Antisemitischer Angriff in der Schweiz: Orthodoxer Jude niedergestochen
Der Angreifer soll „Tod den Juden“ gerufen haben, ein antisemitisches Tatmotiv liegt laut Polizei nahe. Weltweit nehmen antisemitische Straftaten zu.

Bei der Polizei ging gegen 21.30 Uhr eine Meldung über einen Streit zwischen mehreren Personen ein. Nach ersten Erkenntnissen griff der Täter den 50-Jährigen an und verletzte ihn mit einer Stichwaffe schwer. Die Polizei beschrieb den mutmaßlichen Täter als 15-jährigen Schweizer und konnte ihn noch am Tatort festnehmen. Laut der israelischen Zeitung The Times of Israel soll er „Tode den Juden“ gerufen haben.
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund zeigte sich schockiert, dass ein Gemeindemitglied Opfer eines Angriffs wurde. „Physische Übergriffe in der Schweiz auf jüdische Menschen sind sehr selten“, teilte der Bund mit. „Von derartigen lebensbedrohlichen Attacken wurde die jüdische Gemeinschaft in den letzten zwei Jahrzehnten verschont. Seit dem 7. Oktober musste aber eine deutliche Zunahme solcher physischen Übergriffe registriert werden.“
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas, der von einem Angriff der Hamas auf den Süden Israels mit 1.200 Todesopfern ausgelöst wurde, haben antisemitische Übergriffe weltweit zugenommen.
Auch in den USA gab es am Freitag einen möglicherweise antisemitisch motivierten Anschlag: In San Diego wurden zwei Menschen verletzt und einer getötet, als der Angreifer das Feuer auf eine Zahnarztpraxis eröffnete. Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Getöteten um einen orthodoxen jüdischen Zahnarzt. Der Schütze wurde festgenommen, laut Polizei soll es sich um einen 29-jährigen Mann arabischer Herkunft handeln. Das Motiv ist noch unklar, die Vermutung eines antisemitisch motivierten „Hate-Crimes“ steht im Raum.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Wahlkampf in Deutschland
Rotzlöffeldichte auf Rekordniveau
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA entwerfen UN-Resolution zum Krieg in der Ukraine ohne jede Kritik an Russland