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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++„Wir stehen an der Seite der Ukraine“

Die EU-Spitzen Kallas und Costa sind am ersten Tag in ihrem Amt zu einem Solidaritätsbesuch in Kyjiw eingetroffen. Ein Treffen mit Selenskyj ist vorgesehen.

Bekräftigt Solidarität mit der Ukraine: die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, hier am 27. November in Straßburg Foto: Yves Herman/dpa

Neue EU-Ratspräsidenten in Kyjiw eingetroffen

Es ist ein Besuch mit hohem Symbolwert: Die neuen EU-Spitzen Kaja Kallas und António Costa sind am ersten Tag ihrer Amtszeit zu einem Solidaritätsbesuch in Kiew eingetroffen. „Wir sind gekommen, um eine klare Botschaft zu übermitteln: dass wir an der Seite der Ukraine stehen“, sagte EU-Ratspräsident Costa am Sonntag der ihn begleitenden Nachrichtenagentur AFP nach seiner Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt. Bei dem Besuch ist unter anderem ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant.

Costas und die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas haben am 1. Dezember offiziell die Amtsgeschäfte aufgenommen. Die neue Führungsriege der Europäischen Union ist bestrebt zu zeigen, dass sie auch nach fast drei Jahren russischem Angriffskrieg fest an der Seite der Ukraine steht. Die Lage in der Ukraine sei „sehr ernst“, sagte Kallas. „Aber es ist klar, dass sie auch für Russland einen sehr hohen Preis hat.“

Die ehemalige estnische Regierungschefin folgt dem Spanier Josep Borrell als „Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik“ nach. Die 47-jährige Liberalen-Politikerin kämpft in der EU für eine harte Linie gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und gilt als eine der größten Unterstützerinnen der Ukraine.

Costa war früher Regierungschef in Portugal. Als neuer EU-Ratspräsident übernimmt der Sozialdemokrat die Nachfolge des Belgiers Charles Michel. Zu seinen Aufgaben gehört die Leitung der Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs, bei Konflikten ist er als Vermittler gefragt. (afp)

Mindestens drei Tote bei Angriff auf Cherson

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Stadt Cherson sind dem örtlichen Gouverneur zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Sieben Personen seien verletzt worden, schreibt Olexander Produkin auf Telegram. Ziel des Angriffs am Morgen sei der öffentliche Nahverkehr gewesen. (rtr)

Russland greift weiter zivile Ziele in der Ukraine an

Russland setzt die ukrainischen Verteidiger in seinem Angriffskrieg zunehmend unter Druck und nimmt weiter auch zivile Ziele im Nachbarland ins Visier. Bei einem Raketenangriff auf die ostukrainische Region Dnipro wurden nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Die Attacke habe ein Geschäft, ein Mehrfamilienhaus und ein Wohnhaus in dem Dorf Zaritschanka getroffen, teilte der regionale Militärverwalter Serhij Lyssak auf der Plattform Telegram mit. „Die Rettungsaktion ist noch im Gange“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videobotschaft.

Zunächst stand nicht fest, welche Rakete des russischen Militärs bei diesem Angriff zum Einsatz kam. Erst vor wenigen Tagen hatte Russland eine neuartige Mittelstreckenrakete bei einem Angriff auf Dnipro eingesetzt. Kremlchef Wladimir Putin sprach danach von einer Rakete des neuen Typs Oreschnik (Nussstrauch). Diese kann Experten zufolge auch mit nuklearen Gefechtsköpfen bestückt werden.

Am frühen Nachmittag wurden an einer Bushaltestelle in der Region Cherson im Süden der Ukraine nach Behördenangaben zwei Menschen bei einem russischen Drohnenangriff getötet und drei weitere schwer verletzt. Selenskyj sprach in diesem Zusammenhang von „verabscheuungswürdigem Terror“ Russlands. „Und so geht es fast jeden Tag“, sagte er. (dpa)

Blutige Gefechte in der russischen Region Kursk

Um die von Ukrainern besetzten Teile der westrussischen Region Kursk lieferten sich russische und ukrainische Einheiten derweil schwere Gefechte. Nach einem Bericht von Militärexperten im ukrainischen Fernsehen sollen russische Truppen beim Kampf um das Dorf Ljubimowka in eine Falle der ukrainischen Streitkräfte getappt sein. Der Artilleriebeschuss russischer Nachschubkolonnen habe eine „Straße des Todes“ geschaffen. Auch diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Russland hat bei Kursk rund 50.000 Soldaten zusammengezogen, unter ihnen etwa 10.000 nordkoreanische Kämpfer. Mithilfe dieser Kräfte will Moskau die Gebiete zurückerobern, die ukrainische Truppen seit einem überraschenden Vorstoß im August unter ihrer Kontrolle halten. (dpa)

Brantner bevorzugt Merz in der Ukraine-Politik vor Scholz

Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner hält den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) in der Ukraine- und Europa-Politik für den besseren Partner als Kanzler Olaf Scholz (SPD). Drei zentrale außenpolitische Themen „Frieden, Freiheit in Europa und klar an der Seite der Ukrainer stehen“ könnten die Grünen besser mit CDU-Chef Merz als mit ihrem aktuellen Regierungspartner Scholz umsetzen, sagte Brantner im Interview mit der Bild am Sonntag laut Vorabbericht.

Zweifel äußerte Brantner an der Positionierung der SPD in der Ukraine-Hilfe: „Olaf Scholz ist jemand, der als Kanzler in diesen schwierigen Zeiten natürlich auch an der Seite der Ukraine stand. Aber es gibt ja eine Debatte innerhalb der SPD über den richtigen Kurs.“ Sie verwies darauf, „wo einzelne Landeschefs sich hinbewegen“. Deswegen sei es „eine offene Frage, wo am Ende die SPD dabei steht“.

Allerdings kritisierte die Grünen-Vorsitzende auch Unklarheiten bei der CDU in Sachen Ukraine-Unterstützung: „Auch bei der CDU gibt es Absetzbewegungen von einem Kurs, der klar die liberalen Demokratien stärkt. Das sehe ich auch mit Sorge.“

Die Grünen-Vorsitzende warf Scholz zudem mangelndes Engagement vor, da er in dieser Woche nicht am Ostseegipfel der nordischen und baltischen Staaten zur verstärkten Ukraine-Hilfe teilgenommen habe: „Eine der großen Fragen für uns in Deutschland ist: Wie sichern wir unseren Frieden in Europa? Wie stellen wir sicher, dass Grenzen nicht verschoben werden können und wir gemeinsam mehr in unsere Sicherheit investieren müssen, auch in diplomatischen Beziehungen? Und da war ich überrascht, dass jetzt Kanzler Scholz bei dem Treffen der nordischen und baltischen Staatschefs nicht war.“ (rtr)

Luftalarm in Kiew in der Nacht

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht erneut Drohnenangriffe auf Kiew geflogen. Das Flugabwehrsystem habe etwa ein Dutzend Drohnen über der Hauptstadt abgefangen, teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, mit. Es seien Trümmer in einem Teil der Stadt niedergegangen. Dabei sei aber niemand verletzt worden. Am frühen Morgen gab es Reuters-Korrespondenten zufolge erneut Luftalarm in Kiew. (rtr)

Vier Tote und 21 Verletzte bei russischem Angriff bei Dnipro

Bei einem russischen Angriff in der Nähe der Stadt Dnipro sind nach Angaben der ukrainischen Behörden am Samstag mindestens vier Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Derzeit laufe nach einem Raketenangriff eine Rettungsaktion im Bezirk Dnipro, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Telegram. „Aktuell wissen wir von vier Menschen, die durch diesen russischen Angriff getötet wurden.“ Bei dem Angriff seien ein Wohngebäude und ein Geschäft beschädigt worden.

Der Gouverneur der Region, Serhij Lyssak, erklärte, von den 21 Verletzten schwebten acht in Lebensgefahr. Sie litten unter schweren inneren Verletzungen und Knochenbrüchen, erklärte er auf Telegram.

Die Stadt Dnipro, die vor dem Krieg 970.000 Bewohner zählte, war am 21. November mit einer neuartigen russischen Hyperschallrakete vom Typ „Oreschnik“ angegriffen worden. Dabei war eine wichtige Militärfabrik, Pivdenmach, getroffen worden, die vor allem Raketenteile herstellt. (afp)

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20 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • waren das noch zeiten als die EU eine Wirtschaftsunion war. jetzt geopolitische Agenda. Lithium ist angesagt. nix mit Freiheit.

  • Viele User verweisen ja immer darauf, dass der primäre militärische Lösungsansatz (u.a. auch Kallas) aus moralischen Gründen geboren ist.



    Ich sehe das sehr kritisch und möchte an dieser Stelle auch nochmal auf die Nachteile Dr bisherigen Politik hinweisen:

    www.spiegel.de/aus...-bd99-edd1e849f88e

    • @Alexander Schulz:

      Allein Putin und sein enger Kreis von Mitverschworenen, Profiteuren und Claqueren verfolgen den "primären militärischen Lösungsansatz", indem sie in einem friedlichen, souveränen Nachbarstaat einen Vernichtungs- und Eroberungskrieg führen, um von Versagen, Verantwortungslosigkeit und Verlogenheit ihrer eigenen Politik gegen die eigenen Bürger abzulenken, die sie überdies auch in diesem Krieg verheizen, "begründet" mit der faschistoid-nationalistischen Propaganda von den eigentlich überlegenen "Opfern", die sie selbst seien.



      Was bleibt der Ukraine anderes, als sich mit Waffen dagegen zu wehren, um ihr Leben und die gesellschaftlichen Leistungen von Generationen zu schützen und zu erhalten, so gut es geht? Putin und seine Clique zeigen anhaltend, dass sie völlig empathielos, nicht gesprächsbereit sind, außer zu verlogenen propagandistischen Monologen und dass sie zu Lebzeiten nicht mehr abtreten werden.



      Die effektivste, friedlichste, schonendste Lösung für die Ukraine, wie auch für alle russischen Bürger'innen selbst, gar für die ganze Welt, wäre es, Putin und seine Clique einfürallemal abzuziehen.



      Vielleicht können sie ja dahingehend Ihren Einfluss geltend machen, statt abzulenken.

      • @Lichtenhofer:

        Sie gehen übrigens gar nicht auf meinen Kommentar ein. Sehen Sie es nicht als Nachteil an, dass der Etat für Entwicklungshilfe gekürzt werden musste? Eigentlich hätte man ihn erhöhen müssen oder zumindestens gleich halten müssen, wenn man mehr Geld in Waffen investiert möchte.



        Natürlich ist es richtig Russland zu verurteilen. Ich stimme Ihnen da vollkommen zu, aber das ist kein Lösungsansatz.



        Merken Sie nicht, dass sich die Position der Ukraine immer weiter verschlechtert?



        Man hätte auf Milley und Co. hören sollen als diese im Herbst 22 anmahnten zu verhandeln.

    • @Alexander Schulz:

      Da steht nichts, aber auch gar nichts zu einem Zusammenhang mit der Ukrainesituation.

      Tatsächlich ist es eher so, dass Russland diesen Krieg unter anderem deswegen führt, um Hunger besser als Waffe einsetzen zu können.

      • @metalhead86:

        www.tagesschau.de/...en-kritik-100.html

        Die Entwicklungshilfe wurde im letzten Haushaltsentwurf stark gekürzt....ein weiterer Posten wurde dafür stark erhöht! Welcher wohl?



        Zufalll, richtig?



        Ich würde mich freuen wenn man mittelfristig wieder mehr an die Ärmsten der Armen denken würde.

  • Solidaritätsbesuch mit »Symbolwert«!



    Die EU steht »fest« an der Seite der Ukraine!



    Und zwar etwas überspitzt gesagt nach der Philosophie "seid nicht feige, Leute, lasst mich hinter'n Baum"!



    Dieser Krieg ist Fakt, und so muss auch unterstützt werden, weil Europa ein Interesse hat, dass Diktator Putin möglichst »den Rubikon nicht überschreitet«!



    Heute zeigt sich mit aller harten Deutlichkeit, dass man gleich von Anfang an die Ukraine hätte massivst mit Material unterstützen müssen. Dann wäre Putin innerhalb eines Jahres innenpolitisch stark unter Druck geraten. So hat er ständig Zeit für Lügen und Reaktionen erhalten, und zum Rüsten und Unterstützer finden!



    Ohne Churchill wäre Großbritannien vermutlich 1941/1942 bereits in die Knie gegangen, ohne Selenskyj die Ukraine ebenfalls bereits.

    • @Wiesel:

      Ich glaube was viele in der deutschen Öffentlichkeit nicht verstehen ist, dass ein Sieg der Ukraine an Ende nur mit dem Risiko einer nuklearen Eskalation machbar gewesen wäre:

      www.fr.de/politik/...g-zr-93353317.html

      Selbst wenn das Risiko am Ende nur bei 10% liegen würde, stimmt die Verhältnismäßigkeit aus US-Sicht nicht mehr. So ein Risiko würde nur bei NATO Terretorium eingegangen werden. Mich überrascht es immer noch, dass weite Teile und Experten der deutschen Öffentlichkeit hier Putin weniger Skrupellosigkeit zutrauen als allen sowjetischen Vorgängern von Stalin bis Gorbatschow. Deutsche scheinen zu extremen zu neigen: in den 80ern war es einw überhöhte Angst vor einer nuklearen Eskalation und jetzt das Gegenteil.

      • @Alexander Schulz:

        Kann sein, dass Putin und seine engsten Kollaborateure, ausschließlich ich-bezogen und völlig empathielos, bevor sie - hoffentlich früher als zu spät - endlich zur Rechenschaft gezogen werden, mit dem Rücken zur Wand versuchen werden, den Nuklearkrieg als erweiterten Selbstmord auszulösen.



        Gehe aber davon aus, dass die entscheidenden Mittäter bzw. die aus der 2. Reihe soviel Verstand und Lebenswillen haben werden, dass ihnen ein gemeinsamen Grab mit Putin nicht zusagt.



        Was bewegt dann also Sie, dem Putinschen Erpressungsversuch das Wort zu reden?

      • @Alexander Schulz:

        Breschnew hat während des Sino-Sowjetischen Konflikts gedroht Peking atomar anzugreifen weil er, ähnlich wie Putin, militärisch nicht weiter kam.



        Als die USA ihm gesagt haben "nein machst zu nicht" hat er den Schwanz eingezogen.



        Also wenn dann sehen wir Putin in der Kontinuität von Breschnew und nicht weniger Skrupellos sondern genauso laut und gleichzeitig impotent.

        BTW da Sie diesen Begriff nun schon ein gutes Duzend Mal im Zusammenhang mit der Ukraine benutzt haben was ist eigentlich deses "Terretorium" von dem Sie immer wieder reden?

        • @Waagschale:

          Ihre China-Annekdote entspricht nicht den den Tatsachen.



          Sie können ja gerne das Eskalationsriko andere einschätzen, aber vielleicht sollten Sie trotzdem zumindestens die Sichtweise der Us-administation zur Kenntnis nehmen.

  • Kaja Kallas hat da eben ein ganz anderes Format als Olaf Scholz.



    In dem Fall hat Frau von der Leyen eine sehr gute Wahl getroffen.

    • @Andere Meinung:

      ich finde mal so garnichts gut was die nicht demokratisch gewählte „ Präsidentin“ so treibt.

    • @Andere Meinung:

      Das sehe ich auch so.

    • @Andere Meinung:

      Da die Welt nicht nur aus der Ukraine und Russland besteht, ist die Wahl einer Außenbeauftragten, die nur diese beiden Themen kennt, sogar sehr schlecht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie kommen sie zu dem Schluss?

        • @Machiavelli:

          Weil der G20 Gipfel gerade eindrucksvoll gezeigt hat, dass sich der größte Teil der Welt für diese Themen nur am Rande interessiert.



          Dort sind andere Themen angesagt.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Statt Ihre Behauptung, Kallas kenne nur 2 Themen, zu belegen, sind Sie gleich noch diffuser auf die danze Welt ausgewichen. Warum "denken " Sie " "nicht nach?"

            • @Lichtenhofer:

              In der Presse taucht sie nur mit diesen Themen auf. Sie soll die EU aber überall nach außen vertreten. Wir können also davon ausgehen, dass sie in den meisten Staaten auf Unverständnis stoßen wird.