+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Bau von Pier vor Gaza begonnen
Der von den USA angekündigte temporäre Hafen vor Gazas Küste ist im Bau. Wegen der bevorstehenden israelischen Offensive in Rafah haben Zehntausende die Stadt verlassen.
US-Militär beginnt mit Bau von Anlegestelle bei Gaza
Das US-Militär hat nach Pentagon-Angaben mit dem Bau einer provisorischen Anlegestelle für Hilfslieferungen an der Küste des Gazastreifens begonnen. „Ich kann bestätigen, dass US-Militärschiffe (…) begonnen haben, die ersten Abschnitte des provisorischen Piers und Damms auf See zu errichten“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag zu Journalisten. US-Präsident Joe Biden hatte die Pläne für die provisorische Anlegestelle Anfang März verkündet.
Alles wirke es so, dass die Anlegestelle Anfang Mai betriebsbereit sein werde. Der Bau wird aus einer Offshore-Plattform für den Transfer von Hilfsgütern von größeren zu kleineren Schiffen bestehen sowie aus einer Anlegestelle, um sie an Land zu bringen.
Bei einem Besuch von UN-Mitarbeitern haben palästinensische Extremisten israelischen Angaben zufolge Mörsergranaten auf die Baustelle gefeuert. Die Armee habe die Beschäftigten der Vereinten Nationen in Sicherheit gebracht, teilten die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde sowie Israels Militär am Donnerstag mit. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Mittwoch. Israelischen Medien zufolge wurde niemand verletzt. (dpa/afp)
Rafah vor bevorstehnender Bodenoffensive
Vor einer bevorstehenden israelischen Offensive in Rafah haben einem israelischen Medienbericht zufolge bereits Zehntausende Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen. 150.000 bis 200.000 palästinensische Zivilisten seien seit dem 7. April aus Rafah weggegangen, berichtete die Zeitung Jerusalem Post am Donnerstag unter Berufung auf die Armee. Das Militär wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
Am 7. April hatte die israelische Armee eigenen Angaben zufolge ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis, die ebenfalls im Süden des Gazastreifens liegt, abgezogen. Seitdem begannen Zivilisten der Jerusalem Post zufolge Rafah etwa in Richtung Chan Junis zu verlassen. Israels Militär hofft demnach darauf, dass weitere Zivilisten dem Beispiel folgen und in neu errichtete Zeltstädte im Süden sowie im Zentrum des Gazastreifens ziehen werden.
Laut dem israelischen Rundfunk wird erwartet, dass der angekündigte israelische Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas in Rafah mit einer mehrwöchigen Evakuierung der Zivilbevölkerung beginnen dürfte. (afp)
Hisbollah dementiert Tötung großer Teile der Führung
Die pro-iranische Hisbollah im Libanon hat israelische Angaben zurückgewiesen, wonach die Hälfte ihrer örtlichen Führungsebene getötet worden sei. Die Behauptungen des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant seien „falsch“, verlautete am Donnerstag aus Hisbollah-Kreisen. Gallants Äußerungen entbehrten „jeder Grundlage“. Die Zahl der getöteten Hisbollah-Mitglieder in Führungspositionen könnten „an einer Hand abgezählt“ werden.
Gallants Angaben zufolge führte die israelische Armee am Mittwoch eine „Offensivaktion“ mit „zahlreichen Kräften“ gegen die islamistische Miliz im Süden des Libanon aus. Der Minister sagte in einer Videobotschaft zudem, in der Region sei mittlerweile die Hälfte der örtlichen Hisbollah-Führungsebene getötet worden. Weiter sagte er, die verbliebene Hälfte der Kommandeure der Miliz verstecke sich überlasse der israelischen Armee das Feld.
In einer gesonderten Erklärung des israelischen Militärs hieß es, die Armee habe 40 Hisbollah-Ziele in der Gegend um Aita asch-Schaab mit Kampfjets und Artillerie beschossen. Wenige Stunden zuvor hatte die Hisbollah ihrerseits den Abschuss dutzender Raketen vom russischen Typ Katjuscha auf Israel gemeldet. (afp)
Pro-palästinensischen Proteste an Elite-Unis weiten sich aus
Die pro-palästinensischen Proteste an mehreren Elite-Universitäten in den USA haben sich auf weitere Hochschulen des Landes ausgeweitet. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, brachte am Mittwoch den Einsatz der Nationalgarde ins Spiel, sollten die Demonstrationen nicht schnell eingedämmt werden. In Kalifornien und Texas wurden insgesamt mehr als hundert Protestteilnehmer festgenommen.
Die Proteste hatten zunächst an der Columbia University in New York mit Forderungen an die Universität begonnen, sich von Unternehmen zu trennen, die Verbindungen nach Israel haben.
Studentenvertreter in Kalifornien hatten erklärt, mit einer „Besetzung“ begonnen zu haben. Sie riefen unter anderem die umstrittene pro-palästinensische Parole „From the river to the sea – Palestine will be free“, die als Aufruf zur Vernichtung Israels kritisiert wird. (dpa)
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