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Aktionswoche von Extinction RebellionBlockaden im Regierungsviertel

Mit Protesten in Berlin hat die Umweltbewegung Extinction Rebellion am Montag mehr Klimaschutz gefordert. Geplant ist eine ganze Protestwoche.

Extinction Rebellion macht einen „Trauerzug der toten Bäume“ auf der Marschallbrücke in Berlin Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin epd | Die Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“ hat am Montag in Berlin eine Protestwoche für mehr Klimaschutz gestartet. Bereits in den frühen Morgenstunden wurden Zugänge zum Bundesverkehrsministerium sowie zum Landwirtschaftsministerium blockiert. Überdies zog „Extinction Rebellion“ mit einer Demonstration unter dem Titel „Zug der toten Bäume“ durch das Regierungsviertel. Dabei wurde vorübergehend die Marschallbrücke blockiert, als sich mehr als 100 Demonstrationsteilnehmer minutenlang auf die Straße legten.

Die Zahl der Demonstrationsteilnehmer lag im „mittleren dreistelligen Bereich ohne die 500 zu überschreiten“, wie ein Polizeisprecher sagte. Insgesamt sei die Stimmung bei dem Aufzug ruhig gewesen. Am Verkehrsministerium war am frühen Montagmorgen unter anderem mit einer Sitzblockade die Zufahrt blockiert worden. Um diese freizuräumen seien Zwangsmaßnahmen nötig gewesen, erklärte der Polizeisprecher. Dabei sei Pfefferspray eingesetzt worden.

Nach Angaben von „Extinction Rebellion“ beteiligten sich an der Protestaktion am Verkehrsministerium rund 80 Menschen. Gefordert wurde ein sofortiger Stopp des Aus- und Neubaus von allen Flughafen-, Autobahn- und Bundesstraßenprojekten. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der A49 in Hessen durch den Dannenröder Wald, erklärte die Gruppe.

Am Landwirtschaftsministerium gab es ebenfalls eine Blockadeaktion mit rund 30 Teilnehmern, wie die Untergruppe „Animal Rebellion“ mitteilte. Die Teilnehmer forderten eine „Agrarwende hin zu einem pflanzenbasierten Ernährungssystem“, um „die Klimakatastrophe abzuwenden“.

„Großflächige Störaktionen“ geplant

„Extinction Rebellion“ will bis Samstag mit Protest- und Blockadeaktionen in Berlin den Druck auf die Bundesregierung erhöhen. In der „Rebellionswelle“ für mehr Klimaschutz seien auch Aktionen des „zivilen Ungehorsams“ sowie „großflächige Störaktionen“ geplant, hatte die Gruppe vorab angekündigt. Die Polizei war nach eigenen Angaben bei den Blockaden und der Demonstration mit insgesamt 840 Kräften im Einsatz.

Die zentralen Forderungen von „Extinction Rebellion“ sind Transparenz und Offenlegung der ökologischen Krise durch die Politik sowie die Ausrufung des Klimanotstandes. Ziel sei ein „sofortiger Kurswechsel“, wie eine der politischen Sprecherinnen, Manon Gerhardt, vorab betonte. Bis 2025 müsse Klimaneutralität erreicht werden. Auf Bundesebene müsse eine BürgerInnenversammlung zum Klimaschutz einberufen werden. Zudem müsse die mutwillige Zerstörung der Natur als Ökozid strafbar werden, hieß es.

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25 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die Aktionen von „Extinction Rebellion“ sind gut - was mich stört ist die esoterische Ausrichtung mit Weltuntergang etc. so agieren Religionen.

    Noch krasser finde ich es das XR als Kapital Gesellschaft unterwegs ist.

    Udo Lindenberg Odysee zur Unterhaltung

    www.youtube.com/watch?v=Aab2yWBYJac

  • Hat einer der Teilnehmer jemals einen Baum gepflanzt oder außer Prostest etwas für die Umwelt getan? Irgendwie wirkt es zunehmend wie Folklore ...

    • @TazTiz:

      Könnense ja mal alle Teilnehmer_innen fragen.

      • @Karl Kraus:

        Oder die könnten sich ja mal dabei zeigen ... statt auf Demos ... würde echt gut kommen ... aber Arbeit in Grünanlagen ist ja was für Dumme ...

  • In D würde selbstgerecht mit 250 durchs Land gebrettert, selbst wenn links und rechts des Weges Leichen liegen würden!



    Was bleibt den Umweltgruppen anderes als massiver ziviler Ungehorsam?

  • Wenn ich auf der Homepage von ER zu den BürgerInnenversammlung lese "Die Versammlungsmitglieder werden über Methoden und Herangehensweisen zu kritischem Denken geschult..." oder " Bürger:innenversammlungen werden von unabhängigen Organisationen unter unabhängiger Aufsicht von Kontrollgremien durchgeführt." bekomme ich das Gefühl, dass so richtig offen der Enstcheidungsprozess der Teilnehmer nicht sein wird. Denn wer stellt die Moderatoren udn Kontrollgermien - das übliche wer überwacht die Überwacher. Unbenommen der sinnvollen Ziele möchte ich davor warnen Beteiligung als "trojanisches Pferd" zu nutzen.

    • @unbedeutend:

      Diese BVs haben keine Entscheidungsgewalt, sondern sollen der Regierung nur als sozzusagen legitimationsgeprüfter Vorschlag auf den Tisch gelegt werden können.



      Haben Sie ein Ost-, ein Westtrauma oder gleich beide?

      • @Orwell1984:

        Mir ist das Prinzip schon bekannt und ich sehe den Sinn als mögliche Stärkung der parlamentarischen Demokratie durchaus.



        Man hätte hier den Diskurs suchen können oder aber über Traumata fabulieren. Sie haben sich für letzteres entschieden.

        • @unbedeutend:

          Ähm, das Ergebnis des Diskurses ist die klimaschädliche Politik in diversen (wohlhabenden & 'aufstrebenden') Staaten.

    • @unbedeutend:

      Die totale Freiheit ist nun mal keine Option, wenn man keinen Trump will. Es braucht checks and balances.

      Allerdings würde ich diese Pläne von XR nicht überbewerten. Für funktionierende Strukturen ist eher FFF zuständig; die Stärke von XR liegt in medienwirksamer Öffentlichkeit.



      Aber wie "Alle4Future" unten sagt, ist das ein doppelter Gewinn, 2 Organisationen mit gleicher Zielsetzung zu haben, die sehr unterschiedliche Herangehensweisen wählen, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

      • @Ajuga:

        Checks und balances sind heute wichtiger denn je, daher ist die Ausgestaltung der BVs enorm schwierig, da eigentlich nur völlig neutrale Organisationen moderieren und kontrollieren dürften, um so nicht sofort eine Flanke für eine populistische Deligitimierung zu öffnen - das ist m.E. das schwierigste. Eine Nähe zu ER, FFF oder anderen NGOs wäre hier kontraproduktiv.

  • Das Coronavirus hat uns fest im Griff und die ungeliebten aber doch notwendigen Massnahmen untergraben die Lust am kreativen Protest. Trotzdem können die Rebellen von XR wieder mit ihrem Markenkern Aufmerksamkeit erzeugen, dem bunten kreativ künstlerischen Protest. Zudem sind die Aktionen kein einmaliges Event, sondern etablieren sich zu einer festen Größe im gesellschaftlichen Diskurs. Hierbei gilt noch mehr als bei den Fridays, die zunehmend ihr Potential nutzen, um neben der Klimakrise auch auf soziale Misstände aufmerksam zu machen, XR steht erst am Anfang und es bedarf noch einiger Jahre des bunten Engagements, um notwendige bewusstseins- und handlungserweiternde Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu verankern. Dabei ergänzen sich XR und Futures konstruktiv und verlangen nichts weniger als radikale Ökologie, einen bewohnbaren und qualitativ hochwertigen Planeten, mit einer reichen diversifizierten Ökosphere. Ein Vergleich der beiden Bewegungen nach zwei Jahren ist daher sinnvoll. Die Forderungen sind im Kern ähnlich, die Formen der Organisation sind andere. Wurden die Fridays zu einer politischen Grösse, mit eindeutig identifizierbaren Führungsfiguren und drängen nun sogar in die Gremien der Politik, so bleibt XR dezentral führerlos. Stattdessen steht das Manifest, die XR-Grundsätze sowie spezifische Aktionsformen, im Mittelpunkt der Bewegung. Und natürlich die Erfüllung der Forderungen, die nebenbei gesagt ähnlich schon oft auch von der UNO gestellt wurden.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die Demonstranten haben völlig recht!



    Es zeigt sich wieder einmal mehr, welche zerstörerische Gewalt der Kapitalismus mit sich bringt.



    Nach mir die Sintflut? Könnt ihr haben, schneller als gedacht!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Ja, wer erinnert sich nicht an die paradiesischen Zustände im ehemaligen sog. Ostblock.



      Monokausale Erklärungen sind einfach, aber häufig einfach falsch.

      • @unbedeutend:

        Die Lebenserwartung in den Republiken der ehemaligen UdSSR Männer sank nach Einführung des Kapitalismus um 1/3.

        • @Ajuga:

          .... 1/3 von was? wurden die nur noch 40 Jahre alt? Da haben Sie sich sicher versehen.

          Den Einbruch gab aber bereits vor dem Ende der UDSSR.

          Innerhalb von wenigen Jahren brach mit der in der UDSSR bereits zugrunde gerichteten Wirtschaft auch die Lebenserwartung ein und sank von ca 69,4 Jahren 1988 sehr schnell auf 66,8 zum Ende der UDSSR 1992 und den Tiefpunkt von 64,4 im Jahr 1994.



          Seitdem sich hat sich Russland von dem Zusammenbruch der kommunistischen Wirtschaft von Jahr zu Jahr kontinuierlich erholt, was sich auch in der Lebenserwartung niederschlägt mit einem Allzeithoch von heute 72 Jahren.



          data.worldbank.org...00.IN?locations=RU

        • @Ajuga:

          Ja, das ist richtig. Nur lag sie auch die Jahrzehnte davor schon weit unter der Lebenserwartung z.B. in den USA (s. Link unten). EIn Rückgang um 1/3 halte ich auch ehrlich gesagt für ein bisschen hoch gegriffen. Meine Intention mit meiner Antwort lag jedoch darauf, dass auch andere bisher erprobte Wirtschafssysteme hemmungslosen Raubbau und Verseuchung ganzer Landstriche vorangetrieben haben. Einfach zu sagen, der Kapitalismus sei Kern des Übels, greift daher m.E. zu kurz. Menschen handeln ja in der Gänze nicht erst seit gestern wider besseren Wissens.

          de.statista.com/st...usa-und-der-udssr/

          • @unbedeutend:

            ... und was waren das für Wirtschaftssysteme? StaatsKAPITALISMUS! Sicherlich handeln die Menschen nicht erst seit dem Kapitalismus umweltschädlich - in den Ausmaßen allerdings sehr wohl. Vor heutigem soll es noch nicht einen solchen menschengemachten Klimaerhitzung gegeben haben, habe ich gehört ... ;-)

            • 0G
              04105 (Profil gelöscht)
              @Uranus:

              "Vor heutigen" gab's auch nicht 7,7 Mrd. Menschen auf der Welt, von denen jeder gerne isst, trinkt, sich kleidet....



              de.statista.com/st...bevoelkerungszahl/

              • @04105 (Profil gelöscht):

                Der größte Impact kommt aus den Industrieländern, in denen Essen, Trinken, Kleidung lediglich einen Teil des außer Rand und Band geratenen Massenkonsums ausmachen. Letzterer ist der Erfolg kapitalistischer Ideologie und Propaganda für Kaufenkaufenwegwerfenkaufen, als gebe es keine Kinder und Enkel.

  • "Gefordert wurde ein sofortiger Stopp des Aus- und Neubaus von allen Flughafen-, Autobahn- und Bundesstraßenprojekten."



    Warum muss ich bei sowas immer an "Das Leben des Brian denken ("Wir fordern die sofortige Auflösung des römischen Reiches innerhalb von 14 Tagen")?



    Aer, ich schätze mal dass Extinction Rebellion keinerlei Sinn für Humor oder Selbstironie hat, und dass diese Aktivisten auch Month Python nicht kennen. So wird das aber nichts mit einer besseren Welt...

    • @Gerald Müller:

      > "Warum muss ich bei sowas immer an "Das Leben des Brian denken ("Wir fordern die sofortige Auflösung des römischen Reiches innerhalb von 14 Tagen")?"

      "Aer, ich schätze mal dass Extinction Rebellion keinerlei Sinn für Humor oder Selbstironie hat, und dass diese Aktivisten auch Month Python nicht kennen. So wird das aber nichts mit einer besseren Welt..."

      Ist Ihr wertvolles Statement ein Beitrag zu einer besseren Welt?



      Ich vermute, sie würden sich an dieser (begrüßenswerten) Aktion nicht beteiligen, sich nicht auf die Straße legen, vielleicht weil ihr Sinn für Humor das verbietet.



      Schade ...



      Humor ohne Engagement ist .. fade

    • @Gerald Müller:

      "So wird das aber nichts mit einer besseren Welt..."



      Aber Sie wissen das? Und Sie arbeiten bereits an Ihrem perfekten Plan? Warum haben wir bloß noch nichts davon mitbekommen ... ;-)

      • @Uranus:

        Diese "Aktivisten" sind normale Menschen, welche durch Aktionen und Demonstrieren auf Missstände und ihre Ängste aufmerksam machen. Die Forderungen sind im Falle einer bevorstehenden und ernstzunehmenden Krise gerechtfertigt. Wie man an Corona sieht, sind schnelle und drastische Massnahmen möglich...wenn man will...



        Ihr, die Ihr euch gerne über diese Menschen lustig macht- Habt ihr schon einen "perfekten" Plan für eine bessere Welt? Habt ihr schon einen "man" gefunden der was macht?

        • @Michael H:

          Hä? Mein voriger Kommentar richtet sich kritisch an Gerald Müller.



          Um es klar zu sagen, ich finde die Aktion gut und stimme Ihren Punkten zu. Wer meint, es besser zu wissen, sollte selbst anderweitig aktiv werden und kann dann für seine*ihre Sache werben ...