Aktuelle Nachrichten zur Coronakrise: Hälfte der Briten geimpft
28 Millionen Menschen auf der Insel haben ersten Piks erhalten. Nur einzelne Verstöße gegen Ausgangssperren. Belgien will Patienten nach Deutschland verlegen.
Hälfte der britischen Bevölkerung erstgeimpft
Mehr als die Hälfte der britischen Gesamtbevölkerung hat mittlerweile ihre erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Wie am Samstag aus Zahlen des Gesundheitsdienstes NHS hervorging, haben in England bis einschließlich Freitag bislang rund 28,1 Millionen Menschen ihren ersten Stich erhalten – damit steigt die Gesamtzahl der Erstgeimpften im Vereinigten Königreich auf knapp 33,5 Millionen. Die neuesten Zahlen aus Wales, Schottland und Nordirland standen zu dem Zeitpunkt noch aus. Insgesamt leben schätzungsweise 66,8 Millionen Menschen in Großbritannien.
Insgesamt sind in Großbritannien bereits mehr als 45 Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden. Über 11,6 Millionen Menschen haben schon ihre zweite Impfung erhalten. (dpa)
Nur vereinzelt Verstöße gegen Ausgangssperren
In zahlreichen Städten und Landkreisen gilt seit Samstag die Corona-Notbremse des Bundes. Nur vereinzelt stellte die Polizei in der ersten Nacht Verstöße in den Ländern gegen Ausgangsbeschränkungen fest. So seien in München weniger Fälle als in den Wochen zuvor registriert worden, teilten die zuständigen Behörden mit. Die meisten Verstöße seien in Wohnungen festgestellt worden. Auch im Saarland, wo die Polizei noch am vergangenen Wochenende von massiven Verstößen gegen die Corona-Regeln berichtet hatte, sowie in Bremen blieb es ruhig. Selbst der St. Johanner Markt in Saarbrücken blieb den Angaben zufolge leer. Dort hatten eine Woche zuvor noch knapp 500 Menschen gefeiert und Beamte mit Flaschen beworfen. In Brandenburg stellte die Polizei 24 Verstöße fest. (dpa)
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Belgien bittet Deutschland um Aufnahme von Patienten
Angesichts stark ausgelasteter Intensivstationen hat Belgien Deutschland um die Aufnahme von Corona-Patienten gebeten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten die Betroffenen in Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen verlegt werden.
Über die Bitte Belgiens berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Leiter der medizinischen Notfallhilfe, Marcel Van der Auwera. Einige Krankenhausstandorte hätten keine Intensivbetten mehr zur Verfügung.
In den vergangenen 14 Tagen gab es in Belgien offiziellen Angaben zufolge knapp 450 Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner. Zwar ist das ein leichter Rückgang im Vergleich zu den Vorwochen, doch gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle – ebenfalls nur leicht – auf durchschnittlich knapp 40 pro Tag. In Belgien leben rund 11,5 Millionen Menschen. (dpa)
Jan Josef Liefers verteidigt #allesdichtmachen
Der Schauspieler Jan Josef Liefers hat nach der heftigen Kritik im Netz die Aktion #allesdichtmachen von Künstlerinnen und Künstlern gegen die verschärften Corona-Schutzmaßnahmen verteidigt. Allerdings stellte er am Freitagabend in der Radio Bremen Talkshow 3nach9 die Art und Weise der Kampagne infrage. Er habe Menschen vertreten wollen, die unter den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung leiden. Jedoch sei dafür Ironie vielleicht das falsche Mittel gewesen, räumte Liefers ein.
Die Protest-Aktion hatte am Freitag hohe Empörungs-Wellen geschlagen. An der Kampagne hatten sich mehr als 50 Schauspieler und Schauspielerinnen beteiligt, darunter auch Heike Makatsch und Meret Becker. Zuspruch erhielt die Aktion aus dem rechten Lager, von AfD-Politikern und aus der Querdenker-Szene. Einige Künstlerinnen und Künstler distanzierten sich inzwischen von der Aktion und löschten ihre Beiträge.
In dem Video, das auf dem Youtube-Kanal der Kampagne veröffentlicht wurde, hatte Liefers vor allem die Berichterstattung der Medien über die Pandemie kritisiert. „Das sollte ein ironischer Protest sein von Leuten, die sich aktuell nicht gut wieder finden können – auch in den Medien“, erläuterte er in der Sendung. „Vielleicht habe ich mich übernommen, das gebe ich gerne zu. Aber diese Art von Stimme wollte ich gerne geben.“
Liefers betonte, die Aktion habe keinesfalls „rechte Schwurbler und Wirrköpfe“ munitionieren sollen. Allerdings finde er es schade, dass er als Kritiker der Maßnahmen „sofort ziemlich radikal in Ecken gepusht wird, in die man gar nicht gehört“. (epd)
Kanzlerin ruft Bevölkerung zur Unterstützung auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die neue Corona-“Notbremse“ als dringend notwendig verteidigt. Die vorgesehenen Maßnahmen seien zwar hart, sagte sie am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Es gebe aber keine weniger belastenden Wege, um die dritte Corona-Welle zu brechen und umzukehren. Merkel appellierte an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten. „Wenn es uns jetzt gelingt, die Infektionen deutlich und schnell zu senken, sind in absehbarer Zeit Lockerungen Schritt für Schritt möglich“, erklärte sie. „Lassen Sie uns jetzt noch einmal das Notwendige tun und alle zusammen Rücksicht und Verantwortung zeigen.“
Deutschland sei mitten in der dritten Welle, betonte die Kanzlerin. Die ansteckendere Virusvariante habe sich auch hierzulande durchgesetzt, das Robert Koch-Institut melde jeden Tag so hohe Zahlen von Neuinfektionen und Intensivpatienten wie in den angespanntesten Tagen des Winters. „Und was wir von Ärzten und dem Pflegepersonal hören, das sind wahre Hilferufe“, sagte sie: „Wir – der Staat, die Gesellschaft, die Bürgerinnen und Bürger – wir alle müssen helfen.“
Das neue Infektionsschutzgesetz ist seit dem Wochenende in Kraft. Es sieht unter anderem eine Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und fünf Uhr in Landkreisen und kreisfreien Städten vor, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 100 an drei Tagen hintereinander überschreitet. (epd)
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Altmaier: Im Sommer über Ausnahmen für Geimpfte reden
Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht davon aus, dass „im Juni oder Juli“ über Ausnahmen für Corona-Geimpfte gesprochen werden kann. Das sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Also ob Menschen, die zweimal geimpft sind, der Aufenthalt in Quarantäne erspart werden kann – etwa nach Kontakten mit Infizierten oder nach Auslandsreisen. Oder ob die Menschen ein Restaurant besuchen können, ohne vorher einen Schnelltest zu machen. Ich kann mir das gut vorstellen.“ Aber das seien Fragen, bei denen man stark auf die Expertise der Wissenschaft und ihre Erkenntnisse mit den Impfungen angewiesen sei. (dpa)
Neuseeland schränkt Reisekorridor mit Australien wieder ein
Nach der Entdeckung eines Corona-Infektionsfalls in Australien hat Neuseeland den erst kürzlich eröffneten Reisekorridor mit dem Nachbarland in Teilen wieder geschlossen. Der Reiseverkehr zwischen Neuseeland und dem Bundesstaat Westaustralien werde gemäß der Vereinbarungen zum „trans-tasmanischen“ Korridor „ausgesetzt“, teilte die neuseeländische Regierung am Freitag mit. Reisen aus anderen australischen Bundesstaaten und Territorien nach Neuseeland sind demnach noch möglich.
Zuvor hatten die Behörden des Bundesstaats Westaustralien einen dreitägigen Lockdown für die Regionen Perth und Peel angekündigt. Hintergrund war die Entdeckung einer Corona-Infektion bei einem Reisenden.
Neuseeland und Australien hatten den Corona-Reisekorridor am vergangenen Sonntag eröffnet – mehr als ein Jahr nach der Schließung der Grenzen wegen der Corona-Pandemie. In Australien leben hunderttausende Neuseeländer. Vor der Corona-bedingten Grenzschließung herrschte zwischen beiden Ländern deshalb ein reger Pendelverkehr. (afp)
USA lassen Vakzin von Johnson & Johnson wieder zu
Die Vereinigten Staaten lassen ab sofort wieder den Impfstoff von Johnson&Johnson zu. Dies hat die staatliche Gesundheitsbehörde (CDC) bekanntgegeben. Damit beenden die USA eine 10-tägige Pause, um die Verbindung zu extrem seltenen, aber potenziell tödlichen Blutgerinnseln zu untersuchen. Die Vorteile des Mittels überwögen deutlich die Risiken, teilt der Ausschuss mit.
Die US-Behörden hatten am 13. April nach mehreren Fällen seltener Thrombosen zu einer sofortigen Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Vakzin geraten. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) war ebenfalls diese Woche zu dem Schluss gekommen, dass es zwar eine mögliche Verbindung zwischen Impfung mit dem Vakzin und sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln gebe. Insgesamt überwögen aber die Vorteile die Risiken. (rtr)
Sieben-Tage-Inzidenz steigt minimal
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 23.392 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Samstagmorgen hervor. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 286 neue Todesfälle verzeichnet. Am Samstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 23.804 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 219 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 164,4. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 164,0 angegeben, am Samstag vergangener Woche mit 160,7, vor vier Wochen (27.3.) mit 124,9. (dpa)
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