meter von der Fabrik für Brennelemente entfernt. Bild: dpa

LINGEN/BERLIN dpa/taz | Atomkraftgegner haben am frühen Donnerstagmorgen die Zufahrt einer Brennelementefabrik in Lingen (Landkreis Emsland) blockiert. Die Polizei zählte bei der angemeldeten Aktion 30 Teilnehmer, die Veranstalter sprechen von 45.

Die Gruppe ist Teil des „Anti-Atom-Camps Münsterland“, das noch bis Samstag in Metelen (Kreis Steinfurt) stattfindet. In Gronau hatten die Camp-Teilnehmer am Montagmorgen mit einer ähnlichen Aktion Werkszufahrten zur Urananreicherungsanlage blockiert.

Der Protest in Lingen begann nach Polizeiangaben friedlich. Wie lange die Blockade andauern soll, wollte eine Sprecherin am Donnerstagmorgen nicht sagen. „Die Atomkraftgegnerinnen zeigen ihre Entschlossenheit durch eine Sitzblockade, eine Kletteraktion und den lautstarken Protest der Sambaband“, heißt auf deren Homepage weiter. „Von hier aus wird der Weltmarkt mit Brennelementen versorgt, die Atomspirale läuft weiter und vergiftet vom Uranabbau bis zum Atommüll unsere Lebensgrundlagen“, begründet eine Protestlerin in dem Eintrag zu der Aktion ihre Motivation.

Die Atomkraftgegner protestierten dagegen, dass die Brennelementefabrik in Lingen sowie eine Urananreicherungsanlage in Gronau (Kreis Borken) trotz des von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs weiter betrieben werden dürften.

Die Brennelementefabrik, die wenige hundert Meter neben dem Kernkraftwerks Emsland (KKE) steht, ist nach eigenen Angaben bereits seit mehr als 30 Jahren in Betrieb. Sie wird von der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) betrieben und hat an insgesamt drei Standorten 640 Mitarbeiter. Die Fabrik gehört dem Industrie-Konzern AREVA GmbH.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • J
    joddojodd

    Wenn hier schon eine halbe Seite gebraucht wird, um die Kommentareinstellung zu erklären, da frägt man sich, warum die Veränderung notwendig war.

     

    Zum Artikel müßte doch ein Datum gehören, direkt dabei, meine ich. Und die ewigen Bildchen, wie im Kinderbuch.

     

    Lutscht da noch jemand am Daumen - 'Tschuldigung, wollte niemand beleidigen.

  • A
    Aktivist

    Die Aktion wird hier fälschlicherweise als "angemeldet" bezeichnet. Weiterhin zeigt sich hier zum wiederholten Male, dass es der Polizei schwer fällt Menschen zu zählen, auch wenn es sich um eine übersichtliche Gruppe handelt.