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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Hisbollah deutet Verhandlungsbereitschaft an

Der US-Entwurf für eine Waffenruhe werde als Basis für weitere Gespräche angesehen. Israel greift Ziele in Libanon und Gaza an. Die EU-Außenminister beraten über ihren Umgang mit Israel.

Die Mar-Elias-Straße in Beirut nach einem israelischen Raketenangriff am 18. November Foto: reuters/Adnan Abidi

Hisbollah deutet Verhandlungsbereitschaft mit Israel an

Während Israel seine massiven Angriffe auf den Libanon fortsetzt, deutet die Hisbollah Verhandlungsbereitschaft an. Die proiranische Schiitenmiliz sieht Regierungskreisen im Libanon zufolge in einem von den USA vorgebrachten Entwurf für eine Waffenruhe mit Israel eine Basis für weitere Gespräche.

Libanesischen Regierungskreisen zufolge sieht die Hisbollah in dem US-Vorschlag für eine Waffenruhe mit Israel „eine Möglichkeit, einen Rahmen für eine Vereinbarung zu erzielen“, hieß es. Für die Hisbollah gebe es aber noch Gesprächsbedarf. Sie wolle nicht den Anschein erwecken, sich bedingungslos den Forderungen der Israelis zu beugen. Sie befürchte, dass ihr Ansehen vor ihren Anhängern, die in diesem Krieg bereits viel verloren hätten, weiter geschmälert werden könnte. Verschiedene Medien hatten über den möglichen US-Vorschlag berichtet.

Demnach sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe zunächst 60 Tage lang aussetzen. Die israelische Armee soll den Libanon verlassen, und Soldaten der libanesischen Armee sollen an der Grenze stationiert werden. Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen. Deren Ziel war nach dem vergangenen Krieg von 2006 ein Ende der Kämpfe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet. (dpa)

Papst fordert Untersuchung von Israels Kriegsführung

Israel setzte seine Angriffe auf Ziele im Libanon fort. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete am Abend von einem Angriff nahe der berühmten Einkaufsstraße Mar Elias in Beirut. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete, dass mindestens zwei Menschen getötet worden seien. 13 weitere seien verletzt worden.

In Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie große Häuserblocks durch Treffer einer Rakete in sich zusammensackten. Brände brachen aus, riesige Rauch- und Staubwolken verdunkelten den Himmel. Menschen liefen in Panik durch die Straßen. Es waren die ersten Angriffe seit knapp einem Monat in Beirut selbst. Die meisten Angriffe der vergangenen Wochen hatten die südlichen Vororte getroffen.

Papst Franziskus sprach sich derweil für eine Untersuchung des Vorwurfs gegen Israel aus, das Land begehe mit seiner Kriegführung im Gazastreifen einen Völkermord. „Manchen Experten zufolge hat das, was in Gaza geschieht, die Merkmale eines Völkermordes. Es sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es der von Juristen und internationalen Gremien formulierten technischen Definition entspricht“, zitierte die italienische Zeitung La Stampa aus einem neuen Buch des Oberhauptes der katholischen Kirche. (dpa)

Dialog mit Israel aussetzen? EU-Staaten beraten in Brüssel

Angesichts des israelischen Vorgehens im Nahen Osten soll heute bei einem Treffen der Außenminister der EU-Staaten über einen möglichen Kurswechsel im Umgang mit dem Land diskutiert werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht es mittlerweile als gesichert an, dass Israel im Zuge seines Vorgehens gegen die Hamas und andere Terrororganisationen gegen Menschenrechte und internationales humanitäres Völkerrecht verstößt. Er schlägt deswegen vor, den regelmäßigen politischen Dialog mit dem Land vorerst auszusetzen. Zudem sollte nach Meinung des Spaniers der Import von Produkten aus völkerrechtlich illegalen israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten verboten werden.

Beschlüsse zu den Vorschlägen werden bei dem Außenministertreffen nicht erwartet. Grund ist unter anderem die bislang vergleichsweise Israel-freundliche Positionierung von Ländern wie Deutschland, Ungarn, Österreich und Tschechien. EU-Beamte verweisen allerdings darauf, dass schon die Diskussion über Sanktionen ein deutliches politisches Signal an Israel darstelle. (dpa)

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4 Kommentare

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  • Wäre es nicht Zeit für die taz, die Ausschreitungen von Amsterdam (Fußballspiel Ajax-Maccabi) klarzustellen. Die Amsterdamer Bürgermeisterin hat bereits gesprochen, ebenso die holländische und die britische Presse. Nur in Deutschland bleibt man lieber bei bewährten Vorurteilen.







    Anm. der Red.: Vom 11.11.: https://taz.de/Wirbel-um-Berichterstattung-in-Amsterdam/!6045521/

    • @Joachim Kappert:

      Meinen Sie das Amsterdam im Libanon? Denn darum geht es in diesem Artikel.

      Oder wollen Sie schlicht jede Gelegenheit nutzen um Juden in ein negatives Licht zu rücken?

      Im übrigen gab es Hetzjagden auf Israelis. Dies ist unbestritten. Es ist nur falsches Bildmaterial herangeführt sorgen (obwohl es genug echtes gibt) und sich einige Maccabi Fans äußerst geschmacklos verhalten haben. Aber eine grosangelegte und organisierte Jagd auf Palästinenser gab es nicht in Amsterdam. Auf Juden hingegen schon

  • Netanjahu, ben Gvir und Smotrich werden eine Entwicklung zur Waffenruhe, gar Frieden ablehnen und bekämpfen. Die wollen das nicht. Und scho gar nicht wollen sie Licht auf das Dunkel ihres Verhaltens in Gaza.

  • "Während Israel seine massiven Angriffe auf den Libanon fortsetzt, deutet die Hisbollah Verhandlungsbereitschaft an."

    Daran sieht man leider, dass Israels weg scheinbar funktioniert. Hätte Israel nicht auf dem permanenten Raketenbeschuss reagiert um seine Bürger zu schützen, würde es jetzt keine Verhandlungen geben die vielleicht einen dauerhaften Frieden für beide Seiten bedeuten können.