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Islamfeinde in NRWDügida gegen Duigida

Außerhalb von Dresden geben bei Pegida-Demos vielerorts Neonazis den Ton an. Beim lokalen Ableger in NRW hat sich die Bewegung gespalten.

Anhänger der Anti-Islam-Bewegung „Dügida“ demonstrierten vergangene Woche in Düsseldorf mit Deutschlandfahnen Bild: dpa

DUISBURG taz | Während die Dresdner „Pegida“-Demonstration wegen Terrordrohungen verboten wurde, versammelten sich am Montag in mehreren anderen Städten lokale „Pegida“-Ableger. In Nordrhein-Westfalen fanden gleich zwei Demonstrationen statt. Die Veranstaltung in Duisburg fiel vor allem durch die Dominanz von Neonazis und Hooligans auf, der Düsseldorfer Ableger durch geringe Teilnehmerzahlen.

Während das Dresdner Original bislang Woche für Woche mit neuen Teilnehmerrekorden für Schlagzeilen sorgen konnte, zeigte sich bereits bei den ersten Versuchen der nordrhein-westfälischen „Pegida“-Ableger, dass es hier nicht zu einer Massenbewegung reicht.

Die Tausender-Marke knackte bislang keine der Demonstrationen. Auch die „Mitte der Gesellschaft“ sucht man vergebens. Abseits der offiziellen Reden geben Hooligans und organisierte Neonazis den Ton an.

„Die Rechte“ ohne Polizeibegleitung

Nachdem mit Melanie Dittmer eine der Organisatorinnen aus dem Rheinland zuletzt in einem „Spiegel TV“-Interview bekundet hatte, dass es für sie völlig unerheblich sei, ob es den Holocaust gegeben hat, kam es zuvor auch noch zur Spaltung. „Pegida“ distanzierte sich, Dittmer und ihr Düsseldorfer Ableger machen seitdem auf eigene Faust weiter. Das Ergebnis zeigte sich bereits in der vergangenen Woche, als „Dügida“ 300 Menschen auf die Straße brachte.

Der Großteil davon waren Hooligans und organisierte Neonazis, die Journalisten bedrängten und in immerwährenden Sprechchören die Gegendemonstranten als „Hurensöhne“ beschimpften.

In dieser Woche bekam der Düsseldorfer Rechtsableger allerdings offizielle Konkurrenz. Die von Dresden lizenzierte Veranstaltung „Duigida“ konnte 600 Menschen in Duisburg versammeln. Die Duisburger Polizei spricht allein von 250 aggressiven „Hooligans gegen Salafisten“, die an der Demonstration teilgenommen hätten.

NRW ist kein Einzelfall

Auch Neonazis waren nach Duisburg gereist. Eine Gruppe, in der sich Mitglieder und Funktionäre der Partei „Die Rechte“ und auch der NPD-Landeschef befanden, kam ohne Polizeibegleitung in der Duisburger Innenstadt an. Als sie auf Antifa-Demonstranten stieß, kam es zu Auseinandersetzungen. Neonazis und Gegendemonstranten bewarfen sich mit Steinen und Flaschen, auch ein Journalist wurde durch Steinwürfe der Neonazis verletzt.

Neonazis auf „Pegida“-Demonstrationen sind jedoch kein reines NRW-Phänomen. Auch an den Münchner „Bagida“-Demos nahmen in den letzten Wochen Mitglieder von Neonazi-Parteien, ein Angeklagter im NSU-Prozess und ein verurteilter Rechtsterrorist teil.

In Düsseldorf waren am Montagabend lediglich 160 Menschen zur „Dügida“-Demo gekommen. Ihnen standen 1.000 Gegendemonstranten gegenüber. In Duisburg brachten mehrere Gegenkundgebungen über 4.000 Menschen auf die Straße.

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