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Die EU will das Waffenrecht verschärfenFingerabdrucksensor für Schusswaffen

EU-Innenkommissarin Malmström spricht von jährlich 1000 Toten durch Waffengewalt in der EU. Nun soll das Waffenrecht verschärft werden.

Biometrischen Sensoren an Waffen könnten personenbezogenen Daten speichern. Bild: dpa

BERLIN afp/dpa | Die EU-Kommission dringt auf eine Verschärfung des Waffenrechts in Europa. Die Welt zietierte aus einem Bericht, den EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström am Montag in Brüssel vorstellt. Die Behörde prüfe derzeit intensiv, ob der Zugang zu bestimmten Waffentypen eingeschränkt und der Verkauf von Luftgewehren oder Nachbildungen antiker Waffen stärker reguliert werden müssten.

Brüssel fordere auch ein Nachdenken darüber, ob der Verkauf von Waffen und Munition im Internet verboten werden solle, so die Welt. Überdies spreche sich Malmström für die Sicherung von Schusswaffen durch biometrische Sensoren aus. So könnten Schusswaffen nur vom rechtmäßigen Besitzer verwendet werden.

Nach Angaben der Brüsseler Kommission gibt es in der EU schätzungsweise 80 Millionen Schusswaffen für den zivilen Gebrauch, die sich in rechtmäßigem Besitz befinden, wie "Die Welt" berichtet. Gleichzeitig sei der Verbleib einer halben Millionen Schusswaffen ungeklärt, die in der EU verloren gegangen oder gestohlen worden seien.

Wegen unterschiedlicher Gesetze in den Mitgliedsstaaten bestehe heute „die Gefahr, dass Straftäter versuchen, in den Ländern an Waffen zu kommen, in denen die Rechtsvorschriften am wenigsten streng sind“, schrieb Malström in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau.

Deshalb wolle die Kommission prüfen, „ob europaweit rechtlich klarzustellen ist, welche Schusswaffen für zivile Zwecke erlaubt werden sollten und wer eine Genehmigung zum Besitz oder Verkauf von Schusswaffen erhalten sollte“. Außerdem müsse darüber nachgedacht werden, den Verkauf von Waffen und Munition im Internet zu verbieten.

In Deutschland befinden sich laut EU um die 30 Schusswaffen pro 100 Einwohner in legalem Besitz. Damit liege Deutschland in der EU an fünfter Stelle hinter Finnland (45), Zypern (36), Schweden (31) und Frankreich (31). Offiziell am wenigsten Schusswaffen gibt es demnach in Litauen und Rumänien mit unter einer Schusswaffe pro 100 Einwohner.

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11 Kommentare

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  • JI
    JK inc

    Hm, allerdings wurden Amokläufe ausschließlich mit regestrieten Waffen gemacht. Wenn der eine Drogendealer den anderen umnietet... naja...

     

    Ich frag mich, was man denn gegen einen Fingerabdrucksensor haben kann. Wenn man vernünftig mit Waffen umgehen kann. Natürlich kann der Sohnemann dann nicht mehr auf der eigenen Schießbahn im Keller rumballern - aber das ist ja auch Sinn und Zweck. Wenn Sohnemann das unbedingt machen will, dann soll er das eben im Schützenheim machen.

    • @JK inc:

      Da ließ mal bei Heise nach, wie lange Sohnemann braucht den Abdruck zu kopieren!

       

      Dsa ist unbrauchbarer Kokolores, zudem selbst nach geltendem Recht weder zweckmäßig noch angemessen!

       

      Ansonsten waren formal alle, zuvor zumindest einige illegal bei den angesprochenen Mehrfachtötungen.

       

      Ist aber auch egal, weil sowieso jeder in D schießen kann, der das will. Belegliteratur dazu hab ich im ersten Kommentar erwähnt.

       

      Glück auf!

       

      Karl

  • PL
    Peace Love

    Es ist wahrhaft nicht ausreichend Pressemeldungen abzuschreiben.

    Zwischenzeitlich gibt es zentrales Waffenregister in Deutschland, in dem 5,4 Mio. Schußwaffen erfasst sind. Also rund 6,7 Waffen pro 100 Einwohner. Unterhaltsam auch, dass dieses Zentralregister aufgrund einer EU Verordnung existiert und die EU die Zahlen nicht kennt.

    http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/waffenregister-5-4-millionen-registrierte-waffen-in-deutschland-a-883816.html

    http://de.wikipedia.org/wiki/Waffenmissbrauch

    In Deutschland gibt es jährlich etwa 150 Todesfälle durch Schußwaffenmißbrauch, in den USA rund 88 am Tag!

    Außerdem ist der Anteil an legalen, registrierten Waffen bei Verbrechen mit 4% verschwindend gering. Siehe obige Wikipedia.

    Also falsche Analyse und folglich wenig zielführende Maßnahme.

     

    Handfeuerwaffen, und um die geht es hier wohl, sollten schlechterdings nicht exportiert werden. Und hier geht um den Einsatz in Konfliktgebieten. Weniger um Kriminalität.

  • F
    Frage

    Interssant wäre, wie viele der 100 Toten durch registrierte Waffen, antike Waffen und Luftgewehre getötet werden.

    • @Frage:

      Na, je nach Quelle von 1000 Toten 2-4 % mit "Legalen" Tatmitteln. Davon mit Luftgewehr 0 und -lassen wir Äxte beiseite- auch mit antken Waffen 0.

       

      Nicht vergessen auch Kartuschmunition kann um 1-2 m Distanz tödlich sein, eine Kartoffelkanone auch über viele 100 m.

       

      Glück auf!

       

      Karl

  • A
    alex (göttingen)

    .... Fingerabdrucksensor: Vor drei Wochen http://taz.de/Apples-Fingerabdrucksensor-gehackt/!124255/ :-)

     

    .... dann: http://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2013-10/cp130135de.pdf (Die Aufnahme von Fingerabdrücken in Reisepässe ist rechtens)

     

     

    ... gut, heute iss es vielleicht noch eine Verschwörungstheorie ---> wir werden sehne der erste Vorwurf: Sie haben geschossen, kann ja gar nicht anders sein: ---->>> biometrische Sensoren

    • @alex (göttingen):

      Betrachte den Vorschlag doch mal nach Nützlichkeit.

       

      Jeder politisch Intereesierte weiß um die Gefahren, wenn digitale Datensätze aller Fingerabdrücke vorliegen. Alle Fingerabdrücke dürften dann als kompromittiert angesehen werden!

       

      Und nun erzählt ein anderer Auswuchs der EU-Strukturen es wäre für unsere Sicherheit gut, Fingerabdrucksensoren an Handwaffen anzubringen?

       

      Zudem dürfte das cracken auch nicht schwieriger ausfallen, als bei smartphones?

       

      Bedenkt, das sind die gleichen Geistesgrößen am Werke, die auch beabsichtigen z.B. Aceton und Wasserstoffperoxid mit "zersetzenden Zuschlägen" zu versehen um den "Bombenbau" unmöglich zu machen...

       

      Glück auf!

       

      Karl

  • B
    bestanyol

    Man beachte, das man technisch momentan kaum in der Lage ist, ein iPhone mit biometrischen Daten zuverlässig zu sichern. Wie darf man sich dann die biometrische Absicherung von Schusswaffen vorstellen? Und was passiert wenn man die Batterien aus der Cyber-Pistole heraus nimmt? Die ganze Idee ist technisch völlig aberwitzig.

  • Fast lustig:

     

    Die Zahlen stimmen vorn und hinten nicht, und Frau M. mach Schleichwerbung für Pseudosicherheit, d.h. Produkte von Amatrix u. Co.

     

    Was Luftgewehre und Nachbildungen antiker Waffen dabei verloren haben sollen bleibt unerfindlich?

     

    Soll nicht als "Begründung " auch der Strom illegaler Waffen aus den südosteuropäishcen Bürgerkriegsgebieten herhalten?

     

    Wer auch immer es vermag, schütze uns vor so viel geballter Kompetenz:

     

    Der Stand der kriminaltechnischen Forschung ist da wesentlich weiter...

     

    S. dazu Pfeiffer, F. 2013: Untersuchungen zur Klärung des Gefahrenpotenzials der Manipulation von Geschossen für Handfeuerwaffen. – Bremen.

     

    Auch ist mittlerweile bekannt, das schon jetzt der Schutzzweck der Norm WaffG nur noch bedingt gegeben ist.

     

    S. dazu Pfeiffer, F. 2011: Wer keine Waffe hat kann nicht schießen?– Bremen

     

    Und nun solche Vorschläge?

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • A
    AfD

    EU-Innenkommissarin Malmström spricht von jährlich 1000 Toten durch Waffengewalt in der EU. Nun soll das Waffenrecht verschärft werden. Was sie vergisst zu sagen ist, daß die allermeisten Taten mit illegalen Waffen begangen werden. Die sollten nun auch Sensoren bekommen. Dann kann man mit dem Erstechen und Tottreten weitermachen, denn dagegen etwas zu tun wäre Rassismus. Ich bin froh, daß es die gigantische undemokratische EU-Bürokratie gibt. Sie hilft uns allen sehr.