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Anschlag auf jüdische Siedlung

Vier Tote bei Selbstmordattentat im Westjordanland. Neue Militärinvasionen

JERUSALEM taz ■ Mindestens vier Menschen, darunter der Täter selbst, sind gestern bei einem Sprengstoffattentat an der Stadteinfahrt von Ariel, einer der größten jüdischen Siedlungen im Westjordanland, getötet worden. Bei erneuten Militärinvasionen in die Städte Nablus und Jenin sowie im südlichen Gaza-Streifen kamen bei Feuergefechten vier Palästinenser, darunter ein 13-jähriger Junge, ums Leben. Die drei anderen Männer sollen den Organisationen Dschihad und Fatah angehört haben.

Bei dem Anschlag näherte sich der Täter Augenzeugenberichten zufolge einer Gruppe von mehrheitlich Soldaten bei einem Fast-Food-Restaurant einer Tankstelle. Eine Frau sei auf den Palästinenser aufmerksam geworden und habe „Terrorist“ gerufen. Einer der Soldaten forderte den Mann auf, sein Hemd hochzuziehen, um zu sehen, ob er Sprengstoff an seinem Körper trägt. Als der Attentäter der Aufforderung nicht folgte, habe der Soldat geschossen und vermutlich die Bombe gezündet.

18 Menschen trugen bei der Explosion zum Teil schwere Verletzungen davon. Die Fatah-nahe Organisation Al-Aksa-Brigaden bekannte sich zu den Tat. Die Bewegung verpflichtete sich vor kurzem, von Gewalt in Israel abzusehen. Der Kampf innerhalb des palästinensischen Gebiets wird hingegen unverändert fortgesetzt.

Mit Blick auf die andauernde Koalitionskrise ist das jüngste Attentat Wasser auf den Mühlen derjenigen, die im Rahmen der kontroversen Haushaltsdebatte Geld für die jüdischen Siedlungen fordern. Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser, solle sich schämen, kommentierte Ron Nachman, Bürgermeister von Ariel unmittelbar nach dem Anschlag. Ben-Elieser forderte eine Veränderung der Prioritäten, darunter zuallererst die Finanzierung sozialer Projekte anstelle der Unterstützung für die Siedlungen. SUSANNE KNAUL

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