+++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Israel attackiert Ziele im Iran
Einen Monat nach den Raketenangriffen des Iran hat Israel zum Gegenschlag ausgeholt. Vor allem Militäranlagen wurden getroffen. Zwei iranische Soldaten sollen dabei getötet worden sein.
Zwei iranische Soldaten bei israelischen Angriffen getötet
Bei den israelischen Angriffen auf militärische Ziele im Iran sind der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zufolge zwei Soldaten ums Leben gekommen. „Die Armee der Islamischen Republik hat bei der Verteidigung der iranischen Sicherheit und des Schutzes des iranischen Volkes und seiner Interessen zwei ihrer Kämpfer geopfert, als sie die Angriffe des verbrecherischen zionistischen Regimes abwehrte“, zitiert die staatliche Agentur aus einer Erklärung des Militärs. (rtr)
Sprengung von Munitionslager löst Erdbebenwarnung aus
Die kontrollierte Sprengung eines unterirdischen Munitionslagers der Hisbollah-Miliz durch israelische Truppen im Süden des Libanons hat nach Medienberichten eine Erdbebenwarnung in weiten Teilen des israelischen Nordens ausgelöst.
Das geologische Institut in Israel bestätigte nach einem Bericht der Nachrichtenseite ynet, die mächtige Explosion habe fehlerhafte Warnmitteilungen des israelischen Zivilschutzes verursacht. „Das Warnsystem hat die Explosion als Erdbeben identifiziert“, teilte das Institut demnach mit.
Israelische Medien berichteten, die akute Erdbebenwarnung habe zahlreiche Einwohner des israelischen Nordens erschreckt, wo es seit Monaten immer wieder Raketenalarm wegen Hisbollah-Angriffen gibt.
Ähnliche Berichte gab es von noch verbliebenen Bewohnern in libanesischen Orten nahe der israelischen Grenze. Eine Bewohnerin in Mardsch Uyun schilderte der Deutschen Presse-Agentur: „Unsere Betten haben sich bewegt, die Lampen sind hin und her gewackelt. Die Geräusche waren furchteinflößend.“ (dpa)
Ausländische Hausangestellte sitzen im Libanon fest
Zahlreiche ausländische Hausangestellte sitzen infolge der israelischen Angriffe im Libanon fest. „Die meisten von ihnen haben ihre Pässe nicht bei sich und wurden von ihren Arbeitgebern auf der Flucht zurückgelassen“, berichtet Helferin Lea Ghurajeb. Zusammen mit anderen Freiwilligen kümmert sie sich in der Hauptstadt Beirut in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Lagerhalle um rund 200 vertriebene Migrantinnen. „Viele von ihnen wollen das Land verlassen, aber sie haben kein Geld, um auszureisen“, sagt Ghurajeb.
„Ich bin vor drei Wochen aus Tyrus im Süden hierher geflohen“, sagt Patricia, die aus dem westafrikanischen Sierra Leone stammt. Nach einem Angriff des israelischen Militärs auf ein Gebäude in der Nähe des Hauses ihrer Arbeitgeberin sei sie geflohen. „Ich konnte niemanden finden, der mich mitnehmen kann“, schildert sie. Sie habe schließlich in einem Krankenwagen in einen südlichen Vorort von Beirut fliehen können. Nach israelischen Luftangriffen dort floh sie erneut – bis sie schließlich in der Lagerhalle landete. „Ich möchte so schnell wie möglich nach Hause, ich habe solche Angst“, sagt sie. (dpa)
Saudi-Arabien verurteilt Israels Angriffe auf Ziele im Iran
Saudi-Arabien hat die israelischen Angriffe auf Militärziele im Iran verurteilt. Riad warnte vor einer „anhaltenden Eskalation“ und der Ausweitung des Konflikts, „der die Sicherheit und Stabilität von Ländern und Völkern“ in der Region bedrohe, erklärte das saudiarabische Außenministerium am Samstag im Onlinedienst X.
Israel und Saudi-Arabien standen sich jahrzehntelang feindlich gegenüber. Vor dem Krieg im Gazastreifen, der durch den beispiellosen Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden war, hatte es jedoch erhebliche Fortschritte in Richtung einer Normalisierung zwischen beiden Ländern gegeben.
Das sunnitische Saudi-Arabien und der überwiegend schiitische Iran sind rivalisierende Regionalmächte und standen sich lange feindlich gegenüber. Im März 2023 hatten sie nach chinesischer Vermittlung überraschend wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. (afp)
Britischer Premier ruft Iran zur Zurückhaltung auf
Der britische Premierminister Keir Starmer ruft den Iran auf, nicht auf die israelischen Angriffe zu reagieren. „Ich bin mir darüber im Klaren, dass Israel das Recht hat, sich gegen die iranische Aggression zu verteidigen. Es ist ebenso klar, dass wir eine weitere Eskalation in der Region vermeiden müssen und ich fordere daher alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Der Iran sollte nicht reagieren“, sagte Starmer auf einer Pressekonferenz in Samoa anlässlich eines Treffens der Regierungschefs des Commonwealth. (rtr)
Israels Armee: Drohne aus dem Libanon abgefangen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine aus dem Libanon ins Land eingedrungene Drohne abgefangen. Nach Sirenenalarm am Samstagvormittag in der Region Obergaliläa habe die Luftwaffe die Drohne abgefangen, erklärte die israelische Armee.
Israel geht im Libanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz vor. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon deutlich verstärkt und zudem Ende September auch Bodeneinsätze gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon begonnen. (afp)
Iran gibt nationalen Flugraum wieder frei
Der Iran gibt den Flugraum ab 7.30 Uhr (MESZ, 9.00 Uhr Ortszeit) wieder frei. Das berichtet die halb-staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Wegen der israelischen Angriffe waren in der Nacht alle Flüge ausgesetzt worden. (rtr)
Ex-CIA-Chef: Israels Angriff könnte US-Innenpolitik beeinflussen
Der israelische Angriff im Iran könnte nach Einschätzung des ehemaligen CIA-Chefs John Brennan weniger als zwei Wochen vor der Präsidentenwahl die US-Innenpolitik beeinflussen. Brennan sagte dem US-Sender NBC, die Regierung von Joe Biden habe alles versucht, um das Blutvergießen in Nahost zu beenden. Sie würde gerne eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und im Libanon sowie eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas sehen, sagte der Ex-CIA-Chef.
„Aber wenn dies weiter eskaliert, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es irgendeine Art von Waffenruhe an der Gaza-Front oder im Libanon gibt“, erklärte Brennan. „Ich habe die Sorge, dass eine fortwährende Eskalation hier dafür benutzt werden könnte zu zeigen, dass der US-Einfluss in der (Nahost-)Region, der dies stoppen könnte, nicht mehr so groß ist wie früher.“
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump galten während dessen Amtszeit als enge Verbündete. Nach Medienberichten wünscht sich Netanjahu einen Sieg Trumps bei der anstehenden US-Wahl.
Brennan sagte weiter, im Weißen Haus herrsche nach dem Angriff vermutlich Erleichterung, weil Israel im Iran offenbar nicht die Energie-, Öl- und Atomanlagen attackiert habe. Stattdessen habe sich der Angriff auf militärische Ziele konzentriert. (dpa)
USA warnen Iran vor Reaktion auf Israels Angriffe
Nach den nächtlichen Vergeltungsschlägen Israels auf den Iran warnt ein hochrangiger US-Regierungsvertreter vor einer iranischen Reaktion. Die USA stünden hinter Israel. Eine Antwort des Irans hätte Konsequenzen. Die Angriffe Israels seien gezielt und angemessen gewesen, mit einem geringen Risiko für die Zivilbevölkerung. Darauf habe US-Präsident Joe Biden in den vergangenen Wochen hingewirkt. (rtr)
Israel holt zum Gegenschlag gegen Iran aus
Einen Monat nach den Raketenangriffen des Iran hat Israel in der Nacht zum Samstag Gegenangriffe ausgeführt. Die israelische Armee erklärte, unter anderem Einrichtungen der iranischen Raketenproduktion in mehreren Regionen angegriffen zu haben und warnte den Iran vor weiterem Beschuss auf Israel. Der Iran bestätigte indes die israelischen Angriffe in Teheran und anderen Teilen des Landes, erklärte aber, es sei „begrenzter Schaden“ verursacht worden.
„Als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes gegen den Staat Israel“ führe die israelische Armee „derzeit gezielte Angriffe auf militärische Ziele im Iran aus“, erklärte die Armee zunächst am frühen Samstag. „Unsere Defensiv- und Offensivkapazitäten sind vollständig mobilisiert“, teilte das Militär weiter mit. Armeesprecher Daniel Hagari rief die Bevölkerung in einer separaten Mitteilung auf, „wachsam“ zu sein.
Um die iranische Hauptstadt Teheran waren zahlreiche Explosionen zu hören, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Detonationen seien auf „die Aktivierung des Luftabwehrsystems“ zurückzuführen, meldete das iranische Staatsfernsehen. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna hörten Bewohner der Hauptstadt Explosionen erstmals gegen 2.15 Uhr Ortszeit vor allem westlich der Stadt.
Iranische Medien berichteten weiter, dass „weder Feuer noch eine Explosion“ von der Ölraffinerie der Hauptstadt gemeldet worden seien. Die iranische Zivilluftfahrtbehörde erklärte, dass alle Flüge ausgesetzt seien, am Vormittag sollte der Flugbetrieb jedoch wieder aufgenommen werden.
Später erklärte das israelische Militär, Flugzeuge der Luftwaffe hätten nach nachrichtendienstlichen Erkenntnissen „Einrichtungen zur Herstellung von Raketen getroffen, die der Iran im Laufe des vergangenen Jahres auf den Staat Israel abgefeuert hat“. Gleichzeitig seien Boden-Luft-Raketen-Batterien und andere iranische Luftsysteme angegriffen worden. Die Armee fuhr fort, dass die Luftangriffe beendet seien. „Unsere Flugzeuge sind sicher zurückgekehrt“, hieß es. „Der Vergeltungsangriff ist abgeschlossen und die Mission wurde.“
Die iranische Luftabwehr bestätigte, Israel habe „Militärzentren“ in den Provinzen Teheran, Chusestan (Südwesten) und Ilam (Westen) angegriffen. Die Attacke habe mancherorts „begrenzten Schaden“ verursacht. (afp)
Iran: Luftabwehr vereitelt israelische Angriffe
Der Iran hat Medienberichten zufolge israelische Angriffe auf Ziele in der Nähe von Teheran mithilfe seiner Luftabwehr vereitelt. Die Angriffe hätten einem Militärangehörigen zufolge drei unterschiedlichen Zielen unweit der Hauptstadt gegolten. (rtr)
Iran: Israel muss mit einer Reaktion auf Angriffe rechnen
Der Iran behält sich der heimischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge vor, auf den Angriff Israels auf militärische Ziele im Iran zu reagieren. Der Iran sei darauf vorbereitet, berichtet die Agentur unter Berufung auf Insider. „Es gibt keinen Zweifel, dass Israel mit einer angemessenen Reaktion auf seine Taten rechnen muss“, wird ein Insider zitiert. (rtr)
Israel greift auch Ziele in Syrien an
Israel hat nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana auch militärische Einrichtungen im Zentrum und im Süden Syriens unter Beschuss genommen. Die Raketen seien aus Richtung der von Israel besetzten Golanhöhen und dem Libanon gekommen und hätten zum Teil abgefangen werden können, berichtete die Agentur. Zuvor habe es laut Sana auch Explosionen in der Nähe der Hauptstadt Damaskus gegeben. (rtr)
Israels Premier Netanhahu hält Lageberatung in seinem Büro ab
Nach Beginn des israelischen Angriffs im Iran hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros eine Lageberatung im Militärhauptquartier in Tel Aviv abgehalten. An dem Treffen im unterirdischen Kommandozentrum der israelischen Luftwaffe seien auch Generalstabschef Herzi Halevi, Verteidigungsminister Joav Galant sowie die Chefs der Geheimdienste Mossad und Schin Bet beteiligt gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Ein Foto zeigte Netanjahu mit der Militärspitze an einem langen Tisch. Israel hatte zuvor seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. (dpa)
USA: Israel konzentriert Angriffe auf Militäranlagen
Die israelischen Angriffe auf den Iran zielen laut US-Medienberichten nicht auf iranische Atomanlagen oder Ölfelder. Die Attacke konzentriere sich auf militärische Ziele, berichteten die US-Sender ABC und NBC. Die USA seien vorab über die Angriffe informiert worden, bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses, der namentlich nicht genannt werden wollte. (rtr)
Israel beginnt mit Angriffen auf Ziele in Iran
Israel hat eigenen Angaben zufolge am frühen Samstagmorgen Angriffe auf militärische Ziele im Iran ausgeführt. Man reagiere damit auf die „ständigen Angriffe des iranischen Regimes gegen Israel“, so das Militär in einer Erklärung. Zuvor hatten iranische Medien, darunter das Staatsfernsehen, über laute Explosionen in der Nähe der Hauptstadt Teheran berichtet. (rtr)
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