Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Lambrecht stellt Maskenpflicht infrage

Die Ministerin fordert die Länder auf, die Maskenpflicht zu überprüfen. Johnson & Johnson liefert 6,5 Millionen Impfdosen weniger als ausgemacht an Deutschland.

Christine Lambrecht vor blauem Hintergrund. Sie ist eine ältere Frau mit lockigen blonen Haaren, die ir bis zur Schulter reichen. Sie trägt eine Brille.

Die Länder müssten klären, „ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist“ Foto: dpa

Produktionsprobleme: J&J liefert 6,5 Impfdosen weniger

Produktionsprobleme des US-Pharmaunternehmens Johnson & Johnson (J&J) führen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums dazu, dass bis Ende Juni etwa 6,5 Millionen Corona-Impfdosen weniger nach Deutschland geliefert werden als geplant. „Das ist bedauerlich, denn jede Impfdosis zählt. Daher erwarten wir von J&J, dass diese Menge im Juli schnellstmöglich nachgeliefert wird“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Hintergrund ist, dass US-Behörden nach Informationen der New York Times die Vernichtung von knapp 60 Millionen Impfdosen von in dem J&J-Werk in Baltimore hergestellten Chargen angeordnet hatten. Die US-Behörden haben in dem Werk zahlreiche Mängel entdeckt.Der Sprecher des Gesundheitsministeriums wies darauf hin, dass man derzeit damit rechne, „dass BioNTech mit 50,3 Millionen Dosen, Moderna mit 6,4 Millionen Dosen und AstraZeneca mit 12,4 Millionen Dosen jeweils ihre aktuellen Lieferzusagen für das zweite Quartal erfüllen“. (rtr)

G7 wollen Entwicklungsländern eine Milliarde Impfdosen zur Verfügung stellen

Die G7 wollen einem Dokument zufolge Entwicklungsländern in Verlauf des nächsten Jahres eine Milliarde Impfdosen zur Verfügung stellen. Zusammen mit anderen Ländern und der Privatwirtschaft solle auf eine noch größere Menge hingearbeitet werden, heißt es in einem vorläufigen Entwurf für das Abschlusskommunique des G7-Treffens in Cornwall. (rtr)

Immer weniger Reiseziele Risikogebiet

Ganz Österreich sowie zahlreiche andere Länder und Regionen gelten seit Sonntag nicht mehr als Corona-Risikogebiete. Die Bundesregierung strich auch die verbliebenen zwei österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg, beliebte Reiseziele der Deutschen, von der Risikoliste, ebenso wie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz. Auch die Inseln Madeira in Portugal und Zypern sowie zwölf weitere Länder auf dem Balkan, in Osteuropa, Asien und Nordamerika gelten nach sinkenden Corona-Infektionszahlen nicht mehr als Risikogebiete, darunter die USA und Kanada.

Wer aus einem dieser Gebiete auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen.

Regeln anderer Staaten für die Einreise aus Deutschland bleiben davon allerdings unberührt. Wer etwa aus Deutschland nach Österreich einreist, muss auch weiterhin einen negativen Corona-Test vorweisen können. Davon ausgenommen ist, wer eine Impfung nachweisen kann oder bereits von Corona genesen ist. In den USA und Kanada gilt etwa nach wie vor eine Einreisesperre für Deutsche, die nicht dort leben. (dpa)

Mehrheit junger Europäer fühlt sich in Pandemie nicht wertgeschätzt

Die große Mehrheit der jungen Europäer fühlt sich einer Studie zufolge in der Pandemie nicht wertgeschätzt. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) fänden, dass ihr Verzicht während der Corona-Pandemie von der Gesellschaft nicht anerkannt werde, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) unter Verweis auf die repräsentative TUI-Jugendstudie „Junges Europa“, die kommende Woche vorgestellt werden soll.

Für die Studie waren demnach im April 2021 über 6.000 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen befragt worden.

Der Umfrage zufolge nahmen auch Krisen und Konflikte im persönlichen Umfeld der Jungen zu. Durchschnittlich 57 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu. Im europäischen Durchschnitt gaben zudem 38 Prozent der Befragten an, die Einhaltung von Abstands- und Hygienemaßnahmen gegen den Widerstand der Eltern und Großeltern durchsetzen zu müssen. Deutschland und Polen bilden eine Ausnahme – hier waren es mit 28 beziehungsweise 25 Prozent deutlich weniger. (afp)

Lambrecht will Maskenpflicht überprüfen

Angesichts der abflauenden Coronavirus-Pandemie fordert Bundesjustizministerin Christine Lambrecht die Länder auf, die weitere Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen. Die Länder müssten klären, „ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken“, sagte die SPD-Politikerin der Bild am Sonntag. „Das gilt auch für die Schulen, denn Schülerinnen und Schüler sind von der Maskenpflicht besonders betroffen.“ (dpa)

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1.489 neue Positiv-Tests. Das sind 951 weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 2.440 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 17,3 von 18 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 18 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.834. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. (rtr)

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