+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Zahl der Toten in Kyjiw nach Luftangriff steigt auf 28
Bei einem massiven Angriff auf die ukrainische Hauptstadt wurden in der Nacht zum Donnerstag viele Menschen getötet. Einsatzkräfte bergen weitere Leichen. Russlands Angriffe gehen weiter.

Weitere Tote und Verletzte in Kyjiw
Nach dem massiven russischen Angriff auf Kyjiw in der Nacht zum Donnerstag haben Einsatzkräfte weitere Tote aus den Trümmern geborgen. Damit wurden nach Angaben des Zivilschutzes insgesamt 28 Menschen getötet, am Vorabend hatte die Zahl der gemeldeten Opfer noch bei 16 gelegen. Unter den Toten sind demnach zwei Kinder im Alter von zwei und sechs Jahren sowie ein Jugendlicher im Alter von 17 Jahren. Verletzt wurden nach offiziellen Angaben rund 160 Menschen. (dpa)
Neue Luftangriffe in der Nacht zu Freitag
Auch in der Nacht zum Freitag attackierte Russland sein Nachbarland weiter. In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow ein 63-jähriger Mann getötet. Sein Haus sei getroffen worden. Außerdem seien vier Menschen in der Region verletzt worden.
Mit dem Einmarsch im 24. Februar 2022 begann der groß angelegte russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Bereits im März 2014 erfolgte die Annexion der Krim, kurz darauf entbrannte der Konflikt in den ostukrainischen Gebieten.
In der Region Dnipropetrowsk wurden ebenfalls vier Menschen bei Drohnenangriffen verletzt, wie Gouverneur Serjih Lyssak mitteilte. Darunter seien ein vier Jahre alter Junge und eine 14-Jährige. Zwei Bauernhöfe, ein Gymnasium und eine Post brannten demnach, auch auf dem Gelände eines Privathauses sei Feuer ausgebrochen.
Russische Streitkräfte griffen in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August die Oblast Kyjiw an und verursachten dabei großflächige Brände in zivilen Betrieben in der Stadt Bila Zerkwa. (dpa/taz)
Angriffe mit mehr als 70 Drohnen
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 72 Drohnen – darunter neben Kampfdrohnen auch solche ohne oder mit wenig Sprengstoff, die als Köder eingesetzt werden, um die Flugabwehr zu überlasten. 44 Drohnen seien abgewehrt worden. Registriert wurden 28 Einschläge an neun Orten. Angegriffen wurden demnach die Frontgebiete Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Kyjiw. (dpa)
Trump nennt Vorgehen Russlands in Ukraine „widerwärtig“ und droht Sanktionen an
US-Präsident Donald Trump hat die erneuten Angriffe Russlands in der Ukraine als „widerwärtig“ bezeichnet und neue Sanktionen gegen Moskau angekündigt. „Russland – ich finde es widerwärtig, was sie tun“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. „Wir werden Sanktionen verhängen. Ich weiß nicht, ob ihn Sanktionen stören“, fügte der US-Präsident mit Blick auf seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin hinzu.
Erst am Dienstag hatte Trump Moskau eine Frist von zehn Tagen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gesetzt und andernfalls mit Sanktionen gedroht. Der Kreml zeigte sich davon unbeeindruckt und griff die Ukraine weiterhin an.
Das Verteidigungsministerium in Moskau verkündete indes am Donnerstag, die russischen Truppen hätten die Stadt Tschassiw Jar in der ostukrainischen Region Donezk erobert. Die ukrainische Armee bestritt dies. (afp)
US-Sondergesandter Witkoff reist nach Russland
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff reist nach Angaben von Präsident Donald Trump nach Russland. Dies werde im Anschluss an Witkoffs gegenwärtigen Israel-Besuch geschehen, kündigt Trump an, ohne Einzelheiten zu nennen. Die USA haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis zum 8. August gesetzt, um eine Einigung zum Kriegsende zu erzielen. Andernfalls drohen sie mit Wirtschaftssanktionen. Witkoff hat in der Vergangenheit bereits mit Putin verhandelt. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. (rtr)
Deutschland liefert zwei Patriot-Systeme an Ukraine
Die Bundeswehr liefert kurzfristig zwei weitere Patriot-Raketenabwehrsysteme in die Ukraine. In einem ersten Schritt würden in den nächsten Tagen Startgeräte („Launcher“) geschickt, teilte das Verteidigungsministerium am Freitag mit. In einem zweiten Schritt würden innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate weitere Systemanteile übergeben, um damit die Luftverteidigung der Ukraine mit zusätzlichen Batterien stärken. Durch gemeinsame Anstrengungen der Partner würden diese für den Einsatz in der Ukraine vorbereitet und einsatzbereit übergeben. Mit dem US-Verteidigungsministerium sei vereinbart, dass Deutschland im Gegenzug als erste Nation und beschleunigt neu produzierte Patriot-Systeme der neuesten Generation erhalte. Bezahlt werden sie durch Deutschland.(rtr)
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