piwik no script img

Französische Muslime nach AnschlägenDer Konflikt im Klassenzimmer

In einigen Schulen weigerten sich muslimische Schüler, der Terroropfer zu gedenken. Sie fühlen sich von Mohammed-Karikaturen beleidigt.

Die französische Polizei muss auch Moscheen vor Übergriffen schützen. Bild: reuters

PARIS taz | Nicht überall verlief vor einer Woche die verordnete Schweigeminute für die Terroropfer in feierlicher Stille und Andacht: In Dutzenden Mittelschulen wurde die nationale Einheit im Gedenken durch Murren, Pfiffe und „Allahu Akbar“-Rufe gestört.

Schlimmer noch war es für die Lehrerinnen und Lehrer, dass eine Diskussion oft unmöglich war. Zur Ermordung der Charlie Hebdo-Karikaturisten meinte eine erst Zehnjährige in einer Pariser Grundschule: „Das ist denen nur recht geschehen, das haben sie verdient. Und der Rektor der Moschee ist ein Verräter, der steht auf der Seite der Juden!“

Die Lehrerin, die diesen Vorfall in der Zeitung Canard enchaîné schildert, fühlte sich hilflos angesichts solcher Verbohrtheit. Der Direktor versuchte einen Dialog und hörte daraufhin: „Man hat nicht das Recht, über den Propheten zu spotten. Gott allein entscheidet über Leben und Tod. Er hat den Tod (der Terroropfer) angeordnet …“

Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem will nun den staatsbürgerlichen Unterricht über Toleranz und gegenseitigen Respekt verbessern und vor allem die Pädagogen besser für diese Aufgabe wappnen. Der frühere Minister und heutige Direktor des Institut du Monde Arabe, Jack Lang, warnt aber bereits davor, einfach zusätzliche Unterrichtsstunden zu beschließen.

„Komplott“ gegen Muslime

Vor allem in Berufsmittelschulen der Vororte haben sich ganze Klassen mit einem Boykott der Schweigeminute jede Solidarität für Charlie Hebdo verweigert. „Wir stehen vor einer Mauer der Verständnislosigkeit“, konstatiert in Le Parisien bitter ein Lehrer aus einem Pariser Banlieue. Sein Kollege aus dem Vorort Clichy-sous-Bois berichtet, einige seiner Schüler seien inzwischen sogar überzeugt, dass es sich bei der ganzen Terrorwelle um ein „Komplott“ gegen die Muslime handle.

Mit der Festnahme des „Komikers“ Dieudonné, gegen den wegen Verherrlichung terroristischer Verbrechen ermittelt wird, verhärte sich die Stimmung noch. Ungehört verhallen in diesen Kreisen auch Appelle muslimischer Geistlicher zu Besonnenheit.

Auf dem Sender Radio Beur gab der Imam Abdelali Mamoun zu bedenken: „Man kann sich von den Karikaturen beleidigt fühlen. Aber Charlie Hebdo hat das Recht, anders zu denken als wir und uns zu kritisieren, und das sogar auf beleidigende Weise. Das ist nicht angenehm, aber es ist der Preis, den wir bezahlen müssen, um in Frieden und in einer Demokratie zu leben, in der die Meinungsfreiheit die Regel ist.“

Dem stimmen längst nicht alle seiner Hörer zu. Manche von ihnen protestieren stattdessen über die angeblich neue Beleidigung Mohammeds in der Extranummer von Charlie Hebdo, aber auch über die Strafverfolgung von Provokateuren wie Dieudonné, deren Meinungsfreiheit nicht respektiert werde. Warum dürfe Charlie Hebdo alles sagen, aber Dieudonné nicht?

Mehr antimuslimische Übergriffe

Für die Erzieher im Bildungssektor ist es konsternierend, dass die Jugendlichen nicht begreifen, dass ein wesentlicher Unterschied besteht zwischen Karikaturen, die sich über Terroristen lustig machen, die im Namen religiöser Phrasen morden, und einem offen antisemitischen Pseudo-Komiker, der schmierige Witze über Millionen Holocaust-Opfer macht. Im Internet häuften sich zudem Sympathiebekundungen für die Attentäter im Stil „Ich bin Kouachi“ etc. Auf Verteidigung von Terrorismus steht in Frankreich eine Höchststrafe von sieben Jahren Haft.

Justizministerin Christiane Taubira hat die Staatsanwaltschaften ersucht, besonders entschlossen vorzugehen bei „rassistischen und antisemitischen Provokationen“, die zu Hass, Diskriminierung, Gewalt und Terrorismus anstiften. Das gilt auch für die antimuslimischen Aggressionen, die sich seit acht Tagen noch häufen. Das Innenministerium spricht von mehr als 20 gravierenden Vorfällen: Schüsse, Sprengstoff- und Brandanschläge auf Moscheen. Hinzu kommen persönliche Bedrohungen und Belästigungen, aber auch zahlreiche Schmierereien mit Hakenkreuzen und islamophoben Slogans, und in Korsika wurde ein Schweinskopf vor den Eingang eines Gebetssaals in Corte geworfen.

Der Französische Rat der Muslime hat darum die Regierung ersucht, die Moscheen unter Polizeischutz zu stellen – wie dies bereits für die 717 Synagogen und jüdischen Schulen der Fall ist. In einem Forum erinnerte am Donnerstag Staatspräsident François Hollande daran, dass die Muslime in der Welt „als Erste Opfer des Fanatismus, Fundamentalismus und der Intoleranz sind“. Der radikale Islamismus, dem der Staatspräsident an Tag zuvor in Frankreich und in der Welt den „Krieg“ erklärt hatte, finde seinen Nährboden „in den Widersprüchen, im Elend, in der Ungleichheit und all den seit Langem ungelösten Konflikten“, räumte er ein.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

102 Kommentare

 / 
  • Liebe Kommune, danke für Eure Kommentare. Die Kommentarfunktion für diesen Artikel wurde geschlosssen.

  • und noch ne frage: welches eltern läßt zu, dass die brut durch schweige-minute der kriegserklärung u.a. des m.Valls zustimmt?

    zum nachhören -> http://www.dailymotion.com/video/x2enh04_manuel-valls-la-france-est-en-guerre-contre-le-terrorisme-le-djihadisme-et-l-islamisme-radical_news

  • ich frag mal so: warum hat der laizistische staat den schülerinnen nicht einfach eine stunde zum freien gedenken freigegeben?

    • @christine rölke-sommer:

      Weil Schule auch in Frankreich das Gegenteil von freier Entfaltung ist?

    • @christine rölke-sommer:

      Wo kämen wir hin? Nachdem eine Million Menschen und 44 Staatsoberhäupter in Paris zum Gedenken aufmarschiert sind, gehört es praktisch zur Staatsräson in Europa, sich zu Charlie Hebdo zu bekennen, selbst wenn bis dahin nur 60.000 von über 700.000.000 überhaupt Leser des Blattes waren, also

  • man kann sagen, unsere politische, ideologische, sittliche usw Führung hat komplett versagt, man hat die Dinge treiben lassen, ein bischen Integration, eine Frau mit türkischen Wurzeln in einem Büro.nur Ausreden, im Prinzip sind alle hilflos und lassen , ausser ein paar warmen Worten, das Volk allein, man erhöht die Sicherheitsstufe, will mehr Überwachung, als wenn das was bringen würde, man sucht verzweifelt, wie man aus dem Schlamassel rauskommt , ich bin gespannt, was als nächstes kommt! dass sich unsere Geistlichkeit aller Religionen mal zusammentun, in die Schulen, Vereine , Kirchen gehen, naj ein paar ökomenische Gottesdienste, das wars, aber lasst Eich sagen, sooo wird das nix!

  • "Der Konflikt im Klassenzimmer" klingt ein bißchen nach einem reinen Schulproblem. Einmal mehr bestätigt sich der Satz, dass der Rechtsstaat von Voraussetzungen lebt, die er selber nicht schaffen bzw. garantieren kann.

    Mit einem noch wachsenden Hass dieser Grössenordnung und dem unbedingtem Willen zur Selbstverblödung kann man nicht mehr umgehen, nicht pädagogisch, nicht polizeilich.

    Houellebecqs literarische Empfehlung weist da den richtigen Weg: Kapitulation und sich dreinfügen ins Unvermeidliche.

    Trotzdem schade, dass es dazu gekommen ist.

  • Der gescheiterte Multikulti-Wahn spaltet unsere Gesellschaft. Wir haben tausende potentieller Attentäter unter uns - können wir das je noch kontrollieren? Wie schafffen wir es, uns von denen zu trennen, die uns an unser Leben wollen?

    • @dorfner dorfner:

      Haha, schönes Klischee!

       

      "Wie schafffen wir es, uns von denen zu trennen, die uns an unser Leben wollen?"

       

      Wie wärs, alle NSU-Nazis in der Arktis anzusiedeln?

    • @dorfner dorfner:

      Und wie schaffen wir es, uns von denen zu trennen, die den Anderen an ihr Leben wollen?

    • @dorfner dorfner:

      indem Sie sich selbst umbringen verhindern Sie dass es andere tun...

  • Nachtrag zu Kommentar bzgl. "...finde seinen Nährboden „in den Widersprüchen, im Elend, in der Ungleichheit und all den seit Langem ungelösten Konflikten“ :

    Zu den weltweit außereuropäischen hunderten Millionen "Überflüssigen" (= nicht vom Kapital profitbel Verwertbaren Menschen) gesellen sich ja auch nicht erst seit vorgestern ca 24 Millionen EuropäerInnen . Ebenfalls ohne Aussicht , dass sich diese Zahl einmal verringern könnte .

  • In Frankreich hat man das Recht über den Propheten zu spotten. Wenn einem das nicht passt, kann man das Land gern verlassen.

  • vor 100 Jahrn sagte einer: ich kenne nur noch Deutsche, etwas später sagte einer: was intrssiert mich mein Geschwätz von gestern, schon fast peinlcih, wie sich alle verdrehen, um nun als GUTE Menschen dazustehen, erinnert mich an dei KK, unsere BKlerin wollte dei KK verelängern, BUms, Japan, jetzt war KK nicht mehrtagbar, vor 3 Jahren sagte Herr Wullf: der Islam gehört zu Deutschland, Bums weg, auch mit Billigung unserer Staaatsführung, nochmal Bums, jetzt sind wir wieder ein Volk, der Islam gehört zu Deutschland, aber natürlich nur dei guten Moslems, ach Gott oder Allah, was sind wir nur für EIN VOLK!

  • "Der radikale Islamismus, dem der Staatspräsident an Tag zuvor in Frankreich und in der Welt den „Krieg“ erklärt hatte, finde seinen Nährboden „in den Widersprüchen, im Elend, in der Ungleichheit und all den seit Langem ungelösten Konflikten“, räumte er ein."

    Bravo , Msr. Hollande ! Wenn Sie jetzt noch den Mut gehabt hätten zu sagen , dass das Elend in der Welt (und insbesondere in der islamischen Welt) auf den weltumspannenden Kapitalismus zurückzuführen sei , dann wäre Ihre Analyse fast komplett . Denn keines der islamischen Länder hat noch die geringste Chance , in Produktion und Warenaustausch das Niveau der Weltmarktkonkurrenz zu erreichen . Das bedeutet u.a. , dass hunderte Millionen (nicht nur) junger Menschen dort auf ökonomisch prekärer Basis leben , ohne Aussicht , dem jemals zu entkommen .

  • Vereinfacht ausgedrückt formulieren diese Menschen in den Banlieus mit ihrer Verweigerung eine Wahlempfehlung für die Front National und eine drastisch härtere Gangart gegen muslimische Migranten. Das Probelm ist nur: Sie wissen nicht was sie tun bzw. sagen. Sie leben in einem Land mit sehr starken Werten, lehnen diese aber ab. Viele sogar in radikaler Weise. Das wird nicht gut gehen, das kann gar nicht gut gehen. Das wird ein großer Konflikt werden. Und die Akteure stehen bereit: Auf der einen Seite Muslime ohne Toleranz und Wertschätzung für Frankreich, in der Mitte die Parteien, Gewerkschaften, Journalisten, Medien und liberalen oder integrierten Muslime und auf der anderen Seite ein Konglomerat um die Front National, Erzkonzervative und Faschisten.

     

    Wenn selbst Frankreich in diesen Klassenzimmern abgelehnt wird, diese Menschen aber keine Lust haben, in Nordafrika zu leben, dann wird sich das zuspitzen.

     

    Vielleicht muss man es so sehen: Da stecken hauptsächlich soziale Ursachen dahinter. Dieses tolle, liberale Frankreich erweist sich für viele Jugendlichen als nicht eroberbar, als nicht erreichbar, als ein schicker Ort, den man besichtigen kann wie ein Museum oder Venedigt, aber als unbewohnbar. Dass diese Menschen dann in Kulturen zurückfallen wollen, die selber nicht wirklich tief verstehen und die sie auch nicht mehr erfahren können, bringt sie dann an den Rand der Subkulturen. Hier fischt die ISIS, die Salafisten, die Gangster und andere Extremisten. Hier muss Frankreich nachsitzen und seine Hausaufgaben machen. Das war mal das große Thema von Nicolas Sarkozy - er ist hier gescheitert. Hollande hat das nie zu seinem Thema machen wollen. Aber es muss was passieren.

    • @Andreas_2020:

      "Vereinfacht ausgedrückt formulieren diese Menschen in den Banlieus mit ihrer Verweigerung eine Wahlempfehlung für die Front National und eine drastisch härtere Gangart gegen muslimische Migranten."

       

      Also freie Meinungsäußerung nur für Nicht-Muslime? Prima. Mir scheint hier vor allem einer nicht zu wissen, was er sagt: Sie.

    • @Andreas_2020:

      sehr gute Analyse und leider stimme ich Ihnen auch zu, dass eine Lösung nicht in Sicht ist.

       

      Sarkozy wollte mit dem "Karcher" durch die Vorstädte ziehen....Erfolg hatte er offenbar nicht, sofern er überhaupt da war.

  • Niemand kann zu einer Schweigeminute gezwungen werden, genausowenig zum Singen von Nationalhymnen, zu religiösen Bekenntnissen oder dergleichen.

     

    Würde man für alle Gewaltopfer Schweigeminuten abhalten, täte man nichts anderes mehr.

    • @Dudel Karl:

      da haben wir Deutschen keine Sorge, viele unserer Politiker haben noch nie die 3.Strophe der deutschen N Hymne gesungen, zB Josefkarl, oder Gerhard, damals Kanzler und Vizekanzler!

    • @Dudel Karl:

      der einzig gescheite umgang mit schweige-minuten, vor allem in der produktion!

  • nach Erhebungen in Jakarta ( ja ich weis) greifen vermehrt junge Frauen zum Kopftuch, als Protest gegen die permanente negative Islamberichterstattung, so schafft man eben wieder neue Gräben!

    • @Georg Schmidt:

      Des bringst nem Affen in 10 Minuten bei...aber nicht "Linken"...

    • @Georg Schmidt:

      Das ist nicht nur in Jakarta so. Viele junge Menschen subjektivieren die ihnen zugeschriebenen Verhaltensweisen, nach dem Motto "wenn ihr sagt ich sei so, dann bin ich auch so".

       

      Ich trage übrigens auch gerne Kopftuch. Je nach Jahreszeit...

    • @Georg Schmidt:

      Genau, die Berichterstattung ist schuld, nicht die Aktionen der Irren mit der Kalaschnikow.

  • Der neue Zusatzartikel der französischen Verfassung scheint ja jetzt auch zu heißen: "Schmäh den Propheten und zähl die Moneten".Ob nun die Saat der Volksverhetzung aufgeht wird man sehen.Und jeder Lehrer sollte sich die neuen Charly Hebdo Kaffeetassen holen damit ihre Kompetenz den Schülern richtig klar wird.

  • Das Bild mit der Aufforderung in den Arsch zu ficken, ist die satirische Reaktion auf die zelebrierte Homosexuellenfeindlichkeit im Islam. Wer Homosexuelle diskriminiert und verfolgt, braucht sich über Satire darüber nicht zu beschweren.

    Dass Kinder das nicht verstehen, die die Homophobie in ihrer sozialen Umwelt als die Norm erleben, ist nachvollziehbar, sie sind noch ehrlich und verstellen sich nicht der Mehrheitsgesellschaft gegenüber, wie es die heuchelnden Erwachsenen tun. Sie umerziehen zu wollen ist übrigens aussichtslos, wenn man sie nicht aus ihrem Milieu löst, das für ihr Weltbild verantwortlich ist. Jeder weiss, das Problem werden wir nicht mehr lösen, es ist eine politisch völlig verfahrene Situation, ein Desaster ohnegleichen.

    • @Demokratie-Troll:

      ach gottchen. als ob atheisten (z.B. kp china) und demokratie-trolle nicht auch übelste homofeindlichkeit an den tag legen würden.

       

      dass die leutz nicht verstehen das homosexuellenfeindlichkeit nicht ursächlich mit "religion" verbunden ist ist schon merkwürdig.

      • @Arcy Shtoink:

        Ursächlich vielleicht nicht, aber verbunden schon.

        Oder schwebt Ihnen eine genetische Disposition vor?

  • Das Bild, auf das christine rölke-sommer hingewiesen hat, ist keine Satire, sondern eine gezielt verletzen vollende Beleidigung, auch von Nicht-Moslems ohne weiteres als solches nachempfindbar, und sollte nach § 166 StGB bestraft werden. Wenn so etwas statthaft sein soll, ist es völlig aussichtslos, Kindern und Jugendlichen erklären zu wollen, was die Festnahme des Dieudonné noch echtfertigen könnte.

    Meine Sympathien für Charlie Hebdo halten sich in sehr engen Grenzen. Wenn ich gleichwohl den Anschlag auf die Journalisten verurteile, dann nur, weil ich grundsätzlich gegen Femegericht, Selbstjustiz und vor allem die Todesstrafe bin, also aufgrund rein theoretische Überlegungen – aber keinen Deut mehr. Ich schließe mich christine rölke-sommer an: Auch ich gehe für solche Leute nicht auf die Straße.

    • @Müller Peter:

      Auch Kinder und Jugendliche verfügen über die Fähigkeit zur Abstraktion.

      Bemüht man sich nicht, diese zu fördern, so verkümmert sie ebenfalls in recht engen Grenzen.

      Menschen, bei denen diese natürliche Gabe nicht gestorben ist, müssen keine theoretischen Überlegungen anstellen, um für "solche Leute" auf die Straße zu gehen.

      • @Vladimir 52:

        und Sie wollen mir jetzt erzählen, die verordnete schweigeminute fördere bei kindern bis 18 die (natürliche gabe) fähigkeit zur abstraktion?

        hm....

        bei denen, die da nicht mitmachen wollten, scheint das so zu sein. aber bei den artigen?

        • @christine rölke-sommer:

          Um Gottes Willen. Wieso Schweigeminute? Für was oder wen?

          Ist irgendetwas passiert in der Welt?

          • @Vladimir 52:

            "Ist irgendetwas passiert in der Welt?"

            Nicht viel mehr als anderswo auf der Welt...

          • @Vladimir 52:

            ach so.... Sie haben (mal wieder?) den artikel nicht gelesen. na dann...

            allah schütze uns vor den einfältigen!

            • @christine rölke-sommer:

              P.S. Aber Sie haben natürlich Recht. Mein Kommentar ist auch nicht ohne weiteres in Zusammenhang mit Abstraktionsfähigkeit zu verstehen.

              Forist "Demokratie-Troll" bringt es auf den Punkt: Ich erlaube mir ihn zu zitieren:

              "Das Bild mit der Aufforderung in den Arsch zu ficken, ist die satirische Reaktion auf die zelebrierte Homosexuellenfeindlichkeit im Islam. Wer Homosexuelle diskriminiert und verfolgt, braucht sich über Satire darüber nicht zu beschweren."

              • @Vladimir 52:

                ja, die projektionsfähigkeit, die in dem zitat zutagetritt, ist wirklich erstaunsam!

                "zelebrierte Homosexuellenfeindlichkeit im Islam"

                ich tippe mal auf unterdrückte neigungen zu was auch immer.

            • @christine rölke-sommer:

              Ich bezog mich lediglich auf die "theoretischen Überlegungen" des Herrn Müller. Dazu ist das Lesen des Artikels nicht unbedingt notwendig.

              Als gottesfürchtiger Atheist danke ich Ihnen für Ihre Anteilnahme.

              • @Vladimir 52:

                Stehen "gottesfürchtige Atheisten" eigentlich auch in irgendeinem Biologiebuch?

                • @H-G.-S:

                  Ja, sie werden in verschiedenen Klassen eingeteilt. Je nach Frömmigkeitsgrad.

              • @Vladimir 52:

                *grinz*

                öfter mal 1001-nacht lesen!

    • @Müller Peter:

      Unfug! Der § 166 ist zwar ein Ärgernis in sich, soll aber dem "öffentlichen Frieden" dienen....

       

      Außerdem ist der 166 ein Unding wegen seiner perversen Beweislastumkehr und der daraus erwachsenden Möglichkeit Staat und Gesellschaft mit "Unfrieden" zu erpressen.

       

      Wer sich von sowas "beleidigt" fühlt soll den Rechtsweg beschreiten. Wobei natürlich zu klären ist gegen wen sich hier die Beleidigung richten soll: Natürliche oder juristische Personen?

      "Bekenntnisse"?

       

      Also erstmal den möglichen Tatbestand, schlechte Karikatur ist keiner, klären bevor willkürlich Sanktionen geforder werden.

       

      Genau so wie bei dem Satiriker nicht irgendwelche Gefühligkeiten sondern erfüllte Tatbestände zählen.

      • @KarlM:

        perverse beweislastumkehr?

        ich sag's ja: das böse lauert allüberall!

      • @KarlM:

        Ihre Versuche, mit "pfiffiger" Rhetorik Rechtgelehrtheit vorzutäuschen, nehmen, von Ihnen selbst offenbar unbemerkt, allmählich groteske Formen an.

        • @Dudel Karl:

          Gibt doch so Richtersendungen im Fernsehen...Manche Rentner stehen auch jeden Tag Schlange bei öffentlichen Verhandlungen...

        • @Dudel Karl:

          ich tät ja sagen: da wirkt immmer noch mittelalterliche christologie.

      • @KarlM:

        schlechte karikatur?

        nein, herzelchen - das ist die öffentliche aufforderung zur vergewaltigung/analen penetration all derer, welche mann als unterhalb der eigenen erhobenen nase stehend/liegend/knieend ansieht.

         

        ich verbiete es nicht, ich nenne es das, was es ist: rassistisch, misogyn, homophob!

        • @christine rölke-sommer:

          "Herzelchen" flirten wir schon?

           

          und zur Abbildung: Nö, geschmacklos vielleicht.

           

          EIne Aufforderung zu Handlungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist nicht erkennbar.

           

          Und was wollen Sie immer mit "Rassismus"? Religion ist keine "Rasse".

           

          Und "homophob"?, auch Heteros haben gelegentlich Analverkehr....

          • @KarlM:

            quietsch!

            Sie trauen sich ja noch nicht mal, das cartoon genau zu betrachten!

             

            ps: sog. heteros haben vermutlich öfter analverkehr als sog. homos.

            • @christine rölke-sommer:

              Also Schnuckelchen,

               

              das hab ich mich schon getraut, und unter schlechte Kunst abgelegt. Mir ists so zu platt, das wars aber auch schon.

               

              Möchten Sie zum post scriptum noch etwas mehr beitragen oder war das nur ein Diversionsversuch?

        • @christine rölke-sommer:

          Ach du liebes Lottchen, was haben Sie denn für Vergewaltigungs-Wahnvorstellungen.

          Das ist doch ein wenig weit hergeholt, finden Sie nicht?

          Sind Sie möglicherweise eine dieser berühmten Internettrolle?

          • @David Häuser:

            wahnvorstellungen?

            mir scheint, Sie kennen Ihre eigene kultur nicht! deshalb geht an Ihnen vorbei, mit welchen porno-graphischen bildern dieser cartoon spielt.

        • @christine rölke-sommer:

          Sie sind ja lustig! Und was ist ihrer Meinung jemand, der beim bloßen Gedanken daran, jemand könnte den Propheten für schwul halten, loszieht und Juden erschiesst? Legitim beleidigt?

      • @KarlM:

        "Genau so wie bei dem Satiriker nicht irgendwelche Gefühligkeiten sondern erfüllte Tatbestände zählen."

         

        Damit schützen Sie den Aggressor und Provokatuer im Sinne eines Freibriefes - vielleicht aus der Gewohnheit heraus, daß Sie selbst und Ihre Kollegen faktische Vollprotektion genießen, selbst wenn diese juristisch nicht gedeckt ist.

         

        Im Übrigen muß auch ein Staat "erpressbar" (wie Sie es juristisch inkorrekt und willkürlich nennen) sein, da auch in Behörden keine ausschließlich unfehlbaren, aufrichtigen und gesetzestreuen Leute zugange sind. Es gibt nicht den geringsten Anlaß, von einer vom Bevölkerungsdurchschnitt nach unten abweichenden Kriminalitätsrate innerhalb der Behörden auszugehen.

    • @Müller Peter:

      Warum nochmal? Weil der Arschfick irgendwie schwul ist? Und das empfinden auch Nicht-Moslems ohne weiteres als beleidigend? Oder wie ist ihr Argument?

      • @Dorothea Pauli:

        Nun, es ist nicht anzunehmen, daß sich hinter DOROTHEA PAULI tatsächlich eine Frau verbirgt. Denn erstens drücken sich die meist weniger ordinär aus, zweitens dürften sich die wenigsten so begeistert für Analverkehr einsetzen.

      • @Dorothea Pauli:

        nun wissen wir immerhin, wie Sie sich sexualität unter schwulen vorstellen.

        • @christine rölke-sommer:

          Worin besteht denn ihrer Meinung nach die Beleidigung? Man kann doch von dieser Karikatur nur beleidigt sein wenn man homophob ist, meine ich.

          • @Dorothea Pauli:

            warum kleben Sie eigentlich am beleidigt-sein?

            das ding mit der beleidigung religiöser gefühle als erklärung für die reaktion soll doch nur weg-erklären, dass+warum leutz sich die ihnen angetane gewalt nicht länger gefallen lassen wollen.

             

            oder sehen Sie in dem teil die aufforderung zu: habt lustvoll sex miteinander?

          • @Dorothea Pauli:

            vielleicht nicht immer von sich auf andere schließen...

  • In Schulen wird für's Leben gelernt.

    Wesentliche Bestimmungen werden verändert:

    Robert Steinhäuser wurde erst ausgelacht. Dann zum Täter. Und dann änderte der thüringische Landtag die Bestimmung, dass Schüler ohne Abi doch einen Abschluss bekamen.

  • welcher depp kommt eigentlich auf so'ne meschuggene idee: schweigeminute in schulen?

    • @christine rölke-sommer:

      Man sieht schon bei den Schülern, wer ein möglicher Gefährder ist. Ist eigentlich eine geniale Methode.

      • @arribert:

        ganz genial!

        so scheiden sich arsch-kriecher von lieber-aufrecht-sterben-wollenden.

      • @arribert:

        Hat man in UK auch schon bemerkt!

        • @KarlM:

          Und vermutlich auch schon bei Gestapo und Stasi.

          • @Dudel Karl:

            Nicht nur vermutlich!

            Ihre Kenntnisse sind offenkundig ziemlich begrenzt?

            • @KarlM:

              Na, Sie müssen´s ja wissen.

  • Die Hauptquelle des feudal-religiösen Terrorismus bleibt die soziale Ungleichheit in der Gesellschaft. Es fehlt an einer (staatlich unabhängigen) organisierten Arbeiterbewegung.

     

    Aberglaubensgemeinschaften: Religionsgemeinschaften, bieten für junge Menschen keine Alternative. Es bedarf gegen soziale Ungleichheit (im Kapitalismus bzw. in der sog. "Soz. Marktwirtschaft" der herrschenden Bourgeoisie und deren "Sozialpartner") eine sozial-ökonomisch-ökologische Alternative. Eine emanzipatorische Gesellschaftsformation der Gleichheit.

     

    Soziale Gleichheit -- unabhängig von der Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht -- ist im Kapitalismus nicht möglich!

     

    Merke: Der Begriff "Soziale Marktwirtschaft" dient ausschließlich der geistigen Vernebelung und Manipulation der (pseudo-akademischen) Köpfe.

    • @Reinhold Schramm:

      "Soziale Gleichheit -- unabhängig von der Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht -- ist im Kapitalismus nicht möglich!"

       

      Soziale Gleichheit ist in keinem System möglich. Dann müssten sie jeden bestrafen, der nach der nivellierten Ursprungsverteilung in den Wald geht und sich einen Pilz pflückt. Aber das hatten wir ja alles schon mal...

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Das uneingeschränkte und extrem hoch gehängte Recht auf freie Meinungsäußerung sollte natürlich nur für bestimmte Franzosen gelten und nicht gleich für alle. Da sieht man, wie hilflos dieser Staat agiert, wenn nun andere das gleiche Recht auf IHRE freie Meinungsäußerung einfordern wollen. Freiheit ist eben nicht gleich Freiheit. Da trifft Frau Najat Vallaud-Belkacem mit ihrem Vorhaben, 'den staatsbürgerlichen Unterricht über Toleranz und gegenseitigen Respekt zu verbessern' genau ins Schwarze. Bin neugierig, wie das mit dem GEGENSEITIGEN Respekt geregelt wird.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Die Billigung terroristischer Gewalt ist ein Straftatbestand.

       

      Davon abgeshen fordern hier extemistisch indokrinierte Kinder und Jungendliche Deutungshoheit und maßen sich hoheitliche Befugnisse aufgrund der Zugehörigkeit zu einem dubiosen Bekenntnis an!

       

      Das ist kaum als "freie Meinungsäußerung" misszuverstehen.

      • @KarlM:

        Neofa in Staatsdiensten. Ein Problem.

      • @KarlM:

        ich muß wohl als kind auch ein extremistisch indoktriniertes gewesen sein....

        herdentrieb, stramm-stehen und massengrabstänze fand ich schon immer zum kotzen.

        • @christine rölke-sommer:

          Als "Kind" wohl kaum?

           

          Stellt sich halt die Frage waren Sie damals lediglich "invers" indoktriniert oder haben Sie sich eigene Gedanken über die Reaktion der Massen gemacht?

          Le Bon hab ich erst mit 15 gelesen.

          • @KarlM:

            um Ihre frage zu beantworten: ja als das kind als das ich im flüchtlingslager lebte.

            da klärt sich das mit herde+gehorsam+widerstand sehr schnell. ganz ohne lektüre.

            5 minuten auf der dorfstrasse und hinterm stacheldrahtzaun reichen völlig aus, um zu verstehen, was es mit mancher leutz "Konzept von Menschenwürde" auf sich hat.

        • @christine rölke-sommer:

          ps

          für leutz, die dazu auffordern, 'andere' in den arsch zu ficken

          http://www.les-crises.fr/wp-content/uploads/2015/01/charlie-hebdo-09.jpg

          stehe ich nicht auf!

          • @christine rölke-sommer:

            Erbärmlich, wer solche Art von "Humor" nötig hat. Solch pubertärer Schund, wie man ihn sonst auf Toilettenwände geschmiert findet, ist also die Speerspitze der Meinungsfreiheit in Europa. Große Erwartungen an Geist, Sitte & Kultur kann man heutzutage wohl nicht mehr stellen.

             

            Auch ich hätte mich an einer Schweigeminute für so jemanden nicht beteiligt. So wenig, wie ich mich bei Feierlichkeiten jedweder Art an krichlichen Ritualen beteilige. So wenig, wie ich jemals bei irgendwelchen Anlässen die Nationalhymne mitträllere.

          • @christine rölke-sommer:

            Eigentlich hatte ich ein dermaßen selektives Konzept von Menschenwürde von Ihnen nicht erwartet...

          • @christine rölke-sommer:

            Was war nochmal so schlimm am A*f*? Wer sich dadurch beleidigt fühlt hat ja wohl eh schon tiefgreifendes Problem, meinen sie nicht?

            Zugegeben hat der Zeichner (wahrscheinlich) auch die Absicht zu beleidigen, und damit eine ähnliche psychische Disposition.

            Die einzig richtige Antwort ist aber, das Sex was feines ist.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      in dem Artikel ist doch erklärt, dass es durchaus Grenzen der meinungsfreiheit gibt. Aufrufe zum Mord beispielsweise sind in keinem Land legal oder von der Meinungsfreiheit gedeckt.

       

      Von daher kann es eben durchaus auch Unterschiede geben. Man verbietet nicht alles, von dem sich irgendwer beleidigt fühlen könnte, der vielleicht besonders empfindlich ist, sondern man verbietet das, was schlechthin unterträglich ist.

       

      Und wer gegen so ein Verbot verstößt, das ist vielleicht das Wichtigste und sollte auch Schülern in schwierigen Wohnverhältnissen zu vermitteln sein, wird in einem regulären Verfahren dafür verurteilt, auf Unterlassung, vielleicht auch auf Geldstrafe oder Freiheitsstrafe. Er wird aber nicht von irgendwelchen selbsternannten Rächern exekutiert.

       

      Soweit verständlich?

      • @Dr. McSchreck:

        "Schülern in schwierigen Wohnverhältnissen"

         

        der olle Zille hat grad riesen-spaß!

  • Puh, das hört sich aber gar nicht gut an. Meines Erachtens ist derartiges auch nicht zu entschuldigen, bei Kindern noch durch schlechte Erziehung und schlechte Vorbilder bei den älteren, aber bei Erwachsenen, die ihren Kindern solchen Unsinn erzählen, sollte man nicht anders urteilen als bei dt. Erwachsenen, die ihren Kindern vergleichbaren Unsinn erzählen, dann vielleicht eher über "Ausländer", aber manche auch über "Juden".

  • Vor allem muss auch Franzosen muslimischen Bekenntnises klar vermittelt werden das die zwanghafte Opferrolle auf Dauer den gesellschaftlichen Frieden gefährdet.

     

    Es ist schließlich kein Wunder, wenn nun Rechtsextremisten und andere selbst ernannte "Retter der Nation" den Spieß der rechtswidrigen Gewalt umdrehen. Wer religiös motiviert austeilt muss auch die Antwort vertragen.

     

    Und das es nicht um "religiöse Gefühle" geht, die sind schließlich nicht objektivierbar sondern um den Versuch von "Gläubigen" sich extra legem dás Recht auf Zensur gegen beliebige Sachverhalte zuzueigenen.

     

    Da muss staatlicher Seits ganz klar gesagt werden das "Gott" im laizistischen Staat nichts zu bestellen hat, und die Interpreten "Gottes" als solche erst recht nicht!

     

    Angesichts des zur Schau getragenen Unverständnisse hilft nur Repression, wo das Werben um Verständnis nicht fruchtet; alles andere ist auch Zeitverschwendung.

     

    Und

    • @KarlM:

      Sie reden Müll. Eine zwanghafte Opferrolle ist nicht objektivierbar, daher ist Ihre Argumentation nichts als Hetzrhetorik. Ihrer Rolle als Rechtsradikalenapologet werden Sie aber einmal mehr vollauf gerecht.

       

      Im Übrigen ist Gott weder eine juristische noch natürliche Person, Gläubige und Religionsgemeinschaften allerdings schon, wodurch ihnen gewisse Rechte zustehen, die Sie als Staatsbediensteter ihnen willkürlich abzusprechen versuchen und sich dabei m.E. der Volksverhetzung verdächtig machen.

      • @Dudel Karl:

        Sie tragen schon wieder Ihr unzulängliches Rechtsverständnis zur Schau?

         

        Und ich spreche niemandem etwas ab, habe darauf verweisen das natürlichen und juristischen Personen selbstverständlich der Rechtsweg offen steht; und nur der.

         

        Ausfzeigen juritischer Grenzen ist nicht "absprechen" auch wenn Sie das so sehen wollen.

        • @KarlM:

          Ihre Rhetorik war auch schon besser.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @KarlM:

      Ihnen kann ich leider, wie immer, gar nicht folgen. Die französische Verfassung mag laizistisch sein. Es gilt aber darüber hinaus die Religionsfreiheit. Und wenn 4 Millionen Muslime mit französischem Pass und den gleichen Freiheitsrechten, wie Charlie Hebdo, sich gekränkt fühlen, was wollen Sie denn da mit Repression? In der Verfassung steht was von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Die positive Religionsfreiheit ist nicht durch Satire beeinträchtigt. Das ist garnicht möglich. "Religiöse Gefühle" sind juristisch irrelevant und können nicht zur Selbstauthorisierung von Gewalt gegen missliebige Sichtweisen herangezogen werden.

         

        Wer sich beleidigt fühlt und als Franzose, beschreitet den Rechtsweg.

         

        Als Anhänger irgendwelcher Bekenntnise erwachsen einem aus der Zugehörigkeit keine Sonderrechte um in die Freiheitsrechte Dritter einzugreifen. Genau das aber wird versucht mit einer herbeihalluzinierten "religiösen" Begründung durchzusetzten!

         

        Da hilft bei Einsichtsmangel eben nur Repression.

        • @KarlM:

          auch "laizistische gefühle" rechtfertigen repression nicht!

          • @christine rölke-sommer:

            "Gefühle" sind hier nicht Diskussionsgegegenstand, sondern Handlungen.

             

            Bei den geschilderten Verhaltensmustern ist selbstverständlich Sanktionierung angezeigt.

            • @KarlM:

              "Bei den geschilderten Verhaltensmustern ist selbstverständlich Sanktionierung angezeigt."

               

              hahaha

              ja verstehe. also einfach bücken und alles hinnehmen, was einem noch so zuwider ist.

               

              das "satirische" bild von frau rölke-sommer soll also in der realität ankommen, sonst drohen sanktionen.

            • @KarlM:

              bei murren, pfeifen und allahu akbar rufen?

              baruch ha'shem!

  • Furchtbar. Der alte Marx hatte schon vor 172 Jahren richtig erkannt, dass Religion das Opium des Volkes ist. Und offenbar macht zu viel Opium die Birne hohl.

     

    Andere Religionen sind kein bisschen besser, gerade erst hat das "Vorbild" aller Christen erkärt, dass schon ein dummer Spruch Gewalt rechtfertigt: "Wer meine Mutter beleidigt, erwartet einen Faustschlag"

    http://www.spiegel.de/panorama/papst-franziskus-pontifex-wuerde-sich-fuer-ehre-seiner-mutter-pruegeln-a-1013191.html

     

    Damit hat also auch der Papst Gewalt gegen Worte und dumme Witze legitimiert und wandelt auf dem dummen Pfad der Überhöhung von "Ehre". Ein virtueller Ehre-Begriff ist also wichtiger als das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit. Schöne religiöse Vorbilder haben wir da.

    • @tazzy:

      Quatsch, der Papst hat damit genau richtig den Unterschied zwischen Witzen gegen Weltanschauungen und Witzen gegen Individuen veranschaulicht.

      Das ist kein Aufruf zu Gewalt.

      Ich bin beileibe kein Katholik, ganz im Gegenteil, aber hier bin ich ganz beim Papst (ich habe übrigens noch nie jemandem eine verpasst)

      • @David Häuser:

        Unfug!

         

        Auch der Oberkathole hat ein Paradebeispiel für Verachtung rechtsstaatlichen Handelns geliefert.

         

        Selbstverständlich billigen Sie damit religiös motivierte Willkür und Gewalt!

        • @KarlM:

          Kommt da jetzt nichts mehr? Das ist aber schade.

        • @KarlM:

          Jetzt bin ich aber gespannt, wie Sie aus dem obigen Zitat die Billigung von religiös motivierter Gewalt rauslesen.

          Soweit ich weiß, hat Franziskus doch daraufhin gesagt, man dürfe im Namen Gottes nicht töten?

          • @David Häuser:

            Das ist religiös motivierte Gewalt!

             

            Nicht notwendigerweise mit Todesfolge.

             

            Wenn er ein Bekenntnis herabgewürdigt wähnt, steh ihm der Rechtsweg offen, "er" kann natürlich auch eine Kompagnie Schweizer schicken...

    • @tazzy:

      war das der Pabst oder nicht doch Zindedine Zidane, der das gesagt hat?? Vom Papst würde ich jedenfalls etwas anderes erwarten.

    • @tazzy:

      Stimmt, ist ja genau das gleiche.

      Faustschlag oder Massenmord, wo ist

      der Unterschied ?