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Kolumne WichtigSchluss mit Gedöns

Gibt es ja gar nicht: Ideenklau. Egal. Vom Tag ist eh nicht mehr viel übrig. Praktisch. Schwul und Schwuler beenden die Kolumne, vorerst.

Ein Sekt auf alle. Bild: MMchen / photocase

S chwul: Skandal!

Schwuler: Was?

Schwul: Die Akrap hat unsere Idee geklaut.

Schwuler: Excuse me?

Die Idee

Schwul & Schwuler haben mit der längsten Kolumne begonnen und beenden sie auch. Homohasser, Gegner, Freunde, Familie und Fans können Schwul & Schwuler unter schwulundschwuler@taz.de erreichen – auch für Sexangebote.

Für die längste taz-Kolumne aller Zeiten wechseln sich sechs AutorInnen täglich ab. Bisher erschienen: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8, Teil 9, Teil 10, Teil 11, Teil 12, Teil 13, Teil 14, Teil 15, Teil 16, Teil 17, Teil 18.

Schwul: Ja. Und das auch noch schlecht. Unverständliches Zeug. Reine Nabelschau. Unpolitisch, inaktuell, unlustig.

Schwuler: Das Gegenteil von Schwul & Schwuler also.

Schwul: Wir sind ja immer topaktuell und nachrichtlich angebunden.

Schwul: Nur weil ihr nichts eingefallen ist.

Schwuler: Egal. Erinnerst du dich an gestern?

Schwul: Nein, ich war betrunken.

Schwuler: Du trinkst in letzter Zeit viel.

Schwul: In letzter Zeit?

Schwuler: Haben Schwule eigentlich häufiger ein Alkoholproblem als Heteros?

Schwul: Bestimmt. Alles ist erträglicher mit Alkohol. Cin cin!

Schwuler: Cin cin? Voll schwul.

Schwul: Apropos schwul. Kaum ist Frühling, outen sich alle.

Schwuler: Wer denn?

Schwul: Einer von den Mutanten bei „X-Man“, Schauspieler Patrick Diemling, und der Kölner „Tatort“ hat einen schwulen Assistenten.

Schwuler: Ich kenn die alle nicht. Warum bekommen wir immer die No-Names?

Schwul: Wen hättest du gern im Club?

Schwuler: Max Riemelt.

Schwul: Sweet. Kubicki von der FDP wäre doch ein süßer Daddy.

Schwuler: Wenn schon FDP, dann den Lindner, der hat was von einem Model.

Schwul: Schluss mit der FDP. Ich will Kanye West!

Schwuler: Und wen bekommen wir? Jens Spahn.

Schwul: Der Homonationalist …

Schwuler: Der sich nicht in Problemkieze wie Neukölln traut …

Schwul: … und uns alle retten will vor der Islamisierung.

Schwuler: Wie Jesus.

Schwul: War Jesus schwul?

Schwuler: Ich fahre zum Kirchentag, da finde ich das raus.

Schwul: Machst du dort auch Bibelarbeit?

Schwuler: Sicher.

Schwul: Schön. Kannst du herausfinden, ob Analsex laut Bibel okay ist oder doch nicht?

Schwuler: Na toll, jetzt hast du wieder Sex gesagt.

Schwuler: Aber wenigstens nicht Penis. Also nur indirekt.

Schwul: Wie auch immer. Die Homogegner haben doch recht: Die Gesellschaft verschwult.

Schwuler: Schlimm. Ekelhaft.

Schwul: Ach, mir soll es recht sein. Mehr Spaß für uns.

Schwuler: Mal ehrlich, was wollen wir denn mit diesen ganzen No-Names?

Schwul: Ach, die Homolobby ist über jeden froh. Die nehmen doch jeden auf.

Schwuler: Auch uns?

Schwul: Bestimmt. Jetzt, wo Gedöns vorbei ist.

Schwuler: Vielleicht sollten wir weitermachen.

Schwuler: Wir haben doch viel zu sagen. Sehr viel.

Schwul: Essen, Mode, Sex, Feminismus, Katzen, Stars …

Schwuler: … Penisse.

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Enrico Ippolito
Redakteur bei taz2/medien
Jahrgang 1982, ist seit 2011 bei der taz. Seit November 2012 wirkt er als Redakteur bei tazzwei/medien. Zuvor hat er ein Volontariat bei der taz absolviert.
Paul Wrusch
Redakteur wochentaz
Jahrgang 1984, hat Journalistik und Soziologie in Leipzig studiert. Seit 2009 ist er bei der taz. Nach seinem Volontariat war er Redakteur in der sonntaz, bei taz.de, bei taz2/Medien und im Inlandsressort. Bis 2024 Ressortleiter wochentaz, jetzt Politikredakteur.
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