Aktionswoche von Extinction Rebellion: Blockaden im Regierungsviertel
Mit Protesten in Berlin hat die Umweltbewegung Extinction Rebellion am Montag mehr Klimaschutz gefordert. Geplant ist eine ganze Protestwoche.
Die Zahl der Demonstrationsteilnehmer lag im „mittleren dreistelligen Bereich ohne die 500 zu überschreiten“, wie ein Polizeisprecher sagte. Insgesamt sei die Stimmung bei dem Aufzug ruhig gewesen. Am Verkehrsministerium war am frühen Montagmorgen unter anderem mit einer Sitzblockade die Zufahrt blockiert worden. Um diese freizuräumen seien Zwangsmaßnahmen nötig gewesen, erklärte der Polizeisprecher. Dabei sei Pfefferspray eingesetzt worden.
Nach Angaben von „Extinction Rebellion“ beteiligten sich an der Protestaktion am Verkehrsministerium rund 80 Menschen. Gefordert wurde ein sofortiger Stopp des Aus- und Neubaus von allen Flughafen-, Autobahn- und Bundesstraßenprojekten. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der A49 in Hessen durch den Dannenröder Wald, erklärte die Gruppe.
Am Landwirtschaftsministerium gab es ebenfalls eine Blockadeaktion mit rund 30 Teilnehmern, wie die Untergruppe „Animal Rebellion“ mitteilte. Die Teilnehmer forderten eine „Agrarwende hin zu einem pflanzenbasierten Ernährungssystem“, um „die Klimakatastrophe abzuwenden“.
„Großflächige Störaktionen“ geplant
„Extinction Rebellion“ will bis Samstag mit Protest- und Blockadeaktionen in Berlin den Druck auf die Bundesregierung erhöhen. In der „Rebellionswelle“ für mehr Klimaschutz seien auch Aktionen des „zivilen Ungehorsams“ sowie „großflächige Störaktionen“ geplant, hatte die Gruppe vorab angekündigt. Die Polizei war nach eigenen Angaben bei den Blockaden und der Demonstration mit insgesamt 840 Kräften im Einsatz.
Die zentralen Forderungen von „Extinction Rebellion“ sind Transparenz und Offenlegung der ökologischen Krise durch die Politik sowie die Ausrufung des Klimanotstandes. Ziel sei ein „sofortiger Kurswechsel“, wie eine der politischen Sprecherinnen, Manon Gerhardt, vorab betonte. Bis 2025 müsse Klimaneutralität erreicht werden. Auf Bundesebene müsse eine BürgerInnenversammlung zum Klimaschutz einberufen werden. Zudem müsse die mutwillige Zerstörung der Natur als Ökozid strafbar werden, hieß es.
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