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Tarifkonflikt Sozial- und ErziehungsberufeKindertagesstätten bleiben zu

Mit Warnstreiks will Verdi eine bessere Bezahlung von ErzieherInnen durchsetzen. Die Arbeitgeber sprechen von Mitgliedergewinnung.

Erzieherinnen und Erzieher streiken für mehr Anerkennung und Geld. Bild: dpa

BERLIN taz | Im Tarifkonflikt um eine Besserstellung der Sozial- und Erziehungsberufe erhöht Verdi den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am Donnerstag rief die Dienstleistungsgewerkschaft zu Warnstreiks in mehreren Bundesländern auf. So bleiben heute zahlreiche Sozialeinrichtungen und Kindertagesstätten in Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen geschlossen. Bereits am Dienstag streikten mehrere tausend ErzieherInnen in Hamburg und Niedersachsen.

Gemeinsam mit dem Beamtenbund und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Verdi, die bundesweit rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst in höhere Entgeltgruppen einzuordnen. Das würde zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich 10 Prozent führen.

„Es ist längst überfällig, dass die qualifizierte Arbeit der Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsberufen auch finanziell aufgewertet wird“, begründete Verdi-Verhandlungsführer Onno Dannenberg die Gewerkschaftsforderung. Schließlich seien die Anforderungen in Kitas, in der Jugendhilfe, der Behindertenhilfe oder im allgemeinen Sozialdienst deutlich gestiegen.

Scharfe Konfrontation

Die Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) laufen seit Ende Februar. Eine Verständigung ist bislang nicht in Sicht. Laut Arbeitgeberseite würde die geforderte Höhergruppierung vielen ErzieherInnen sogar ein Gehaltsplus von 21 Prozent bringen – was die Städte und Gemeinden angesichts der klammen kommunalen Kassen für völlig überzogen halten.

„Für pauschale Erhöhungen gibt es keinen Raum“, sagte VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann. Zwar sei man grundsätzlich gesprächsbereit. Allerdings seien die Gehaltssteigerungen im Sozial- und Erziehungsdienst ohnehin in den vergangenen Jahren höher als bei den anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ausgefallen.

„Wenn die Arbeitgeberseite diese Haltung weiter verfolgt, steuern wir auf eine scharfe Konfrontation zu“, konterte Verdi-Chef Frank Bsirske. Derzeit seien beide Seiten weiter auseinander als 2009, als zuletzt um die Entgelttabellen gerungen wurde. Damals sei zwölf Wochen lang gestreikt worden.

Von einer „gewerkschaftlichen Inszenierung“ spricht VKA-Mann Hoffmann. Die Arbeitgeber unterstellen, Verdi nutze die Warnstreiks vor allem zur Mitgliedergewinnung.

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2 Kommentare

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  • Eine Erzieherin, ein Sozialarbeiter oder eine Kitaleitung muss heute anders für die Rente vorsorgen, als noch vor der Riester-Reform. Manche öffentlichen Arbeitgeber bieten Vorsorgesysteme an, aber viele Menschen im sozialen Bereich haben Lücken, Erziehungszeiten oder Teilzeitphasen und brauchen dieses Lohnplus nur deshalb schon, um für die Rente vorsorgen zu können. Außerdem hat man einst Erzieherinnen das Gehalt um 400 EURO gekürzt und die Aufstiegsmöglichkeiten reduziert.

     

    Es ist nicht so, dass in diesem Bereich einfach aggressive Leute sich 'reich' streiken wollen. Eigentlich wissen das auch die kommunalen Arbeitgeber. In Hamburg ist z.B. in Kitas der Betreuungsschlüssel am schlechtesten, was zu niedriger Qualität aber zu sehr schlechten Arbeitsbedingungen führt. Viele Leute in diesem Segment leiden unter Burn-Out oder werden arbeitsunfähig.

     

    Auch das fällt nicht vom Himmel, sondern wurde von den kommunalen Regierungen und Managements organisiert. Ich wundere mich darüber, wie zahm und lieb die Gewerkschaften mit diesen Arbeitgebern noch umgehen?

     

    Ich vermute mal in Frankreich würden diese Leute die Rathäuser und Verwaltungen stürmen, hier tut ver.di so, als ob man das kurz ausverhandeln kann. Der Gesellschaft muss m.M. nach viel deutlicher gemacht werden, worum es eigentlich geht: Es geht nicht nur um Lohnsteigerungen, sondern um vielerorts kranke Arbeitswelten, Armutsrente und hohe Anforderungen, die sich alle wünschen, aber niemand wirklich bezahlen will.

  • Zitat:...Die Arbeitgeber unterstellen, Verdi nutze die Warnstreiks vor allem zur Mitgliedergewinnung.

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    Das zu verhindern liegt in der Hand der AG!

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    Bezahlt anständig und Verdi werden die Leute weglaufen;.))

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    Die Sprüche: Vorschulische Bildung und qualifizierte Kinderbetreung ist HOCH wichtig und der dafür aufgewendete Gegenwert liegen zu weit auseinander!

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    Und in dem Rahmen könnten vielleicht die Ausbildung und Gehälter von Erziehern, Lehern usw. in den verschiedenen Erziehunges/Unterrichtsstufen endlich einmal angeglichen werden! Warum Ausbildung und bei Lehrern die Bezahlung so auseinanderklafft ist mMn. nur durch "3-Klassengesellschaft" anno Domini zu erklären!

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    Die Kinder haben Anspruch darauf, nicht nur in Sonntagsreden!

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    Meint Sikasuu

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    Ps. Oder wollen wir wieder zum alten Fritz zurück: "Kann lesen und schreiben, als Unteroffizier nicht mehr brauchbar, soll Lehrer werden!" ;-((