piwik no script img

+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Explosionen in Kyjiw

Russland fliegt laut Bürgermeister Klitschko Angriffe mit iranischen Drohnen auf die Hauptstadt. Die USA planen die Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems.

Krieg im Winter: Die Panzerabwehrigel gehören zum Alltag Foto: Efrem Lukatsky/ap

Drohnenangriffe im Zentrum von Kyjiw

Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw ist am Mittwochmorgen von mehreren Explosionen erschüttert worden. Angaben über Opfer lagen zunächst nicht vor. Nach ersten Erkenntnissen seien zwei Verwaltungsgebäude im Zentrum beschädigt worden, teilten die Stadtbehörden mit. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko gelang es den Luftabwehrsystemen, zehn Shahed-Drohnen abzuschießen.

Russland setzt diese im Iran hergestellten unbemannten Fluggeräte im Krieg gegen die Ukraine ein. Die Angaben ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen. Auch aus anderen Teilen der Ukraine wurden Angriffe gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden habe es in den Regionen Charkiw, Donezk und Saporischschja Angriffe mit Raketen und Raketenwerfern gegeben, teilte der ukrainische Militär-Generalstab in seinem Morgen-Briefing mit. (rtr)

IRC: Humanitäre Krise dürfte sich 2023 zuspitzen

Die humanitäre Krise in der Ukraine wird sich einer Hilfsorganisation zufolge im kommenden Jahr höchstwahrscheinlich zuspitzen. Das „International Rescue Committee“ (IRC) führt die Ukraine auf Platz zehn seiner Liste der Länder mit dem größten Risiko einer weiteren Verschärfung der dortigen humanitären Krisen. Die Kämpfe in der von Russland angegriffenen Ukraine würden voraussichtlich andauern, die ohnehin beschädigte Infrastruktur weiter zerstören und noch mehr Menschen in die Flucht treiben, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Report.

Das IRC erstellt nach eigenen Angaben seit 2012 die jährliche Liste, für die es Daten verschiedener Institutionen und Experteneinschätzungen zusammenträgt. Die Hälfte der vordersten zehn Plätze belegen diesmal afrikanische Länder. Ganz oben steht Somalia, das unter einer verheerenden Dürre und häufigen Anschlägen der Terrormiliz Al-Shabaab leidet. (dpa)

USA soll Patriot-Flugabwehrsystem liefern

Die US-Regierung soll einem Bericht zufolge die Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems in die Ukraine planen. Das Vorhaben müsse aber noch von Verteidigungsminister Lloyd Austin genehmigt werden, berichtete der Sender CNN am Dienstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsquellen. Die Pläne könnten noch diese Woche offiziell gemacht werden. Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern.

Die von Russland angegriffene Ukraine dringt immer wieder auf eine bessere Flugabwehr. Die USA liefern bereits Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und das Flugabwehrsystem Nasams in die Ukraine. (dpa)

IAEA stationiert Experten in ukrainischen AKWs

Sicherheitsexperten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sollen künftig permanent in allen vier ukrainischen Kernkraftwerken stationiert werden. Darauf einigten sich IAEA-Chef Rafael Grossi und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Dienstag in Paris.

Derzeit überwacht nur im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ständig ein IAEA-Team die Lage und liefert unabhängige Berichte über das größte europäische AKW, das immer wieder unter Beschuss geraten ist. Indirekt soll die Präsenz der IAEA auch schwerwiegende Angriffe verhindern, die einen Atomunfall verursachen könnten. Nun sollen auch die drei restlichen Kernkraftwerke in der Ukraine dauerhaft durch die IAEA überwacht werden. Diese Anlagen stehen unter ukrainischer Kontrolle. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Nach Aussage eines Militärexperten in der "phoenix-Runde" dauert die Ausbildung an dem Patriot-System ca. 6 Monate.