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Kommentar Pegida als OstphänomenDresden ist überall

Anja Maier
Kommentar von Anja Maier

Pegida als ostdeutsches oder sogar nur ein sächsisches Problem zu sehen, greift viel zu kurz. Es erinnert an die Fehler der 1990er-Jahre.

In Dresden geht die Sonne zwar unter – aber dunkel ist es in ganz Deutschland Bild: dpa

W eihnachtslieder singen statt schweigen – dieses beschaulich-schauerliche Szenario wird für Montagabend in Dresden erwartet. Gut möglich, dass diesmal zur Demonstration noch mehr Menschen kommen. Letzte Woche waren es 15.000.

Unter ihnen waren Schaulustige, Spitzenpolitiker der AfD und Journalisten. Und ganz sicher Rechtspopulisten, die mal schauen wollten, wie die das in Dresden machen: Massen bewegen. Bürger dazu bringen, sich hinter einer menschenfeindlichen Grundhaltung zu versammeln und sich dabei als Opfer zu verstehen.

Noch wird Pegida als ostdeutsches Phänomen beschrieben. Doch das wird es nicht bleiben. Laut einer YouGov-Umfrage teilen 33 Prozent der Westdeutschen die Ideen von Pegida, im Osten sind es 36. Pegida als sächsische Spezialität abzustempeln macht das Schauspiel sicher leichter erträglich. Aber das greift zu kurz. Und es straft jene mit Entsolidarisierung, die vor Ort die Mehrheitsgesellschaft stellen.

Jetzt wird in der sächsischen Seele herumgebohrt. Die Sachsen werden ganz allgemein als xenophobe Duckmäuser denunziert; das abgegriffene Bonmot von Dresden als Tal der Ahnungslosen wird bemüht; die Demonstranten werden als demokratieferne Wendeverlierer beschrieben. Geht es noch simpler?

Mehr Solidarität

Wer jetzt ignoriert, dass Pegida das Problem des gesamten Landes ist, wiederholt die Fehler der Neunzigerjahre. Damals hat man die Ostler in die rechte Ecke gestellt. Das war bequem und führte dazu, dass sich die Nazis sicher fühlen konnten. Um die Demokraten kümmerten sich ein paar Politologen, die ab und an aus Berlin anreisten. Nur ein Ergebnis dieser Resignation seitens der Politik war der Nationalsozialistische Untergrund.

Was es jetzt braucht, ist die Solidarität mit der Mehrheitsgesellschaft gegen Pegida, Bügida, Legida, Bogida, und wie sie alle heißen mögen. Alles andere wäre so fatal wie das, deren sich die Demonstranten von Dresden rühmen: schweigen oder Weihnachtslieder singen.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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67 Kommentare

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  • Der Fehler der 90er Jahre war meiner Meinung nach genau das Gegenteil: dass man besonders in der Linken nicht wahrhaben wollte, dass es in erster Linie ein Ostphänomen ist. Diesen Fehler halte ich für sehr gravierend und mit-ursächlich für das enorme Anwachsen rechtsradikaler Vereinigungen und von rechtsradikalen Gesinnungen im Osten, genauso wie das, was sich jetzt als "Mitte der sächsischen Gesellschaft" bei PEGIDA Bahn bricht.

     

    Ich sage bewußt "Phänomen", denn das heißt nicht, daß nicht Teile der Ursachen in der Politik des Westens mit Westinteressen ursächlich sind. Wichtiger sind aber die Ost-Probleme und Befindlichkeiten, mit denen man sich nie ernsthaft beschäftigt hat, weil die Rechte natürlich nicht wollte und die Mitte und Linke eine Schere im Kopf hatte und zum Teil heute wieder hat. Irgendwie kann es nicht sein, daß die Regimeverlierer und Einigungsverlierer jetzt auch noch "böser" sind als die anderen.

     

    Doch, kann es, und dafür gibt es auch eine Menge Gründe.

     

    Damit sollten wir uns beschäftigen und Diskurse nicht damit abwehren, pauschal jede Analyse mit simplifizierenden Übertreibungen lächerlich zu machen ("jetzt wird in der sächsischen Seele herumgebohrt (...) gehts noch simpler?" Ihr Umgang mit der Analyse anderer ist wirklich niveaulos, Frau Maier und dem Thema in keiner Weise angemessen.

  • http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/politik/detail/-/specific/Tillich-holt-frische-Kraefte-in-saechsische-Ministerriege-Unland-Kurth-und-Ulbig-bleiben-1437305587

     

    "Direkt im Anschluss gab Tillich seine Regierungserklärung ab. Sachsen braucht nach den Worten von Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) eine Entwicklungsperspektive für die Zeit nach 2020. „Ich werde es nicht zulassen, dass die sicherlich vorhandenen Probleme im Westen Deutschlands zulasten der ostdeutschen Länder gelöst werden“, sagte Tillich am Donnerstag im Landtag in seiner ersten Regierungserklärung der neuen Amtsperiode."

     

    Nochmal:

     

    „Ich werde es nicht zulassen, dass die sicherlich vorhandenen Probleme im Westen Deutschlands zulasten der ostdeutschen Länder gelöst werden“

     

    Das ist Sachsen!

  • http://www.dresden.de/media/pdf/oberbuergermeister/praesentation_ziele_Orosz_2025.pdf

     

    "Dresden ist 2025 ein Magnet für die Besten aus Deutschland und aus aller

    Welt, die wir als Zuwanderer willkommen heißen und die wir für Dresden als ihre neue Heimat begeistern wollen. Dresdens Bevölkerung wird bis 2020 wachsen. In den kommenden Jahren werden mehr Kinder geboren und viele Menschen aus dem Umland werden nach Dresden ziehen. Nach 2020 wird sich dieser Trend stetig abschwächen. Besonders wird sich das in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt niederschlagen. Dresden braucht als Hochtechnologie- und Forschungsstandort viele Fachkräfte. Ohne Zuwanderung aus dem Ausland wäre der Mangel an Fachkräften angesichts der demografischen Veränderungen nicht zu bewältigen. Eine aktive, umsichtige und gestaltende Zuwanderungspolitik der Stadt Dresden wird notwendig sein, um einen Engpass zu vermeiden, der den Wohlstand in unserer Stadt zu beeinträchtigen droht."

     

    Der bekannte Opfermythos kommt natürlich noch hinzu...

     

    Ist das wirklich überall so in D??? Ich kann ja nur vom Dresden der vergangenen 15 Jahre sprechen.

  • Sind halt Ossis ignorant und intolerant, Moskis und Jammerlappen in den 90ern und heute.

    • @Volker Saar:

      Ja klar, die Ossis halt. Immer schön pauschal urteilen. Ist einfach und man braucht nicht denken, stimmts?

      Besser wäre es solche Beiträge im Boulevard zu posten. Dort werden Sie damit sicher schnell Freunde finden.

  • Hier mal zum ansehen, die "strategischen Ziele der Oberbürgermeisterin":

     

    http://www.dresden.de/de/02/010/ziele2025.php

     

    "Dresden ist ein Ort in Europa, den man gesehen haben muss, und hat das Zeug, ein „Sehnsuchtsort" zu werden, wie die ZEIT schrieb. Seine internationale Bekanntheit und Reputation soll gepflegt und ausgebaut werden."

     

    Na, da arbeiten sie ja gerade heftig dran...

     

    Und ansonsten geht es nur um Leistung und Bildung... und um den ausdrücklich inneren Zusammenhalt.

     

    "Dresden ist 2025 ein Ort des Zusammenhalts, des Gemeinsinns und der Identifikation, die nach innen niemanden aus der Gemeinschaft der Bürger ausschließt und deshalb nach außen umso besser strahlen kann.

     

    Dresden lebt vom Stolz seiner Bürger. Alteingesessene und Neubürger teilen diesen Stolz und die starke Identifikation, die aus ihm erwächst. Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt ist etwas sehr wertvolles, wenn sie ohne Unterschied alle Bürger umfasst. Zur Identifikation gehören gute Nachbarschaft, verträgliches Miteinander und gegenseitige Hilfe. Wir sollten ausdrücklich frühere Dresdner, hier geboren wurden oder zeitweilig in Dresden lebten, weiter in diese Gemeinsamkeit einbeziehen und aktiv den Kontakt zu ihnen suchen und halten."

     

    Sorry, ich finde das alles zum Ko... Die Ziele für 2020 waren schon genauso selbstverliebt, arrogant und ausgrenzend.

  • Dresden ist die Hauptstadt eines "failed state", der von Bayern aufgebaut und sich aus Größenwahn "Mitteldeutschland" nennt. An welche Ostgebiete in den Grenzen von ... grenzt der denn?

     

    In der Heimat des NSU leistet sich dieser failed state HEUTE einen rechtsradikalen schlagenden Burschenschaftler als Verfassungsschutzpräsidenten - d. h. Geldverteiler für die Nazi-Szene - und die Saxn-Staatspartei CDU findet das prima.

     

    Als meine alte Mutter, die den 2. Weltkrieg im Bombenkeller verbringen musste, eines Tages Dresden besuchte, um die Schlösser zu besichtigen, reiste sie bald wieder ab. Diese Verherrlichung des Bombenkriegs konnte und wollte sie nicht ertragen. Es ging dabei um die Plakatierung des Stadtbilds, mit der Dresden noch vor einigen Jahren seinen komlett verlogenen Opfermythos pflegte.

     

    Jetzt sind es nicht mehr die Amerikaner und Engländer, mit deren Feindbild sich die Dresdner Nazi-Bevölkerung seit 1944 als Opfer darstellt, sondern die Muslime. Der Dresdner Opfermythos modernisiert sich, wird an NATO und Medien anschlußfähig.

    • @Rosmarin:

      Der Verfassungsschutzpräsident von Sachsen ist mit großer Sicherheit nicht rechtsradikal!

       

      Aber dennoch stimme ich Ihnen zu, dass hier in Sachsen die CDU der NPD inhaltlich sehr nahe ist.

       

      Ausländer nur als Touristen oder gut ausgebildete Facharbeiter.

       

      http://www.so-geht-saechsisch.de/zu-hause-in-sachsen/ankommen

       

      "Wir investieren in unsere Fachkräfte von morgen, denn das erstklassige Bildungssystem ist für uns der Standortfaktor Nummer eins. Fachkräften aus dem In- und Ausland bieten wir eine neue Heimat. Nicht ohne Grund fühlen sich die meisten in Sachsen gut aufgenommen."

       

      Leider investieren die Sachsen nicht in Persönlichkeitsbildung und Menschlichkeit und auch nicht in das Miteinander. Nur in Leistungsbereitschaft für den Billiglohnland-Arbeitsmarkt.

    • @Rosmarin:

      Mit Cdu Verschwörungstheorien kommt man dem Phänomen, dass sich gerade der Osten Deutschlands durch einen virulenteren Rechtsextremismus und Rechtspopulismus auszeichnet, nicht näher

      • @Arcy Shtoink:

        Mit Verschwörung hat das nix zu tun. Die Union hat seit jeher einen guten Draht ins rechte Spektrum. War übrigens auch schon vor 89/90 so.

        • @Dudel Karl:

          Das es doppelt so viele Drähte ins rechte Spektrum gibt bei der CDU als wie bei der SPD liegt in der Natur der Sache. Die pseudolinken Stammtischattitüden aber, die sich durch nichts von rechtspopulisten unterscheiden (SPD = rotlakierte Faschisten) und der CDU unterstellen, sie würden Nationalsozialisten unterstützen, sind nichts als billige Verschwörungstheorien. Und übrigens der gleiche antikapitalistische Scheiss, der Grüne und SPD beim neoliberalfschistischen Weihnachtsmann ansiedelt

          • @Arcy Shtoink:

            Ich will Sie ja nicht noch mehr verärgern, aber Sie geben selbst zu, daß die Union den besseren Draht nach Rechts hat, als die SPD, verurteilen aber die SPD wesentlich stärker. Das paßt logisch nicht ganz zusammen.

             

            Überhaupt versuchen Sie andauernd, den Nazistiefel den Rechten aus- und ihn den Linken anzuziehen. Darf man fragen, warum?

          • @Arcy Shtoink:

            Sie glorifizieren den Kapitalismus. Kann passieren, wenn man nicht so viel Erfahrung damit hat.

          • @Arcy Shtoink:

            Sie schlagen verbal um sich. Das ist kein gutes Zeichen. Die scheinheilige CDU-CSU, die jetzt vor der Pegida-Bewegung warnt, wird "die Geister, die sie riefen, nun nicht mehr los". Gerade die Innenminister der Union (cdu-csu) haben doch über Jahre hinweg an diesem gesellschaftlichen Klima gearbeitet. Sie waren es, die die Angst vor 'Armutszuwanderung' geschürt haben, die das Asylrecht ein ums andere Mal verschärft haben, die mit der Regelung vermeintlich sicherer Drittstaaten die Trutzburg Deutschland innerhalb der Festung Europa errichtet haben. Sie waren es, die eine restriktive Zuwanderungspolitik betrieben, die bürokratische Hürden errichteten für Menschen in Not und durch mangelnde Verantwortung maßgeblich zu diesem Klima der Ablehnung beitrugen. Es ist genau diese Politik, die den Boden bereitet hat, für das, was sich nun Woche für Woche in Dresden, Köln und anderen Städten abspielt. Und die sPD trägt das in dieser Regierung mit (die spd könnte die Koalition ja auflösen)

            Bei der rechten Pegida-Bewegung handelt es sich um eine brandgefährlichen Mischung aus Abstiegsängsten und Rassismus. Dass sich die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit anstaut, wie soziologische Studien feststellen, dass sie zunimmt und dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Gewalt bei ungelösten Problemen wächst, ist nicht überraschend. Dies drückt sich in Politikverdrossenheit, schwindender Wahlbeteiligung oder eben auch in dieser Art von Protesten gegen gesellschaftliche Probleme, die so vor Ort (Dresden) überhaupt nicht anzutreffen sind. Wir haben es hier mit einem gesamtgesellschaftliches Problem zu tun, welches sich nicht auf Dresden reduzieren lässt. Hier bricht etwas auf, was sich über längere Zeit angestaut hat.

            • @Willi:

              Nur weil man auf pseudolinkspopulistische Plattitüden und -Beissrefelexe gg. CDU/CSU/SPD/GRÜNE hinweist schlägt man schon verbal um sich? Sie haben ja ein dünnes Fell!

            • @Willi:

              @Hanne

               

              Da der VS-Präsident (qua Amt: Finanzier der Neonazis) sich während seines Studiums in einer schlagenden Burschenschaft politisch sozialisiert hat, hat er es gelernt, mit den Neonazis wie in einem Fischschwarm zusammen zu schwimmen, sich mit ihnen zusammen zu schlagen, zu bluten und zu saufen. Liberale CDUler hat er dort nicht getroffen.

               

              Das Schlimme:

              - Saxn begeht den Tabubruch, eine solche Figur des Burschenwixes erstmals seit 1945 in eine Position von Bedeutung zu hieven.

              - Nach 1945 galten die - strikt antidemokratischen (spätestens seit Kaiser Wilhelm) - Burschis als ein besonders schmächliches Symbol für das Versagen der deutschen Bildungsschicht vor Hitler. Zum Beispiel an der 1948 neu gegründeten Freien Universität Berlin (dem "Fenster der freien Welt") waren ihre Auftritte deshalb verboten und sind es bis heute.

               

              Der Burschi ist die - überaus arrogante - Antwort der Saxn-Staatspartei auf die NSU! Die Staatspartei hat nix gelernt, sie will und braucht nix lernen. Sie hat die NSU erfolgreich de-thematisiert, als hätte die NSU mit Saxn nichts zu tun.

               

              Mir geht es hier darum, mich exemplarisch auf etwas Greifbares und Diskutierbares in dem failed state der CDU zu beziehen.

               

              Es ist unvorstellbar, dass dieses (und einiges andere) in den Brandenburger Justiz- und Innenbehörden betrieben würde. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu dem failed state, in dem heute Berufsverbrecher an der Spitze des Dresdner Pöbels die Politik bestimmen.

  • Frank Stauss bringt die Absurditäten rund um die PEGIDA-Demos perfekt auf den Punkt: http://frank-stauss.de/index.php/wutburger-der-aufklarung/

  • "Wer jetzt ignoriert, daß "Pegida' das Problem des ganzen Landes ist, wiederholt die Fehler der Neunziger Jahre."

     

    Nee, so ist es eben nicht! Kein gesamtdeusches Problem!

     

    Von der "geistig-moralischen Wende" haben Sie wohl nichts mitbekommen?

    Deshalb ignorieren Sie, sehr junge Anja Maier, daß die Fehler der Neunziger Jahre zeifellos vom Neoliberalismus unter Kohl und Genscher herrühren - mit einer erschreckend sehr hohen Massenarbeitslosigkeit von über 7 Millionen Menschen. Besonders hoch in allen östlichen Bundesländern und in g a n z Berlin (300.000) ! Mit Sozialabbau und Bildungsabbau und Altersdiskriminierung ab 50. Lebensjahr! In Ost und West.

    Das haben auch die Menschen zu spüren bekommen, mit ausländischen Heimatwurzeln! Unter diesen gab und gibt es aber viel mehr "Familiensolidarität"!

    Dann folgte diese Altersdiskriminierung auch in Frankreich, England, bei der EU-Kommission in Brüssel, durch den IWF mit drängenden "Reformen" für die globale Wettbewerbsfähigkeit der EU. Et cetera.

     

    Jetzt droht TTIP, CETA und TiSA sowie die "Agenda 2020"! Schon davon gehört und gelesen?

  • So zu tun als sei Rechtsextremis deutschlandweit gleich verteilt und dass Pegida nicht auch ein speziell ostdeutsches Phänomen greift zu kurz.

     

    Rechtsextremismus ist im Osten Deutschlands besonders ausgeprägt. Man schaue sich nur die erschreckenden Zahlen der jüngsten Studie der Friedrich Ebert Stiftung zum Rechtsextremismus an:

     

    GRUPPENBEZOGENER MENSCHENFEINDLICHKEIT DIFFERENZIERT NACH OST- UND WESTDEUTSCHLAND

    Abwertung langzeitarbeitsloser Menschen 46,3 (West) - 55,4 (Ost)

    Rassismus 8,1 (West) - 11 (Ost)

    Fremdenfeindlichkeit 18,2 (West) - 26,9 (Ost)

    Antisemitismus 7,8 (West) - 11,6 (Ost)

    Abwertung homosexueller Menschen 10,5 (West) - 15,3 (Ost)

    Abwertung wohnungsloser Menschen 17,1 (West) - 22,9 (Ost)

    Etabliertenvorrechte 37,6 (West) - 41,6 (Ost)

    Abwertung asylsuchender Menschen 42,4 (West) - 52,8 (Ost)

    Abwertung von Sinti und Roma 24,5 (West) - 35,1 (Ost)

    Islamfeindlichkeit 16 (West) - 23,5 (Ost)

    (http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_14/FragileMitte-FeindseligeZustaende.pdf, S. 73)

     

    Und im Osten hat die NPD in allen dortigen Bundesländern, deutschlandweit die besten Wahlergebnisse: http://www.stepmap.de/landkarte/atlas-des-rechtsextremismus-185662

     

    Die Bude brennt im Osten Deutschlands. Dort muss gelöscht werden

    • @Arcy Shtoink:

      "Die Bude brennt ..." überall! Sei doch nicht auf dem "westlichen" Auge blind.

      Schau die "Herkunft" (Bayern, BW...) der Aufheizer der NPD an, deren braune Saat im Osten (aber nicht nur da!) aufgeht.

      Bei dem Pegida-Haufen läuft eine stattliche Zahl an Nichtdresdnern mit!

      Ich meine hier sollte man es sich nicht zu leicht machen.

      • @MeinerEiner:

        Missverstehen Sie das Bude brennt Bild bitte nicht dahingehend, das man auf dem "westlichen" Auge blind sein soll. Ich stelle lediglich gravierende Unterschiede zwischen Ost und West fest. Diese lassen sich nicht durch Zugereiste aus dem Westen erklären

  • Bei der Christlich Demokratischen Union (auch in Sachsen) muss man sich doch nicht wundern.

     

    "Nazis in der CDU", Panorama

    https://www.youtube.com/watch?v=mnJGxOdfu2A

     

    Und s Haserl hat doch Applaus bekommen, Rechstexremismus sei in D

    kaum ein Problem...

     

    "Applaus von rechts für Kristina Köhler"

     

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-02/kristina-koehler-extremismus

  • Da pegida gerade in Dresden anfängt und besonders starken Zulauf hat, sollte man auf den Umstand verweisen, dass die östlichen Bundesländer praktisch keine Immigration kennen. Die sehen Immigration eher im Fernsehen und leben in einer völlig verzerrten Welt. Außerdem hat man sehr oft den Eindruck, dass gerade Länder und Regionen, die traditionell stärker durch Abwanderung statt durch Zuwanderung geprägt sind, zu mehr Fremdenhass tendieren. Im übrigen sollte man mal darüber diskutieren, warum ausgerechnet da, wo die sogenannten Verfassungsschutzämter in Sachen NSU-Terror nicht nur versagt, sondern das gesamte Umfeld noch durch massive Geldzahlungen an "V-Leute" fi"nazi"ert haben, jetzt schon wieder so Truppen auftauchen, die höchst wahrscheinlich beste Kontakte in die Ämter haben ...

  • Hier die Einschätzung in einer Dresdner Lokalmedie:

     

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Pegida-bleibt-ein-Dresdner-Phaenomen-Kaum-Zuspruch-in-anderen-Staedten-2251683774

     

    "Die Demonstrationen der

    Pegida-Bewegung bleiben weiter ein reines Dresdner Phänomen. Während die sogenannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ laut Schätzungen der Polizei noch einmal ihre Teilnehmerzahlen steigern konnten, bleiben die Kundgebungen in anderen Städten dünn besucht. Stattdessen prägt anderenorts der Widerstand gegen Pegida das Straßenbild."

     

    Und:

     

    "Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich nicht erstaunt über den Zulauf. Er gehe von einem „seltsamen Klima“ in der sächsischen Landeshauptstadt aus, sagte er in einem MDR-Info-Interview. Dort bekämen es eher jene mit der Justiz zu tun, die gegen Rechtsextremismus auf die Straße gingen. 2010 hätten Zehntausende von Bürgern gezeigt, dass sie Dresden nicht den Nazis überlassen wollten. „Und als Dankeschön wurden viele Demonstranten mit Anklagen überzogen“, sagte Ramelow."

     

    Zumindest das ist auch der taz-Redaktion bekannt.

    • @Hanne:

      Stelle weiterhin fest, daß die Gesamtproblematik ab 1990 deutlich zugenommen hat. Rechte, auch rechtsradikale Meinungen gab´s auch in der Vorwende-BRD, allerdings schien hier das freiheitlich-pluralistische Bewußtsein doch stärker ausgeprägt, so rechte Tendenzen stets ein Randphänomen blieben. Das vermag am besten zu vergleichen, wer bis 1989 im Westen gelebt hat. Ein Treppenwitz der Geschichte: Der "antifaschistische Schutzwall" stand eigentlich verkehrt herum.

      • @Dudel Karl:

        Nach solchen zahlen habe ich heute gesucht, speziell auch für Ostdeutschland. Mir sind zum zeitlichen Verlauf der Gesamtproblematik, wie sie das Rechtsextremismusproblem nennen nur zahlen bekannt, die keine deutliche Zunahme verzeichnen, ja sogar eine Abnahme auf ein immer noch viel zu hohes Niveau feststellen (Beispielsweise die jüngste FES Studie, S. 44, http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_14/FragileMitte-FeindseligeZustaende.pdf) Wären Sie so nennt die Quelle zu teilen?

        • @Arcy Shtoink:

          Das FES ist mir wurscht. Ich weiß, was ich beobachte. Daß sich Leute auf offener Straße mit Hitlergruß begegnen, daß Leute im Zugabteil offen hinausposaunen: "Ich bin brauner Gesinnung, ich denke rechts, ich denke deutsch" und darauf hin von einer Oma noch nen Zwanni zugesteckt bekommen, solche Dinge habe ich vor der Wende niemals beobachtet.

          • @Dudel Karl:

            dann nehme ich das mal so hin, dass sie ab 1990 angefangen haben Hitlergrüße zu zählen. Dann kann auch das Lesen von Studien der Friedrich Ebert Stiftung nicht helfen.

            • @Arcy Shtoink:

              Wie Sie das fehlinterpretieren, bleibt Ihnen überlassen. Statistiken sind irrelevant: Die einen sagen dies, die anderen das Gegenteil. Auf meine Augen und Ohren kann ich mich aber verlassen.

  • Die Meinungen gibt es im Westen genauso, nur ist hier die political correctness stärker ausgeprägt.

     

    Probleme werden nicht geringer, dadurch das man diese nicht anspricht.

    • @Theo Rhie:

      Sicher gibt es diese Meinungen im "Westen" genauso, aber der feine Unterschied liegt eben im Umgang damit.

       

      Nichtsdestotrotz hoffe ich sehr, dass diese PEGIDA-Situation Ganzdeutschland zum Nachdenken bringt und die vorhandenen Probleme konstruktiv, ehrlich und kreativ angeht.

      • @Hanne:

        "...und die vorhandenen Probleme konstruktiv, ehrlich und kreativ angeht."

         

        Was stellen Sie sich darunter konkret vor?

        • @Dudel Karl:

          Pegida heißt:

           

          "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes"

           

          Also...Ursachenforschung: wie kommt´s dass eine Bewegung entsteht die sich so nennt? Die eine mögliche Islamisierung als Dreh- und Angelpunkt nimmt...Wer hat Mitschuld usw.?

           

          Einfach nur die sind rechts, Nazis, zu einfach...

           

          Spiegeltitel 2007 ""Mekka Deutschland, die stille Islamisierung" => vergleiche mit Pegida-Namensbedeutung

           

          Erklärung wie es zu dem Titel kam, siehe https://www.youtube.com/watch?v=PfSwmcN-PCs

           

          Frage: Sind die vom Spiegel Nazis, Karl? Zumindest erklären die das mit großer Freude im Video, ganz wichtig.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Warum sollten nicht auch beim Spiegel Nazis arbeiten?

  • Pegida ist auch hier in der Westprovinz Mainstream. Man trägt es nur nicht offen zu Markte weil man nie so recht wissen kann wie sehr man sich damit beim Gegenüber zum Horst macht. Wenn man "unter sich" ist, wird eifrig gehetzt. Z.B. sowas hier: http://www.bildblog.de/62469/vom-untergang-des-abendlandes-kann-bild-ein-liedchen-singen/

    • @Andreas Säger:

      Die Presse hetzt doch am meisten. Dass sind ja die, die mit ihren permanten Fratzenartikeln die Leute anstacheln und ihnen Angst einjagen. Bild, Springer, ganz schlimm. Aber auch der Spiegel titelte 2007 "DER SPIEGEL 2007: "Mekka Deutschland - Die stille Islamisierung"...

      Und jetzt heucheln sie und wettern gegen Nazis in Dresden. Dabei hetzen die seit 9/11 täglich...

  • Sorry, Frau Maier, da muss ich leider widersprechen: Es ist auf jeden Fall ein sächsisches und vielleicht auch ein nur-um-die-Gegend-Dresden Problem!

     

    Sie müssen hier jetzt nicht "den"Osten verteidigen, sie leben in Berlin, oder?!

     

    Werden Sie doch bitte mal Sachsen-Korrespondentin und leben hier mind. 10 Jahre mit allem drum und dran. Dann wissen Sie als zugezogene, selbst nur aus Berlin, was PEGIDA in Sachsen bedeutet und warum diese Irrgänge da so beliebt sind.

     

    Ich im Gegenteil fände es fatal, wenn man jetzt aus lauter Nicht-Vorurteilen-Bedienen wollen sagt, dass sei ein gesamtdeutsches Problem. Das Problem sollte aber durch Gesamtdeutschland gelöst werden, alleine werden die Politiker der Sachsen-CDU das auch nicht schaffen! Dazu stecken sie viel zu tief mit drin und sind vor allem hauptverantwortlich dafür.

     

    Klar, Merkel und Gauck als ehemalige Ostkinder tragen das ihre dazu massiv bei, aber der Rest aus "Helldeutschland" kriegt hier einfach nicht mit, wie viele der Ursachsen und dagebliebenen so ticken. Weil man sich das einfach nicht vorstellen kann (außer vielleicht ein Hr. Seehofer).

     

    Ich halte es da eher mit dem Beitrag Ihres taz-Kollegen:

     

    "Dennoch wäre es falsch, vom Osten als Dunkeldeutschland zu sprechen. Aber es gibt Dunkeldresden – eine Gegend, in der sich NPD und AfD sehr heimisch fühlen. Auch der Dresdner Lokalpatriotismus gehört zu den Erfolgsfaktoren von Pegida. Denn die Liebe zur eigenen Scholle und Weltoffenheit sind noch immer zwei Dinge, die nicht zusammenpassen."

     

    http://www.taz.de/Kommentar-Pegida-in-Dresden/!151768/

    • @Hanne:

      Erstmal sollten die das gesamtdeutsche Phänomen der Islambashingartikel in den gesamtdeutschen Medien überdenken. Sicher soll man über kranke Islamisten berichten. Aber "den Islam" , "den Moslem" unter Generalverdacht zu stellen, da haben die gesamtdeutschen Medien einen gehörigen Anteil daran.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Klar, haben da Bundespolitik und Medien auch ihren (großen) Anteil, die Frage bleibt aber, weshalb die ach so selbst ernannten intelligenten Sachsen das alles für bare Münze nehmen und anscheinend selbst nicht denken können, sondern nur "Angst" bekommen.

         

        Meine Rede: Schaut Euch u.a. die "Bildung" an Sachsens Schulen an.

         

        Da ist z. B. ein Mathelehrer (ca. 55 Jahre) am Gymnasium stolz drauf, dass er noch nie einen Roman gelesen hat. Aber Mathe ist sowieso das wichtigste, der Rest nur pillepalle und der Westen sowieso nur dumm...

         

        Verdammt, es müsste in Sachsen mal das G10 eingeführt werden, damit sie sich im Lehrplan auch Zeit nehmen können für kritische Reflexion, Interpretation, Diskussionen und lebendige Demokratie... Danach können wir weiter sehen. Und dann, aber sicher erst dann, können sie vor allem in ihre Lerngemeinschaften auch Schüler aufnehmen, die auf welche Art auch immer "behindert" werden bzw. nicht sachsensystemkonform sind.

         

        Siehe auch hier:

         

        http://www.taz.de/Kolumne-Besser/!151780/

         

        "Denn die hiesigen Antifas, so ist mein Eindruck, würden der Annahme, dass Dresden überall sei, nicht zustimmen. Für sie ist es kein Zufall, dass eine ressentimentgeladene Massenbewegung hier entstanden ist: in Ostdeutschland, in Sachsen, in Dresden."

         

        Ich könnte jeden Tag nur noch k..., wenn ich mir anhöre, was mir meine Kinder so aus der Schule erzählen. Mal abgesehen davon, was ich hier tagtäglich erlebe.

         

        Gesamtdeutschland kann und muss sich kümmern, keine Frage, aber PEGIDA-Dresden bitte nicht schön reden und vor allem die Menschen, die dort mitlaufen nicht bemitleiden, weil sie eventuell arbeitslos oder sonstige Wendeverlierer sind! Die könnten alle mal ihren Kopf und/oder ihren Menschenverstand anschalten. Es gibt genug fadenscheinige Gründe und Erklärungen ein Nazi zu werden und dennoch werden es nicht alle, die ähnliche Biografien haben/hatten.

        • @Hanne:

          "Da ist z. B. ein Mathelehrer (ca. 55 Jahre) am Gymnasium stolz drauf, dass er noch nie einen Roman gelesen hat."

           

          Sorry, aber das ist fast so bissl typisch Mathelehrer. Das kann aber auch im Scherz gemeint sein. Andersrum prahlt der Deutschlehrer och dass Mathe/Physik net so seins war und keinen Bock auf Analysis, Stochastik, Vektorgleichungen, Kurvendiskussionen was weiß ich f(x)= irgendwas hat...

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            "Sorry, aber das ist fast so bissl typisch Mathelehrer. Das kann aber auch im Scherz gemeint sein."

             

            Genau dieses Eingruppieren als "Scherze" ist das gefährliche. Ich kann hier leider nicht ausführlicher über meine alltäglichen Erfahrungen in DD schreiben. Aber es ist auf keinen Fall so, dass ich aus dem Lachen nicht mehr raus komme!!! Im Gegenteil.

             

            Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig und gefährlich wäre. Und den Humor bewahre ich mir dennoch auch.

             

            Aber von mir aus sollen alle Nicht-Dresdner weiter glauben, dass die Menschen hier nur ein wenig zurück geblieben und viele arbeitslos sind... und damit so gut "verstanden" werden können mit ihren Ängsten und Sorgen...

             

            Was sagt Bachmann selbst:

             

            "„Niemand muss mit Pegida reden, die Politiker müssen nur hinsehen und handeln.“ Mit diesen Worten hat Lutz Bachmann, der Wortführer des Dresdner Anti-Islam-Bündnisses, am Montagabend erneut allen Gesprächsangeboten eine Abfuhr erteilt."

             

            http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Phantasievoller-Protest-gegen-Pegida-in-Dresden-Kundgebungspause-in-der-naechsten-Woche-1990908903

            • @Hanne:

              "Aber von mir aus sollen alle Nicht-Dresdner weiter glauben, dass die Menschen hier nur ein wenig zurück geblieben und viele arbeitslos sind... und damit so gut "verstanden" werden können mit ihren Ängsten und Sorgen..."

               

              Mach ich doch gar nicht. Ich hab die bereits karikiert http://www.taz.de/!150962/

               

              Aber das Beispiel mit dem Mathelehrer findet sich überall. Die ham s halt net mit Romanen.

               

              Ich hab mich nie für die Verstehergeschichte ausgesprochen. Dass die einfach gestrickten Leut da Ängste haben verstehe ich aber schon. Wenn man den Moslem nur als bösen Kopfabschlager in den Medien vorgeführt bekommt. Jahrelang. Tja, da müssten die Journalisten halt mal umdenken. Aber viele von dene haben doch rießigen Spaß bei der Anti-Islamhetze, da ist ja Rassismus erlaubt. Lesen Sie doch mal Artikel der letzten Jahre und ersetzen Sie "Moslem" mit "Jude", dann dünkt es eigentlich jedem, weil das hat man ja so gelernt. Die Omi in Dresden ist da ein Propagandaopfer. Das hat nichts mit Mitleid zu tun. Das alles nur auf den Sachsen zu schieben wird dem nicht gerecht. Sicher, das mag auch mitspielen. Dann noch die Tillichs...

        • @Hanne:

          Medien auch eine Schuld :-) Hust, wo soll ich hin kotzen? Allein die Spiegelcover...

          https://www.google.de/search?q=Spiegel+Cover+Islam&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=5ASaVOekLIq6ygO4koGwCw&ved=0CAgQ_AUoAQ&biw=1600&bih=789#tbm=isch&q=Islam+Cover+Spiegel+

           

          Seit Jahren, permanent, geht´s nur um Islam. Der Islam ist schlecht, böse, mörderisch, hasserfüllt, Islamisierung Deutschlands, Koranzitate bla, bla, bla, Hass, Hass, Hass. Die Moslems, die müssen, Erklärung, die müssen dies, müssen das, Burka nein, Burka ja, , Sarrazin, Kopftuch gemein, überhaupt die Moslems, der Islam, Ehrenmorde, alles, Vers Dingsbums sagt´s ganz genau, bedrohlich...

           

          Und der Sachse hat ne schlechte Bildung wenn er z.B. dem Spiegel vertraut? Eine Kritik an sich selbst hab ich bisher bei den gebildeten Journalisten nicht vernommen. Sind wir mal froh, dass die Hetze seit 9/11 net gegen "die Juden" geht, gell...

           

          PIGIDA kann ich dann doch unterstützen. http://pigida.de/

          wenigstens mal was zum Lachen...

           

          Die Antifa hilft da nicht. Die sind selbst oft islamophob dass es kracht...

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            "Und der Sachse hat ne schlechte Bildung wenn er z.B. dem Spiegel vertraut?"

             

            Den SPIEGEL gibt es überall in D zu kaufen und zu lesen. Wird sicher in anderen Gebieten sogar mehr gelesen als in Sachsen.

             

            Und dennoch gibt es dort nicht eine vergleichbare Bewegung und schon gar nicht so eine kümmerliche Gegenbewegung.

             

            Von der Bildung in Sachsen spreche ich, weil ich da seit mehr als 10 Jahren tagtäglich Erfahrungen mit sammeln kann (Ich sage da nur mal "Sport frei!"). Außerdem muss ich mir als Nicht-Ursachse auch regelmäßig anhören, dass die Wessis ja nicht so eine tolle Schulbildung wie die Sachsen haben. Mir fällt aber auf, dass ich meine Wissen und meine Gedanken auch im Alltag gesund einsetzen kann. Ich musste nicht auswendig viel lernen, sondern habe gelernt zu denken und hatte auch eine sehr spaßige und interessante Jugend - trotz Schule!

             

            So ungefähr geht das:

             

            http://www.stern.de/panorama/schnauze-wessi-g8-g9-geh-heulen-2103109.html

            • @Hanne:

              Der Fisch stinkt von oben her:

              "DER SPIEGEL 2007: "Mekka Deutschland - Die stille Islamisierung"

               

              "Der Halbmond des Islam geht über dem deutschen Symbol, dem Brandenburgertor auf... Spiegelleser wissen mehr"

              https://www.youtube.com/watch?v=PfSwmcN-PCs

              => Na also, da haben wir doch die Pegidafreaks in den Redaktionen. Und der Sachse hat ne schlechte Bildung wenn er dem Spiegel misstraut?

               

              Und machner RTL-Reporter tobt sich aus "RTL-Reporter als Statist bei PEGIDA?" https://www.youtube.com/watch?v=L5rEmB_KLFU

               

              Pegida ist überall!

            • @Hanne:

              "Und dennoch gibt es dort nicht eine vergleichbare Bewegung und schon gar nicht so eine kümmerliche Gegenbewegung."

               

              Gehen Sie doch mal in die Kommentarspalten auf Welt.de, Bild, dem Spiegel, Faz, aber auch die Taz, wie die Leute sich teils verhasst über Moslems und den Koran usw. äußern. Gefüttert von entsprechenden Artikeln. Pegida ist überall...Glauben Sie eigentlich am muslimischen Menschen ginge das alles so vorbei. Es dauert teils bis sie sich da öffnen und aus dem Nähkästchen plaudern, da sie gewohnt sind, der Deutsche hat eh immer Recht und meist haben die keinen Bock, dann darauf einzugehen, weil sie sich denken, der deutsche checkts eh net, oder kommt dann wieder besserwisserisch rüber. Ich geb immer den Tipp "Moslem" mit "Jude" im Text ersetzen, scheinbar schnallens die Leute sonst nicht wie rassistisch sie sich äußern.

  • Pegida und der bürgerliche Rassismus sind ohne Frage eine Herausforderung für unsere Demokratie. Und zwar eine ebensogroße wie der Geheimdienst-Überwachungsskandal.

     

    Sollte Pegida im Januar weiter wachsen, wovon bis jetzt auszugehen ist, würde ich deshalb vorschlagen, dass ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt werden sollte. Sein Ziel wäre zu erarbeiten, welche Antwort wir als Gesellschaft und die Politiker der verschiedenen Parteien auf diese Herausforderung geben sollen.

     

    Dazu müsste der Ausschuss Menschen befragen, die hauptamtlich gegen Rechtsextremismus arbeiten, die die Radikalisierung von jungen Muslimen zu verhindern versuchen, mit gemäßigten Muslimen, Soziologen und vielleicht auch dem einen oder anderen Pegida-Vertreter.

     

    In den anderen europäischen Ländern sehen wir, dass der bürgerliche Rassismus immer weiter wächst, wenn wir uns ihm nicht entgegenstellen. Wegen unserer Geschichte tragen wir jedoch eine besondere Verantwortung dafür, hier sinnvolle Antworten zu finden.

    • @Smaragd:

      "Dazu müsste der Ausschuss Menschen befragen, die hauptamtlich gegen Rechtsextremismus arbeiten,.."

       

      Diese hauptamtlichen gibt es sogar in Dresden und Sachsen, und die sind ziemlich gut!!! Nur leider werden ihnen sowohl gerne Gelder verwehrt und oft auch mal am liebsten von CDU-Politikern der Mund verboten.

       

      Ich kann auch Frau Maier nur empfehlen mal mit dem Kulturbüro Sachsen zu sprechen.

       

      http://www.kulturbuero-sachsen.de/

       

      Mit schönen Grüßen bitte von mir :-)

    • @Smaragd:

      Wenn wir aber europaweit eine Antwort suchen, wird außer dem bereits bekannten Argument, dass das kapitalistische System so etwas mitbedingt nicht unbedingt eine rationale Antwort finden.

      Ich kann das nur aus der unterschiedlichen Rezeptionen, die z.B. der niederländische Rassismus um Wilders liefert mit dem Vergleich des deutschen Rassismus beurteilen. Und das sind wirklich zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe. Bei der Bekämpfung des eines sind die Mittel zur Bekämpfung des anderen nicht sinnvoll.

      Daher ist imo auch hier erstmal eine Analyse aus Dresdner Sicht notwendig.

  • In München kamen ca. drei Duzend (ca. 36) zum Pegidaequivalent Mügida. Dagegen, bzw. für Offenheit und Menschlichkeit 12.000. Natürlich ist das in erster Linie ein Dresdner Problem.

     

    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/anti-pegida-demo-muenchner-gegen-pegida-1.2279099

     

    Vielleicht würde es der Stadt Dresden mal ganz gut tun, wenn sich die zahlreichen Touristen nur ein Jahr lang fern halten.

    • @anteater:

      da sieht man´s mal wieder. Wo doch in Bayern angeblich alle sooo rechts sind. Konservativ, ohne Zweifel. Aber die wirklich Rechten springen in Nord- und Ostdeutschland rum, immer schon.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        "Aber die wirklich Rechten springen in Nord- und Ostdeutschland rum, immer schon."

         

        Ist das wirkich ernsthaft Ihre Überzeugung?

        Springen Sie etwa zur Zeit in Süd- und Westdeutschland herum? In Großstädten oder auf dem Lande?

         

        Die "braune Soße" schwappte aus dem Süden hoch in den Norden! Aus Österreich und Bayern, aus Wien, Passau, München und Nürnberg! In Ostpreußen waren später viele Nazi- Hochburgen, nicht in Westpreußen und schon gar nicht in Berlin! Berlin war schon immer Rot! Mit viel Industrien und Arbeitervierteln, in Ost und West.

  • Wir brauchen wieder eine Politische Debatte in Deutschland! Und wenn die Auseinandersetzung über PEGIDA dazu beiträgt - dann hat die Krise wenigstens eine heilende Wirkung gehabt.

     

    Es ist einfach unerträglich mit anzusehen, wie Angela Merkel unsere Demokratie weiter destabilisiert, indem zu viele Menschen sich von der Politik abgehängt fühlen. Merkel ist nicht nur unfähig, ihre Politik zu verkaufen / erklären. Sie hat ja noch nicht mal eine Vorstellung von Politik. Die Menschen scheinen endlich zu merken, dass es der großen Kanzlerin nur um den Machterhalt geht.

     

    Eine Schande, dass diese Bürgerwut nur an den schwächsten ausgelassen wir. Dabei ist das Ziel doch eigentlich im Kanzleramt zu suchen:

     

    "Und so wird man Angela Merkel lediglich mit herabfallenden Mundwinkelgräben aus dem Treibhaus Berlin die Märsche durch das nächtliche Dresden kommentieren hören. Dabei wäre der Kampf um die Demokratie auch ganz anders zu führen – mit Bildern, die der Widerlichkeit der faschistischen Handy-Fackeln ein ebenso starkes Symbol entgegen setzen: Warum steht die Kanzlerin Angela Merkel nicht gleichzeitig zu den irren Pegida-Märschen vor einem Flüchtlingsheim und solidarisiert sich mit den Menschen, die dorthin vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind? Wo sind die Bilder einer Politikerin, die wirklich Empathie mit den Flüchtlingen empfindet, statt dass sie von Machtkalkül geprägte Reden stanzt?"

     

    https://wagnisdemokratie.wordpress.com/

    • @Klaus Wallenstein:

      Könnte es nicht sein, das Frau Merkel etwas mit den Gründen zu tun hat, die Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat treibt?

  • In Düsseldorf gab es aber nur einige 100 "Dügidas". In Köln gab es schon 15000 Gegendemonstranten, bevor es dort überhaupt eine Bewegung gegen Flüchtlinge gab.

     

    Hier im Westen hat man auch gelernt, dass Demonstrieren letztlich nix bewirkt. Und hier müssen viele auch den Montagabend nach der Arbeit nutzen, um sich für den nächsten Arbeitstag zu regenerieren. Das Problem ist im Osten nicht so ausgeprägt.

    • @Age Krüger:

      "Und hier müssen viele auch den Montagabend nach der Arbeit nutzen, um sich für den nächsten Arbeitstag zu regenerieren. Das Problem ist im Osten nicht so ausgeprägt."

       

      Das Problem schätze ich im "Osten" zumindest für Dresden genauso ein. Arbeit geht hier über alles und die meisten gehen dann zumindest in Dresden auch einer Erwerbstätigkeit nach, auch wenn sie kaum Geld dafür bekommen.

       

      Und es ist auch grundsätzlich ein Irrglaube, dass bei PEGIDA nur die ALG-II-Empfänger, Kranken und Arbeitslosen mitspazieren. Ich war zwar bei der Seite montags noch nicht dabei, aber ich würde schon sagen, dass dieses selbsternannte "Volk" ein Querschnitt aus Dresden (Sachsen) abbildet. Vielleicht eher sogar als bei den Gegendemonstranten...

       

      Vielleicht gibt es auch bereits deutsch-deutsche Parallelgesellschaften in Dresden? Heute Abend kam es mir zumindest so vor. Die beiden Gesellschaften werden nun regelmäßig montags von der Polizei auch schön säuberlich getrennt, was sicher auch sinnvoll ist. Aber hilft das beim Angehen des PEGIDA-Problems?

       

      Zumindest die Gegendemonstranten machen sich schon Gedanken, wie sie das noch ein mind. Jahr jeden Montag durchhalten sollen, es gibt ja auch hier noch anderes zu tun...

      • @Hanne:

        Ich wollte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass es sich bei den Pegida-Pack ausschließlich um Kriminelle u,ä. handelt, wie man aus der Berichterstattung schon entnehmen könnte, sondern ich hatte extra geschrieben, dass in der alten BRD die Regeneration für den nächsten Arbeitstag oftmals wirklich notwendig ist.

        Wenn ich mir die Produktivitätsquoten in Ost- und Westdeutschland anschaue, dann sind die in Ostdeutschland wesentlich schlechter. Die Selbstversorgungsquote der ehemaligen DDR-Länder liegt noch unter der von Griechenland z.B. D.h., es ist angesichts der Arbeitsdichte, die in der westlichen BRD herrscht, den Menschen schon gar nicht möglich, in ihrer Freizeit noch zwischen den Arbeitstagen sich dermaßen zu verausgaben wie das evtl. in einem Gebiet möglich ist, wo Arbeit einfach immer da war. Und wenn man wegen mangelnder Einsatzmöglichkeiten nur auf einen Stuhl gesetzt wurde.

    • @Age Krüger:

      Stimmt, HOGESA in Köln war wohl nur eine Halluzination. Übrigens: Arbeitslosenquote Köln: 9,1 Prozen, Arbeitslosenquote Dresden: 7,8 Prozent.

      • @klamtzschak:

        Hogesa war schon beim zweiten Versuch gescheitert, dies in Hannover nachzuholen.

         

        Im Übrigen:

        DDR Arbeitslosenquote : Unter 1 %. Hat das was über die Produktivität in der DDR ausgesagt? Ja, nämlich, dass die Menschen dort keinerlei kapitalistischen Anpassungsprozessen unterlagen, sondern einfach immer "Arbeit" hatten, auch, wenn es keine Arbeit gab. "Arbeitsdichte", die man in der BRD (West) hat, bedeutet eben, dass man wirklich arbeiten muss und nicht nur am Arbeitsplatz anwesend sein muss.

      • @klamtzschak:

        Danke für die Zahlen!

  • Na ja, ausländerfeindliche Ressentiments gibt's wohl überall und nicht nur in Deutschland mehr oder weniger stark ausgeprägt. Das ist eine nicht weniger banale Feststellung. Im Osten scheint es den einschlägigen Rechtsgruppierungen jedoch gelungen zu sein, aus hilfesuchenden Flüchtlingen Sündenböcke für alles nur Erdenkliche gemacht zu haben. Dass so viele Leute diesen Rattenfängern bereitwillig auf den Leim gehen, kann sowohl an großer Ahnungslosigkeit, als auch an fest verankertem Rassismus liegen, aber kaum etwas anderes bedeuten.

    Sorry, aber diese Mischung findet man in anderen Regionen des Landes so nicht.

    • @Rainer B.:

      Tatsächlich ist die "Ausländerfeindlichkeit" in Bayern am Größten. Siehe sog. Mitte-Studie der Uni Leipzig. Aber schwelgen Sie ruhig weiter in Ihrem Hass auf Ostdeutsche. Irgendeinen Sündenbock brauchen Sie eben....

      • @klamtzschak:

        Sorry, aber des is echt a Käs, was Sie reden. In Augsburg z.B. hat man 40% Migrantenanteil, 20% Muslime. Da gibt´s aber keine Probleme mit Rechten, Faschos. Auch rechte Parteien haben da keine Chance. Gehen Sie nach München. Da leben Menschen aller Herren Länder. Auch da gibt´s keine Probleme in der Art wie in Nord und Ostdeutschland. Nürnberg, genauso nicht. Bayern sind konservativ. Klar. Vor allem auf dem Land. Aber nicht rechts. Vor allem nicht völkisch germanisch, da sich ein Bayern erst mal lange gar nicht wirklich als Deutscher fühlt. Eher als Schwabe, Franke, Altbayer, dann Bayer, dann Süddeutscher, dann vielleicht mal Deutscher. Und von den Wurzeln her, wenn man ganz zurück geht, eh keltisch in Süddeutschland und nicht germanisch.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Das ist keinesfalls "Käs", sondern von der sog. Mitte-Studie der Uni Leipzig wissenschaftlich belegt.

          • @klamtzschak:

            Ha, 'ne Studie aus Sachsen, dass die anderen Bundesländer rassistischer sind...

             

            Sorry, muss das jetzt mal so blöd in den Raum stellen...

             

            Merke: In Dresden ist keiner rechts und keiner ausländerfeindlich, wenn man sie fragt, ABER...

             

            Vielleicht sind da andere Bundesbürger etwas ehrlicher, kommen aber im Alltag mit der sich verändernden Gesellschaft gut klar und müssen nicht hassen, was sie unterdrücken...