+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Kein Krankenhaus mehr in Betrieb
Wegen der Kämpfe bleibt im Norden des Gazastreifens kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig. Netanjahu deutet mögliches Abkommen für die Freilassung von Geiseln an.
USA greifen Stellungen proiranischer Gruppen in Syrien an
Die USA haben nach eigenen Angaben erneut Stellungen proiranischer Gruppen in Syrien bombardiert. Ziel der Angriffe im Osten Syriens am Sonntag seien zwei Einrichtungen gewesen, die von den iranischen Revolutionsgarden und mit Teheran verbündeten Gruppen genutzt würden, teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei mindestens acht proiranische Kämpfer getötet.
Austin erklärte, es habe sich bei den bombardierten Einrichtungen um ein militärisches Ausbildungszentrum und ein Versteck gehandelt. Die Angriffe seien als Reaktion auf die Attacken gegen US-Soldaten in Syrien und im Irak erfolgt.
„Acht proiranische Kämpfer sind getötet worden, darunter mindestens ein Syrer“ sowie irakische Staatsbürger, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Nichtregierungsorganisation bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
Es ist das dritte Mal in weniger als drei Wochen, dass das US-Militär Orte in Syrien ins Visier nimmt, die nach Angaben Washingtons in Verbindung mit dem Iran stehen. Teheran unterstützt verschiedene bewaffnete Gruppen, die von den USA für die Angriffe auf ihre Streitkräfte im Nahen Osten verantwortlich gemacht werden. (afp)
Alle Krankenhäuser im Norden Gazas „außer Betrieb“
Im Norden des Gazastreifens ist wegen der massiven Kämpfe nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig. „Alle Krankenhäuser“ seien „außer Betrieb“, sagte Jussef Abu Risch, stellvertretender Gesundheitsminister der Hamas-Regierung, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Am Wochenende war wegen der massiven Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas die Sorge um die Menschen in den Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen gewachsen. (afp)
WHO: Noch mehr als 2.000 Menschen im Schifa-Krankenhaus
Die Weltgesundheitsorganisation hat erneut „entsetzliche Zustände“ im größten Krankenhaus im Gazastreifen beklagt. Es befänden sich mehr als 2.000 Menschen in der Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1.500 Vertriebene, schrieb die WHO am Montag auf der Plattform X (früher Twitter) unter Berufung auf das palästinensische Gesundheitsministerium. Demnach konnten Patienten unter anderem keine Dialyse mehr erhalten. Frühgeborene seien zudem ohne Brutkästen in Operationssäle verlegt worden.
Schon zuvor hatte die WHO die Lage in dem Klinikkomplex mit rund 700 Betten angeprangert. Wegen der Kämpfe in unmittelbarer Nähe und Treibstoffmangels sei eine medizinische Versorgung kaum noch möglich. Dutzende Kinder seien in kritischem Zustand und könnten jeden Moment sterben, warnte die WHO. (dpa)
EU-Außenminister beraten über Nahost-Krieg
Die Außenministerinnen und -minister der Europäischen Union beraten am Montag in Brüssel über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Dabei geht es um die anhaltenden Kämpfe, weitere humanitäre Hilfe für Zivilisten und langfristige Lösungen für den Gazastreifen.
Weiteres Thema ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über die aktuelle Lage sprechen die Außenminister in einer Videokonferenz mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba. Zudem geht es um den Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will über ihre jüngste Reise in die Kaukasus-Region berichten. (afp)
Weitere Ausländer über Rafah nach Ägypten ausgereist
Die Evakuierungen über den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten werden fortgesetzt. Wie die neuseeländische Regierung mitteilt, haben elf Neuseeländer den Gazastreifen über Rafah nach Ägypten verlassen können. Die Grenzbehörde des Gazastreifens hatte am Sonntag den Übergang für Inhaber ausländischer Pässe wieder geöffnet, nachdem er am Freitag geschlossen worden war. Der Grenzübergang nach Ägypten ist der einzige, der nicht unter israelischer Kontrolle steht. (rtr)
Mögliches Abkommen über Freilassung von Geiseln
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Möglichkeit eines Abkommens über die Freilassung zumindest einiger der von der Hamas verschleppten Geiseln angedeutet. Auf die Frage nach einem möglichen Abkommen über die Freilassung von Frauen, Kindern und alten Menschen sagte Netanjahu am Sonntag im US-Fernsehen: „Das könnte sein.“ Inmitten heftiger Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas wuchs derweil die Sorge um die Menschen in den Krankenhäusern im Gazastreifen.
Genauere Ausführungen zu einem möglichen Geisel-Abkommen wollte Netanjahu im US-Fernsehsender NBC nicht machen. „Je weniger ich mich zu diesem Thema äußere, desto mehr erhöhe ich die Chancen, dass dies Wirklichkeit wird.“ (afp)
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