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Kommentar „Emma“ über GermanwingsTäter Mann, Opfer Frau

Der Männeranteil im Cockpit muss kleiner werden, fordert „Emma“. Doch das kann man nicht mit einer angeblichen weiblichen Überlegenheit begründen.

Frauen fliegen besser, steht in der „Emma“. Bild: Imago/Westend61

Mit einer Andrea wäre das nicht passiert. Andreas L. steuerte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit 150 Menschen in den Tod. Eine Frau hätte das nicht getan, suggeriert Linguistin Luise Pusch in der Emma. Der Pilot: ein Mann, die Schulklasse: 2 Lehrerinnen, 14 Mädchen und zwei Jungen, und schon lautet die Gleichung: Täter Mann, Opfer Frau. Subtrahiert man die Männer, dann gibt es keine Mordanschläge mehr.

Daran ist leider einiges zu kurz gedacht. Auf der Passagierliste stehen nicht nur 14 Schülerinnen, sondern 149 Männer und Frauen. Sogenannte „erweiterte Suizide“ werden nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen verübt. Und das Wichtigste: Seit Langem schon sind sich die meisten FeministInnen einig, dass nicht „die Männer“ das Problem sind, sondern welche Art von Männlichkeit in unserer Gesellschaft möglich ist.

Eine psychische Krankheit etwa ist in diesem Bild weiterhin nicht vorgesehen. Es könnte also sein, dass der Massenmord damit zu tun hat, dass Andreas L. den befürchteten Jobverlust durch seine Fluguntauglichkeit für unerträglich hielt – was auch mit seiner Vorstellung vom erfolgreichen Mann zu tun haben könnte. Aber Puschs Logik lautet: Männer sind gefährlich und müssen minimiert werden, indem man den Frauenanteil steigert. Warum dann nicht das Restrisiko Mann ganz ausschließen?

Luise Pusch hat für ihren Kommentar einen Shitstorm hinnehmen müssen. Der hat sicher auch etwas mit problematischer Männlichkeit zu tun. Aber die Forderung nach einer Frauenquote kann man nicht mit einer angeblichen weiblichen Überlegenheit begründen. Aus der Welt der Zuschreibungen von Eigenschaften müssen wir doch gerade herauskommen! Frau Pusch, die sonst so kluge Sprachanalytikerin, hat der Sache da einen Bärendienst erwiesen.

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66 Kommentare

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  • Schwarzer unterbietet mit ihren kampfgenossinnen von "Emma" immer wieder jedes noch so niedrige menschliche Niveau, wie man an der verachtenswürdigen Instrumentalisierung der Opfer für ihren fundamentalistischen weiblichen Sexismus sieht. Der ist nicht einen Deut besser als der männliche Sexismus. Was ja bereits durch ihre regelmäßige Tätigkeit für "BILD" allzu deutlich wird.. BILD, das ist das Blatt mit dem barbusigen Mädchen auf Seite 3 ...

     

    Immerhin leistete Alice Schwarzer ja aktiv einen bemerkswerten Beitrag zur "Quotengelung" : Sie hat geholfen, den Frauenanteil bei den prominenten Steuerbetrügern und Scheinheiligen unserer Gesellschaft zu erhöhen. Bravo.

     

    Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den zunehmend vielen WIRKLICH emanzipierten Frauen, die sich von solchen machoartigen "Alphaweibchen" wie Schwarzer händeringend abwenden und gemeinsam mit gleichgesinnten Männern versuchen, aus der verbrannten Erde der Pauschalisierungen und Diffamierungen, welche Schwarze seit Jahrzehnten hinterlässt, wieder einen Acker zu gestalten, auf welchem aufrichtiger gegenseitiger Respekt zwischen den Geschlechtern keimen kann.

  • zu@Frauen&Fliegen 3.0

     

    Eene - hamse vajessen, wa!

     

    Un die hat immerhin mittem Stuka Rotterdam in Schutt&Asche

    (ok - mit)jelegt -

    War ihr Vater doch och -

    wie der Reichsjägermeister Meier -

    Morphinist -

    Evelyn Künnecke.

     

    vgl. - Hautnah. Indiskrete Gespräche - Wolfgang Korrhun.

    • @Lowandorder:

      Hat der Göring den Gören doch mehr zugetraut, als heute üblich. Se könn´s doch ! Was sagt uns das: Gebt das Morphium frei !

      • @lions:

        Blindes Huhn findet auch mal ein Korn?

      • @lions:

        Zu Herrn Meier - das schöne Kinderlied

        Herr Meier kam geflogen …

        &Oskar Maria Graf - Wir sind Gefangene - e - Gelächter von Außen -

         

        zu Evelyn Künneke - hier -

        Wolfgang Korrhun - lesen*;

        ein selten luzides Buch.

        (* ohne Sister Morphine - besser is das;)

  • Solche unpassenden Schwarzer-Kommentare am besten ignorieren.

  • Focus: "Es stimmt, dass Männer öfter Suizid begehen. Allerdings gibt es mehr Selbsttötungsversuche von Frauen. Da Männer aber zu drastischeren Mitteln wie Erschießen oder Erhängen greifen, sind ihre Suizidraten höher. Frauen dagegen nehmen häufiger Medikamente und können rechtzeitig gerettet werden." Fazit - auch Frauen sind auf einem Auge blind. Insbesonders wenn es gegen Männer geht.

    • @conny loggo:

      Schaut man sich so manche Kommentare an, dann gewinnt man den Eindruck. dass Frauen auch in der Mathematik die Männer weit hinter sich gelassen haben.

       

      Die Statistiken sind eindeutig: Männer stellen für ihre Mitmenschen eine größere Gefahr dar als Frauen. Argumentationsmuster a'la "auch in der Sahara habe ich schon mal Schnee gesehen" ändern nicht am der generellen Wahrheit der Aussage.

      • @Arcy Shtoink:

        Was Ihnen völlig abzugehen scheint ist, dass Männer nicht gleich Männer und Frauen nicht gleich Frauen sind. Sagen Sie einem Rettungsmediziner, Psychotherapeuten etc., sie seien eine Gefahr für ihre Mitmenschen und bitte kommen Sie mir nicht mit:" Das seien Ausnahmen". Männer sind eine Gefahr für Mitmenschen, ist allerdings die Ausnahme.

         

        Gefahr geht auch von psych. Gewalt, vor allem gegen Kinder aus, die statistisch schwer zu erfassen ist und von zu vielen nicht wahrgenommen wird, aber bei Geschlechtsgenossinnen leider zu oft praktiziert wird.

        Statistiken verstehen, relativieren, anzweifeln, dazu braucht es mehr, als Milchmädchen- Mathematik und bitte bewahren Sie unser Geschlecht vor derart Paralogismus.

         

        Verbohrtheit und Schublade ist zudem auch kein Wesenszug meines Geschlechts, auch wenn Sie da wohl eher eine dieser Ausnahmen darstellen.

        • @lions:

          Natürlich sind Männer nicht gleich Männer. Das ist doch selbstverständlich. Es ist nur die Wahrscheinlichkeit sehr viel Höher dass mörderischer Bockmist von Männern ausgeht.

    • 6G
      6020 (Profil gelöscht)
      @conny loggo:

      " Fazit - auch Frauen sind auf einem Auge blind. Insbesonders wenn es gegen Männer geht"

      Gilt zwar nicht für alle, aber im Prinzip schon ..

      • @6020 (Profil gelöscht):

        Na,da kann man ja nur hoffen dass diese einäugigen Frauen keine Pilotinnen sind.

         

        *mimimimimimiiii*

  • Man sollte beim Konsumieren der Emma den Begriff "Mann" einmal durch Begrifflichkeiten anderer gesellschaftlicher Gruppen austauschen. Spätetestens dann wird einem schlagartig klar, wie wirklich unglaublich abwertend und diskriminierend dieses Blatt pauschal mit einer Hälfte der Gesellschaft umspringt.

     

    Würde man in dieser Weise mit irgend einer anderen gesellschaftlichen Gruppe umgehen, wäre man schnell an der Grenze zur Volksverhetzung.

    Auf Männer eindreschen und sie für alles vermeintlich Schlechte pauschal abzuurteilen scheint dagegen immer noch akzeptabel zu sein.

     

    Dann aber auch noch ein solches Ereignis wie den Flugzeugabsturz für die eigenen ideologischen Zwecke zu instrumentalisieren, ist nicht nur perfide sondern einfach nur noch erbärmlich!

    • @BleibKritisch:

      "Mann" ist keine gesellschaftliche Gruppe. "Mann" ist eine biologische Gruppe.

      • @lichtgestalt:

        @Traumtänzer:

        Ich würde sagen beides. Klar eine biologische aber eben so eine gesellschaftliche.

        • @BleibKritisch:

          In der Diskussion geht es darum, ob "biologische" (genetische, hormonelle) Faktoren die Ursache für die statistische Signifikanz sind oder ob die Sozialisation Männer so prägt. Also können Sie den Begriff "Männer" nicht gegen z.B. "Fahrradfahrer_innen" austauschen. Verstanden oder muss ich weiter erklären?

          • @lichtgestalt:

            Bei der Bewertung ist es völlig irrelevant, ob nun biologische oder soziale Gründe welche Rolle auch immer spielen.

             

            Hier wird die Gruppe des männlichen Geschlechts pauschal diskriminiert, abgewertet und in gewissen Kontexten als grundsätzlich verantwortlich abgeurteilt und da es sich um den "heiligen Grahl" des Feminismus handelt, gibts eben nur einen Shitstorm und keinen gesamtgesellschaftlichen Aufschrei.

             

            Sie bedinene sich, ob nun bewusst oder unbewusst, übrigens des selben Mittels:

            Zitat: "ob "biologische" (genetische, hormonelle) Faktoren die Ursache für die statistische Signifikanz sind oder ob die Sozialisation Männer so prägt."

             

            "...Männer so prägt..."

            Und schon hat man die Kollektivaburteilung praktiziert. Mit derartigen, rein ideologisch motivierten Denkansätzen erreicht man nie etwas konstruktives. Es eignet sich allerdings hervorragend zur Feindbildgenese, ohne welchen der "EMMA-Feminismus" ja auch nicht überlebensfähig wäre.

            • @BleibKritisch:

              Ich hatte versucht, Ihnen die zu erklären, dass hier als gegensätzliche Meinungen "Biologische Determination" und "Soziale Prägung" diskutiert werden. Da steht auch ein "ob" in meinem Text. Könnte Mann verstehen. Und ersetzen Sie mal ihr "Männer" durch z.B. "Fahrradfahrer_innen" und versuchen dann, die gegensätzlichen Argumente auf diese "soziale Gruppe" anzuwenden.

              • @lichtgestalt:

                Ich habe mit meinem Kommentar nicht über die Genderstudies sondern über Diskriminierung gesprochen. Sie sprachen mir ab, dass Männer eine gesellschaftliche Gruppe seien. Auch wenn ich diesen ihren Standpunkt nicht teile, hat dieser Aspekt ohnehin nichts mit der eigentlichen Aussage meines Kommentars zu tun. Wenn es für sie schlüssiger ist, streichen sie halt das "gesellschaftliche" und reduzieren sich auf den Begriff der Gruppe.

                 

                Gewählt hatte ich diesen Begriff der gesellschftlichen Gruppe der Männer, um natürlich die einseitige Abwertung und Diskriminierung einer "EMMA" zu beschreiben und darauf hinzuweisen, dass, wenn man dies auf diese Weise mit irgend einer anderen Gruppe machen würde, dies bereits am Rande der Volksverhetzung vorbeischreddern würde.

                 

                "Mit einer Andrea wäre das nicht passiert", ist per Definition Geschlechtsdiskriminierung. Würde irgendjemand einen solchen Vergleich umgekehrt benutzen, wäre die EMMA die erste, welche so jemanden öffentlich kreuzigen würde.

                 

                Nebenbei: Wenn sie "Mann" extra mit doppeltem M schreiben, bedienen sie sich ebenfalls erneut des gleichen Stilmittels, da sie pauschal dem gesamten Geschlecht hier ein negatives Begriffsverständnis unterstellen, auch wenn sie hier nur mich persaönlich meinen. Sie sprechen dennoch, "könnte Mann verstehen"...

                 

                Das ist der Kackpunkt von EMMA und offenbar auch ihrem Verständnis. Das pauschale Abwerten einer Gruppe, völlig belanglos, ob sie diese nun sozial oder biologisch definieren, ist immer eine Diskriminierung.

                 

                Wenn ich nun der Meinung bin, dass SIE mich nicht verstehen, spreche ich auch SIE persönlich und nicht SIE als FRAU (vermute ich zumindest mal) an, da exakt diese Herangehensweise per Definition Diskriminierung darstellt.

                • @BleibKritisch:

                  EDIT: Das soll natürlich KNACKPUNKT und nicht Kackpunkt heißen. Sry...

              • @lichtgestalt:

                P.S.: Ich hatte dazu gar keine Beurteilung abgegeben. Ich stelle nur fest: Die Einen sagen so und Andere sagen: "Soso".

      • @lichtgestalt:

        Eine Gesellschaft setzt sich nunmal aus Männern und Frauen zusammen und ist somit natürlich eine Gruppe der Gesellschaft.

        • @Kleopatros:

          "Eine Gesellschaft [setzt sich nunmal aus Männern und Frauen zusammen] und ist somit natürlich eine Gruppe der Gesellschaft.

           

          Hmmmh. Was will uns der Dichter damit sagen?

          • @lichtgestalt:

            okay, da schließt sich der Kreis obwoh er sich so nicht schließen sollte. hier nocheinmal ein Versuch:

             

            Eine Gesellschaft setzt sich nunmal aus Männern und Frauen zusammen. Ergo Männer sind ein Bestandteil der Gesellschaft. Und da man sie als Gruppe aller Menschen mit einer Chromosomenkombination XY zusammenfassen kann folgt, das die Gesellschaft auch aus der Gruppe Männer besteht.

      • @lichtgestalt:

        Gendermän ick hör dir trapsen ;-)

        • @Arcy Shtoink:

          Bleib kritisch.

  • Kein Tusch

    für Frau Pusch,

    aber für die wunderbare Susanne Lothar:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Vom_K%C3%BCssen_und_vom_Fliegen

    • @lichtgestalt:

      Angst vorm Fliegen -

      ist aus eher unerfindlichen Gründen ein legendärer Roman -

      Aber im Ernst - wer liest den

      Pusch di Emma et al ?

      (Ludwig Hirsch läßt - etwas deftiger Grüßen).

       

      Mal aufm Deichvorland die Schafe zählen und ähnlich Nützliches mit den Enkeln unternehmen -

      Den ein oder anderen Pharisäer

      Verposematuckeln -

      Nich - daß ich mir Stück weiter südlich Gedanken machen muß.

      Besser is das.

      • @Lowandorder:

        sorry I forgot –

        ” die Möven sehen alle aus , als ob sie Emma hießen ” –

        daß muß reichen – eine feine gehurzelmeierte ist grad im Angebot

        http://tazelwurm.de/happy-birds-day-harry-r/

        rein gendergrundig heißt die allerdings Max by Harry R.

    • @lichtgestalt:

      Scheint ja ne ziemliche Schmonzette zu sein.

      • @Friedrich Zoller:

        Hab die Susanne immer gern gesehen. Meine Erinnerung an"Vom Küssen und vom Fliegen" war irgendwo im Hinterkopf. Ist ja heute leicht zu finden.

         

        Von Susannes Vater, Hanns Lothar (Neutze), hätte ich noch was zum Thema anzubieten:

        https://www.youtube.com/watch?v=nAVVdg2OM34

         

        @Lowandorder: "Pharisäer

        Verposematuckeln" Mock wi. Naichste Wiärken.

        • @lichtgestalt:

          Danke für den Tipp. Den guck ich mir heut Abend an :)

           

          Das war noch zur guten alten Zeit: DC-6 und Super Constellation.

           

          Mit der DC-6 gab´s 1961 ein Unglück, das manche Parallelen zum jetzigen aufweist.

          http://de.wikipedia.org/wiki/Absturz_der_DC-6_%22Theodore_Roosevelt%22_1961

          • @Friedrich Zoller:

            Super Constellation - gute alte Zeit?

             

            Gemach - mein via Venezuela

            Vielfliegeronkel traute der nicht

            "über den Weg" -

            ("die wackelt manchmal sehr sehr komisch")

            und legte seine Routen immer möglichst ohne sie;

            (und daß Hanns Lothar eine meiner Banknachbarinnen geheiratet hat -

            war - glaub ich - auch nicht so gut).

            Der Film aber wohl.

            • @Lowandorder:

              Jede "alte Zeit" wird gut,

              wenn man überleben tut.

  • Bei Frauen liegt die Zahl der versuchten Suizide 4x höher als bei Männern.

     

    wäre ich genauso sexistisch wie einige "journalistinnen", ich würde sagen:

    liegt wohl daran, dass die keine eier haben....

    • @qweeqr qweeqr:

      Es geht hier um den erweiterten Suizid, bei dem man außer sich noch andere tötet.

  • Die Verbindung zwischen bestimmten Aspekten bzw. Formen von Männlichkeit und Gewalt, insbesondere Gewaltverbrechen, sollte in der Tat viel intensiver debattiert werden. Bei diesem Thema gibt es so viele Nebelkerzen (z.B. "Ausländerkriminalität"), manchmal werden diverse soziale Fragen mehr oder weniger dfferenziert diskutiert, aber der Elefant im Raum ist doch die Männlichkeit.

     

    Zu dieser Debatte gehört aber auch die Tatsache, dass auch die Mehrzahl der Opfer - meist männlicher - Gewaltkriminalität Männer sind. Die redaktionelle Zuspitzung der Emma "Die Opfer sind überwiegend Frauen, die Täter sind männlich" trifft weder auf den Flugzeugabsturz noch ansonsten zu.

     

    Vor allem aber muss klargestellt werden, dass es um gesellschaftlich konstruierte Männlichkeit geht. (Und noch nicht einmal um sämtliche Varianten davon.) Da Männlich- und Weiblichkeit nach wie vor verbreitet biologistisch abgeleitet werden, muss das betont werden, denn die Ursachen von Gewaltkriminalität sind ja weder in den Genen noch zwischen den Beinen zu suchen. Nicht zuletzt darum ist der Sache auch nicht einfach mit einer Frauenquote im Cockpit beizukommen, zumal eine Quote mit so einer Begründung tatsächlich eine Diskriminierung biologischer Männer bedeutete.

    • @Earendil:

      Meine Sicht darauf ist die, dass Männer allgemein impulsiver sind. Was einige (ich spreche hier von einem Bruchteil eines Promille) doch zum Mörder werden lässt, anderseits aus dieser Charakteristik Männer heraus auch öfter Lebensretter als Frauen sind. M.E entstammt das sehr wohl der Biologie, diese Risikobereitschaft oder leugnen Sie einen gewissen animalischen Anteil in uns Menschen, der in der Tierwelt als selbstverständlich angesehen wird.

      • @lions:

        Zwischem tierischem Verhalten und menschlichem Handeln liegen nunmal Welten, und die tragen Namen wie "Bewusstsein", "Kultur" und "Gesellschaft".

        • @Earendil:

          Sie haben vergessen zu erwähnen , dass der Mensch vom lieben Gott persönlich geschaffen wurde - nach "seinem Bilde" .

          Spätestens seit Darwin w i s s e n wir : der Mensch ist (nur) das "frei gelassene Tier" . Die These mit dem Bewußtsein als letztes Alleinstellungsmerkmal ist nicht valide : Die Hirnforschung weiß bis heute nicht , wie die Neuronen Bewußtsein zustande bringen , geschweige denn , worin sich menschliches Bewußtsein von dem eines Schimpansen oder eines Papageien , der ihm gestellte Rechenaufgaben lösen kann , unterscheidet .

        • @Earendil:

          Die Welten, die Sie gern sauber trennen wollen, haben nun mal Schnittmengen. Schieben Sie die von sich, werden Sie in vielen Dingen in Unverständnis verharren.

          • @lions:

            Die "Schnittmengen" sind noch gar nicht abschließend verstanden, fürchte ich. Der Mensch ist einfach ein soziales UND ein biologisches Wesen. (Genau wie andere Arten auch.) Evolutionsgeschichtlich hat also vermutlich beides eine Rolle gespielt für den Arterhalt, das Soziale und das Biologische. Wobei das eine und das andere untrennbar vermischt worden sein dürften.

             

            Wo genau die einzelnen Abzweige und Kreuzungen gelegen haben, welches Sozialverhalten also beispielsweise Auswirkungen auf die Biologie hatte und umgekehrt, wird nachträglich nicht so bald zu klären sein. Wir dürfen also munter weiter spekulieren. Der Kampf der zwei Geschlechter um des Kaisers Bart (oder den Busen ihrer Kaiserin) kann also gut noch eine Weile weiter gehen.

             

            Wie ich die Menschheit kenne, wird sie nicht aufhören damit, sich um den kleinen Unterschied (sozial oder biologisch?) zu fetzen, so lange noch nicht eine aller oberste Instanz ein Schlusswort ausgesprochen hat. Dass das gar keinen Sinn ergibt, ist ihr egal. Es ist nun mal so Tradition. Und weil die Tradition schon ziemlich alt ist, ist sie ganz offensichtlich biologisch festgeschrieben. Im Bauch, im Kopf und wahrscheinlich sogar zwischen den Beinen.

  • Warum überhaupt wird ein Pusch so wichtiggenommen? Wer so aufblaswillig ist, bläst man den dann noch auf?

    • @ioannis:

      Warum Frau Pusch "wichtiggenommen" wird? Ganz einfach: Weil sie eine Denkanregung gibt. Es geht nicht darum, die Frau "noch [weiter] auf[zublasen]". Es geht darum, die Luft aus dem Ballon zu lassen, den sie uns zugepustet hat, und nachzusehen, was sonst noch drin steckt.

  • Frauen erkranken allerdings doppelt so häufig an Depressionen wie Männer und haben mehr Selbstmordversuche.

     

    Vollenden ihren Selbsmord aber weniger häufig. D.h. man muss sich zukünftig auf "Fast" Abstürze einrichten, weil die Pilotin im letzten Moment wieder hochzieht?

    So ein Unsinn...

    • @Frank Heinze:

      Immer noch besser als es durchzuziehen.

  • Naja ist ja bekannt, dass Frau Schwarzer und Ihre Emmanist*Innen nicht allzu viel mit (modernem) Feminismus am Hut haben und allgemein ein ziemlich geringes Reflektionsvermögen besitzen.

     

    Oben genannte Klientel hat jedenfalls einen großen Beitrag dazu geleistet, dass Feminismus mit Männerhass gleichgesetzt wird.

     

    Danke, dass Ihr uns das Leben und den Emanzipationskampf noch schwerer macht, als es eigentlich schon ist.

    • @Vex:

      So sind sie die Männer. Sie sind mit Abstand die größeren Killer. Wer mag das schon gerne hören.

      • @Arcy Shtoink:

        Nachtrag zu "So sind sie die Männer":

         

        An welche Stelle rutschen in diesem monokausalen, bipolaren Weltbild eigentlich z.B Transmänner? Sind die dann plötzlich Täter, wo Sie jetzt nicht mehr fraulich sind? Waren die auch schon als "Frau" bereits Täter und werden jetzt bei der Angleichung zusätzlich noch mit einem Penis "bewaffnet"?

         

        Oder ist das ok, weil "die ja mal Frauen waren"? Sind Transmänner dann eigentlich Männer, obwohl sie keine Täter sind? Widerspruch in sich, funktioniert in der Schwarzer'schen Blase aber vielleicht.

         

        Bei Transfrauen genau umgekehrt?

      • @Arcy Shtoink:

        Naja, wenn Sie das so sagen muss das ja stimmen.

        Wird wohl genetisch bedingt sein (muss ja, wenn die so sind - "die Männer"). Was machen wir da? XY-Chromosomen-Träger vorsorglich wegeuthanasieren für den Weltfrieden?

      • @Arcy Shtoink:

        "Die größeren......." Ein bisschen Mörder geht genauso wenig, wie ein halber usw. , also wie meinen ?

  • Frau Oestereich der 1'te Link führt zum Tatortartikel der taz. ;-)

    • @Arcy Shtoink:

      War vielleicht Absicht. "Alles ganz falsch machen", lautet die Überschrift. Und das Dumme am Feminismus wie Emma ihn unter Alice Schwarzer verstehen will, ist ja, dass mensch damit "entweder alles falsch oder ganz falsch machen" kann.

  • Zitat 1:

     

    "Das Bundeskriminalamt bemerkt in seinen amtlichen Zahlenkolonnen zur Tötungskriminalität für das Berichtsjahr 2006: „Die ermittelten Tatverdächtigen bei Mord und Totschlag sind in der Regel männliche Erwachsene.„ In konkreten Zahlen heißt das: Nur 15 Prozent der bei „Mord„ überführten Täter sind Frauen, bei den Delikten „Totschlag„ und „Tötung auf Verlangen„ sind es lediglich 12 Prozent." (http://www.kriminalpolizei.de/themen/kriminalitaet/detailansicht-kriminalitaet/artikel/wenn-frauen-toeten.html)

     

    Zitat 2

     

    "Die Suizidrate ist stark geschlechtsabhängig; die Rate ist bei Männern konsistent höher als bei Frauen. In wohlhabenden Ländern begehen etwa dreimal mehr Männer als Frauen Suizid," (https://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Weltweit)

     

    Ergo ?

    • @Arcy Shtoink:

      Und wieviel Prozent der männlichen Piloten fliegen Amok?

    • @Arcy Shtoink:

      Ergo? Ergo scheinen Männer den eigenen wie den fremden Tod sehr viel (etwa sechs- bis siebenmal) leichter als Lösung für Probleme zu akzeptieren als Frauen. Und das, sehr geehrte Luise Pusch, könnte sehr viel mehr mit gesellschaftlichen Normen und mit unserer gemeinsamen Geschichte zu tun haben als mit jeder Biologie. Diese Normen aber sollte man ganz dringend ändern wollen, statt sie Karrieresprungbrett für Frauen zu missbrauchen. Weils sonst nämlich die Gefahr besteht, dass Frauen sich "nach oben" anpassen. Und "oben" ist in dem Fall ganz eindeutig schlecht, nicht gut.

    • @Arcy Shtoink:

      Ergo?

       

      Frauen stellen sich cleverer an und werden seltener erwischt.

    • @Arcy Shtoink:

      Zu Zitat 1 ist die Konsequenz klar.

       

      Unsere Strafbehörden ermitteln einseitig in Richtung Männer, wenn sie dort mehr aufklären können wie bei Taten von Frauen.

       

      Bei Zitat 2 könnte man schließen, dass Männer wesentlich unglücklicher sind wie Frauen und versuchen daran was zu ändern.

      • @Age Krüger:

        Die Aufklärungsquote beim Tatbestand des Mordes beträgt 96,3 Prozent (2013), beim Totschlag sind es 95,5 Prozent. Alle Männer erwischt, alle Frauen kommen davon... Oder wie soll ich da eine "Einseitigkeit" bei den Ermittlungen erkennen können?

        • @Cerberus:

          Jetzt können wir mal etwas über Statistik philosophieren. Auch eine hohe Aufklärungsquote setzt z.B. voraus, dass ein Mord als solcher erkannt wird. So selten ist das nicht, dass in Altenheimen und Krankenhäusern die TäterInnen erst viele Jahre zufällig ans Licht kamen und man geht von einer extrem hohen Dunkelziffer aus.

           

          Wäre aber gar kein Argument in dem Fall, denn wahrscheinlich ist die Quote durch Mord mit technischen Hilfsmitteln wie Waffen und Flugzeuge bei Frauen geringer. Also mehr Männer ins Altersheim und mehr Frauen ins Flugzeug? Und die Quote von Männern, die Abtreibungen an sich vornehmen lassen, ist gleich Null.

           

          Ich will damit nur darauf hinaus, dass statistische Werte Müll sind. Die Leute, die damit arbeiten wollen, müssen sich auch fragen lassen, ob sie jedem NPDler zustimmen würden, weil nach Kriminalstatistik Allochthone häufiger straffällig werden wie Autochthone.

  • Der Feminismus im Schland steckt seit 40 Jahren in den Kinderschuhen, ohne aus diesen herauszuwachsen. Im Gegenteil: Die Feministinnen der Schwarzer-Generation führten ihre Debatten noch mit messerscharfem Intellekt. Davon ist heute nichts mehr übrig: Man hat sich dem allgemein abgestumpften Niveau angepaßt.

    • @Friedrich Zoller:

      Apropo "messerscharf": Haben Sie den Emma-Artikel überhaupt gelesen? Zum Zeitpunkt ihres Kommentars führte der Link zum Tatortartikel der taz (http://taz.de/Tatort-aus-Kiel/!157201/)

      • @Arcy Shtoink:

        Der Artikel ist von Grund auf falsch, von Messerscharf kann da keine Rede sein. Die Zahlen die da genannt werden sind total am Thema vorbei, da hier viele andere Faktoren überhaupt nicht berücksichtigt werden.

         

        Auch das mit den Schülern und Lehrern zeugt schon absoluter Ignoranz. Als ob das Geschlecht da eine Rolle spielt total lächerlich.

  • Hey, als Copilotin okay, kann ja dem Capitän den Bauch streicheln, wenn dem mal nicht so is. Man stelle sich die Landung in Riad ( Saudi-A.) vor. Da müsste vll. noch ein Mann mit Warnfähnchen vorneweglaufen; Der arme !

  • Frau Pusch, müssen Sie wirklich auch noch eine solche Tragödie zur Verbreitung Ihrer Thesen nutzen?

     

    Mir scheint, hier öffnet sich wieder mal ein weites Feld für die psycho-pathologische Feinarbeit von Frauen, die glauben ihren Geschlechterkampf auch noch in dieser Ecke austragen zu müssen. Leute, schließt endlich Frieden, sorgt mit Männern gemeinsam für Gerechtigkeit und arbeitet zusammen, um für alle Arbeitsbedingungen herzustellen, die passen und zufriedenstellen. Aber nicht in dieser Weise!