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Überlebende vernetzen

NOBELPREIS Trägerinnen engagieren sich

BERLIN taz | Als 2011 Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf, die Liberianerin Leymah Gbowee und die Jemenitin Tawakkul Karman den Friedensnobelpreis erhielten, war das der Durchbruch. Seit fünf Jahren bereits engagierte sich die „Nobel Women’s Initiative“, gegründet unter anderem von den Friedensnobelpreisträgerinnen Shirin Ebadi (Iran) und Rigoberta Menchu (Guatemala), für die Vernetzung verfolgter Frauengruppen. Nun wurde diese Thematik erstmals direkt geehrt und sichtbar.

Seitdem vergeht kein Monat, ohne dass sich die Nobel Women’s Initiative zu Wort meldet. Ein aktueller Schwerpunkt: die zunehmende Gefährdung von Frauen in Guatemala, seit im Mai 2013 die Verurteilung des Exdiktators Ríos Montt wegen Völkermordes annulliert wurde. Eine der wegen ihres Engagements suspendierten Staatsanwältinnen hatte zuvor Vergewaltiger verfolgt – diese Arbeit liege jetzt brach, so die Initiative.

Davor, im Februar, hatten die Nobelpreisträgerinnen Frauengruppen im kriegsgeschüttelten Osten der Demokratischen Republik Kongo besucht. All das wollen sie jetzt mit einer 90-köpfigen Delegation auf den Londoner Gipfel tragen. Es wird ein globales Netzwerk von Vergewaltigungsopfern aus Kriegsgebieten gegründet, „Survivors United for Action“.

Damit sich etwas ändert – und zwar unter Beteiligung der Opfer. „Es gibt jetzt nationale und internationale Regelwerke“, erklärt die Initiative. „Aber fehlender politischer Wille und Ressourcen behindern die Umsetzung.“ D.J.

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