Angriff auf evangelische Kirche: Mehrere Tote in Burkina Faso
Mehrere Menschen sind in dem westafrikanischen Land getötet worden. Auch der Pastor der Kirche war unter den Opfern.
Zwei Tage zuvor waren fünf Lehrer in der Stadt Comin-Yanga in der Provinz Centre-Est von Terroristen erschossen worden. Aufgrund der Sicherheitskrise sind in Burkina Faso bereits 954 Schulen geschlossen. Die Häufung der Anschläge ereignet sich kurz vor einem Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Woche.
In Burkina Faso bekennen sich rund 60 Prozent der knapp 20 Millionen Einwohner zum Islam, ein knappes Viertel sind Christen. Es gebe „einen kulturellen Kontext, der Toleranz schafft“, betonte erst Mitte April der Bischof der Hauptstadt Ouagadoudou, Kardinal Philippe Ouédraogo.
Dies gewährleiste, dass in einer Familie Anhänger verschiedener Religionen in Harmonie zusammenleben. Obwohl Anschläge in von Burkina Faso seit Monaten zunehmen, gab es bisher keine Angriffe auf Kirchen. Allerdings verschwand erst im März ein katholischer Priester bei Dori. Unbestätigten Berichte wurde jetzt seine Leiche gefunden. Zuvor war ein spanischer Missionar ermordet worden.
Merkel tritt am Mittwoch eine dreitägige Reise in die Staaten Burkina Faso, Mali und Niger an, in denen islamistische Gruppen immer wieder Angriffe und Anschläge verüben. In Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou wird Merkel bilaterale Gespräche mit Präsident Roch Marc Kaboré führen. Im Anschluss ist ein Treffen mit den Staatspräsidenten der Anti-Terror-Allianz G5 geplant, zu der sich Burkina Faso und vier andere Sahelstaaten zusammengeschlossen haben.
Die G5-Staaten haben eine gemeinsame Truppe zum Kampf gegen Dschihadisten gebildet. Bei einem Besuch Kaborés in Berlin im Februar hatten Deutschland und Burkina Faso eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus vereinbart. Merkel sagte damals eine Stärkung der deutschen Beratertätigkeit für die dortigen Sicherheitskräfte zu.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Bundestag bewilligt Rüstungsprojekte
Fürs Militär ist Kohle da
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein