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Wichtige Strecke komplett gesperrtS-Bahn pfeift auf Nord-Süd-Dialog

Ab heute Nacht geht nichts mehr im S-Bahn-Tunnel zwischen Nord- und Anhalter Bahnhof – voraussichtlich bis 9. Dezember.

Hier steigt erstmal niemand mehr aus: S-Bahnhof Potsdamer Platz. Bild: dpa

Geht es um den Öffentlichen Nahverkehr in Berlin, darf man sich nie zu früh freuen: Gerade erst hat die BVG die mehr als einjährige Unterbrechung der U 6 in Mitte beendet, da kappt die S-Bahn ihre Nord-Süd-Verbindung. Zwischen Nordbahnhof und Anhalter Bahnhof geht ab Freitagnacht, 22 Uhr, nichts mehr. Betroffen sind die Linien S1, S2 und S25. In gut zwei Wochen, am 9. Dezember, sollen die Bauarbeiten fertig sein.

Der Grund für die Komplettsperrung: die Schienen im Nord-Süd-Tunnel – insgesamt rund 15.000 Meter – werden ausgewechselt. Wegen der vielen engen Kurven und einer hohen Belastung von bis zu 36 Zugfahrten pro Stunde seien sie verschlissen, teilte die Bahn mit. Die Strecke werde an jedem Werktag von 80.000 Fahrgästen genutzt. Als Ersatz werden Busse im Fünf-Minuten-Takt eingesetzt, die aber deutlich länger brauchen und nicht alle Halte anfahren. Die Bahn empfiehlt daher, auf andere U- und S-Bahnen auszuweichen.

Die beiden Nahverkehrsunternehmen S-Bahn und BVG haben sich untereinander abgesprochen. Der Termin für die S-Bahn-Sperrung wurde extra nach dem Abschluss der Bauarbeiten auf der U-Bahn-Linie U6 am künftigen Kreuzungsbahnhof Unter den Linden gewählt, teilte die Bahn mit. Zudem hat die S-Bahn bei der BVG die Verlängerung der Züge für die U-Bahnlinien U6 und U8 bestellt. Beide Linien sollen auch in den Abend- und Nachtstunden mit sechs statt sonst lediglich vier Wagen fahren.

Auch gibt es Hoffnung, dass die S-Bahn anders als bisher weniger sensibel auf Kälte reagiert. Verkehrssenator Michael Müller (SPD) geht davon aus, dass es in diesem Winter weniger Probleme mit den Zügen gibt. Es sei jedoch nicht möglich gewesen, alle nötigen Maßnahmen rechtzeitig abzuschließen, sagte Müller am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Störungen durch Kälte und Eis seien deshalb zwar nicht ausgeschlossen, das Risiko sei aber deutlich reduziert worden. So hat die S-Bahn laut Müller Besandungsanlagen optimiert und Weichenheizungen nachgerüstet. (taz, dpa)

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