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+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++Anti-Hamas-Protest in Flüchtlingslager im Gazastreifen

Im palästinensischen Flüchtlingslager Dschabalija gingen hunderte Menschen auf die Straße.​ Die Proteste richten sich sowohl gegen die Hamas als auch gegen Israel.

Die Anti-Hamas-Proteste im nördlichen Gazastreifen halten an, Beit Lahiya, 26. 3. 2025 Foto: Jehad Alshrafi/ap

Tel Aviv dpa | Mehrere hundert Palästinenser haben im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens für ein Ende des Krieges mit Israel demonstriert. Viele von ihnen protestierten gegen die islamistische Hamas, die sie für die Verschlechterung der humanitären Lage in dem großflächig zerstörten Küstengebiet verantwortlich machten. Auf Plakaten sowie in Sprechchören hieß es unter anderem: „Hamas ist Terrorismus!“

Andere Plakate und Slogans waren voller Zorn auf Israel, dem die absichtliche Bombardierung von Wohngebieten vorgeworfen wurde. Auch gegen die Anfang März verhängte Blockade des Gebiets für Hilfslieferungen wurde protestiert.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem Hamas-Terroristen und andere Islamisten rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere aus Israel in den Gazastreifen verschleppt hatten.

Israel reagierte darauf mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive mit dem Ziel, die Hamas zu zerschlagen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei mehrere zehntausend Menschen getötet. Die Hamas unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten. Nach israelischen Angaben wurden rund 20.000 Terroristen im Gaza-Krieg getötet.

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6 Kommentare

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  • Gute Nachrichten.

    Besser als die Ermordung von Odai durch die Hamas um die Proteste zu ersticken.

  • Wie mutig diese Menschen sind! Größter Respekt.

    Und das, obwohl die Hamas seit langem ihre Kritiker foltert und hinrichtet. Kürzlich den 22-jährigen Oday Nasser Al-Rabay, der sich laut Angaben seiner Familie an den Protesten beteiligt hatte. Die Leiche wurde vor seinem Haus abgelegt. Eine klare Warnung.

    Die Menschen dort wollen einfach nur in Frieden leben und nicht noch zusätzlich durch die Hamas ausgebeutet werden.

    Das Problem ist einzig die Hamas. Diese hat klargemacht, dass sie die Kontrolle über den Gazastreifen behalten will, doch so wird Israel den Krieg nicht beenden. Die Hamas nimmt sämtliche Hilfslieferungen sofort in Beschlag. Derzeit liegt der Preis auf dem Schwarzmarkt für ein Kilo Mehl bei 150 US-Dollar.

    Die iranische Söldnertruppe Hamas hat Israel vom Gazastreifen aus angegriffen, ein unvergleichliches Massaker veranstaltet und bewusst eine harte Reaktion Israels provoziert.

    Hat die Hamas die Menschen in Gaza darauf vorbereitet? Die Israelis waren es, die diese anschließend mit über eine Million Tonnen Lebensmittel versorgte. Leider hat die Hamas damit ein Riesengeschäft gemacht. Der Terrortrupp ist nicht umsonst so reich geworden.

    • @shantivanille:

      "Die Hamas nimmt sämtliche Hilfslieferungen sofort in Beschlag." Also erstmal kommen seit über einen Monat überhaupt gar keine Hilfslieferungen mehr nach Gaza, die von irgendjemanden in Beschlag genommen werden könnten. Und dann können sie ja sicherlich an Hand der Aussagen von Hilfsorganisationen nachweisen, dass "sämtliche" Hilfslieferungen von Hamas in Beschlag genommen wurden. Die USA haben sogar zweimal letztes Jahr gesagt, das keine Beweise dafür existieren, das Hamas im großen Umfang Hilfslieferungen stiehlt, soll nicht heißen das es nicht passiert aber bestimmt nicht alles. www.timesofisrael....ing-aid-shipments/



      Dafür kam dann der Bericht: www.washingtonpost...oys-israel-famine/



      Und wie auch schon Herr Pierwoss sagt, sollte man sich nicht Rosinen aus einem Artikel rauspicken um seinen eigenen Narrativ zu bestätigen und den Protest so instrumentalisieren. Und auch nicht zum ersten Mal: nein nicht Israel hat Gaza genauso wenig mit Hilfsgüter versorgt, das war die internationale Gemeinschaft und Hilfsorganisationen wie so oft wenn es um die OPT geht.

    • @shantivanille:

      "Andere Plakate und Slogans waren voller Zorn auf Israel, dem die absichtliche Bombardierung von Wohngebieten vorgeworfen wurde. Auch gegen die Anfang März verhängte Blockade des Gebiets für Hilfslieferungen wurde protestiert." - Die Proteste sind offensichtlich etwas komplexer und diverser als Ihre Ausführung. Sie schreiben vom größten Respekt, um dann gleich die Demonstranten und ihr Anliegen für die Bestätigung der eigenen Sichtweise zu benutzen und den zweiten wichtigen Teil auszulassen.



      Und nein, Gaza wurde nicht durch den Staat Israel mit Lebensmitteln versorgt, sondern durch Hilfsorganisationen, welche das Essen mitunter in Israel gekauft haben. Ebenso wenig handelt es sich bei der Hamas um eine iranische Söldnertruppe, steht man der Muslimbruderschaft nahe, welche wiederum eine sunnitische Organisation ist. Man wurde zwar mit technologischen Wissen versorgt, aber das Geld kam aus Katar. Die Hamas handelt eigenständig.

  • Vernünftige Menschen, wie mir scheint.