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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++„Manifestation russischen Wahnsinns“

Mindestens zwölf Menschen sind bei einem russischen Luftangriff auf einen Baumarkt in Charkiw getötet worden. Präsident Selenskyj verurteilte den Anschlag als Wahnsinn.

Ein Feuerwehrmann vor dem von einem russischen Luftangriff getroffenen Baumarkt am 25. Mai 2024 Foto: Andrii Marienko/dpa

Mindestens zwölf Tote nach Luftangriff in Charkiw

Die Zahl der Toten bei russischen Angriffen auf ein Einkaufszentrum in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw ist auf zwölf gestiegen. 43 Menschen seien verletzt worden. Lediglich zwei Tote hätten bislang identifiziert werden können. Bürgermeister Ihor Terechow bezeichnete die Angriffe vom Samstag als „Terrorismus“. Präsident Wolodymyr Selenskyj bat Partnerländer erneut um weitere Ausrüstung, um die Bevölkerung zu schützen. Russland bestreitet zwar, zivile Ziele ins Visier zu nehmen, beschießt aber in dem vor mehr als zwei Jahren begonnenen Krieg regelmäßig Wohnhäuser und andere zivile Einrichtungen.

In dem Baumarkt wurden am Samstag zahlreiche Kunden und Mitarbeiter von einem Angriff durch zwei russische Gleitbomben überrascht, wie Bürgermeister Terechow und Regionalgouverneur Oleh Synjehubow mitteilten. Mindestens 120 Menschen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Laden befunden, erklärte Terechow. 16 Personen würden vermisst, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram. Es habe 16 Stunden gedauert, um das durch den Einschlag ausgelöste Feuer zu löschen.

Bei einem Raketeneinschlag in ein Wohngebäude im Stadtzentrum sind den Behörden zufolge 25 Menschen verletzt worden. In dem Gebäude hätten sich auch ein Postamt, ein Schönheitssalon und ein Cafe befunden. Präsident Selenskyj zufolge galt der Luftalarm in Charkiw über mehr als zwölf Stunden. 200 Rettungskräfte und 400 Polizisten seien im Einsatz.

Ein Mitarbeiter des Einkaufszentrums berichtete, beide Einschläge seien kurz nacheinander erfolgt. „Ich hörte den ersten Treffer, und mein Kollege und ich fielen zu Boden“, sagte der 26-jährige Dmytro Syrotenko, der im Gesicht verletzt wurde. „Es gab einen zweiten Einschlag und wir wurden mit Trümmern bedeckt.“ Ein Mitarbeiter der Rettungskräfte habe ihn sowie mehrere Kollegen und Kunden in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der Einsatzkräfte bestand die Befürchtung, dass das russische Militär das Anwesen während des Rettungseinsatzes erneut angreift. Dies war bereits in der Vergangenheit vorgekommen. Russland hat wiederholt erklärt, keine Zivilisten anzugreifen. (rtr)

Ukraine: „Zwölf Raketen und 31 Drohnen zerstört“

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zwölf von Russland abgeschossene Raketen und 31 Drohnen zerstört. Die russischen Angriffe seien über Teilen des Südens des Landes, in der Zentralukraine sowie im Westen und Norden erfolgt, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Unter den Raketen seien auch zwei Hyperschallraketen Kinschal gewesen. (rtr)

Selenskyj lädt Biden und Xi zu Friedenskonferenz ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping zur Ukraine-Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz eingeladen. Selenskyj wandte sich am Sonntag in einer Videobotschaft an Biden und Xi und bat sie darum, die Friedenskonferenz mit ihrer persönlichen Teilnahme zu unterstützen.

Die Ukraine-Friedenskonferenz findet am 15. und 16. Juni in der Nähe von Luzern am Vierwaldstättersee statt. Die Schweizer Regierung hat nach eigenen Angaben 160 Delegationen eingeladen, Russland nimmt aber nicht an der Konferenz teil. Nach Angaben von Selenskyj haben mittlerweile mehr als 80 Länder ihre Teilnahme zugesagt.

Der Ukraine-Friedenskonferenz geht vom 13. bis 15. Juni im Nachbarland Italien der Gipfel der sieben führenden Industriestaaten (G7) voran. Daher besteht die Hoffnung, dass viele G7-Staats- und Regierungschefs wie etwa auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich an den Beratungen in der Schweiz teilnehmen. Den G7 gehören Deutschland, die USA, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan an. (afp)

Vier Menschen nach ukrainischen Angriffen getötet

Der Gouverneur der Region Belgorod in Südrussland teilt über die Nachrichten-App Telegram den Tod von vier Einwohnern nach einem Angriff der Ukraine mit. Wjatscheslaw Gladkow zufolge sollen drei Menschen in dem Dorf Oktyabrsky bei einem Raketenangriff getötet worden seien. Ein weiterer Mann starb, nachdem er nach dem Vorfall ins Krankenhaus gebracht worden war. Bei zwei Granatenangriffen sollen außerdem zwölf Menschen verletzt worden sein, darunter ein Kind. Gladkow erklärte zudem, die russische Luftabwehr habe 29 Ziele abgefangen und zerstört habe. (rtr)

Brand in Baumarkt in Charkiw gelöscht

Rettungskräfte haben am Sonntagmorgen den bei einem verheerenden russischen Luftangriff am Vortag ausgebrochenen Brand in einem Baumarkt der Stadt Charkiw gelöscht. Die Löscharbeiten hätten mehr als 16 Stunden in Anspruch genommen, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit. Seinen Angaben nach hat sich die Opferzahl inzwischen auf zwölf erhöht. Die Zahl der Verletzten bezifferte er auf 43. Zudem würden noch 16 Personen vermisst.

Russland hatte am Samstag die Großstadt im Nordosten der Ukraine aus der Luft angegriffen. Mindestens eine der Gleitbomben explodierte in dem gut besuchten Baumarkt. Zur Zeit der Attacke befanden sich dort rund 200 Menschen. Während das russische Militär später behauptete, in dem Kaufhaus sei ein Waffenlager versteckt gewesen, verurteilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Angriff als „eine weitere Manifestation des russischen Wahnsinns“. Er bat den Westen einmal mehr um die Lieferung von Flugabwehrsystemen, um die Zivilbevölkerung schützen zu können.

Russland hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor mehr als zwei Jahren auf Befehl von Kremlchef Wladimir Putin gestartet. Seither hat das russische Militär regelmäßig auch Städte und zivile Infrastruktur im Hinterland des Nachbarstaates beschossen und damit Zivilisten getötet und verwundet. Das nur etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernte Charkiw ist dabei eine der am schwersten getroffenen Städte in der Ukraine. (dpa)

Selenskyj kurzfristig in Spanien und Portugal erwartet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird Medienberichten zufolge in den kommenden Tagen sowohl in Spanien als auch in Portugal erwartet. Nach seinem laut einem spanischen Bericht am Sonntag erwarteten Eintreffen in Spanien werde er am Dienstag voraussichtlich nach Portugal weiterreisen, berichtet der Sender CNN Portugal.

Dies sei abhängig von den Kriegsentwicklungen in der Ukraine. Bereits am Freitag hatte der spanische Radiosender Cadena SER berichtet, Selenskyj werde am Sonntag in Spanien erwartet und wolle am Montag mit Ministerpräsident Pedro Sanchez und König Felipe zusammentreffen. Die portugiesische Regierung äußerte sich nicht dazu. Von spanischer und ukrainischer Seite lagen zunächst keine Stellungnahmen vor. Mitte Mai hatte Selenskyj angesichts der russischen Offensive in der ukrainischen Region Charkiw eine Reise nach Spanien und Portugal kurzfristig abgesagt. (rtr)

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4 Kommentare

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  • Es ist nicht nur der russische Terror, es ist auch die Unfähigkeit des Westens der Ukraine angemessene Unterstützung zukommen zu lassen, sowohl in Waffen, als auch in dem man ihnen das Recht einräumt, auf russisches Territorium zurückschlagen zu dürfen, von wo aus die Russen ungestört ihr Terrorwerk entfalten können.

    • @shitstormcowboy:

      Eher Unwilligkeit. Insgesamt Schwäche, die Einladung an Moskau zum Weitermachen. Dabei wäre mir persönlich das gar nicht erlaubt : Wenn ich bei allgemeiner Not oder Gefahr nicht Hilfe leiste oder einen Hilfswilligen behindere ( die deutsche Rüstungsindustrie wollte schon früher als es die Genehmigung dazu gab ) muss ich mit einer Gefängnisstrafe bis zu einem Jahr rechnen. Im Gesetz steht nicht , dass z.B. die Überfallenen oder Hilfsunwilligen Deutsche sein müssen. Irgendwie müssen wir ja versuchen uns an die Gesetze zu halten, zuschaun wie der Stärkere den Schwächeren verprügelt , so was wollen wir nicht mehr, dachte ich.

  • Der ganze Krieg ist ein einziger, verrückter Wahnsinn.

  • So lange Russland nicht bereit ist sich auf einen Frieden einzulassen, kann man verhandeln wie man will. Einzig China hätte Einfluss auf Putin allerdings haben die auch anders im Auge und auch das mit Gewalt.



    Auch wenn es uns nicht passt.