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Kommentar Gewalt gegen FrauenGefühl und Geld

Ines Kappert
Kommentar von Ines Kappert

Gewalt gegen Frauen ist keine Ausnahme, sie findet in Europa und auch in Deutschland massenhaft statt. Und fast niemand möchte es wahrhaben.

Tanzende Proteste: 14. Februar vor dem Justizgebäude in Brüssel – im Rahmen der „One Billion Rising“-Kampagne gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Bild: reuters

D as war dann doch mehr als gedacht: Jede dritte Frau in der EU hat seit ihrer Jugend körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Fünf Prozent davon sind vergewaltigt worden. Gewalt gegen Frauen – ist das nicht das Uralt-Thema der verstaubten Frauenbewegung? Sicher. Doch dank der EU ist es nun kein Nischenthema mehr und wieder brandaktuell: Alle großen Medien berichteten prominent von der bislang größten Studie, für die 42.000 Frauen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Europa befragt wurden. Das Ergebnis ist bitter.

In Deutschland berichten 35 Prozent davon, Gewalt erfahren zu haben. Das übersteigt den Durchschnitt knapp. Die niedrigste Rate wurde mit 20 Prozent in Polen ermittelt, die höchste in Dänemark mit 52 Prozent. Den ForscherInnen zufolge weist das aber nicht unbedingt darauf hin, dass es in diesen Ländern mehr Übergriffe gebe – es würden jedoch mehr zur Anzeige gebracht. Über erfahrene Gewalt zu sprechen, ist schwer, denn noch immer greift fast automatisch der Mechanismus der Schuldumkehr. So richtet sich die erste Frage zumeist an die attackierten Frauen: Hast du provoziert?

70 bis 80 Prozent der Täter kommen aus dem sozialen Umfeld: aus der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Anders als die bürgerliche Moral es erzählt, werden Frauen und Mädchen nur äußerst selten vom „Schwarzen Mann“ auf der Straße bedroht. Stattdessen nutzen die fraglichen Täter die persönliche Beziehung, um der Frau ihren Willen aufzuzwingen. Je emanzipierter eine Gesellschaft ist, desto weniger tabuisiert sie die stattfindenden Übergriffe gegen Frauen.

Sie adressiert stattdessen die Aggressoren: Hast du geschupst, festgehalten, geschlagen, geschrien, sie gegen ihren Willen penetriert? Sie akzeptiert das Stereotyp vom Mann als triebgesteuert nicht. Denn bei Gewalt geht es eben nicht um Erotik, sondern um Macht und ihren Mißbrauch – also um eine kriminelle Handlung.

Kultur des Schweigens

Die deutsche Rechtslage ist vergleichsweise gut. Nicht fehlende Gesetze, sondern die Kultur des Schweigens und des Wegsehens ermöglicht es, dass Gewalt so selten thematisiert wird. Diese Kultur hat eine lange Geschichte, die direkt in unsere Gegenwart hineinreicht. So wurde erst 1997 Vergewaltigung in der Ehe zur Straftat. Der CDU-Abgeordnete Wolfgang von Stetten verkündete 1995 repräsentativ für weite Teile der Republik: „Zum ehelichen Leben gehört auch, die Unlust des Partners zu überwinden. Der Ehemann ist nicht darauf aus, ein Verbrechen zu begehen – manche Männer sind einfach rabiater.“ Da sind wir 20 Jahre später rhetorisch schon weiter, kein Politiker würde heute so offene Worte finden.

Doch die Sexismusdebatte, die sich vor einem Jahr anlässlich des Übergriffs durch den FDP-Politiker Rainer Brüderle entspann, offenbarte, dass es noch immer keine Selbstverständlichkeit ist, auch nur zwischen Flirt und Anmache unterscheiden zu können. Auch dieses Nichtwissen ist Teil einer Kultur, die Gewalt gegen Frauen vertuscht – und damit unter Hand duldet. Die Zahlen der Studie widerlegen die Annahme, in Deutschland sei körperliche Selbstbestimmung, also Gleichberechtigung längst Fakt. Das Gleiche gilt für Europa.

Empathie und Wut

Was tun? Es bleibt folgender Dreiklang: Wütend werden, solidarisch sein und Geld in die Hand nehmen. Denn ein Kulturwandel ist gratis nicht zu haben und er braucht die Energie der Gefühle. Die Linken und Liberalen haben sich in den letzten Jahren allzu sehr auf den Bereich der Gesetze und auf Debatten um Rechte zurückgezogen – und da ja auch einiges bewirkt. Doch das reicht nicht. Es braucht die Emotionen, dazu gehören Empathie und auch die Wut. Gleichzeitig sind Töpfe vonnöten, die Studien und andere Aufklärungs- und Betreuungsmaßnahmen finanzieren.

Die EU beginnt nun ihren Wahlkampf. Das ist eine prima Gelegenheit, Politikerinnen und, ja, auch Politiker, danach zu fragen, was sie konkret gegen die Gewaltepidemie unternehmen wollen und wieviel Geld ihnen der Schutz von Frauen über Betroffenheit hinaus wert ist.

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Ines Kappert
Gunda-Werner-Institut
leitet seit August 2015 das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung.   Mich interessiert, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und wer privilegiert wird - und mit welcher kollektiven Begründung.   Themenschwerpunkte: Feminismus, Männlichkeitsentwürfe, Syrien, Geflüchtete ,TV-Serien.   Promotion in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft zu: "Der Mann in der Krise - oder: Konservative Kapitalismuskritik im kulturellen Mainstream" (transcript 2008).   Seit 2010 Lehrauftrag an der Universität St. Gallen.
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37 Kommentare

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  • Es existiert ein Teufelskreis. Überforderte, scheinbar fürsorglich-liebevolle Mütter instrumentalisieren ihre Söhne. Und sind schlechte Vorbilder für ihre Töchter. Die dazugehörenden Väter sind entweder abwesend oder genauso hilflos. Statt Probleme gemeinsam erwachsen zu lösen, verfallen die Eltern in primitive Beziehungsmuster. Sie folgen überholten Blaupausen traditioneller Rollenvorbilder. Sie piepst, meckert und kreischt, er brüllt, schlägt zu oder stalkt.

     

    Die männlichen Nachkommen solcher Paare haben es später schwerer, gleichrangige Beziehungen zu Frauen aufzubauen. Die weiblichen im Leben ihre Frau zu stehen. Kommen noch psychische Krankheiten, soziale Isolation und/oder Suchtverhalten dazu, kann die Situation leicht eskalieren. Übergriffe auf die Kinder sind die schlimmste Konsequenz dieses psychosozialen Versagens. Durch beide Elternteile: emotionale, physische, sexuelle Misshandlung.

     

    Der einzige Ausweg ist: damit Schluss machen. Aufhören. Aussteigen aus diesen destruktiven Familientraditionen.

     

    Was soziale Dysfunktionalität und Gewalt angeht, gibt es "den" Schuldigen genauso wenig, wie das einzig auslösende Geschlecht. Es ist eine Dynamik, deren Kern der Wille zu zerstören ist. Im Grunde steht es jedem erwachsenen Menschen frei, sie zu verändern. Unabhängig davon ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt.

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  • C
    companyeßardsto

    Es gibt übrigens Kulturen, die auch in Deutschland leben, bei denen das mit dem Respekt vor den Frauen so rein gar nicht ins Konzept gehört. Wir wissen sofort alle, wer gemeint ist, obwohl ich aus Gründen der Politischen Korrektheit auf jedwede Nennung verzichte. Die Zahlen der Polizei sprechen hierbei übrigens europaweit eine ganz klare Sprache. Muß man Mut haben, darauf hinzuweisen, das auszusprechen, sich das einzugestehen. Man muß noch mehr Mut aufbringen, die Gründe dafür zu vermuten und wer versucht, sie zu benennen, wird gern auch rasch auf dem Marktplatzpranger der medialen Öffentlichkeit einen Meinungskopf kürzergemacht, weil nicht sein kann, was man nicht will. Die Welt liebt den Verrat, aber nicht den Verräter und der Überbringer einer schlechten Nachricht lebte auch schon immer gefährlich. Den Frauen würden wir einen großen Dienst erweisen, wenn wir als Männer die Traute hätten, denen, den so wenig an der schöneren Hälfte der Menschheit zu liegen scheint, große und schwere Knüppel zwischen die Beine (und auch ein wenig höher) zu werfen.

  • TS
    Thomas Sch.

    Das ist wirklich schlimm. Es gehörte sich, daß von Kindesbeinen an den Jungs der besondere Respekt vor den Mädchen und späteren Frauen beigebracht werden sollte. Als in den 60-iger Jahren geborener erinnere ich mich noch an die gefühlte Ungerechtigkeit, wieso man denn Mädchen nicht hauen dürfen sollte wo sie doch genauso doof wie die Jungs seien. Und später hatte das nahtlos überzugehen in den perfekten Gentleman. Man hält ihnen die Tür auf und hilft ihnen in den Mantel. Ich hatte bereits als 18-jähriger ein (altes) Auto, bei dem die rechte Wagentür nur von außen aufging und ich so immer um den Wagen herumgehen mußte, um aufzumachen. Sogar die mit den rot gefärbten Haaren und den Palästinensertüchern um den Hals mochten das, wenn sie es auch vielleicht nie zugegeben hätten. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Dieser sich echt altväterlich anhörende Spruch ist immer noch aktuell.

  • möchten die frauen sich nicht auf dier repressive christlich nicht nur sexualmoral und darin kodifizierte unterwerfung der frau als grundübel, mit materlistischer versorgungsehe als selbst-stabilisatotr in der kritik kaprizieren?

    • @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      WHAT???

  • Sehr Erhellendes zum Thema 'Gewalt gegen Frauen' in den Forschungsergebnissen dieser Untersuchung :

    http://www.spektrum.de/alias/eu-studie-zu-sexueller-gewalt/die-alltaegliche-gewalt-gegen-frauen/1253250

     

    Es bleibt noch viel zu tun ...- bis das Patriarchat zum Sondermüll der Menschheitsgeschichte entsorgt wird .

  • A
    AlterVerwalter

    Statistiken über gemeinsame Eigenschaften von mehr oder weniger inhomogenen Menschengruppen sind geeignet, den Zustand einer Gesellschaft zu ermitteln. Aber fast niemand möchte die Ergebnisse wahrhaben. Die Kultur des Schweigens und des Wegsehens ermöglicht es, dass statistisch offensichtliche Missstände fortbestehen können.

  • B
    Brandt

    Ich schlage vor, wir bauen die Zensur um: indem wir männliche Autisten da einstellen. Von männlichen Autisten weiß man, dass sie durch Gewaltdarstellungen gegen Frauen angeregt werden es nachzustellen. Normale Männer können Stop-Signale von Frauen erkennen. Bei Autisten funktioniert das nicht. Wir können annehmen, dass im Grunde alle Männer durch Gewaltdarstellungen gegen Frauen angeregt werden - jedoch es nie ausgelebt wird. Indem wir alle Gewaltdarstellungen gegen Frauen zensieren bei denen Autisten ungewöhnliche Reaktionen zeigen, haben wir schon einmal die Gewalt-Legitimationsmaschine Medien unter Kontrolle.

  • F
    Florence

    In Deutschland gibt es bereits gute Gesetze z.B. gegen häusliche Gewalt, allerdings werden diese konterkariert durch das Familien- bzw. Umgangsrecht. Das ist in anderen Ländern besser und effektiver gelöst: Opferschutz geht in jedem Falle vor und es gibt keinen Umgang mehr mit Gewalttätern (jedenfalls müssen die sich Anti-Aggressionstraining unterziehen und Reue zeigen-in Deutschland: Nichts dergleichen). In Frankreich gibt es z.B. harte Strafen schon bei verbaler/emotionaler Gewalt. In Deutschland findet sich diese Debatte und das Bewußtsein um Gewalt und wie sie sich steigert (Stichwort: Gewaltspirale) im Vergleich auch und gerade zu beispielsweise USA in den Kinderschuhen. Daher wundern mich die im Artikel angegebenen Zahlen überhaupt nicht. Und leider auch die jammerigen Kommentare von Männern hier zu diesem Artikel so à la: es gibt ähnlich viele Gewaltakte in gegensätzlicher Geschlechterkonstellation, Dunkelziffern etc.pp. *Gähn*! Geld und gut bezahlte Jobs sind immer noch in Männerhänden (Stichwort: strukturelle Gewalt) - da beißt die Maus keinen Faden ab! Also mal den Ball flachhalten, liebe Jungs/Männer und bei der Realität bleiben bitte!

  • FK
    Frau Kirschgrün

    Wenn Männer beurteilen wollen, was Gewalt gegen Frauen ist und was nicht, dann wird mir immer leicht schlecht. . .

    Mal anders gefragt:

    Wenn einer der Herren Zahnschmerzen hat, dann erwartet er doch auch, dass das von den anderen Menschen als (sein) vorhandener Zahnschmerz akzeptiert wird.

    Aber was würde dieser Mann sagen, wenn er sich so etwas anhören müsste:

    "Wie, Du hast Zahnschmerzen? Tu' doch nicht so wehleidig. Das sind nur Hirngespinste und ist maßlos übertrieben. Außerdem hast du diese Schmerzen provoziert, also selber schuld."

     

    Die Stimmung in einer Gesellschaft zu diesem schwierigen Thema ist vielleicht noch wichtiger als die Gesetzeslage, denn die unterschwellige Angst und vor allem die Angst davor als Lügnerin oder Provokateurin abgestempelt zu werden, lässt viele Frauen, die Gewalt erfahren mussten, schweigen.

     

    Es geht nicht darum, was Männer uns Frauen als "Gewalt" zugestehen. Es geht darum, dass Männer endlich begreifen müssen, dass sie es nicht zu bestimmen haben, was als Gewalt erlebt wird.

     

    Eine Ohrfeige ist und bleibt Gewalt – egal ob ein Mann sie abkriegt oder eine Frau. Die schwere der Tat unterscheidet sich aber allein schon aufgrund der körperlichen Überlegenheit des Mannes.

    Und diese Überlegenheit schwingt immer mit beim Umgang der Geschlechter miteinander und bei der Unterordnung in vorauseilendem, oft schon automatisiertem Gehorsam bei sehr vielen Frauen.

    Gewalt gegen Frauen braucht gar nicht offen zu Tage zu treten und schon richten sich viele Frauen danach (auch erziehungsbedingt).

    Auch schlecht über jemanden reden ist ein Form von Gewalt.

    Wie reden denn Männer über Frauen, wenn diese nicht anwesend sind?

     

    Diese Diskussion ist mehr als notwendig.

     

    Viel Kraft für Erkenntnis uns allen.

  • G
    gast (weiblich)

    Unglaublich: die schamlosen Kommentare vom Macho-Stammtisch dominieren selbst die Reaktionen auf diese Zahlen.

     

    @Frauen: kehrt dem Internet den Rücken und auch den Typen, die sich hier auslassen. Schulterklopfe unter Kerlen. Am am besten lassen wir die (auf inseln) unter sich.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    sexismus lässt sich doch auf dauer nur wirksam bekämpfen wenn man die geschlechterklischees aufhebt.

    was mich so nervt:frauen die den klischees entsprechen(wollen)sind opfer der umstände.so kann man aus feministischer perspektive auch geistige totalausfälle wie paris hilton viktimisieren,anstatt ihr rollenverhalten zu kritisieren.männer die den rollenklischees entsprechen sind dagegen die täter-die entscheiden sich ja schliesslich dazu-sagen feministinnen.

    wie nennt man frauen mit kurzen haaren,hosen und turnschuhen?-frauen oder?

    und männer mit langen haaren,minirock und lackierten fingernägeln?-na?

     

    abends in der bar ist das rollenverhalten immernoch das alte.frauen kokettieren mit blicken und warten darauf angesprochen zu werden-aber bitte orginell sein.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    sexueller missbrauch und sexuelle gewalt sind widerlich und schlimm und gehen im erwachsenenalter meistens von männern aus.wer will das bestreiten?

    das sagt halt nur wenig bis gar nichts über die männer aus,die so etwas nicht machen.

    aber warum hört sich das jedes mal anklagend an,als ob ich persönlich als mann etwas dafür könnte?das sagt genauso wenig über die frauen aus die es nicht machen,weil sie nicht in der lage sind männer zu vergewaltigen.

    wieviel könnt ihr,liebe emanzipierte frauen für daniela katzenberger und paris hilton?

    -eben

     

    und warum sind weibliche gewaltopfer ohne sexuellen hintergrund anders zu bewerten als männliche gewaltopfer?

    ihr redet über die dunkelziffer von frauen in anderen ländern die gewalt erfahren haben-wie hoch ist den die dunkelziffer von männern die häusliche gewalt erleben?

    ich bin einer davon und kann nur im internet darüber reden.im realen leben gelte ich damit als weichei-bei frauen wie bei männern.

    ich werde nicht ernst genommen,schliesslich können frauen nicht hart zuschlagen und ein fliegender aschenbecher aus stein ist halt auch nur ausdruck der weiblichen verzweiflung.

     

    seit ich ein kind bin höre ich ständig das ich aufgrund meines geschlechts böse sei.

    warum mich dieses ganze thema so aufühlt und triggert?

    neben den körperlichen angriffen,schmerzen vorallem die psychischen machtspielchen.

    • S
      Spottdrossel
      @6474 (Profil gelöscht):

      Das müssen Sie doch auch sehen , Frau Kappert : Auch unter Männern gibt es Opfer ! Dieses Exemplar hier zB : Von Kindesbeinen an Opfer von Frauen ! Und d e r bemitleidet sich noch bei einem Thema , wo es um männliche Gewalt gegen

      F r a u e n geht , das bedauernswerte "Weichei" !

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Spottdrossel:

        können sie ausser "männer hassen" noch etwas anderes?ja,ich war ein opfer von frauen,warum ist das lustig?

  • GI
    Glaub ich nicht

    Glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.

    Wer wurde gefragt? Welche Fragen wurden gestellt? Ist die Umfrage repräsentativ?

    Oder ist diese sogenannte Umfrage nur dazu da, um von wichtigeren Problemnen den Blick zu verschließen? Manipulation?

  • M
    Monster_Baby

    Schwere Gewalttaten gegen Frauen wie auch gegen Kinder geschehen oft im familiären Umfeld - und ist eines der Tabus, die nicht angetastet werden. Sicher kann einem mal die 'Hand ausrutschen' wenn man unter Druck steht oder im Streit emotional verletzt wird. Aber darum geht es nicht. Es gibt gewaltätige Menschen und die sind es eben nicht nur im Alltagsumfeld sondern gerade auch zuhause - meine Familie gehört mir, da darf ich auch reinhauen. Der Verlag für Polizeiwissenschaft hat einige hilfreiche Publikationen zu dem Thema 'häusliche Gewalt' herausgegeben. Die gedemütigten Frauen, Kinder und im geringeren Maße auch Männer, dürfen nicht alleine gelassen werden. Aber um den Opfern von Gewalt helfen zu können, müssen Sie ernst genommen werden und Anlaufstellen haben. In Großstädten gibt es das, auf dem Land viel zu selten.

  • Ich finde es widerlich, wie mit der Pauschalisierung des Begriffs 'Gewalt' hier wieder irgendwelche patriarchalische Strukturen bzw. eine Gewaltkultur gegen Frauen herbeideliriert wird. Ich finde es ebenfalls scheiße, wenn Frauen z.B. in der Disco sexuell Belästigt werden und frage mich was für ein abartiges Menschenbild die Täter haben, jedoch ist ein großer Teil der Gewalt m.E. eine 'anthropologische Konstante'. Meine Freundin wurde beispielsweise in der Kindheit von einem Elternteil geschlagen, zudem habe ich ihr in einer Streitsituation einmal eine geflascht. Ich wurde allerdings auch einmal in der Kindheit von einem Elternteil geschlagen (wie so viele) und meine Freundin hat mir ebenfalls in einer Streitsituation schon eine gescheuert. Wo ist denn hier bitte die Korrelation zum Geschlecht?

    • @Hans Wurscht:

      Lukas, ich kann Dir den Unterschied erklaeren: Wenn Dir Deine Freundin eine runterhaut, dann hast Du das verdient. Wenn Du Deiner Freundin eine runterhaust, dann ist das Gewalt gegen eine Frau. Siehst Du jetzt die geschlechtsspezifische Korrelation?

      • E
        EinweitererGast
        @Peter Mueller:

        Danke für diese klare und einfache Darstellung.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "... die Studien und andere Aufklärungs- und Betreuungsmaßnahmen finanzieren."

     

    "Entwicklungshilfe" für noch mehr Stumpf-, Blöd- und Wahnsinn, des geistigen Stillstandes in Überproduktion von Kommunikationsmüll???

     

    "Und fast niemand möchte es wahrhaben."

     

    Ist ja auch kein Wunder, bei der kreislaufend-repräsentativen Masse an leichtfertig-reformistisch-gebildeter Suppenkaspermentalität!?

     

    "... und ja, auch Politiker, danach zu fragen, was sie konkret gegen die Gewaltepidemie unternehmen wollen ..."

     

    Wer blöde und schwachsinnige Fragen stellt, an die "Treuhänder" und Fachidioten der Demokratie durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck, der bekommt sicher blöde und schwachsinnige Antworten, oder keine!!!

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      "Gefühl und Geld" - ist wie in den Wind gepißt!?

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @688 (Profil gelöscht):

        "Gefühl und Geld" - ist wohl die schlimmste Symptomatik, in dieser Welt von multischizophren-bewußtseinsbetäubten ...losigkeiten!?

  • N
    Neena

    Klar, Gewalt geht gar nicht, weder sexuelle noch andere. Allerdings muss man schon unterscheiden zwischen einem dummen Spruch (lästig, aber harmlos, wenn's nicht ständig passiert) und einer Vergewaltigung. Dazwischen gibt es sehr viel und ich zähle auch vielerlei vermeintlich "lustige" Eingriffe in die Intimsphäre eines Menschen zu sexualisierter Gewalt, wenn sie so grob sind, dass man sie eigentlich schon eher als Verstoß gegen die Würde einer Frau/eines Mädchens (eines Mannes/eines Jungen) werten kann. Beleidigungen à la "Du bist doch viel zu hässlich, um 'nen Mann abzukriegen" sind vielleicht gemein, aber das unter die Leute bringen von brisanten, zB mit dem Handy fotografierten oder gefilmten Szenen, Tagebucheinträgen, Liebesbriefen, E-Mails usw. aus denen angeblich klar hervorgeht "Die (Der) will das doch so: Exhibitionismus, harten Sex, Demütigungen, brutale Anmache, usw." sind dagegen alles andere als pikante Scherze oder legitime Neugier. Sicher passiert sowas glücklicherweise nicht so häufig. Andererseits ist zB an Schulen Mobbing mittlerweile oft auch mit sexuellen Erniedrigungen, Bloßstellungen, usw. verbunden. Auch wenn es sicher gut ist, aufzuklären und offen mit Sexualität, auch in ihren ungewöhnlicheren Formen, umzugehen, trägt die zunehmende Pornographisierung von Sex wahrscheinlich nicht unwesentlich zu solchen Zwischenfällen bei. Anders ausgedrückt: Wenn der Frau die Vergewaltigung im Film doch letztendlich verdammt viel Spaß macht, findet die Mitschülerin, Arbeitskollegin, Nachbarin, Freundin ja vielleicht auch Gefallen daran, wenn sie mit etwas Nachdruck zum Sex aufgefordert wird. Vermutlich wäre es sinnvoll, schon Jugendlichen Medienkompetenz, das klare Trennen zwischen Fiktion und Authentizität (von Gefühlen, Sex, usw) zu vermitteln und dass "guter Sex" eben nicht zwangsläufig gleichbedeutend ist mit "Ficken wie im Porno"...

  • Komisch, dass zwar Alle davon reden, wieviel Prozent der Frauen Gewalt erfahren haben, aber niemand davon, ob die Gewalt auch tatsächlich von Männern ausgeübt wurde. Das wird einfach unterstellt. Sexismus ist doch was Feines...

    • @Normalo:

      Also NORMALO ,... bei der EU-Untersuchung wurden 42.000

      F r a u e n zu bestimmten Formen männlicher Gewalt gegenüber Frauen befragt . Was Sie dazu als Mann hier zum Besten geben , kann nicht mal in der alleruntersten Kiste entsorgt werden : Sondermüll .

      • @APOKALYPTIKER:

        Na gut, dann wurde also NUR nach Gewaltausübung von Männern gegen Frauen gefragt. Das mag geringfügig präziser sein aber in punkto Sexismus auch nicht besser, weil in diesem Fall bereits die Richtung der Untersuchung alle anderen Möglichkeiten marginalisiert und so das von mir bemängelte einseitige Problembewusstsein unterstützt.

         

        Ansatzweise aussagekräftig wäre es, wenn gleichzeitig nach Gewalt von Frauen gegen Frauen, Gewalt von Frauen gegen Männer und von Männern gegen Männer gefragt würde. Dann könnte man die jetzt veröffentlichten Zahlen mal in Relation zu anderen "Richtungen" der Gewaltausübung sehen.

         

        So bleibt es eigentlich unklar, was sie wirklich bedeuten - zumal ja ohnehin nach Belieben daran herum interpretiert wird. Dass zum Beispiel die höheren Zahlen in den (ach so emanzipierten) skandinavischen Ländern als Resultat einer niedrigeren Dunkelziffer weggewischt werden, klingt zwar logisch, ist aber eigentlich nur ideologisch opportune Kaffeesatzleserei, wenn sie nicht selbst durch entsprechende Zahlen untermauert wird.

    • I
      Irrlicht
      @Normalo:

      Nur daß die Männer untereinander Gewalt ausüben, die Frauen aber in den meisten Fällen von anderen Männern Gewalt erfahren.

      Aber ich wünsche mir dennoch auch eine Studie, wie Gewalterfhrungen bei Männnern aussehen - schließlich hängen die Themen eng beieinander: Wer selbst Gewalt erfährt, gibt sie eher weiter. So eine Studie über Gewalterfahrungen von Männern bräuchten wir schon auch ganz dringend, da haben einige Kommentator_innen schon recht!!

      Was aber kein Grund ist, die Frauenstudie niederzumachen.

  • G
    Gast

    Den Brüderle incident vorzubringen wenn man davon spricht, dass 30% der Frauen Gewalt erfahren ist absoluter Schwachsinn. Der Rest ist auch nicht besser...

  • H
    Hackman3

    Warum wird Gewalt an Männern nicht untersucht. Da glaub ich würde man auf einen wesentlich höheren Wert als 30% kommen.

    • T
      Thomas
      @Hackman3:

      Das sehe ich auch so.

  • S
    spassvogel

    Nix neues, die feministische Gebetsmühle dreht sich und dreht sich ...

     

    - Männer sind immer Täter

    - Frauen sind immer Opfer

     

    Amen! Ich darf mir das schon seit 40 Jahren anhören. Der deutsche Wohlstands-, Jammer- und Bereicherungsfeminismus ist so lächerlich, da muß sogar ich als Mann mich fremdschämen.

    • I
      Irrlicht
      @spassvogel:

      das "immer" hat aber gerade die feminitische Bewegung nie verwendet. Die haben im Gegenteil IMMER darauf hingewiesen, daß das patriarchale System Männer UND Frauen zu Opfern macht. Hätten die nicht seit 40 Jahren "gejammert", könnten die Herren heute auch nicht vom feministischen Kampf um Verinigung von Job & Familie profitieren und Vätermonate nehmen.

  • Gewalt ist immer noch eine Männerdomäne - auf Täter wie auf Opferseite. 90% aller Gewaltopfer (Tote) sind Männer. Auch 90% aller Suizidopfer sind Männer.

    Gewalt gegen Frauen ist daher eher die Ausnahme als die Regel der Gewaltausübung. Etwas gegen Gewalt zu tun ist gut. Es mag auch noch gut wenngleich sexistisch sein, Gewalt gegen Frauen mehr Aufmerksamkeit als Gewalt gegen Männern zu geben. Völlig neben der Spur ist jedoch alltägliche Erfahrungen, die Männer UND Frauen sicherlich alle in ihrem Leben schon mal gehabt haben als massenhafte Gewalt gegen Frauen auszugeben.

    Die Studie zählte dabei bereits einen unerwünschten Kuss (irgendwann im Leben) dazu. Wer hat als Kind solch eine Erfahrung nicht gemacht, wenn Tanten und Grossmütter sich nicht zurückhalten wollten?

    Dazu zählten auch unerwünschte Berührungen - nicht begrapschen sondern nur z.B. am Arm berühren.

    Hier wird ein unrealistisches Opferbild konstruiert und die Hälfte der Bevölkerung dämonisiert. Der Mehrzahl der Gewaltopfer schadet dies, denn die Mehrzahl ist männlich. Selbst den weiblichen Gewaltopfern bringt dies wenig - denn im Ergebnis wird auf die Dämonisierung des Normalen die Banalisierung der Gewalt folgen. Welche Frau, die vergewaltigt worden ist, wird verständnis dafür haben, wenn unkritische banale Situationen mit ihrer Gewalterfahrung auf eine Ebene gestellt werden.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Gewaltepidemie gegen Frauen. Es gibt da einige Orte in Nordmexiko und Guatemala. Da kann man wirklich von so etwas sprechen. Für Europa ist das nur lächerlich zu nennen. Es geht hier doch um nichts als Stimmenfang und Spendenbetrug rechtskonservativer Elemente.

    • @774 (Profil gelöscht):

      Sprechen Sie hiervon:

       

      http://www.zeit.de/2007/37/Guatemala

       

      Der erste Kommentar bringt es auf den Punkt:

      Femizid?

       

      Erste Aussage: "Dieses Jahr wurden schon 380 Frauen ermordet."

       

      Zweite Aussage: "Seit Jahresbeginn wurden im Durchschnitt täglich 16 Menschen ermordet." Es wurden dieses Jahr also ca. 3700 Menschen ermordet.

       

      Wer sind nun die restlichen 3200 Ermordeten? Alles Männer und Jungen? Was soll der Begriff "Femizid"?

       

      Ich weiß es nervt immer auf die Gewalt gegen Männer (durch Männer) aufmerksam zu machen wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, aber zur Gewalt gegen Männer werden eben nicht alljährlich große Studien vorgestellt und diesen Männer wird auch nicht von Staatsseite aus geholfen. Und das die männlich Opfer thematisiert werden sein höchst unerwünscht.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @Matze21:

        Da kann man sich jetzt streiten, ob es tatsächlich irgendwo auf der Welt einen unverhältnismäßig hohen Anteil von weiblichen Mordopfern gibt. Doch punktuelle außerordentliche Gegebenheiten sind nicht auszuschließen. Der Machismus in Lateinamerika und das Herrschen von Drogenkartellen in manchen Gegenden können junge Frauen durchaus in erhöhte Lebensgefahr bringen.